-

Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator, JulieParadise, HeKe2

Niagara Falls

-

Beitrag von Niagara Falls »

-
Zuletzt geändert von Niagara Falls am 18.06.2012 18:41, insgesamt 1-mal geändert.
Parallaxe
Beiträge: 15
Registriert: 01.09.2010 22:45

Re: Warum kann man mit Montblanc nicht schreiben?

Beitrag von Parallaxe »

Ich kann den Effekt bestätigen. Meinen ersten MB 146 (mit M Feder) bekam ich vor ca. 10 Jahren und er zeigte exakt die gleiche Anschreibschwäche. Was hab ich alles probiert: Ultraschallbad, Wartung bei Montblanc, verschiedene Tinten, Ignorieren-Und-Einfach-Immer-Wieder-Probieren. Nichts hat wirklich geholfen.

Immer wieder legte ich ihn in den Schrank, um ihn dann ein Jahr später wieder zur Hand zu nehmen, weil das Ding einfach zu schön ist, um es im Schrank verstauben zu lassen. Und was soll ich Dir sagen: Ich weiss nicht warum, aber nach all dem Hin und Her schreibt er mittlerweile tadellos; völlig ohne Anschreibschwäche.

Vor zwei Wochen habe ich mir daher wieder einen MB 146 gekauft (diesmal mit einer F Feder). Ich war seelisch-moralisch schon auf die gleichen Sperenzien gefasst, aber dieser präsentierte sich vom ersten Moment an völlig problemlos. Keinerlei Anschreibschwächen.

Ich benutze übrigens immer nur die schwarze MB Tinte.
Benutzeravatar
Andi36
Beiträge: 3101
Registriert: 29.10.2010 23:43

Re: Warum kann man mit Montblanc nicht schreiben?

Beitrag von Andi36 »

Also ich kann die beschriebenen Probleme an meinen Montblancs nicht bestätigen, (Mozart, 144, 146), mein älterer 146 (80er Jahre) hat sogar eine ausgesprochen gutes Schreibverhalten.

Allerdings kommen die Füller offenbar nicht mit jeder Tinte zurecht - dem Mozart versiegte mit der CdA Grand Canyon ständig der Tintenstrom, der 146 neigte mit der PR Black Cherry zu Aussetzern. Mit verschiedenen anderen Tinten habe ich aber keine Probleme.

Gruß,
Andreas
Barbara HH
Beiträge: 2027
Registriert: 12.03.2009 2:06

Re: Warum kann man mit Montblanc nicht schreiben?

Beitrag von Barbara HH »

Ich habe einen bordeauxroten 146er mit B-Feder, genaues Baujahr weiss ich nicht, er ist relativ "jung", wohl einer der letzten seiner Art. Mit ihm habe ich ähnliche Probleme. Deshalb bin ich sehr bald auf PR Midnight Blues umgestiegen, mit der er - von sehr gelegentlichen Aussetzern abgesehen - eigentlich sehr gut schreibt, wenn auch nicht perfekt.

Mittlerweile langweilt mich diese Tinte aber, nicht nur, dass sie die Linienvariation nahezu killt, ich möchte auch gerne mal mit einer normalen Tinte in diesem Stift schreiben können und nicht auf einen Hersteller festgelegt sein. Ist ja irgendwie kein Zustand.... Deshalb habe ich vor einer Woche mal wieder MB Tinte in blauschwarz eingefüllt. (Dies bereits mit dem Hintergedanken, dass ich dem Service bei MB dann sagen kann, sehen Sie mal, mit MB Tinte geht es auch nicht.)

Auf billigem Recycling-Papier kann ich damit schreiben - allerdings hat das auch eine Saugfähigkeit, die an Löschpapier erinnert. Auf normal glattem Papier versagt der Stift fast völlig. Und zwar nicht nur auf dem extraglatten von Clairefontaine, dem man ja auch nachsagt, dass es mit allerlei Chemikalien verpestet ist, sondern auch auf ganz normal glattem Papier.

Eigentlich wollte ich ihn deshalb hier in Hamburg zum Service bringen, war aber diese Woche nicht dazu gekommen. Wenn ich nun allerdings bei Parallaxe lese, dass eine Wartung bei Montblanc auch nicht hilft, entmutigt mich das natürlich etwas. Ich werd's wohl nächste Woche trotzdem machen. Und dann berichten, ob's geholfen hat.

