Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

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Tenryu
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Re: Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

Beitrag von Tenryu »

Ich habe schon wieder eine Idee:

Wie wäre es mit einem Tintenglas, welches keinen starren Boden, sondern eine elastische Membran aus Gummi, Silikon oder einem geeigneten Kunststoff hätte? Beim Füllen drückt man einfach den Halter ein wenig nach unten, wodurch sich eine trichterförmige Vertiefung bildet in der sich die Tinte sammelt.
Die technische Umsetzung ist vieleicht nicht ganz einfach. Vor allem darf die Membran nicht durch die Spitze der Feder Durchstochen werden....
Barbara HH
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Re: Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

Beitrag von Barbara HH »

Moin moin,

also ich hab das Problem noch nie so krass gehabt und bin mit den handelsüblichen Tintengläsern für den Hausgebrauch völlig zufrieden.

Ich glaube, in den aktuellen Sheaffer-Gläsern gibt es immer noch so eine Glasmulde wie früher, allerdings gefallen sie mir nicht so gut, wie die alten. (Hätt' ich's bloß nicht weggeworfen *schimpf*, *grummel*). Das Glas von Caran d'Ache finde ich auch sehr schön und praktisch, die "Mulde" für die Tinte läuft nach unten fast schon trichterförmig zu. Und bei ebay gibt es immer wieder alte und neue Tintenfässer, von denen einige im Innern eine sehr schmale, nach unten hin sich verjüngende Aussparung für die Tinte haben, während sie nach außen hin riesengroß aussehen.
Andi36 hat geschrieben:"Das Glas schräg stellen!" - schon klar, aber wie? Ich habe schon alles Mögliche unter die Gläser gelegt um eine Kante anzuheben, was aber resultiert ist in der Regel eine wacklige und labile Konstruktion, die bei der leichtesten unbedachten Bewegung umzukippen droht.
Ich halte beim Befüllen mit der linken Hand das Tintenglas und den Füller im geeigneten Winkel, mit der rechten drehe ich am Konverter bzw. Kolben. Finde ich überhaupt nicht schwer, aber vielleicht mache ich was falsch? :P

Viele Grüße,

Barbara
„Ich denke tatsächlich mit der Feder, denn mein Kopf weiß oft nichts von dem, was meine Hand schreibt.“ Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen
DanielH
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Re: Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

Beitrag von DanielH »

Tenryu hat geschrieben:Ich habe schon wieder eine Idee:

Wie wäre es mit einem Tintenglas, welches keinen starren Boden, sondern eine elastische Membran aus Gummi, Silikon oder einem geeigneten Kunststoff hätte? Beim Füllen drückt man einfach den Halter ein wenig nach unten, wodurch sich eine trichterförmige Vertiefung bildet in der sich die Tinte sammelt.
Die technische Umsetzung ist vieleicht nicht ganz einfach. Vor allem darf die Membran nicht durch die Spitze der Feder Durchstochen werden....
Keine besonders gute Idee, glaube ich. Flexible Kunststoffe enthalten fast grundsätzlich Weichmacher oder ähnliches unappetitliches Zeug. Nun trinkt man zwar keine Tinte und leckt nicht am Geschriebenen (wobei: Auch solche Fetische soll es geben) aber solche Stoffe können die Oberflächeneigenschaften der Tinte auch dann ganz stark verändern, wenn sie nur in geringen Mengen vorhanden sind. Mit anderen Worten: Sie können den Tintenfluss stark beeinflussen. Deshalb halte ich Glas eigentlich für das optimale Material für ein Tintenfass.
Barbara HH
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Re: Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

Beitrag von Barbara HH »

[Off-Topic]

Moin Daniel,
DanielH hat geschrieben:Nun trinkt man zwar keine Tinte...
... das finde ich auch, aber erzähl das mal dem Grafen von Faber-Castell:
Wie die Firma Faber-Castell vermeldete, hat Firmenchef Anton-Wolfgang Graf von Faber Castell bei einem "Cocktailempfang der besonderen Art" vor Medienvertretern mit "einem Stamperl Tinte auf die hohe Qualität der Faber-Castell Kinderfilzstifte" angestoßen, wohl um zu demonstrieren, dass die von ÖKO-TEST kritisierten Stifte völlig unbedenklich sind. Hauptbestandteil der Tinte sei Wasser, dazu Lebensmittelfarbstoffe, ein Derivat eines Zuckers und eine geringe Menge Alkohol: "Die Tinte enthält somit keinerlei gesundheitsgefährdende Stoffe." Das sei einmal dahingestellt.
Quelle: http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?ar ... rnr=07;co=



