... Darüberhinaus noch einen purpurvioletten Bereich, der auf einen weiteren, also blauen Farbstoff hinweist.
Sehe ich das richtig?
Nein, das hatte ich nur mal bei der schwarzfließenden gemacht. Man kann die blaue und die rote aber mischen,
dann hätte man 3 Farbstoffe. Die Tinte würde dadurch aber nicht besser, nur anders.
V.G.
Thomas
Hast du ein Bild parat, wie die Mischung geschrieben aussieht?
... Darüberhinaus noch einen purpurvioletten Bereich, der auf einen weiteren, also blauen Farbstoff hinweist.
Sehe ich das richtig?
Nein, das hatte ich nur mal bei der schwarzfließenden gemacht. Man kann die blaue und die rote aber mischen,
dann hätte man 3 Farbstoffe. Die Tinte würde dadurch aber nicht besser, nur anders.
V.G.
Thomas
Hast du ein Bild parat, wie die Mischung geschrieben aussieht?
Vor allem nicht, wenn der einzige Grund für die Verwendung ihr Alter ist.
Gerade deshalb, wenn wir uns nicht um diese alten, fast schon vergessenen Pelikantinten kümmern, wer denn bitte dann?
Wenn überhaupt, dann Leute, die wirklich wissen, was sie da machen. (wie z.B. ich und ich rate davon ab, jedenfalls wenn es nur aus falsch verstandener Nostalgie ist )
Vanni, weil Du Dich so für Farbstoffe interessierst, will ich Dir das mal an einem Beispiel illustrieren. Im FPN wurde mal irgendwann angesprochen, in irgendeiner alten Eisengallustinte wurde vom Hersteller Direct Blue 1 verwendet. Ich habe das nicht selbst überprüft, weil das Ergebnis für mich irrelevant wäre (ich würde den sowieso nicht verwenden). Von der originalen Zusammensetzung abgesehen, die den damaligen toxikologischen Ansprüchen vielleicht genügte, ist unklar, in welchem Zustand diese Komponenten nach 70 Jahren in so einer reaktiven Tinte sind. Das sie sich aber verändert, hast Du selbst schon gesehen (ich habe schon gesehen, wie sich traditionell in EG-Tinten verwendete Farbstoffe nach 1,5 Jahren in der Tinte zerlegten). Direct Blue 1 ist auf Dimethoxylbenzidin-Basis aufgebaut (https://www.worlddyevariety.com/direct- ... lue-1.html), einem Benzidin-Derivat. https://de.wikipedia.org/wiki/Benzidin
Was der Beyer da als Indigoersatz verwendet hat, ist im Prinzip eine Chrom-Blauholz-Tinte nach Runge. Gelbes chromsaures Kali würde man heute auch nicht mehr verwenden. https://de.wikipedia.org/wiki/Kaliumchromat
besser nicht.
Und man sollte es auch nicht zu hübschen Kristallstufen auskristallisieren und dann auf Mineralienbörsen verkaufen.
So gesehen in einer Ostwestfälischen Metropole...
Ja, im 19.Jh. wurden die Tinten verändert, bedingt durch die Metallfedern. Und die Teerfarbstoffchemie war völlig neu, es gab da überhaupt keine Langzeiterfahrung. Die Schattenseiten haben sich dann aber gezeigt, zuerst bei den Produktionsarbeitern.
Selbst Robert sah sich genötigt in's Geschehen einzugreifen.
... Seit ich einen Kopierstift aus dem Kosmetiktäschchen meiner Tochter geangelt habe, ich hoffe es war Eosin und damit sowas wie ein Lippenstift (früher wurde Eosin in der Kosmetik verwendet) und kein Fuchsin, kommen mir die historischen Stifte nicht mehr ins Haus. Den bunten Kopierstifte-Nachlass meiner Großmutter habe ich entsorgt - Sammeln hin, Sammeln her. ...
Vor allem nicht, wenn der einzige Grund für die Verwendung ihr Alter ist.
Gerade deshalb, wenn wir uns nicht um diese alten, fast schon vergessenen Pelikantinten kümmern, wer denn bitte dann?
Wenn überhaupt, dann Leute, die wirklich wissen, was sie da machen. (wie z.B. ich und ich rate davon ab, jedenfalls wenn es nur aus falsch verstandener Nostalgie ist )
Definitiv auch Nostalgie, in erster Linie aber Dokumentation.
Für Füllerschreiber wird das nichts sein, eher für Tauchfeder, das ganze EG-Sortiment, das er da anbietet. Bei den Beschreibungen muss man ein bisschen im Kaffeesatz lesen. Wenn er die aus Galläpfeln macht und die solange gären, dann lässt er einen Teil der Tannine in Gallussäure umwandeln. Die Victoria Iron Gall Ink ist auch interessant, mal davon abgesehen, dass die viktorianischen Tinten wahrscheinlich nicht braun flossen, sondern erst in 150 Jahren wurden. Da schreibt er die braune Farbe stammt von einer Beize, die aus Holzstaub entsteht, das auf dem Etikett sieht aber wie eine Walnuss aus.
Ich frage mich, was uns der Ausstrich sagen will. Auf den ersten Blick schaut es nach einer sehr schnell ablaufenden Oxidation aus.
Vielleicht ist der dunkle Bereich aber lediglich auf einen dickeren Auftrag zurückzuführen?