Sedimente auf Feder und Tintenleiter

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stefan-w-
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Re: Sedimente auf Feder und Tintenleiter

Beitrag von stefan-w- »

hallo ihr lieben,

ich nenne zwar nur eine rote tinte mein eigen, diese hat mich aber bisher nicht enttäuscht, und zwar die kaweco - rot.
liebe grüße,

stefan.

sollten die hier abwesenden versalien zu unwohlsein führen, empfehle ich, diesen beitrag zu überlesen.
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ichmeisterdustift
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Re: Sedimente auf Feder und Tintenleiter

Beitrag von ichmeisterdustift »

Ex Libris hat geschrieben: Ich handhabe das für mich selbst so wie Andreas: Ich nehm das ganze sportlich. Sollte sich mal irgendwann ein Sediment am Glas ablagern (oder auch am Füller), wir das weggeputzt und weiter geht's.


dito
Volker
Barbara HH
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Re: Sedimente auf Feder und Tintenleiter

Beitrag von Barbara HH »

Yup, dem schließe ich mich auch an. Die Sedimente der Gandhi Tinte an meinem M605 ließen sich auch problemlos mit klarem Wasser abspülen. War überhaupt kein Ding.
„Ich denke tatsächlich mit der Feder, denn mein Kopf weiß oft nichts von dem, was meine Hand schreibt.“ Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen
meinauda
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Re: Sedimente auf Feder und Tintenleiter

Beitrag von meinauda »

Wie im anderen Pfad schon gezeigt:
Die grünen Tinten sind auch leider manchmal so zickig.
Links die Diamine Kelly Green, rechts Diamine Yellow,
beide an einer Stahlfeder vom TWSBI mini.
Volker wird informieren, wenn TWSBI oder Octopus zu dem Phänomen etwas sagen können.
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ichmeisterdustift
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Re: Sedimente auf Feder und Tintenleiter

Beitrag von ichmeisterdustift »

Wir haben gestern mal einen Versuch gestartet: 4 Füllhalter nach der Reinigung mit Diamine-Tinten betankt und anschließend mit offener Kappe liegen lassen.
Bereits nach 4 Stunden waren deutliche Ablagerungen zu erkennen, bei der Ancient Copper ausgeprägter als bei der Kelly Green, kaum erkennbar bei der Yellow.
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ichmeisterdustift
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Re: Sedimente auf Feder und Tintenleiter

Beitrag von ichmeisterdustift »

Und so sahen die Vier heute früh aus.
Danach wurden die Tintenreste entfernt und die Füller liegen nun mit geschlossener Kappe, in etwa 4 Stunden werden wir den Stand der Dinge kontrollieren.
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Mr.Eyedropper

Re: Sedimente auf Feder und Tintenleiter

Beitrag von Mr.Eyedropper »

Wie krass!!!! Vielen Dank für die tollen Bilder und die ganze Mühe, die dahinter steckt. Was ich mich frage: Sind das Pigmentablagerungen oder oxidiert nicht da irgendwas (oder beides)? Und wenn das so extreme Ablagerungen an der Feder produziert, verklebt der Schnodder nicht auch den Tintenleiter?

Ich hatte ja mal die 1670 Rouge Hermatite im Füller, ich fand die Farbe toll, aber die ständigen Ablagerungen gingen mir irgendwann so auf die Nerven, dass ich die Tinte nicht mehr verwendet habe. Und es war viel Arbeit, die restlos aus dem Füller zu beseitigen.
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YETI
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Re: Sedimente auf Feder und Tintenleiter

Beitrag von YETI »

Ich schätze, dieses Problem wird man mit allen hochgesättigten Tinten haben. Der kleinste Verlust von Wasser bringt die Farfstoffe zum Kristallisieren. Solche Tinten verwende ich nur noch in Füllern mit wirklich dichtschließenden Kappen. Da sind sie dann vollkommen problemlos, wenn man den Stift nicht stundenlang offen liegen lässt.

