Wasserfeste Montblanctinten
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Re: Wasserfeste Montblanctinten
Hier ein Bild von der umgekippten, d.h. aus der Suspension gegangenen Montblanc Blue Permanent:
Dieses Glas steht seit mehreren Monaten unbewegt herum; der Strich oben ist der Wasserspiegel, das Fass war also noch fast voll.
Man kann es also nicht direkt sehen, wenn die Tinte umgekippt ist. Bei mir äußerte sich das darin, dass ich damit Füller betankte, aber die Farbintensität plötzlich komplett weg war, und nur noch so ein komisches blasses Blau aus der Feder kam.
Ähnliches ist mir auch mit einem Fass Sailor Souboku passiert. Die scheint mir auch ein schwieriger Fall zu sein. Offenbar habe ich eine Vorliebe für schwierige Tinten.
Andere Pigmenttinten sind mir noch nicht umgekippt.
Vielleicht finde ich noch irgendwo "Bröckelfotos" aus Eyedroppern mit der Blue Permanent.
Dieses Glas steht seit mehreren Monaten unbewegt herum; der Strich oben ist der Wasserspiegel, das Fass war also noch fast voll.
Man kann es also nicht direkt sehen, wenn die Tinte umgekippt ist. Bei mir äußerte sich das darin, dass ich damit Füller betankte, aber die Farbintensität plötzlich komplett weg war, und nur noch so ein komisches blasses Blau aus der Feder kam.
Ähnliches ist mir auch mit einem Fass Sailor Souboku passiert. Die scheint mir auch ein schwieriger Fall zu sein. Offenbar habe ich eine Vorliebe für schwierige Tinten.
Andere Pigmenttinten sind mir noch nicht umgekippt.
Vielleicht finde ich noch irgendwo "Bröckelfotos" aus Eyedroppern mit der Blue Permanent.
Re: Wasserfeste Montblanctinten
Mit der Montblanc Vincent van Gogh eine weitere Farbstofftinte mit einer überdurchschnittlichen Wasserfestigkeit.
Bei dieser Tinte möchte ich die Abhängigkeit der Wasserfestigkeit von der Papiersorte untersuchen, und zwar auf dem Oxford Optik 90 im Vergleich zum Tomoe River 52.
Auf dem Oxford Optik Papier präsentiert sich der grauschwarze Farbstoff deutlicher, die beim Wassertest stehengeblieben Gitterlinien weisen auf eine bessere Lesbarkeit hin. Offensichtlich wird hier das aufgetragene Tintenvolumen weniger stark absorbiert, schon überraschend, denn gerade das Tomoe River Papier ist für eine relativ geringe Absorptionsfähigkeit bekannt. Ich muss allerdings zugeben, dass ich das Oxford Optik Papier zu selten verwende, um eine vergleichbare Einschätzung vorzunehmen zu können. Möglicherweise ist ein grundsätzlicher Vergleich der Papiersorten auch gar nicht möglich, weil jede Tinte hierbei ein spezifisches Verhalten zeigt.
Dann noch ein Vergleich von Chromatogrammen, bei denen die Chromatographie mit unterschiedlichen Laufmitteln durchgeführt wird.
Einmal mit destilliertem Wasser und dann mit einem Laufmittelgemisch aus Wasser, Ethanol und Essigsäure.
Beim zweiten Chromatogramm (Laufmittelgemisch) schaut es nach einer größeren Menge des zentralen grauschwarzen Farbstoffes aus.
Erklärungsversuche hierzu sind schwierig, zumal es für den Vorgang der Verankerung grundsätzlich mehrere Möglichkeiten gibt.
Einmal könnte der Farbstoff, vor dem Auftrag noch wasserlöslich, auskristallisiert sein. So wie man es von Salzen kennt, und bei den wasserlöslichen Farbstoffen geht es um Salze.
Wahrscheinlicher ist wohl die Hypothese, dass der Farbstoff durch eine Oxidation zu einem wasserunlöslichen Komplex reagiert hat.
Und hierbei Ethanol und/oder Essigsäure eine Rolle spielen.
Und nebenbei, bei der Chromatographie der Tinte gelingt mit dem Laufmittelgemisch eine bessere Trennung.
Als Fazit besitzt die Montblanc Vincent van Gogh eine Wasserfestigkeit, die zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten zulässt, vom Zeichnen bis zu seriöseren Einsätzen.
Bei dieser Tinte möchte ich die Abhängigkeit der Wasserfestigkeit von der Papiersorte untersuchen, und zwar auf dem Oxford Optik 90 im Vergleich zum Tomoe River 52.
