Lieblingstinten für die passenden Füller finden
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Lieblingstinten für die passenden Füller finden
Liebe Forumsmitglieder,
immer wieder habe ich in verschiedenen Beiträgen von dem Phänomen gelesen, daß es offenbar günstige und weniger günstige Paarungen von Füllern und Tinten gibt, mit anderen Worten: daß nicht nur die Schreiber selbst, sondern auch die Schreibgeräte (also Füller) ihre Lieblingstinten haben. Das zeigt sich dann an optimalem Tintenfluß, der bei gleicher Tinte in einem anderen Füller manchmal nicht zu reproduzieren ist. Mir ist das auch schon aufgefallen, wobei ich diese Beobachtung zuerst für eine gewisse Spinnerei gehalten habe. Aber es ist ganz eindeutig: z.B. mein rotgestreifter Pelikan M 600, der während seiner ersten beiden Lebensjahren bei mir mit der Edelsteintinte Rubin geschrieben hatte, natürlich nicht schlecht, schreibt noch viel besser mit der Ink of the Year 2014, dem im Farbton überraschenden Granatrot (die dunkelrotem Granate mögen die bekanntesten sein, aber die Steine können in der Schattierung bis fast orange sein).
Manche meiner Füller scheinen ihre Lieblingstinte noch nicht gefunden zu haben - gibt es da irgendwelche "Regeln", oder bin ich da auf "trial and error" angewiesen? habt Ihr da spezifische Erfahrungen gemacht? für Hinweise aller Art schon mal besten Dank!
immer wieder habe ich in verschiedenen Beiträgen von dem Phänomen gelesen, daß es offenbar günstige und weniger günstige Paarungen von Füllern und Tinten gibt, mit anderen Worten: daß nicht nur die Schreiber selbst, sondern auch die Schreibgeräte (also Füller) ihre Lieblingstinten haben. Das zeigt sich dann an optimalem Tintenfluß, der bei gleicher Tinte in einem anderen Füller manchmal nicht zu reproduzieren ist. Mir ist das auch schon aufgefallen, wobei ich diese Beobachtung zuerst für eine gewisse Spinnerei gehalten habe. Aber es ist ganz eindeutig: z.B. mein rotgestreifter Pelikan M 600, der während seiner ersten beiden Lebensjahren bei mir mit der Edelsteintinte Rubin geschrieben hatte, natürlich nicht schlecht, schreibt noch viel besser mit der Ink of the Year 2014, dem im Farbton überraschenden Granatrot (die dunkelrotem Granate mögen die bekanntesten sein, aber die Steine können in der Schattierung bis fast orange sein).
Manche meiner Füller scheinen ihre Lieblingstinte noch nicht gefunden zu haben - gibt es da irgendwelche "Regeln", oder bin ich da auf "trial and error" angewiesen? habt Ihr da spezifische Erfahrungen gemacht? für Hinweise aller Art schon mal besten Dank!
Re: Lieblingstinten für die passenden Füller finden
Hallo Sabine,
um die optimale Kombination zu finden, wirst du nicht ohne Probiererei auskommen. Aber mal ehrlich, das befriedigt doch auch den Forscherdrang und den Spieltrieb.
Aus eigener Erfahrung kann ich für schwierige Fälle, in denen der Füller nicht richtig schreiben wll, die Pelikan Türkis empfehlen. Damit schreibt zum Beispiel mein Parker 50 sehr gut, während er mit anderen Tinten immer etwas zickig ist. In gut schreibenden Füllern läuft diese Tinte aber auch nicht zu stark.
Aber wie gesagt, du musst selber probieren.
Gruß
Andreas
um die optimale Kombination zu finden, wirst du nicht ohne Probiererei auskommen. Aber mal ehrlich, das befriedigt doch auch den Forscherdrang und den Spieltrieb.

Aus eigener Erfahrung kann ich für schwierige Fälle, in denen der Füller nicht richtig schreiben wll, die Pelikan Türkis empfehlen. Damit schreibt zum Beispiel mein Parker 50 sehr gut, während er mit anderen Tinten immer etwas zickig ist. In gut schreibenden Füllern läuft diese Tinte aber auch nicht zu stark.
Aber wie gesagt, du musst selber probieren.
Gruß
Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Re: Lieblingstinten für die passenden Füller finden
Da hilft nur probieren. Ich habe aber meist recht schnell eine (für mich) perfekte Füller-Tinten-Kombi gefunden.
Meine Erfahrung/Meinung: iroshizuku harmonieren besser mit dickeren Federn, Diamine sind da unkritischer.
Meine Erfahrung/Meinung: iroshizuku harmonieren besser mit dickeren Federn, Diamine sind da unkritischer.