Einige gute Kombinationen:
Diamine Ancient Copper im Kaweco Sport
Diamine Peach Haze auch im Kaweco Sport
Diamine Oxblood im Reform 1745
Herbin Rouge Hematite im Lamy Accent
Bei diesen Beispielen funktionieren die eigentlich problematischeren Tinten einwandfrei.

Im Parker 50, Leopold, Mont Blanc Noblesse und einigen älteren Füllern hatte ich mit diesen Tinten schon Ärger. Da schließen enfach die Kappen nicht dicht genug. Das sind dann auch die Füller, bei denen unproblematische Tinten die ersten Worte oder gar Zeilen dunkler schreiben, wenn die Stifte etwas gelegen haben.

Gruß

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
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patta
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Re: Sedimente auf Feder und Tintenleiter

Beitrag von patta »

Dank an Volker für diesen Test. So schlimm war die Diamine Ancient Copper bei mir nie ausgeflockt :shock: Doch (im geschlossenen Füller) kam es nach 1-2 Wochen auch zu diesen Erscheinungen. Ich vermute, es sind die Feststoffe in der (hoch gesättigten) Tinte, nachdem die Flüssigkeit verdampft ist. Ansonsten ist die DAC eine tolle Tinte.

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
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amarti
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Re: Sedimente auf Feder und Tintenleiter

Beitrag von amarti »

Wirklich krasse Fotos.
Gott sei Dank lasse ich meine Füller nicht offen liegen. (Aber mal 1-2 Wochen ohne Ausgang kann schon mal vorkommen. Und dann schreiben sie dunkel zu Beginn.)

Andreas
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ichmeisterdustift
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Re: Sedimente auf Feder und Tintenleiter

Beitrag von ichmeisterdustift »

Nach 3 Stunden geschlossenem Liegen fällt auf, dass der Lamy mit Kelly Green nicht direkt anschreibt, erst nach dem Eintauchen ins Wasserglas legt er los. Ablagerungen sind an keinem der Füller zu sehen.
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agathon
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Re: Sedimente auf Feder und Tintenleiter

Beitrag von agathon »

Interessant. Bei mir verhalten sich die Diamine-Tinten unproblematisch, die meisten Gläser sind aber auch schon ca. 5 Jahre alt (Emerald, China blue, grey, Monaco Red). Eine neu gekaufte Oxblood verhält sich auch unproblematisch. Einzig Orange zeigt ähnliche, aber nicht so gravierende Ausflockungen.
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ichmeisterdustift
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Re: Sedimente auf Feder und Tintenleiter

Beitrag von ichmeisterdustift »

Eine weitere Kontrolle der Füllhalter erbrachte eben keine neuen Eindrücke. Keine der Federn zeigt Ablagerungen, alle schreiben sofort an, diesmal sogar der Lamy.
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meinauda
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Re: Sedimente auf Feder und Tintenleiter

Beitrag von meinauda »

Danke, Volker, für den sehr ausführlichen Test!

Ich bin nur froh, dass es trotzdem immer noch heißt: abspülen und weiterschreiben!

Die Füller offen liegen zu lassen, ist ja auch in der Regel reine Schusseligkeit.
Und der Tipp solche Tinten in Füllhalter mit dichten Kappen zu füllen,
wird in Zukunft dankend umgesetzt.
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glucydur
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Re: Sedimente auf Feder und Tintenleiter

Beitrag von glucydur »

Sehr beeindruckende Bilder. Gut, dass ich nicht den Drang nach solch hochgesättigten Tinten verspüre. Daher hatte ich das beschriebene Phänomen bisher nie. Das Problem ist andererseits ja aber verhaltensbedingt gut in den Griff zu bekommen. Ein sehr lehrreicher Thread. Danke für diese Informationen.

VG

Alexander
Gutta cavat lapidem.
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