Grüße,
Barbara
Niagara Falls

-

Beitrag von Niagara Falls »

-
Zuletzt geändert von Niagara Falls am 18.06.2012 18:41, insgesamt 1-mal geändert.
tangentialkraft
Beiträge: 98
Registriert: 05.03.2010 9:59

Re: Warum kann man mit Montblanc nicht schreiben?

Beitrag von tangentialkraft »

my 2 cents:

Habt ihr schon mal überprüft, ob die Zinken der Feder nicht zu eng aneinander liegen?
Kann man so ausprobieren:

Man setzt die Feder 90° versetzt mit etwas stärkerem Druck an und drückt die Feder ein bisschen hin und her.
Dann kann man (in ruhiger Umgebung) hören, ob die beiden Zinken aneinander reiben oder nicht (ein leichtes knarzendes Geräusch).

Eigentlich sollten sie nicht aneinander reiben, sondern parallel sein (Kapillarwirkung). Wo sie aneinander reiben, kann auch keine Tinte fließen.

Ich hatte auch solche Probleme. Gelöst habe ich sie, indem ich ein schwer zerreißendes Stück Plastik zwischen den Zinken einige Minuten platziert habe. (ich habe so einen Klarsichtumschlag benutzt)
Danach schrieben die Federn wesentlich besser.
Benutzeravatar
Tenryu
Beiträge: 5276
Registriert: 10.06.2004 0:45
Wohnort: Basel

Re: Warum kann man mit Montblanc nicht schreiben?

Beitrag von Tenryu »

Warum man mit Montblanc nicht schreiben kann?

Ganz einfach: Die Dinger sind nicht zum Schreiben gedacht, sondern zum Angeben... :P :D
füller-fan
Beiträge: 86
Registriert: 04.06.2011 18:19
Wohnort: Raum Stuttgart

Re: Warum kann man mit Montblanc nicht schreiben?

Beitrag von füller-fan »

Hallo Leute,
möchte mich kurz vorstellen. Ich lese nun schon einige Zeit mit - meine Leidenschaft zu Füllhaltern habe ich aber schon lange. So vor 30 Jahren kaufte ich mir meinen ersten Nicht-Schulfüller - einen Parker 45. Der schreibt heute noch wunderbar. In der zwischenzeit kam noch ein Montblanc Meisterstück Le Grande und ein Pelikan M200 dazu. Einen Parker 75 habe ich von meinem Schwiegervater geschenkt bekommen (der Tintenfluss ist amit der EF Feder alledings ziemlich lausig).
Zum Thema: Mit meinem MB M-Feder habe ich nie Probleme gehabt. Von Anfang an immer sofort da gewesen, keine Aussetzer, kein Kratzen. Ist für mich ein toller Füllhalter, den ich gerade auch wegen seiner Unkompliziertheit im Alltag benutze. Ich verwende in ihm allerdings nur MB-Tinte Royal Blue.

Gruß
Andreas
Thomas Baier
Beiträge: 1941
Registriert: 17.10.2003 19:27
Kontaktdaten:

Re: Warum kann man mit Montblanc nicht schreiben?

Beitrag von Thomas Baier »

Hallo allerseits,

die breiteren MB-Federn haben ja ein ziemlich großes und rundes Schreibkorn, eigentlich auch schon die M-Feder. MB war sicherlich darauf aus, ein weiches, eben rundes Schreibgefühl zu erzielen. Bei diesen Kugelspitzen ist die Gefahr von Anschreibproblemen in der Tendenz höher.

Andererseits haben meine 90er-Jahre MB 149 und 146 mit jeweils recht breiten M-Federn diese Anschreibprobleme überhaupt nicht. Und tintenempfindlich sind sie auch nicht. Die Federn dieser MB erzeugen allerdings mangels Strichvariation ein langweiliges und plumpes Schriftbild. Das war bei den alten Modellen natürlich anders.

Es ist also sicherlich nicht ein Problem, das alle MB-Meisterstücke auch breiterer Federn haben müssen. Man könnte sich überlegen, ob ein Nibmeister bei dem einen oder anderen Modell helfen könnte.