Auf dem Oxford Optik Papier präsentiert sich der grauschwarze Farbstoff deutlicher, die beim Wassertest stehengeblieben Gitterlinien weisen auf eine bessere Lesbarkeit hin. Offensichtlich wird hier das aufgetragene Tintenvolumen weniger stark absorbiert, schon überraschend, denn gerade das Tomoe River Papier ist für eine relativ geringe Absorptionsfähigkeit bekannt. Ich muss allerdings zugeben, dass ich das Oxford Optik Papier zu selten verwende, um eine vergleichbare Einschätzung vorzunehmen zu können. Möglicherweise ist ein grundsätzlicher Vergleich der Papiersorten auch gar nicht möglich, weil jede Tinte hierbei ein spezifisches Verhalten zeigt.
Dann noch ein Vergleich von Chromatogrammen, bei denen die Chromatographie mit unterschiedlichen Laufmitteln durchgeführt wird.
Einmal mit destilliertem Wasser und dann mit einem Laufmittelgemisch aus Wasser, Ethanol und Essigsäure.
Beim zweiten Chromatogramm (Laufmittelgemisch) schaut es nach einer größeren Menge des zentralen grauschwarzen Farbstoffes aus.
Erklärungsversuche hierzu sind schwierig, zumal es für den Vorgang der Verankerung grundsätzlich mehrere Möglichkeiten gibt.
Einmal könnte der Farbstoff, vor dem Auftrag noch wasserlöslich, auskristallisiert sein. So wie man es von Salzen kennt, und bei den wasserlöslichen Farbstoffen geht es um Salze.
Wahrscheinlicher ist wohl die Hypothese, dass der Farbstoff durch eine Oxidation zu einem wasserunlöslichen Komplex reagiert hat.
Und hierbei Ethanol und/oder Essigsäure eine Rolle spielen.
Und nebenbei, bei der Chromatographie der Tinte gelingt mit dem Laufmittelgemisch eine bessere Trennung.
Als Fazit besitzt die Montblanc Vincent van Gogh eine Wasserfestigkeit, die zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten zulässt, vom Zeichnen bis zu seriöseren Einsätzen.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Wasserfeste Montblanctinten
Als Ergänzung zur Vincent van Gogh die Cobalt Green, mit einem etwas höheren Grünanteil und mit einer vergleichbaren Wasserfestigkeit.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Wasserfeste Montblanctinten
Bei den Farbstofftinten mit dem wasserfesten grauschwarzen Farbstoff ist das grüne Spektrum besonders zahlreich vertreten.
Bisher gezeigt die mittelgrüne Irish Green, die schmutziggrüne British Racing Green, und die beiden türkis-petroligen Cobalt Green und Vincent van Gogh. Weiterhin hat Montblanc mit der Daniel Defoe eine grüne Tinte zu diesem Thema herausgegeben, die neben einem Graustich auch olivfarbene Noten mitbringt.
Die Wasserfestigkeit ist unter diesen Bedingungen weniger ausgeprägt, aber für eine Lesbarkeit sollte es reichen. Ist jedenfalls eine ausgesprochen schöne Tinte. Im Chromatogramm jedenfalls zeigt sich der verantwortliche grauschwarze Farbstoff genauso eindrucksvoll wie bei den anderen grünen Beispielen. Und der Anteil des gelben Farbstoffes ist hier im Vergleich höher.
In welche Richtung es bei der Tintenfarbe geht, wenn der Gelbanteil reduziert wird, kann man sehr schön bei der Rudyard Kipling sehen.
Eigentlich verbinde ich mit Jungle Green ein anderes Grün, jedenfalls schaut es für mich aus dieser sehr breiten und eher trockneren Feder nach einem Graugrün aus. Und dies mit einem Hauch von Blau, der hierfür verantwortliche Farbstoff zeigt sich im Chromatogramm sehr viel deutlicher.
Zusammengefasst würde ich sagen, dass die hier gezeigten grünen Tinten auch farblich von dem wasserfesten grauschwarzen Farbstoff profitieren, allesamt klasse Tinten. Grün können die Tintenköche bei Montblanc, und das gilt auch für die nicht zu diesem Thema gehörenden, also die nicht wasserfesten Beispiele, um nur mal einige aufzuzählen: Great Gatsby Green, Meisterstück Origin Collection Green, Muhammad Ali Green, Brothers Grimm Green, Victoria&Albert Mintgreen, Vetiver Green, Emerald Green, Jonathan Swift Seaweed Green, etc..