Bild

(Ist zwar etwas off-topic, aber den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen ;) )

[/Off-Topic]
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G-H-L
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Re: Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

Beitrag von G-H-L »

Barbara HH hat geschrieben: Ich halte beim Befüllen mit der linken Hand das Tintenglas und den Füller im geeigneten Winkel, mit der rechten drehe ich am Konverter bzw. Kolben. Finde ich überhaupt nicht schwer, aber vielleicht mache ich was falsch? :P
Auf die Idee bin ich auch schon gekommen. Nur hatte ich dann blaue Finger, weil noch Tinte am Rand und am Gewinde hing. Und bei all der Konzentration, den Füller korrekt zu halten, wäre mir fast das Glas aus der Hand gerutscht. Hätte beinahe ein Blutbad äh, ich meine ein Tintenbad gegeben. :cry:
Die Methode scheint also nur bei zierlichen Damenhänden zu funktionieren. Für Männerpranken ist sie weniger geeignet. :mrgreen:
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
Ex Libris
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Re: Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

Beitrag von Ex Libris »

Hallo an alle!

Im Grunde sind schon alle Varianten genannt worden, die ich selbst verwende: ich habe einige leere Montblanc- und Lamytintengläser aufgehoben, wobei ich denke, dass die Lamygläser die besten und praktikabelsten Tintengläser am Markt sind, die mir einfallen. (Wobei natürlich ein Lamyglas mit Standfuß aus Jade, wie Tenryu vorgeschlagen hat, sicher ein echter Hingucker wäre :D .) Leichter fällt einem das Problem, wenn man nicht ausschließlich M1000er oder 149er zur Hand hat: Im Zweifelsfall nehme ich einfach einen M400, wenn es für den M1000 nicht mehr reicht. Und die von Marianne bzw. Andi vorgeschlagene Möglichkeit, die Feder rauszuschrauben und dann mittels Spritze den Tintentank zu füllen, geht so am besten bei den Pelikankolbenfüllern.

Es gibt aber noch eine Möglichkeit, die zwar etwas umständlich ist, die aber selbst dann funktionieren würde, wenn man ausschließlich mit Kolbenfüllern von Montblanc schriebe: die Feed Saturation Method, wie sie Brian Goulet vorstellt. Es geht dabei - grob gesagt - darum, dass die Ausgleichskammern immer wieder befüllt werden und man den Kolben langsam zurückzieht.
Ich habe das auf Youtube schon mal vor einiger Zeit gesehen und ich war vom ersten Beitrag an gespannt, ob das außer mir noch jemand gesehen hätte. Anscheinend nicht, aber ich denke mal, dass diese Methode trotz Umständlichkeit geeignet wäre, wenn man sonst keine Ausweichmöglichkeiten hat.

Aber all diese Probleme hätten wir nicht, wenn wir nicht solche Süchtigen wären: Würden wir nur zwei oder drei Farben benutzen, könnten wir immer brav ein neues Glas nachkaufen. Dann könnte man den Rest einfach dazuschütten und man hätte das Problem mit den halbleeren Gläsern nicht (ich weiß: wenn wir nur mit M1000ern und Herbin schreiben würden, hätten wir sie doch)... :roll:

Viele Grüße,
Florian
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Re: Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

Beitrag von Juli407 »

Mehr oder weniger OffTopic:

Rolf hat Akkerman nicht.
Gibt's nur bei Akkerman selbst.

Hab mit ihm gemailt und wollte hier kurz eine Info posten.
Viele Grüße,
Julia

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Pennino
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Re: Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

Beitrag von Pennino »

Ciao ,

kann man eigentlich Reste von blauen Tinten in ein Glass zusammenschütten ?
z.B. Pelikan 4001, Aurora Blau, Lamy Blau , R&K Königsblau

Das Lamy-Fass könnte sich dafür eignen, da es ja diesen "Resttinte-Sammler " hat.

Grüße, Pennino
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Tombstone
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Re: Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

Beitrag von Tombstone »

Ob man es "darf" weiß ich nicht - ich mache es mit blau und schwarz aber schon seit Jahren so, und bis jetzt hat noch keiner meiner Reforms deswegen rumgezickt...
Ciao - Peter

Handle stets so, dass die anderen sich wundern, warum sie Dir noch keine reingehauen haben...
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Pennino
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Re: Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

Beitrag von Pennino »

Ciao Peter,

danke für Deine Antwort.
Bei Reform-Füllern würde ich es auch probieren, aber bei alten Füllern ( 50er Jahre und früher ) bin ich mir nicht sicher , ob man "Mischtinte" riskieren kann .
Hab keine Ahnung, ob sich das irgendwie "chemisch " auf die Materialien auswirken könnte.