Viele Grüße
Thomas
Niagara Falls

-

Beitrag von Niagara Falls »

-
Zuletzt geändert von Niagara Falls am 18.06.2012 18:42, insgesamt 1-mal geändert.
Barbara HH
Beiträge: 2027
Registriert: 12.03.2009 2:06

Re: Warum kann man mit Montblanc nicht schreiben?

Beitrag von Barbara HH »

Hallo alle beisammen,

meines Wissens sind bei MB alle Federn ab B aufwärts flach geschliffen, so auch meiner, einen Baby-Popo hat er nicht ;)

Kann gut sein, dass das Problem da liegt, wo tangentialkraft es vermutet: zu nahe beieinanderliegende Federschenkel. John Mottishaw demonstriert auf seiner Homepage, wie man sie weiter öffnen kann. Mit den Fingerspitzen seitlich unter die Feder fassen und dann auseinanderziehen. Ich hab das auch schon ein Paar mal versucht, die Besserung war allerdings nur kurzfristig. Kann sein, dass ich zu zaghaft da ran gegangen bin, aber da eine neue Feder stolze 190€ kostet, wäre es mir schon lieber, wenn der Fachmann das macht. Wie gesagt, nächste Woche schaue ich mal bei MB vorbei...

LG,

Barbara
fountainpen.de
Beiträge: 2155
Registriert: 02.10.2003 11:24
Kontaktdaten:

Re: Warum kann man mit Montblanc nicht schreiben?

Beitrag von fountainpen.de »

Hallo zusammen,

ich hatte mit meinen Montblanc Füllhaltern bisher auch noch keine Anschreibprobleme, nicht mit alten und auch nicht mit neueren ... ich denke, da unterscheiden sich die verschiedenen Marken nicht mehr voneinander.

Wenn diese Probleme auftreten, dann vermute ich - wie viele andere hier auch - dass es an der Feder liegt. D.h. Probleme mit den Federschenkeln, oder ggf. sitzt die Feder nicht mittig auf dem Tintenleiter ...

... ach ja, bei einem Füllhalter hatte ich mal Anschreibschwierigkeiten ... einem Pelikan Majesty. Am Anfang kam da wenig Tinte und je länger er verwendet wurde, umso besser wurde es ... kann es also sein, dass manche Füllhalter nach dem Kauf erst mal etwas "brauchen"?

Viele Grüße
Michael
Astoria, Nakaya, Pelikan und Montblanc Sammler
http://www.fountainpen.de
G-H-L
Beiträge: 1374
Registriert: 10.03.2005 21:28
Wohnort: Erlangen

Re: Warum kann man mit Montblanc nicht schreiben?

Beitrag von G-H-L »

Ich habe mehrere Füller, keine MontBlanc, die ein ähnliches Verhalten an den Tag legen. Allerdings macht sich dies bemerkbar, wenn man den Füller längere Zeit mit der Feder nach oben, z.B. in der Hemdentasche, transportiert. Dann braucht es immer lange Zeit bis die zurückgelaufene Tinte wieder bis zur Feder geflossen ist.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
Niagara Falls

-

Beitrag von Niagara Falls »

-
Zuletzt geändert von Niagara Falls am 18.06.2012 18:42, insgesamt 1-mal geändert.
Canoves
Beiträge: 56
Registriert: 21.01.2008 21:12

Re: Warum kann man mit Montblanc nicht schreiben?

Beitrag von Canoves »

Hallo Niagara falls,

hast Du schon mal von dem baby bottom effect gehört?
bei runden Federn kann es passieren, daß die Schenkel der Feder nicht die Tinte bis an die Spitze lassen.
Bei R. Binder kannst Du in seinem Glossar etwas dazu lesen.
http://www.richardspens.com/?page=ref/glossary/B.htm

Ich hatte dieses Problem mit einem alten MB 146 und MB noblesse oblige.
Alles half nichts. Ich weiß nicht mehr wie oft ich die Füller beim Service hatte und wieviele Tinten ich ausprobierte.
Das Problem konnte dann (endlich!) ein nib master beheben.
Wärmstens kann ich John Sorowka (oxonian) empfehlen. Er hat bei mir die Probleme gelöst.
Schneller Service und akzeptable Preise!
Bei Interesse seine email ist: j.f.sorowka@googlemail.com

Gruß
Hans-Peter
Antworten

Zurück zu „Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow“