Ja, das erschreckt mich; bin eigentlich davon ausgegangen, dass EG-Tinten per se schon recht lichtecht sind, und habe deshalb kürzlich die Scabiosa in mein Sortiment aufgenommen, weil ich die Farbe in einem nass schreibenden Füller so toll fand (fast schwarz mit einem Stich ins violette).
Aber wenn nach nicht mal einem Jahr so gut wie nichts mehr davon sichtbar ist, dann kommt sie für mich nicht länger in Betracht. Kennt jemand eine weitgehend lichtechte Tinte mit ähnlichem Farbton? Wie siehts diesbezüglich zB bei der L'Artisan Pastellier Callifolio Cassis bzw. Bourgogne aus?
Geschriebenes wird standardmäßig nicht gelagert, indem es an Fensterscheiben, Südseite, der Sonne mutwillig ausgesetzt wird, sondern normalerweise und faktisch im Dunkeln (zugeklapptes Heft, Schublade usw. usw.). Du kannst also getrost deine Scabiosa weiter verwenden und ziemlich lange wird das noch lesbar sein.
Hi Frank,
das Papier ist durch die Sonne vergilbt und auch die Farbstoffe der Franken-EG haben sich zersetzt. Was noch übrig bleibt, ist die EG-Komponente, hätte ich gesagt...
Zur Scabiosa:
Die ist sicherlich nicht die Tinte mit dem höchsten EG-Gehalt. Außerdem kommt es ja hauptsächlich auf die Farbstoffe an. Je empfindlicher, desto schneller weg. Unabhängig von der Art der Tinte/Farbe.
Richtig so, Thom?
Relativierend sei gesagt: Wer lässt seine Aufzeichnungen schon ein Jahr in der Sonne liegen.
Für meine Ahnenforschung nehme ich zwar gern die Sei-Boku, aber mittlerweile auch anderen Stoff. Bis das Papier zerfällt, sollte auch eine andere Tinte bei guter Lagerung halten.
Viele Grüße
Christian
PS: Haben sich unsere Posts überschnitten, Frank.
Bin nicht so schnell mit dem Schreiben...
PPS: Später mach ich noch ein Foto der gesammelten Tinten für den nächsten Test.
Heinrich hat geschrieben:
Relativierend sei gesagt: Wer lässt seine Aufzeichnungen schon ein Jahr in der Sonne liegen.
Nun, einige meiner Notizen (wie zB Adressen, Telefonnummern etc.), auf die ich immer wieder zugreife, hängen an einer Pinwand, wo sie teilweise über Jahre hinweg der Sonne ausgesetzt sind. Nicht alles, was man schreibt, fristet sein Dasein im Dunkeln!
Nächstes Jahr um die Zeit gibts Aussagen zur Lichtstabilität von viel mehr Tinten
Aber das hilft Dir natürlich jetzt nicht weiter....
Wenns nicht genau der Ton sein soll: Unbedingt Sei-Boku. Oder was von Thom
Ja, die nutze ich nebenher auch; allerdings find ich gerade die Farbe der Scabiosa echt klasse. Wie gesagt, im recht nass schreibenden M200.OB ist dieses Fast-Schwarz mit leichtem Violett-Einschlag schon sehr g***.
Preis und Verfügbarkeit der Sei-Boku und die Tatsache, dass ich sie in einem Lamy 2000 zB gar nicht verwenden kann (das silberfarbene Griffstück hat sehr gelitten, den blauen Schimmer bekomm ich nicht wieder ab), rauben ihr viel von ihrer sonstigen Attraktivität.
Ah, OK!
Aber verändern tut sie sich bei Sonneneinstrahlung.
@Tintenklex: Auch wenn viele anderer Meinung sind: Mir gefällt die Scabiosa auch sehr gut (und ich sage das nicht, weil meine Frau sie mir geschenkt hat... )
Das sind übrigens meine Kandidaten für den nächsten Lichttest.
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Wenn man's mal sortiert, kommt immer wieder das raus, was wir schon wissen. An diese Nanopigment-Dokutinten kommt für Füller in Sachen Lichtbeständigkeit nicht mehr viel ran. Das ist im Grunde so neu auch nicht, die Jahrtausende alten erhaltenen Schriften sind mit Kohlenstoff geschrieben. Ich würde, wie schon mehrfach gesagt, bei hoher Lichtexposition diese Tinten verwenden. Die EG sind da ein Kompromiss, allerdings halten die auch auf sehr glatten Flächen wasserfest, wie z.B. meiner Türklinke.
@Christian, ich weiß ja, warum agathon nach vergilben (braun werden) gefragt hat. Da sind aber die Schriftzüge, die nicht im Licht waren, besonders Deine ältesten mit der Franken EG, auch aufschlussreich.
Ist nichts neues, richtig.
Aber der Vergleich macht doch Spaß
@agathon, Thom: Für euch dann noch ein Detailbild:
Das Licht ist zwar jetzt nicht mehr besonders gut, aber man sollte noch erkennen, dass links die Schrift eher grau ist und rechts eher bräunlich.
Gerne bei Gelegenheit nochmal bei Tag
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2017-04-09-20-14-25.jpg (96.98 KiB) 4612 mal betrachtet
Schau's Dir vor allem selbst mal an, ob die alten Schriftzüge im Vergleich zu aktuellen irgendwie bräunlicher wurden. Bei Füllerschrift würde's wahrscheinlich noch eher auffallen als bei Tauchfeder.
Tintenklex hat geschrieben:Aber wenn nach nicht mal einem Jahr so gut wie nichts mehr davon sichtbar ist, dann kommt sie für mich nicht länger in Betracht.
Die Scabiosa hat sich bei eine Nische, denn sie ist schwarz-lila und wandelt sich langsam aber dennoch schnell genug, um es zu bemerken. Das ergibt einen hübschen Vintage-Effekt bei Bildern und Texten, wenn man es mag. Bei einigen Eigenproduktionen ist das bei mir sehr erwünscht. Allerdings ist sie für mich nicht alltagstauglich, schon wegen des Geruchs... aber das ist eine Abschweifung... Was die Sichtbarkeit nach Sonneneinstrahlung angeht, so kann ich von einem Bild, das meine Frau mir unter anderem mit Scabiosa gezeichnet hat, sagen, dass da alles noch am Platze und sichtbar ist. Es hängt seit drei Jahren Jahrausjahrein an meinem Arbeitsplatz und erblickt täglich die Mittagssonne. Natürlich hat es sich gewandelt, was ein gewünschter Effekt ist, aber alles ist wirklich gut sichtbar.
agathon hat geschrieben:Geschriebenes wird standardmäßig nicht gelagert, indem es an Fensterscheiben, Südseite, der Sonne mutwillig ausgesetzt wird, sondern normalerweise und faktisch im Dunkeln (zugeklapptes Heft, Schublade usw. usw.).
Jup, lieber Agathon, das denke ich bei den Sonnentests auch immer...