Tinte, die die Feder angreift?
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Tinte, die die Feder angreift?
Ich bin bei Youtube über die Tinten review der Pelikan 4001 Königsblau gekommen. Dabei war ich über die Aussage überrascht, dass diese Tinte auf Grund enthaltener Säuren auf Sicht die Feder angreift. Stimmt das? Hat jemand Erfahrung damit? Ich habe einen M800 mit 18K Goldfeder. Wenn das der Fall ist, gibt es andere Tinten, die man alternativ empfehlen kann?
Stefan
Stefan
- JulieParadise
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Re: Tinte, die die Feder angreift?
(Ich habe mir mal erlaubt, den Threadtitel anzupassen.)
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Re: Tinte, die die Feder angreift?
Ohne das Video gesehen zu haben... aber Goldfedern ist das sowas von egal.
Grüße, Matthias
--
Man kann durchaus zu viele Füller, Papiere und Tinten haben - aber niemals genug.
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Re: Tinte, die die Feder angreift?
Tach zusammen,
bei einfarbigen Goldfedern unterschreibe ich das, Matthias, bei platinierten oder rhodinierten bin ich mir nicht sicher.
Dabei hängt es sicherlich von noch weiteren Faktoren ab: Qualität der Veredelung bzw. Galvanik, Pflege des Stiftes ...
Tschö, Thomas
bei einfarbigen Goldfedern unterschreibe ich das, Matthias, bei platinierten oder rhodinierten bin ich mir nicht sicher.

Dabei hängt es sicherlich von noch weiteren Faktoren ab: Qualität der Veredelung bzw. Galvanik, Pflege des Stiftes ...

Tschö, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
Re: Tinte, die die Feder angreift?
pH-Wert hin oder her, die Tinte da benutzt fast jedes Kind in der Schule, genau wie die Lamy Blau, die ähnlich sauer sein sollte. Guter Edelstahl sollte da eigentlich recht problemlos sein.
Beschichtete Goldfedern haben sich, zumindest in meinem Fall, nach jahrelangem Einsatz von Eisengallustinten als unproblematisch herausgestellt. Da waren sowohl teilrhodinierte als auch komplett rhodinierte Federn dabei. Und die Federn wurden wirklich monatelang kontinuierlich benutzt. Ich denke, ab einem gewissen Preissegment ist das nicht mehr so kritisch mit der Qualität der Galvanisierung.
Problematischer sind vergoldete Edelstahlfedern, zum Einen, weil die Qualität der Vergoldung wirklich mies sein kann, gerade bei den sehr günstigen Füllern, und zum Anderen (Achtung, "Laienwissen"), weil die Tinte Lücken zwischen Vergoldung und Edelstahl füllen kann und der Edelstahl seine schützende Chromoxidschicht (ich glaube, es war Chromoxid) nicht mehr bilden kann. Der zweite Punkt ist aber für mich nicht ganz sicher, da ich von Chemie keine Ahnung habe und mir das so zusammengereimt habe (betone ich hiermit nochmal ausdrücklich:)).
Das Problem mit den günstigen vergoldeten Edelstahlfedern sieht man aber wohl auch bei Tinten jeden Herstellers.
Abgesehen davon: Wenn eine aktuell erhältliche Tinte von Pelikan einen aktuell erhältlichen Füllhalter von Pelikan angreift, dann würde ich bei Pelikan aber mal nachfragen, was das eigentlich soll
Beschichtete Goldfedern haben sich, zumindest in meinem Fall, nach jahrelangem Einsatz von Eisengallustinten als unproblematisch herausgestellt. Da waren sowohl teilrhodinierte als auch komplett rhodinierte Federn dabei. Und die Federn wurden wirklich monatelang kontinuierlich benutzt. Ich denke, ab einem gewissen Preissegment ist das nicht mehr so kritisch mit der Qualität der Galvanisierung.
Problematischer sind vergoldete Edelstahlfedern, zum Einen, weil die Qualität der Vergoldung wirklich mies sein kann, gerade bei den sehr günstigen Füllern, und zum Anderen (Achtung, "Laienwissen"), weil die Tinte Lücken zwischen Vergoldung und Edelstahl füllen kann und der Edelstahl seine schützende Chromoxidschicht (ich glaube, es war Chromoxid) nicht mehr bilden kann. Der zweite Punkt ist aber für mich nicht ganz sicher, da ich von Chemie keine Ahnung habe und mir das so zusammengereimt habe (betone ich hiermit nochmal ausdrücklich:)).
Das Problem mit den günstigen vergoldeten Edelstahlfedern sieht man aber wohl auch bei Tinten jeden Herstellers.
Abgesehen davon: Wenn eine aktuell erhältliche Tinte von Pelikan einen aktuell erhältlichen Füllhalter von Pelikan angreift, dann würde ich bei Pelikan aber mal nachfragen, was das eigentlich soll

Re: Tinte, die die Feder angreift?
Und noch ein Nachtrag: Das fällt mir zwar allgemein im Internet auf, aber auch bei Füllern, dass überall nur Dinge wiederholt werden, ohne dass man damit jemals wirklich in Berührung gekommen ist. Man muss nur mal nach EG-Tinten recherchieren, gefühlt 50% der Stimmen sagen dann etwas in der Art von "oh mein Gott, die darf man nicht benutzen, die fressen den Füller und das Papier auf!", oder "die Tinten sind nicht pH-neutral, sondern extrem sauer!" (->während die Leute dann fröhlich eine Tinte wie Pelikan Königsblau benutzen *hust*). Ach Internet, was würden wir nur ohne dich machen.
Re: Tinte, die die Feder angreift?
EG-Tinten vom Anfang des letzten Jahrhunderts waren auch deutlich aggressiver als moderne EG-Tinten und die damaligen Stähle waren noch nicht rost- und säurebeständig. Daher haben die Stahlfedern ihren schlechten Ruf und bessere Füller hatten eine Goldfeder. Mit der Erfindung der V2A-Stähle in den 1940ern ist das Thema eigentlich durch. Moderne Stahlfedern kann man problemlos mit EG-Tinten benutzen.
Apropos EG, die Pelikan 4001 Blau-Schwarz ist eine Tinte mit EG-Anteil und daher die sauerste der 4001er Tinten.
Apropos EG, die Pelikan 4001 Blau-Schwarz ist eine Tinte mit EG-Anteil und daher die sauerste der 4001er Tinten.
gruß
stephan
“Let grammar, punctuation, and spelling into your life! Even the most energetic and wonderful mess has to be turned into sentences.” ― Terry Pratchett
stephan
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Re: Tinte, die die Feder angreift?
@Thomas
Ja, das wären so gesehen rein optische Probleme. Die Feder an sich nimmt keinen Schaden. OK, es ist unschön. Aber dass das bei einem Pelikan passiert, ist in erster Näherung in der Tat eher undenkbar, wie Downfall auch gesagt hat.
Die Tinte wird sogar in M1000 verwendet...
Ja, das wären so gesehen rein optische Probleme. Die Feder an sich nimmt keinen Schaden. OK, es ist unschön. Aber dass das bei einem Pelikan passiert, ist in erster Näherung in der Tat eher undenkbar, wie Downfall auch gesagt hat.
Die Tinte wird sogar in M1000 verwendet...
Grüße, Matthias
--
Man kann durchaus zu viele Füller, Papiere und Tinten haben - aber niemals genug.
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Man kann durchaus zu viele Füller, Papiere und Tinten haben - aber niemals genug.
Re: Tinte, die die Feder angreift?
Ja korrekt! Und die saure Königsblau ist aber die typische Tinte für Schulfüller. Diese Füller liegen idR eher im preisgünstigen Segment.