Bisher gezeigt die mittelgrüne Irish Green, die schmutziggrüne British Racing Green, und die beiden türkis-petroligen Cobalt Green und Vincent van Gogh. Weiterhin hat Montblanc mit der Daniel Defoe eine grüne Tinte zu diesem Thema herausgegeben, die neben einem Graustich auch olivfarbene Noten mitbringt.
Die Wasserfestigkeit ist unter diesen Bedingungen weniger ausgeprägt, aber für eine Lesbarkeit sollte es reichen. Ist jedenfalls eine ausgesprochen schöne Tinte. Im Chromatogramm jedenfalls zeigt sich der verantwortliche grauschwarze Farbstoff genauso eindrucksvoll wie bei den anderen grünen Beispielen. Und der Anteil des gelben Farbstoffes ist hier im Vergleich höher.
In welche Richtung es bei der Tintenfarbe geht, wenn der Gelbanteil reduziert wird, kann man sehr schön bei der Rudyard Kipling sehen.
Eigentlich verbinde ich mit Jungle Green ein anderes Grün, jedenfalls schaut es für mich aus dieser sehr breiten und eher trockneren Feder nach einem Graugrün aus. Und dies mit einem Hauch von Blau, der hierfür verantwortliche Farbstoff zeigt sich im Chromatogramm sehr viel deutlicher.
Zusammengefasst würde ich sagen, dass die hier gezeigten grünen Tinten auch farblich von dem wasserfesten grauschwarzen Farbstoff profitieren, allesamt klasse Tinten. Grün können die Tintenköche bei Montblanc, und das gilt auch für die nicht zu diesem Thema gehörenden, also die nicht wasserfesten Beispiele, um nur mal einige aufzuzählen: Great Gatsby Green, Meisterstück Origin Collection Green, Muhammad Ali Green, Brothers Grimm Green, Victoria&Albert Mintgreen, Vetiver Green, Emerald Green, Jonathan Swift Seaweed Green, etc..
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Wasserfeste Montblanctinten
Ich muss nochmal auf die Montblanc Jonathan Swift zurückkommen, die ich gerade der Gruppe der vollständig wasserlöslichen Tinten ohne Wasserfestigkeit zugeordnet habe. Ist (leider) die einzige der erwähnten Tinten, die ich nicht habe und auch nie hatte und deshalb auch nicht selber testen konnte, also eine Recherche, die allerdings nicht tief genug ging. Die Jonathan Swift besitzt tatsächlich eine für eine Farbstofftinte überdurchschnittliche Wasserfestigkeit, die von Mike Matteson (inkdependence.com) nachgewiesen und zusätzlich mit einem Chromatogramm belegt wird. Dieses Chromatogramm zeigt am Auftragspunkt deutlich einen grauschwarzen wasserunlöslichen Farbstoff, und dann weiter Blau, Gelb und Türkis. Wie schon bei fast allen der hier gezeigten Chromatogramme.
Vielleicht liest ja jemand hier mit, der eine eigene Einschätzung zur Wasserfestigkeit der Jonathan Swift ergänzen möchte.
Vielleicht liest ja jemand hier mit, der eine eigene Einschätzung zur Wasserfestigkeit der Jonathan Swift ergänzen möchte.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Wasserfeste Montblanctinten
Auch bei einigen helleren Farbstofftinten verwendet Montblanc Farbstoffe, die nach dem Auftrag für eine gewisse Wasserfestigkeit sorgen. Zwei Beispiele dazu aus dem hellbraunen Spektrum, einmal die 2018 als LE herausgebrachte Swan Illusion Plume und dann noch eine LE von 2020, die Homage to Victor Hugo Sepia Brown.
Gerade bei diesen helleren Tinten stellt sich die Frage, ob es dem Hersteller überhaupt auf eine Lesbarkeit nach einem ungewollten Kontakt mit Wasser ankommt oder aber auf eine Modifizierung der Tintenfarbe Richtung Grauanteil.
Insbesondere bei der Swan Illusion mit der Farbbezeichnung "Plume“ ist die zweite Vermutung für mich plausibler.
Gerade bei diesen helleren Tinten stellt sich die Frage, ob es dem Hersteller überhaupt auf eine Lesbarkeit nach einem ungewollten Kontakt mit Wasser ankommt oder aber auf eine Modifizierung der Tintenfarbe Richtung Grauanteil.
Insbesondere bei der Swan Illusion mit der Farbbezeichnung "Plume“ ist die zweite Vermutung für mich plausibler.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Wasserfeste Montblanctinten
Danke, lieber Heinrich, für die gründliche und wie immer sehr anschauliche Darstellung der Tinten.
Re: Wasserfeste Montblanctinten
Danke Dir.