Re: Lieblingstinten für die passenden Füller finden
Da hilft nur selber testen. Schließlich kann der Tintenfluß auch von anderen Faktoren, wie der Federbreite, der Handschrift, Schreibdruck- und Geschwindigkeit, dem Papier, und nicht zuletzt auch Fertigungstoleranzen des jeweiligen Füllers unterliegen.
Und da es vermutlich mindestens tausend unterschiedliche Tinten auf dem Markt gibt, ist das eine nicht enden wollende Herausforderung.
Und natürlich auch eine Chance, eine passende Tinte zu finden, bei der Farbe und Funktion einem auf das trefflichste konvenieren.
Und da es vermutlich mindestens tausend unterschiedliche Tinten auf dem Markt gibt, ist das eine nicht enden wollende Herausforderung.

Re: Lieblingstinten für die passenden Füller finden
...und mal ganz abgesehen davon kommt auch dem Füllsystem an sich eine nicht unerhebliche Bedeutung zu.
Meine Beobachtung ist, dass gerade meine älteren Füller wie der Parker 75 oder der Shaeffer Sovereign mit dem Pumpkonverter hervorragende Schreibeigenschaften haben während sie mit den neuen Tintenpatronen nicht klarkommen.
Seltsam, woran das wohl liegen mag? Selbst wenn ich die identische Tinte mit einer Spritze aus der Patrone in den Pumpkonverter fülle, schreiben sie auf einmal ohne Probleme.
Vielleicht haben die Patronen ja zu große Fertigungstoleranzen im Anschluß oder das eingestochene Plastikstück der Patrone ist im Weg.
Liebe Grüße
Peter
Meine Beobachtung ist, dass gerade meine älteren Füller wie der Parker 75 oder der Shaeffer Sovereign mit dem Pumpkonverter hervorragende Schreibeigenschaften haben während sie mit den neuen Tintenpatronen nicht klarkommen.
Seltsam, woran das wohl liegen mag? Selbst wenn ich die identische Tinte mit einer Spritze aus der Patrone in den Pumpkonverter fülle, schreiben sie auf einmal ohne Probleme.
Vielleicht haben die Patronen ja zu große Fertigungstoleranzen im Anschluß oder das eingestochene Plastikstück der Patrone ist im Weg.
Liebe Grüße
Peter
Re: Lieblingstinten für die passenden Füller finden
Hallo Sabine,
Ich habe festgestellt, daß die De Atramentis Smaragd in meinen Pelikanen sehr gut schreibt. Die Füller gleiten super über das Papier.
Im gleichen Füller verhält sich die Pelikan 4001 ganz anders: zwar ist der Tintenfluß auch super, aber die Feder gleitet nicht so leicht über's Papier.
Ich bin mal gespannt auf weitere Erkenntnisse.
Gruß
Martin
Ich habe festgestellt, daß die De Atramentis Smaragd in meinen Pelikanen sehr gut schreibt. Die Füller gleiten super über das Papier.
Im gleichen Füller verhält sich die Pelikan 4001 ganz anders: zwar ist der Tintenfluß auch super, aber die Feder gleitet nicht so leicht über's Papier.
Ich bin mal gespannt auf weitere Erkenntnisse.

Gruß
Martin
Es gibt Tage, da frißt du den Bären und es gibt Tage, da frißt dich der Bär. - Der Dude
Re: Lieblingstinten für die passenden Füller finden
Ich kann mich da nur anschließen - da hilft nur Testen. Du kannst hier im Forum einfach mal nachfragen, ob Dir jemand eine Füllerladung der Tinte als Probe spendiert, die Du ausprobieren will. Dann musst Du nicht immer gleich ein Fass kaufen.
Re: Lieblingstinten für die passenden Füller finden
Vielen Dank für Eure Antworten! ich sehe schon: manchmal bin ich einfach zu wenig experimentierfreudig . . . mein Tintenbestand setzt sich vor allem aus Pelikan Edelsteinen und de-atramentis-Tinten zusammen. Grundsätzlich habe ich mit den Edelsteinen auch die Erfahrung gemacht, daß sie gut fließen bzw. den Füller leicht schreiben lassen. Aber ausgerechnet die schöne Amber sieht im meinem schildpatt-weißen Souverän, zu dem sie eigentlich farblich hervorragend paßt, so dünn aus, daß man die Schrift kaum lesen kann. Das Türkis (Topas) dagegen fließt so stark, daß die F-Feder wie eine M wirkt. Breite Federn habe ich kaum, da wäre der Strich natürlich dicker.
