ermutigt durch den Bericht von Matthias zu Dokumenttinten möchte ich meine Erfahrungen bei der Suche nach einer roten Tinte beschreiben.
Ich verwende rote Tinte beruflich, bin aber schon seit geraumer Zeit weg von den "lauten" Farbtönen - habe da einige Zeit die R&K Fernambuk verschrieben. Durch Zufall bin ich auf das Fritzrot von Fritz Schimpf gestoßen - das musste einfach sein

Für die Auswahl ist aber auch die Verwendbarkeit auf weniger füllertauglichem Papier wichtig. Ich kann mir leider das Papier selten aussuchen, meist habe ich irgendein Kanzleipapier oder billiges Kopierpapier vorliegen. Wenn das beidseitig beschrieben ist, darf die Tinte natürlich nicht durchbluten. Zu alledem schreibe ich i. d. R. mit feinen oder sehr feinen Federn, weil meine Anmerkungen im Geschriebenen untergebracht werden müssen oder in winzige Formularfelder passen sollen.
Daher habe ich Schreibproben auf dem mMn ungeeignetsten Papier gemacht - mein ansonsten geliebtes Standard Issue Notebook mit 80 g/m² (links Vorderseite, rechts Rückseite): Ich habe eine J. Herbin Glasfeder verwendet, mit möglichst wenig Druck beim Schreiben. Am Besten schlagen sich Penman Ruby und Diamine Syrah. Letztere habe ich auch mit einem feinen Kreuzer-Kolbenfüller aufgetragen (oberste Zeile) - da drückt sie durch und erscheint obendrein noch dunkler.
So bin ich also im Moment bei der Diamine Syrah gelandet, die vom Schreibverhalten her sehr angenehm ist. Auf manchen Papieren (den besseren) trocknet sie allerdings sehr langsam.
Ich wollte schließlich noch wissen, ob sich die farblich so ähnlichen Tinten in der Komposition der Farben unterscheiden. Daher habe ich sie mal im Vergleich auf einem Blatt untersucht: Gewisse Ähnlichkeiten lassen sich nicht übersehen: Fritz Schimpf Fritzrot, Frara Road Crompton Red und Calamus Antik Rot sind ähnlich einfach zusammengesetzt (was die Farbstoffe angeht), die Diamine Crimson unterscheidet sich auch nicht grundsätzlich davon. Die Diamine Syrah ist (zusammen mit der Penman Ruby) am komplexesten aufgebaut, hat aber denslben "Basis-Rotton". Die Zusammensetzung der Penman Ruby erinnert mich an braune Tinten - vllt ist das dem Alter (aus den 90er Jahren) geschuldet und heute wird dasselbe mit weniger Aufwand erreicht.
Interessant finde ich noch, das ich mit den anderen Tintenfarben (schwarz, blau, grün) nicht soviel Arbeit hatte - möglicherweise habe ich auch einfach Glück gehabt und gleich die passenden ausgesucht?