Hellblaue Tinte -- eine Frage für die Chemiker

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Strombomboli
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Hellblaue Tinte -- eine Frage für die Chemiker

Beitrag von Strombomboli »

Letzte Woche habe ich über die weiteren Fährnisse mit meinem S. T. Dupont Gatsby Slim berichtet, hier nachzulesen; der letzte Stand war: er schreibt!

Weil er aber nicht rot schreiben sollte, habe ich ihn mit Diamine Kensington Blue befüllt, mit dem Ergebnis, daß er wieder Aussetzer hatte. Vielleicht will er nur französische Tinte, dachte ich, und gab ihm J. Herbin Bleu myosotis. Hat aber nichts genützt, weiter Aussetzer. Weil immer Waterman Florida Blue oder Bleu sérénité oder wie auch immer als garantiert problemfreie Tinte empfohlen wird, habe ich ihn mit Waterman Tender Purple befüllt, die einzige Waterman-Tinte, die ich besitze, und nun schreibt er wieder wie eine Eins, nur halt lila.

Kürzlich habe ich die Erfahrung gemacht, daß sowohl Diamine China Blue als auch die ebenfalls von Diamine hergestellte Conway Stewart Tamar meinen Leib-und-Magen-Füller, einen Pelikan P21, der in den Jahrzehnten (!), die er erst mit Pelikan Violett und dann mit Aurora Blau gefüllt war, nie, aber wirklich nie auch nur ansatzweise irgendein Problem machte, Aussetzer hatte. China Blue ist ein sehr und Tamar ein ziemlich helles Blau, darum frage ich mich, ob in blauen, nein, in hellblauen Tinten vielleicht irgendetwas ist oder fehlt, das sie schwergängig macht.

Eine andere schwergängige Tinte ist leider Noodler's La couleur royale. Das ist nun kein helles, sondern ein wirklich königliches kräftiges Blau, das mir sehr gut gefällt, das ich aber kaum verwenden kann, weil diese Tinte viel zu trocken ist und eben jenen Leib-und-Magen-Füller und auch andere zum Aussetzen bringt. Mit Pril gemischt, geht es, aber dann rülpsen die Füller, was keine Freude ist; mit destilliertem Wasser verdünnt, geht es etwas besser als normal, aber auch nicht völlig problemfrei.

Tamar macht aber keine Probleme in meinem M605, La couleur royale mit destilliertem Wasser keine in einem Diplomat-Füller, der eh recht trocken schreibt. Nun frage ich mich, ob blaue, vor allem hellblaue Tinten vielleicht die schlechten Seiten in etwas zickigen Füllern herausbringen. Ich habe das neulich so ähnlich auch schon im FPN gefragt, aber da hatte niemand von Problemen mit hellblauer Tinte je etwas gehört.
Iris

Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.
Thom

Re: Hellblaue Tinte -- eine Frage für die Chemiker

Beitrag von Thom »

Hallo Iris,

unterschiedliche Farbstoffe verändern die Oberflächenspannung schon unterschiedlich. Zu trockener Tintenfluß ist aber vom Tintenhersteller am einfachsten zu korrigieren, andersrum ist es kniffliger. Was hast Du denn nun da mit dem Pril zurechtgemischt? Wenn schon dann tropfenweise.

V.G.
Thomas
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Strombomboli
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Re: Hellblaue Tinte -- eine Frage für die Chemiker

Beitrag von Strombomboli »

Thom hat geschrieben:Wenn schon dann tropfenweise.
Tröpfchenweise!
Iris

Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.
Thom

Re: Hellblaue Tinte -- eine Frage für die Chemiker

Beitrag von Thom »

Tja, das ist einer der beiden Gründe, aus denen ich zum Fließverstärker rate. Da hab ich mir schon die nötigen Gedanken zur Dosierung gemacht. Der andere ist der in Spülmittel enthaltene Geruchsstoff.

V.G.
Thomas
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