Tintenchromatogramme
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Re: Tintenchromatogramme
Übrigens: Auch der Secret Service arbeitet mit Tinte (YouTube-Video, ab Sekunde 10, #10: Ink library)
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede | julieparadise.de/berlin-e-ink-meetup
Re: Tintenchromatogramme
Davon kannst Du ausgehen.JulieParadise hat geschrieben: ↑13.08.2021 8:37Und jetzt sind wir auf Seite 15 dieses Fadens angekommen und mein Eindruck ist, dass ihr euch gerade erst warmlauft ...![]()
PS: Ich versuche gerade, die Idee umzusetzen, die Chromatographie der Yama Budo in Abhängigkeit vom pH-Wert durchzuführen, also den Ansatz, den Hermann oben vorgeschlagen hat.
Und es sieht bisher sehr vielversprechend aus.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Die Laufmittel von oben nach unten:
Leitungswasser (pH ~ 7)
Natriumhydrogencarbonatlösung, gesättigt (pH ~ 8,5)
Essigsäurelösung (25%), (pH ~ 2)
Erste Gedanken zur Auswertung:
Beim Laufmittel Natriumhydrogencarbonat mit gleichmäßiger Verteilung des Farbstoffes werden möglicherweise von den Farbstoffmolekülen über Wasserstoffbrücken hinausgehend kovalente Bindungen zur Cellulose ausgebildet.
Beim Laufmittel Essigsäure sieht es möglicherweise neben dem pinken Hauptfarbstoff nach einem gelben Farbstoff aus.
Es könnten aber auch Inhaltsstoffe der Tinte (Konservierungsmittel / Tenside / mehrwertige Alkohole zur Beeinflussung der Viskosität / etc.) aus dem zentralen grauen Bereich herausgetrennt worden sein.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Lieber Heinrich,
ein interessanter Ansatz, unterschiedliche ph-Werte fürs Laufmittel zu nehmen!
Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es hier irgendwo im Forum auch eine Tabelle der ph-Werte der einzelnen 4001-Pelikan-Tinten; ich glaube, das Königsblau war besonders sauer (und konserviert sich daher sozusagen selbst), das Rot besonders alkalisch.
Meine Frage jetzt zu yama-budo:
welchen ph-Wert hat sie selbst? und wäre es sinnvoll, den ph-Wert des Gemischs Tinte-Laufmittel zu bestimmen? (Fragen einer Nicht-Chemikerin . . . )
Herzliche Grüße!
Sabine
ein interessanter Ansatz, unterschiedliche ph-Werte fürs Laufmittel zu nehmen!
Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es hier irgendwo im Forum auch eine Tabelle der ph-Werte der einzelnen 4001-Pelikan-Tinten; ich glaube, das Königsblau war besonders sauer (und konserviert sich daher sozusagen selbst), das Rot besonders alkalisch.
Meine Frage jetzt zu yama-budo:
welchen ph-Wert hat sie selbst? und wäre es sinnvoll, den ph-Wert des Gemischs Tinte-Laufmittel zu bestimmen? (Fragen einer Nicht-Chemikerin . . . )
Herzliche Grüße!
Sabine
Re: Tintenchromatogramme
Liebe Sabine,
wir nehmen ja sehr viel mehr Laufmittel als Tinte. Deshalb wird im Gemisch aus Tinte und Laufmittel der pH des Laufmittels gelten. Vielleicht gibt es eine Ausnahme: Manchmal löst sich in der Laufmittelfront sehr viel Farbstoff. Das passiert dann, wenn dieser Farbstoff sehr gut wasserlöslich ist und nicht gut an das Papier bindet. Es ist theoretisch möglich, dass dort so viel Farbstoff gelöst ist, dass der pH dadurch beeinflusst werden kann. Aber überall sonst wird der pH dem pH des Laufmittels entsprechen. Das ist zumindest die Idee
Viele Grüße Daniel
wir nehmen ja sehr viel mehr Laufmittel als Tinte. Deshalb wird im Gemisch aus Tinte und Laufmittel der pH des Laufmittels gelten. Vielleicht gibt es eine Ausnahme: Manchmal löst sich in der Laufmittelfront sehr viel Farbstoff. Das passiert dann, wenn dieser Farbstoff sehr gut wasserlöslich ist und nicht gut an das Papier bindet. Es ist theoretisch möglich, dass dort so viel Farbstoff gelöst ist, dass der pH dadurch beeinflusst werden kann. Aber überall sonst wird der pH dem pH des Laufmittels entsprechen. Das ist zumindest die Idee

Viele Grüße Daniel
Re: Tintenchromatogramme
Liebe Sabine,
den Ansatz hatte Hermann in die Diskussion eingebracht, mit der Idee, die Fließeigenschaften des bzw. der Farbstoffe zu verändern.