Re: Tinte, die die Feder angreift?
(Hervorhebung von mir)Downfall hat geschrieben: ↑21.04.2023 16:54...Das fällt mir zwar allgemein im Internet auf, aber auch bei Füllern, dass überall nur Dinge wiederholt werden, ohne dass man damit jemals wirklich in Berührung gekommen ist. Man muss nur mal nach EG-Tinten recherchieren, gefühlt 50% der Stimmen sagen dann etwas in der Art von "oh mein Gott, die darf man nicht benutzen, die fressen den Füller und das Papier auf!", oder "die Tinten sind nicht pH-neutral, sondern extrem sauer!" (->während die Leute dann fröhlich eine Tinte wie Pelikan Königsblau benutzen *hust*). Ach Internet, was würden wir nur ohne dich machen.
Danke

Merke: Überall, wo man was liest - egal ob online oder offline -, gucken, ob nachvollziehbare Belege (eigene Erfahrungen, Experimente, sowas) oder Quellen angegeben sind. Damit erspart man sich beim Spazierengehen durchs I-Net 'ne Menge Sorgen

Schöne Grüße
Doris
Doris
Re: Tinte, die die Feder angreift?
Das hier ist wie ein Rabbit-hole, wenn man erst einmal mit dem Füllfederhalter hobby beginnt
habe noch viel zu lernen, sehe ich.
Wenn man erst einmal in einen M800 investiert möchte man ja auch, dass er gut läuft und nicht einfach mit irgendeinem Fusel betanken
Daher denke ich auch, dass man mit der markeneigenen Tinte nichts falsch machen kann.
Ich werde erst einmal weiter die 4001er Serie ausprobieren, gerade erst einmal ein paar Fässchen mit unterschiedlichen Farben bestellt.
Stefan

Wenn man erst einmal in einen M800 investiert möchte man ja auch, dass er gut läuft und nicht einfach mit irgendeinem Fusel betanken

Ich werde erst einmal weiter die 4001er Serie ausprobieren, gerade erst einmal ein paar Fässchen mit unterschiedlichen Farben bestellt.
Stefan
Re: Tinte, die die Feder angreift?
Ein guter Plan. Und dabei wird es nicht bleiben.
Habe doch mal das Video kurz angeschaut. Die Behauptung, dass Tinten nicht löschbar seien und man hier eine Säure zugegeben hat, um sie löschbar zu machen, ist schonmal schlicht Quatsch. Diese Tinte ist löschbar, weil der verwendete Farbstoff nun mal in diesem pH-Bereich sichtbar ist und durch die Zugabe des Löschmittels sein Absorptionsspektrum ändert. Das funktioniert nun mal nur mit bestimmten Farbstoffen. Und dann das Aufschütteln... wofür? Sorry, aber das Video kann man nicht wirklich ernst nehmen. Das mit dem Schädigen der Federn ist nichts als eine haltlose Unterstellung. Er kann ja nicht mal eine Feder vorlegen, um dieses zu belegen.

Habe doch mal das Video kurz angeschaut. Die Behauptung, dass Tinten nicht löschbar seien und man hier eine Säure zugegeben hat, um sie löschbar zu machen, ist schonmal schlicht Quatsch. Diese Tinte ist löschbar, weil der verwendete Farbstoff nun mal in diesem pH-Bereich sichtbar ist und durch die Zugabe des Löschmittels sein Absorptionsspektrum ändert. Das funktioniert nun mal nur mit bestimmten Farbstoffen. Und dann das Aufschütteln... wofür? Sorry, aber das Video kann man nicht wirklich ernst nehmen. Das mit dem Schädigen der Federn ist nichts als eine haltlose Unterstellung. Er kann ja nicht mal eine Feder vorlegen, um dieses zu belegen.
Grüße, Matthias
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- JulieParadise
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Re: Tinte, die die Feder angreift?
Hmm, habe gerade mal nach dem Video geschaut ... joa, der Gute ist bestimmt voll nett und so, aber von manchen Dingen hat er vielleicht nicht ganz so viel Ahnung und babbelt stattdessen munter vor sich hin. 

Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede | julieparadise.de/berlin-e-ink-meetup
Re: Tinte, die die Feder angreift?
Habe gerade noch mal in den YouTube Kommentaren gestöbert und er hat es offenbar auch eingesehen, dass er falsche Informationen verbreitet hat. Es lohnt sich also Quellenkritisch zu sein.
Stefan
Stefan