Besonders eindrucksvoll fand ich, wie ein (natürlich grüner) Pelikano auf einen Farbwechsel reagiert hat: er schrieb ein ganzes Glas der alten Maiglöckchentinte von de atramentis, ohne einmal auszusetzen. Es war das "Türkisgrün", ein kräftiges, leicht ins Blaue spielendes Grün. Als das Glas leer war, bestellte ich die Tinte nach - inzwischen war die Farbe in ein "pflanzlicheres " Grün geändert worden, und mein Füller schrieb nur noch ganz dünn damit. Und jetzt überhaupt nicht mehr - er wurde stillgelegt.
Vielleicht gibt es ja auch eine ganz naturwissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen; klar, die Formulierung "Vorliebe" o.ä. ist anthropomorphisierend . . .
Besonders eindrucksvoll fand ich, wie ein (natürlich grüner) Pelikano auf einen Farbwechsel reagiert hat: er schrieb ein ganzes Glas der alten Maiglöckchentinte von de atramentis, ohne einmal auszusetzen. Es war das "Türkisgrün", ein kräftiges, leicht ins Blaue spielendes Grün. Als das Glas leer war, bestellte ich die Tinte nach - inzwischen war die Farbe in ein "pflanzlicheres " Grün geändert worden, und mein Füller schrieb nur noch ganz dünn damit. Und jetzt überhaupt nicht mehr - er wurde stillgelegt.
Vielleicht gibt es ja auch eine ganz naturwissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen; klar, die Formulierung "Vorliebe" o.ä. ist anthropomorphisierend . . .
Re: Lieblingstinten für die passenden Füller finden
Eine plausible Erklärung habe ich leider nicht parat.
Manchmal liegt es gar nicht an der Tinte sondern am Konveter.
Ich habe bei meinem neuen Jinhao-Füller festgestellt, daß der mitgelieferte Konverter aus einem extrem flüssigkeitsabweisenden Kunststoff besteht. Das hat zur Folge, daß die Tinte im Konverter nicht von allein fließt, sondern aufgrund ihrer Oberflächenspannung sich zusammenballt. Dreht man ihn um, bleibt die Tinte oben und die Luftblase unten. Durch leichtes Schütteln kann man das auflösen. Bei normalen Patronen besteht dieses Problem nicht.
Manchmal liegt es gar nicht an der Tinte sondern am Konveter.
Ich habe bei meinem neuen Jinhao-Füller festgestellt, daß der mitgelieferte Konverter aus einem extrem flüssigkeitsabweisenden Kunststoff besteht. Das hat zur Folge, daß die Tinte im Konverter nicht von allein fließt, sondern aufgrund ihrer Oberflächenspannung sich zusammenballt. Dreht man ihn um, bleibt die Tinte oben und die Luftblase unten. Durch leichtes Schütteln kann man das auflösen. Bei normalen Patronen besteht dieses Problem nicht.
Re: Lieblingstinten für die passenden Füller finden
Wenn das ein Problem darstellt, dann würde ich an Deiner Stelle eine kleine Metallkugel oder ein anderes kleines Metallstück ohne scharfe Kanten einsetzen - das sollte diesen Effekt etwas abmildern.
Re: Lieblingstinten für die passenden Füller finden
Ich habe es mal mit einer kleinen Kugel aus einer Patronen versucht. Es hilft nicht viel. Die kugel rutscht durch, die Tinte bleibt. Eine Stahlkugel oder kleine Feder könnte vielleicht etwas bringen, aber der Konverter hat so ein geringes Volumen, daß ich den nicht noch mehr verkleinern will. Ich werde in Zukunft einfach Patronen nehmen. Ich benutze den Füller ohnehin meist mit schwarzer Tinte.
Re: Lieblingstinten für die passenden Füller finden
Ja, diese Patronenkugeln sind zu klein, da müsstest Du gleich mehrere einsetzen. Alternativ könntest Du zusätzlich auf Tinten mit geringer Oberflächenspannung setzen.
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- Registriert: 03.02.2013 17:09
Re: Lieblingstinten für die passenden Füller finden
Liebe Sabine,
wie verrückt es gehen kann: Die schönste Tinte kam in einem gebraucht gekauften Füller daher (wir hatten abgesprochen, dass der Füller nicht gereinigt wird). Die Tinte war eine Eigenmischung! Sie war zufällig entstanden, das Mischungsverhältnis ließ sich nicht mehr nachvollziehen.
Ich probiere bei jedem Füller lange herum, bis er "seine" Tinte gefunden hat.
Falls für einen Füller gar nichts passt, haben sich die Topaz von Pelikan, die Mediterranean Blue von Diamine, die Terre de Feu von J. Haerbin sowie zwei, drei Tinten, die für ein Schreibwarengeschäft im Hamburger Stadtteil Eppendorf hergestellt werden, als großartige Problemlöser erwiesen.
