Als die Aquamarine 2016 herauskam, fing ich gerade an, mich etwas intensiver mit Tinten zu beschäftigen. Diese ausgesprochen schöne Tinte mit einem Farbspiel an der Grenze zwischen Türkis und Petrol war dann auch die erste, von der ich einen größeren Vorrat angelegt habe. Passt ganz gut, denn nach dieser langen Zeit habe ich die Aquamarine im Zuge dieses Fadens quasi wiederentdeckt.
Auch bei der Aquamarine stellt sich die Frage nach einer Ersatztinte, und hierzu kommen mal wieder japanische Tinten infrage. Weniger aufgrund der Fließeigenschaften, denn die Aquamarine gehört hier höchstens zum Mittelfeld, also ein Stück weit von den nasseren Iroshizuku etc. entfernt, eher aufgrund der fast unüberschaubaren Anzahl in diesem Farbspektrum, die unter anderem Pilot oder insbesondere Sailor anbietet. Bei Diamine sollte es auch Kandidaten geben, allerdings nicht bei den bisher 125 Inkventtinten. Bei den Standardtinten kenne ich mich jetzt nicht so gut aus, ich kann mich aber schwach daran erinnern, dass es vor einigen Jahren eine interessante Tinte zum Thema gab, aber offensichtlich ist mein visuelles Gedächtnis besser als mein Gedächtnis für Namen.

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Beim Thema Shading profitiert die Aquamarine von ihrem nicht zu nassen Fluss, es ist nicht zu ausgeprägt, aber noch deutlich vernehmbar, bei geringerem Auftrag sind die helleren Bereiche mehr ins Türkise verschoben.
Was den Namen der Tinte betrifft, hatte ich einen deutlicheren Blauton vor Augen. Aber die Farbe des Edelsteins hängt ja von der Fundstätte ab, da findet sich wohl etwas passendes. Und nach der Etymologie (aqua marina) wohl auch bei Meeren oder Seen. Der Achensee (Tirol) ist sogar deutlich grüner.
Um den Farbton der Aquamarine besser einordnen zu können, ein Vergleich mit drei Iroshizukutinten.

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Die grünblaue Tsuki-Yo mit dem größten Abstand, bei der Ku-Jaku ist der Blaustich schon weniger dominant, bei der Syo-Ro handelt es sich dann um eine blaugrüne Tinte. Die Aquamarine liegt also zwischen den beiden letztgenannten.