Dann mal wieder zu einer Farbstofftinte mit einer überdurchschnittlichen Wasserfestigkeit.
Beim Wassertest wird zwar der ein oder andere Farbstoff ausgeschwemmt, aber es bleiben deutlich sichtbare schwarze Linien stehen. Und normalerweise würde man die wasserlöslichen Farbreste abtupfen.
Es geht um die Montblanc Elvis Presley Old Glory Blue, eine dunkelblaue Tinte, die sich also neben der Wasserfestigkeit noch mit einer seriösen Farbe für bestimmte Einsätze anbietet.
Und wie erwartet zeigt das Chromatogramm neben den wasserlöslichen Farbstoffen den schwarzen Kern.
Dann mal wieder zu einer Farbstofftinte mit einer überdurchschnittlichen Wasserfestigkeit.
Beim Wassertest wird zwar der ein oder andere Farbstoff ausgeschwemmt, aber es bleiben deutlich sichtbare schwarze Linien stehen. Und normalerweise würde man die wasserlöslichen Farbreste abtupfen.
Es geht um die Montblanc Elvis Presley Old Glory Blue, eine dunkelblaue Tinte, die sich also neben der Wasserfestigkeit noch mit einer seriösen Farbe für bestimmte Einsätze anbietet.
Und wie erwartet zeigt das Chromatogramm neben den wasserlöslichen Farbstoffen den schwarzen Kern.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Wasserfeste Montblanctinten
Eine sehr schöne blaue Tinte. Das ist genau mein Farbton, gerade wegen des rot-/pink-Anteils.
Re: Wasserfeste Montblanctinten
Bei einigen roten Tinten wird ein roter Farbstoff verwendet, der sich direkt nach dem Auftrag verankert. Stellvertretend die Montblanc Winterglow.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Wasserfeste Montblanctinten
Ich wusste, daß es neben der schon weiter oben gezeigten Montblanc Pourpre sowie der Winter Glow hierzu noch ein drittes Beispiel gibt, und zwar die Montblanc Alfred Hitchcock.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Wasserfeste Montblanctinten
Zum Thema Grau hat Montblanc mit der Permanent Grey eine vollständig wasserfeste Tinte herausgebracht, Schriftprobe und Chromatogramm weiter oben. Um diese Wasserfestigkeit zu erreichen, wurden Rußpigmente verwendet.
Als Vergleichstinten die Silver Grey sowie die Oyster Grey.
Die Silver Grey mit einer für eine Lesbarkeit ausreichenden Wasserfestigkeit. Anders als bei der Permanent Grey wurde hier ein grauschwarzer Farbstoff verwendet, der sich sowohl im Schreibpapier als auch im Filterpapier direkt nach dem Auftrag verankert.
Bei der Oyster Grey fehlt dieser grauschwarze Farbstoff und entsprechend fällt dann der Wassertest aus.
Als Vergleichstinten die Silver Grey sowie die Oyster Grey.
Die Silver Grey mit einer für eine Lesbarkeit ausreichenden Wasserfestigkeit. Anders als bei der Permanent Grey wurde hier ein grauschwarzer Farbstoff verwendet, der sich sowohl im Schreibpapier als auch im Filterpapier direkt nach dem Auftrag verankert.
Bei der Oyster Grey fehlt dieser grauschwarze Farbstoff und entsprechend fällt dann der Wassertest aus.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Wasserfeste Montblanctinten
Es gibt dann noch die Cool Grey, die bei den Standardtinten die Oyster Grey abgelöst hat, die aber beim Thema Wasserfestigkeit nicht mit der Silver Grey konkurrieren kann. Das gleiche gilt auch für die Heritage Spider Metamorphosis Web Grey, eine LE von 2019.
Gerade noch mit einem Ausreichend besteht die Montblanc Albert Einstein den Wassertest. Sollte hier aber noch gezeigt werden, weil sie (nicht nur für mich) die schönste graue Montblanctinte ist.
Gerade noch mit einem Ausreichend besteht die Montblanc Albert Einstein den Wassertest. Sollte hier aber noch gezeigt werden, weil sie (nicht nur für mich) die schönste graue Montblanctinte ist.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Wasserfeste Montblanctinten
Als Nachtrag zur Alfred Hitchcock noch eine Schreibprobe, hatte ich weiter oben zum Chromatogramm vergessen.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Wasserfeste Montblanctinten
Mit einer gerade noch ausreichenden Lesbarkeit die Montblanc Antoine de Saint-Exypéry. Und darüberhinaus eine außergewöhnlich schöne Tinte.
LG
Heinrich
Heinrich