Hat ja funktioniert, auch in beiden Fällen.
Auf der anderen Seite kann man wohl annehmen, dass es auch bei der Cellulose zu Veränderungen im Molekül kommt, und somit zu einem anderen Adsorptionsverhalten.
Zu Deiner Frage:
Leider habe ich nicht einmal Indikatorpapier hier, geschweige denn ein pH-Meter.
Die pH-Werte der drei Laufmittel kann man ganz einfach googeln.
den Ansatz hatte Hermann in die Diskussion eingebracht, mit der Idee, die Fließeigenschaften des bzw. der Farbstoffe zu verändern.
Hat ja funktioniert, auch in beiden Fällen.
Auf der anderen Seite kann man wohl annehmen, dass es auch bei der Cellulose zu Veränderungen im Molekül kommt, und somit zu einem anderen Adsorptionsverhalten.
Zu Deiner Frage:
Leider habe ich nicht einmal Indikatorpapier hier, geschweige denn ein pH-Meter.
Die pH-Werte der drei Laufmittel kann man ganz einfach googeln.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Zum pH-Wert der Tinte(n) habe ich hier eine Information gefunden:https://www.indy-pen-dance.com/Inks-Rep ... -Inks.html
Danach liegt dieser für die Iroshizuku Yama Budo bei pH 9,47. Die Natriumhydrogencarbonatlösung ist mit ca. pH 8,5 also noch immer saurer als die Tinte.
Danach liegt dieser für die Iroshizuku Yama Budo bei pH 9,47. Die Natriumhydrogencarbonatlösung ist mit ca. pH 8,5 also noch immer saurer als die Tinte.
Zuletzt geändert von Tigrib am 13.08.2021 10:45, insgesamt 1-mal geändert.
Lieben Gruß
Birgit
Birgit
Re: Tintenchromatogramme
Lieber Daniel,
das sehe ich genau so.
Übrigens, ich wollte mich beim Experimentieren nicht vordrängen.
Aber vielleicht hast Du ja noch etwas von der Dark Lilac übrig?
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Lieber Heinrich,
bitte lasse Dich nicht aufhalten. Es gibt ja wirklich genug zu chromatographieren
Viele der Chromatogramme sind Teamarbeit von Sabine und mir. Sabine hat die Chromatographiestreifen gemacht und mir geschickt. Ich habe die Chromatogramme laufen gelassen und fotografiert. Deshalb kann ich Dir leider kein Dark Lilac schicken: Ich habe diese Tinte nicht.
Vikka hat mich freundlicherweise mit einer umfangreichen Sammlung an grünen und schwarzen Tinten ausgestattet. Davon werde ich hoffentlich demnächst noch einige Chromatogramme zeigen. Dafür muss ich aber erst einmal die Füller leer schreiben
Viele Grüße Daniel
bitte lasse Dich nicht aufhalten. Es gibt ja wirklich genug zu chromatographieren

Viele der Chromatogramme sind Teamarbeit von Sabine und mir. Sabine hat die Chromatographiestreifen gemacht und mir geschickt. Ich habe die Chromatogramme laufen gelassen und fotografiert. Deshalb kann ich Dir leider kein Dark Lilac schicken: Ich habe diese Tinte nicht.