Viele Grüße,
Pennino
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Re: Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

Beitrag von Thomas Baier »

Uuh, was manche von uns für eine "Resteverwertung" machen. Komisch, auf diese Idee bin ich nicht gekommen und habe auch meinte Tinten verbraucht. Ich bin, gleich welche Erfahrungen andere gemacht haben, da vorsichtig und mache das nicht. Manche Tinten, so wie viele von Herbin, sind untereinander mischbar. Wenn man Farben "komponieren" möchte, dann verstehe ich das. Ansonsten würde ich meine mehr oder weniger wertvollen Halter damit nicht konfrontieren. Auf gar keinen Fall aber wasserfeste Tinten mit anderen mischen, da kann man für nichts garantieren. Zumindest meine Meinung. Ich finde, Tinten sind überwiegend immer noch so preiswert, daß man da auch mal Reste entsorgen könnte.

Viele Grüße
Thomas
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Tombstone
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Re: Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

Beitrag von Tombstone »

Thomas Baier hat geschrieben: Ich finde, Tinten sind überwiegend immer noch so preiswert, daß man da auch mal Reste entsorgen könnte.
Da hast Du natürlich prinzipell recht, Thomas - aber zum einen liegt die von mir betreute Niederlassung in Schwaben, zum anderen haben die Reform im freundlichen 25er-Pack nicht mal 2,- Euro das Stück gekostet. Der Resteverwerter ist dabei sogar immer noch der erste...

Da riskiere ich das schon mal ;)

Ciao - Peter
Ciao - Peter

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Re: Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

Beitrag von G-H-L »

Ex Libris hat geschrieben: Aber all diese Probleme hätten wir nicht, wenn wir nicht solche Süchtigen wären: Würden wir nur zwei oder drei Farben benutzen, könnten wir immer brav ein neues Glas nachkaufen. Dann könnte man den Rest einfach dazuschütten und man hätte das Problem mit den halbleeren Gläsern nicht (ich weiß: wenn wir nur mit M1000ern und Herbin schreiben würden, hätten wir sie doch)... :roll:
Dafür hat man dann irgendwann das Problem, dass sich die hübschen Gläser, die ja den Preis für die Tinte beeinflussen, bald stapeln oder schweren Herzens wegwerfen muß.

Ideal wäre es, die Tinte auch in vielleicht etwas größeren, recyclebaren Kunststofflaschen anzubieten. Der Kunde hätte dann die Wahl, die Tinte entweder im Tintenglas, oder aber die Tinte zum gleichen Preis (mit etwas mehr Inhalt) in der Nachfüllflasche zu kaufen.
Eine andere Alternative wäre, neben der Tinte in der Nachfüllflasche, die Tintengläser separat ohne Tinte anzubieten.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

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ichmeisterdustift
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Re: Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

Beitrag von ichmeisterdustift »

Eigentlich, Gerhard, liegst Du damit ja richtig. Unsere Erfahrung geht jedoch in die andere Richtung.
Wir bieten seit einigen Monaten lerre Tintengläser in verschiedenen Formen und Größen sowie Tinten von De Atramentis und Herbin in einfacheren 60ml- bzw. 100ml-Gläsern sowie in 250ml und 500ml Kunststoffbehältern an. Die Resonanz ist trotz eines erheblichen Preisvorteils sehr gering.
Die Herbin Bleu Nuit kostet regulär im 30ml Herbin-Glas etwas unter 7 Euro, wir haben für das 100ml Glas 7,50 und für die 500ml Flasche 18,50 Euro angesetzt. Nachfrage: Null.
Also verlangt der Verbraucher wohl doch nicht diese günstigere Lösung, auch wenn man das anders vermutet.

Liebe Grüße,
Christiane
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Jonny
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Re: Wie betankt ihr Füllhalter bei sinkendem Pegel im Tintenglas

Beitrag von Jonny »

Vielleicht sind 100ml Tinte von einer Sorte für die meisten Kunden einfach zu viel auf einmal... Gerade wer mehrere Tinten gleichzeitig benutzt (und das machen doch viele), braucht sehr lange, um 100ml zu verschreiben. Ich könnte mir vorstellen, 'normale' Portionen (etwa 30 ml, wie Lamy, oder 50 ml, wie die Pelikan Edelstein) würden besser laufen.

Viele Grüße,
Jonas
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