Mit der Amber von Pelikan habe ich die gleichen, oder zumindest ähnliche Erfahrungen gemacht wie Du. Das ist schon eine sehr spezielle Tinte. Ich drücke es mal so aus: Die sucht sich ihre Füller, in denen sie zur Geltung kommen will. Nicht andersherum.
Die Suche nach der passenden Tinte hat einen angenehmen Nebeneffekt. Sie lenkt mich von verführerisch blinzelnden Haben-will-Füllern ab. Funktioniert. Nicht. Immer.
@ Tenryu
Mit Konvertern habe ich die gleiche Erfahrung gemacht wie Du! Nachgerüstete Kugeln waren keine Lösung. Entweder waren sie zu klein, zu groß, zu leicht, zu schwer, zu viele oder zu wenige. Irgendwas war immer!
Bei einem Cross hab ich mal nicht aufgepasst. Nach dem Ziehen des leer geschriebenen Konverters kullerte plötzlich die zu kleine, noch tintenverschmierte Kugel über den Schreibtisch ...
Ich benutze jetzt - wie Du - Patronen, in die ich die Tinte umfülle.
Füllerschreiber
wie verrückt es gehen kann: Die schönste Tinte kam in einem gebraucht gekauften Füller daher (wir hatten abgesprochen, dass der Füller nicht gereinigt wird). Die Tinte war eine Eigenmischung! Sie war zufällig entstanden, das Mischungsverhältnis ließ sich nicht mehr nachvollziehen.
Ich probiere bei jedem Füller lange herum, bis er "seine" Tinte gefunden hat.
Falls für einen Füller gar nichts passt, haben sich die Topaz von Pelikan, die Mediterranean Blue von Diamine, die Terre de Feu von J. Haerbin sowie zwei, drei Tinten, die für ein Schreibwarengeschäft im Hamburger Stadtteil Eppendorf hergestellt werden, als großartige Problemlöser erwiesen.
Mit der Amber von Pelikan habe ich die gleichen, oder zumindest ähnliche Erfahrungen gemacht wie Du. Das ist schon eine sehr spezielle Tinte. Ich drücke es mal so aus: Die sucht sich ihre Füller, in denen sie zur Geltung kommen will. Nicht andersherum.
Die Suche nach der passenden Tinte hat einen angenehmen Nebeneffekt. Sie lenkt mich von verführerisch blinzelnden Haben-will-Füllern ab. Funktioniert. Nicht. Immer.
@ Tenryu
Mit Konvertern habe ich die gleiche Erfahrung gemacht wie Du! Nachgerüstete Kugeln waren keine Lösung. Entweder waren sie zu klein, zu groß, zu leicht, zu schwer, zu viele oder zu wenige. Irgendwas war immer!
Bei einem Cross hab ich mal nicht aufgepasst. Nach dem Ziehen des leer geschriebenen Konverters kullerte plötzlich die zu kleine, noch tintenverschmierte Kugel über den Schreibtisch ...
Ich benutze jetzt - wie Du - Patronen, in die ich die Tinte umfülle.
Füllerschreiber
Re: Lieblingstinten für die passenden Füller finden
Lieber Füllerschreiber,
danke für diese tröstliche Antwort! das ist eine sehr gute Idee: die Suche genau andersherum zu gestalten, nämlich den passenden Füller für eine Tinte zu suchen.
Liebe dankbare Grüße - aber an a l l e , die mir geantwortet haben! - von
Sabine
danke für diese tröstliche Antwort! das ist eine sehr gute Idee: die Suche genau andersherum zu gestalten, nämlich den passenden Füller für eine Tinte zu suchen.
Liebe dankbare Grüße - aber an a l l e , die mir geantwortet haben! - von
Sabine
Re: Lieblingstinten für die passenden Füller finden
Liebe Sabine,
bevor Du jetzt alle Füller und Tinten der Welt durchprobierst, könntest Du die Sache aber auch ringparabelmäßig angehen und, wen sich das in einem brauchbaren Rahmen hält, mit Deinen Füllern und Tinten schreiben. Und in tausend tausend Jahren wird ein weisrer Mann auf diesem Stuhl sitzen und entscheiden, welches die beste Kombination war.
Viele Grüße
Thomas
bevor Du jetzt alle Füller und Tinten der Welt durchprobierst, könntest Du die Sache aber auch ringparabelmäßig angehen und, wen sich das in einem brauchbaren Rahmen hält, mit Deinen Füllern und Tinten schreiben. Und in tausend tausend Jahren wird ein weisrer Mann auf diesem Stuhl sitzen und entscheiden, welches die beste Kombination war.
Viele Grüße
Thomas