Vikka hat mich freundlicherweise mit einer umfangreichen Sammlung an grünen und schwarzen Tinten ausgestattet. Davon werde ich hoffentlich demnächst noch einige Chromatogramme zeigen. Dafür muss ich aber erst einmal die Füller leer schreiben

Viele Grüße Daniel
Re: Tintenchromatogramme
Lieber Daniel,
da habe ich mich wohl etwas unklar ausgedrückt. Die Dark Lilac habe ich hier, allerdings heute keine Zeit mehr.
Und ich denke, dass wir ohnehin zu dem Ansatz zur pH-Abhängigkeit schon ne Menge herausgefunden haben.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Lieben Dank für den Link.Tigrib hat geschrieben: ↑13.08.2021 10:36Zum pH-Wert der Tinte(n) habe ich hier eine Information gefunden:https://www.indy-pen-dance.com/Inks-Rep ... -Inks.html
Danach liegt dieser für die Iroshizuku Yama Budo bei pH 9,47. Die Natriumhydrogencarbonatlösung ist mit ca. pH 8,5 also noch immer saurer als die Tinte.
Sehr interessant, auch wenn mit der 4001 Königsblau die wichtigste Füllertinte fehlt.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Ja, der bekannte Rotkohlwasserversuch. Trennen lassen sich die Farben damit aber meist dennoch besser.
Ach Sina, wir Kinder müssen doch irgendwas zum Spielen haben.JulieParadise hat geschrieben: ↑13.08.2021 8:37Völlig offtopic: Wenn ihr hier so (für mich teilweise komplett unverständlich, weil: Chemie) fachsimpelt, erinnere ich mich gern lächelnd an Kommentare aus früherer Zeit, wie sinnlos und völlig überzogen doch so Dinge wie Kleckse und (wasservermalte) Verwischspuren seien, um dem Gefühl von "da ist doch ein Hauch von Farbe/Farbton XY drin?" nachzuspüren, weil das ja nicht der normalen Tintennutzung entspräche. Und jetzt sind wir auf Seite 15 dieses Fadens angekommen und mein Eindruck ist, dass ihr euch gerade erst warmlauft ...
Ach Sina,

Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Tintenchromatogramme
Tatsächlich erscheint mir auch hier wieder der Ansatz mit Essigsäure der Vielversprechenste zu sein. Gib mal einen Schuss Essigsäure in Isopropanol (100%, gibt für kleines Geld in der Apotheke) und benutze das als Fließmittel. Könnte klappen, Wasser ist in deiner 25%igen Essigsäure ja schon drin.vanni52 hat geschrieben: ↑13.08.2021 9:32Beim Laufmittel Essigsäure sieht es möglicherweise neben dem pinken Hauptfarbstoff nach einem gelben Farbstoff aus.
Es könnten aber auch Inhaltsstoffe der Tinte (Konservierungsmittel / Tenside / mehrwertige Alkohole zur Beeinflussung der Viskosität / etc.) aus dem zentralen grauen Bereich herausgetrennt worden sein.
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Tintenchromatogramme
Beim Farbstoff der Yama Budo hatte ich im Vorfeld überlegt , ob der Farbton sich bei unterschiedlichen pH-Werten verändert.
Da sich in dieser Richtung nichts getan hat, kommt für den Farbstoff wohl keiner der bekannten pH- Indikatoren infrage. Die liegen mit ihrem Umschlagbereich i.d.R. innerhalb dieses Intervalls von 2 bis fast 10.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Fügt ihr bei den Cromatogramme mit den Rundfiltern
eure unterschiedlichen Flüssigkeiten (ich bleibe bei Wasser!)
auf den getrockneten (und dann die Frage, wie lange soll der Tropfen trocknen?)
oder auf den noch nassen Tintentropfen?
Ich verdünne sofort den noch nassen Tintentropfen.
eure unterschiedlichen Flüssigkeiten (ich bleibe bei Wasser!)
auf den getrockneten (und dann die Frage, wie lange soll der Tropfen trocknen?)
oder auf den noch nassen Tintentropfen?
Ich verdünne sofort den noch nassen Tintentropfen.