Hallo Leidensgenosse,
da ich in den letzten Jahren sehr viele der Rottintentöne schon getestet habe, hier eine kleine Auswahl derjenigen, die mir am besten gefallen haben und sich auch im langjährigen Einsatz einigermaßen bewährt haben, ohne zu vergammeln, wenn sie einmal ein paar Monate auf ihren nächsten Einsatz warten müssen.
Aus der Jansenküche (de Atramentis) kann ich dir die Orchideentinte (in schönes dunkles Kirschrot; riecht nur so lange sie nass ist), Karminrot (ein kräftiges Hellrot mit einem Schuss pink; lamyrot-ähnlich), Mohnrot und Rotorange (siehst wirklich so aus; eine meiner absoluten Lieblingsfarben; das Caran d'Ache "Saffron" ist nahezu identisch). Übrigens sind auch die Schreibmayr-Tinten (München) und die sog. "Haustinten" anderer großer Schreibwarenläden häufig Jansensäfte (nicht nur erkennbar an den verräterischen Gläschen).
Schöne und haltbare Rottöne haben auch Standardgraph (z. B. Mohnrot) und Herbin. Die habe ich aber noch nicht alle durch.
Gute Standardkorrekturtinten, die es fast überall gibt, und die nicht so brüllrot sind wie die Pelikan Brillant, sind das Waterman-Rot und dass ziemlich ähnliche Parker Quink-Rot. Diese beiden Säfte laufen übrigens auch sehr gut, weil sie dünnflüssiger sind als viele andere Rottinten, und machen sich in Füllern gut, die Tintenflussprobleme oder feine Federn haben. Wer's kräftig und poppig (?!?!?

) mag, nehme Lamy-Rot (auch absolut unproblematisch). Sehr schöne kräftige Rottöne hat auch Sheaffer, aber da bin ich noch nicht ganz schlau draus geworden, in welche Richtung die ihre Rotmischungen entwickeln wollen. Es gibt da offenbar ein älteres Rot, das mir persönlich sehr gut gefällt und das ein kräftiges Zinnober ist (war?) und ein Neueres, das eher dem modernen Trend nach moderaten Pinktönen nachgibt, dem Jansen Karmin ähnlich. Muss mal Rolf Thiel fragen, wie das jetzt enden soll mit diesem Rottheater. Vielleicht kann aber auch unser Tintenprofi Michael Richter dazu etwas verlautbaren. Der arme Kerl ist allerdings seit Monaten beruflich im Megastress, sodass er nicht einmal mehr die Artikel hier im Forum mitkriegt, wie er mir jüngst mitgeteilt hat. Empfehlen kann ich auch wärmstens das Visconti "Bordeaux" (nicht "Burgund", Werner), das allerdings auch so dunkel daher kommt, wie's heißt; für Oberstufenaufsätze aber ideal; vor allem ist es jedoch für die edle Korrespondenz auf z. B. leicht cremefarbigen Briefpapier eine Wucht (Federempfehlung dazu: BB oder OBB -> traumhaftes Schriftbild, z. B. mit einem M 1000). Die Orchideentinte von Jansen (s.o.) ist davon nicht weit weg, nur eine Spur heller.
Geschmackssache sind Montblanc- und OMAS-Rot. Die haben zwar einen schönen Rotton, der leicht ins Altrosa tendiert, sind recht haltbar, kommen aber im Strich recht blässlich daher.
So, das sollte mal reichen für's laufende Schuljahr oder? Wenn nicht, dann schau dir doch mal die Tintenmusterhefte (Gibt's beim Autor!) oder Internetseiten von Michael Richter an. Wenn du einen Überblick haben willst, dann kriegst du ihn dort (übrigens auch in seinen Artikeln hier im Forum; schmeiß' mal die Suchmaschine an; wirste staunen!)
Grüßle
Peter
PS: Ich würde gerne die Überschrift über diesen Thread ändern, weil hier ja doch recht konkrete Empfehlungen gegeben werden, die auch andere interessieren könnten. Vorschlag meinerseits: "Empfehlenswerte Korrekturfarben" oder sowas ähnliches. Vielleicht hast du ja noch 'ne bessere Idee, sodass du die Überschrift evtl. selbst anpassen kannst. Einverstanden?