Historische Tinten von Günther Wagner

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Thom

Re: Historische Tinten von Günther Wagner

Beitrag von Thom »

Hier, das Rezept kannst Du nehmen. https://www.kremer-pigmente.com/de/info ... llustinte/
Die Tinte wird zu eisenlastig, da machst Du noch 5-7g Blauholz rein, dann wird das überschüssige Eisen komplexiert.

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Thomas
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vanni52
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Re: Historische Tinten von Günther Wagner

Beitrag von vanni52 »

Thom hat geschrieben:
10.08.2023 20:55
Das sind keine Chrom-Blauholztinten, schonmal weil kein Chrom drinnen ist und das ist auch gut so. Kaliumchromat hatten wir ja neulich schon, im frühen 20.Jh. wird es eher Kaliumbichromat gewesen sein, das ist aber auch nicht viel besser. https://de.wikipedia.org/wiki/Kaliumdichromat
Die Frage ist ja, welche Rezeptur hat Pelikan verwendet. Weiter oben führt der erste Link zu einer Rezeptur, die mit Kaliumalaun statt der hochtoxischen Chromverbindungen arbeitet. Das enthaltene Aluminiumkation ermöglicht ebenfalls über eine Chelatbildung einen Farbstoffkomplex, dessen Farbe im violettblauen Spektrum liegt.
Dieser Farbton passt mMn zu der oben erwähnten Blauholztinte.
LG
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Thom

Re: Historische Tinten von Günther Wagner

Beitrag von Thom »

vanni52 hat geschrieben:
11.08.2023 19:20
Die Frage ist ja, welche Rezeptur hat Pelikan verwendet. ...
Das weiß ich mit Sicherheit natürlich auch nicht, da müsste man an die alten Laborbücher ran.

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vanni52
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Re: Historische Tinten von Günther Wagner

Beitrag von vanni52 »

Thom hat geschrieben:
11.08.2023 19:34
…da müsste man an die alten Laborbücher ran.

Die Herren Dittmer und Lehmann hatten ja Zugang zum Pelikan-Archiv, geben aber lediglich eine Rezeptur für eine Eisengallustinte an. Und man liest dort, dass eine Tinte aus den 30igern ab Januar 1951 als „Brillant-Blau“ weitergeführt wurde, die aber mit ihrem mittelblauen Farbton nicht zum Violettblau einer Blauholztinte passt.
Vielleicht liest ja jemand mit, der Zugriff auf diese alten Laborbücher hat.
LG
Heinrich
Thom

Re: Historische Tinten von Günther Wagner

Beitrag von Thom »

vanni52 hat geschrieben:
11.08.2023 20:01
... Vielleicht liest ja jemand mit, der Zugriff auf diese alten Laborbücher hat.
Das wäre auf alle Fälle interessant. Ich kenne nur die technische Literatur zum Thema aus den 1930ern, da war es Kaliumbichromat.

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Pensilea
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Re: Historische Tinten von Günther Wagner

Beitrag von Pensilea »

Und hier noch eine weitere historische Spezialtinte von Pelikan.
Es handelt sich um Lochkartentinte. Diese ist wohl graphithaltig und damit leitfähig. Für spezielle 140er Pelikane gedacht (Zeichenlochen und Elektrografik).
Das Tintenglas ist ein Schuhglas Nr. 71 und noch ungeöffnet.
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Herzliche Grüße, Angelika

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Ex Libris
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Re: Historische Tinten von Günther Wagner

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Angelika,

vielen Dank für das Zeigen. Die Lochkartentinte war mir bislang noch nicht untergekommen. Interessant, was es alles mal für Spezialtinten und Gerätschaften gegeben hat - und was alles inzwischen aufgrund der Digitalisierung passé ist.

Aber bei Lochkarten muss ich immer an die "Raumpatrouille Orion" denken, bei der der Kurs auch mittels Lochkarten programmiert wurde :mrgreen:

Viele Grüße,
Florian
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