Hallo liebes Forum,
ich habe hier eine Sheaffer Prelude, der nicht schreiben will. Die Tinte fließt nur bei viel Druck auf die Feder. Der Händler schrieb auf meine Anfrage: Bei dieser Feder ist es so, dass der Tintenleiter aus Ebonit ist und dementsprechend nicht mit stark säurehaltiger Tinte, wie etwa Pelikan oder Rotring funktioniert. Ein Ebonit-Tintenleiter hat den Vorteil, dass er die Tinte wie ein Schwamm länger speichern kann und dementsprechend nicht so schnell eintrocknet.
Das kommt mir komisch vor, dann müssten allte älteren Füller mit Ebonit-Tintenleiter ja auch die Probleme haben. Außerdem, ist der Tintenleiter wirklich aus Ebonit? Da er baugleich mit dem meines Sheaffer 300 ist und dieser saftig schreibt (und auch schnell eintrocknet), sehe ich die Probleme in einem zu engen Federschlitz. Denn bis zum Loch fließt alles scheinbar gut, wie das Taschentuch mir sagt.
Was meint ihr dazu?
Nächtliche Grüße
Pelikan - stark säurehaltige Tinte?
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- Cepasaccus
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Re: Pelikan - stark säurehaltige Tinte?
Geht es da um's Anschreiben oder musst Du dauerhaft fest aufdruecken um schreiben zu koennen? Anschreibprobleme sind ein Problem der Federspitze.
Cepasaccus
Cepasaccus
Re: Pelikan - stark säurehaltige Tinte?
Also ohne den pH-Wert (Maß für den Säuregrad von Pelikan-Tinten zu kennen: Das ist Unfug. Ich habe wirklich viele Tinten in meinem Cleo Ebonite mit Ebonit-Tintenleiter ausprobiert und ich habe bei keiner Aussetzer gesehen. Abgesehen davon, dass mir keine vernünftige Erklärung dafür einfällt, warum eine saure Tinte von einem Ebonit-Tintenleiter schlechter befördert werden sollte als eine neutrale oder basische. Generell ist Ebonit sogar sehr umempfindlich gegen chemische Einflüsse. Ich glaube hier wird mal wieder versucht, dem Füllernutzer weiszumachen, dass man gefälligst nur die Tinte des Füllerherstellers verwenden soll. Das ist aber aus meiner Sicht überhaupt nicht nachvollziehbar weil die Tinten verschiedener Hersteller sich zwar in der Zusammensetzung ihrer Farbstoffe aber sicher kaum fundamental in ihrer Chemie unterscheiden dürften.
Trotzdem ist es wahrscheinlich am Besten, mal ein Fass Sheaffer Skrip zu organisieren, das Dingen damit zu befüllen und dann dem Hersteller die Ohren langzuziehen, weil auch diese Tinte nicht fließt..
Trotzdem ist es wahrscheinlich am Besten, mal ein Fass Sheaffer Skrip zu organisieren, das Dingen damit zu befüllen und dann dem Hersteller die Ohren langzuziehen, weil auch diese Tinte nicht fließt..
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Re: Pelikan - stark säurehaltige Tinte?
Welche Tinte verwendest du denn? Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die 4001er tatsächlich nicht in jedem Füller gut funktioniert. Selbst in einigen, die eigentlich recht nass schreiben. Die Edelstein jedoch zickt überhaupt nicht rum.
Viele Grüße
Torben
Torben
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Re: Pelikan - stark säurehaltige Tinte?
Moin,
Also ohne jetzt den pH-Wert der Pelikan-Tinte zu kennen, glaube ich dem Händler nicht. Ich habe zwei Montegrappas mit Ebonit-Tintenleitern, die mit jeder Tinte rumnerven (gerade mal wieder beim Reparateur, die kleinen Biester). Und ich habe zwei Deltas mit Ebonit-Leitern, die bisher noch mit jeder Tinte anstandslos geschrieben haben. Und überhaupt klingt sowas für mich immer nach Ausrede - it's not a bug, it's a feature. Ja, ne, is klar.
Ich bin zugegebenermaßen anspruchsvoll mit meinen Füllern, und wenn ein neues und als hochwertig gepriesenes Produkt nur mit einer bestimmten Art von Tinte akzeptabel zu schreiben beliebt, stimmt da in meinen Augen am Füller was nicht. Man ist als Nutzer nicht verpflichtet herauszufinden, welche Tintenmarke und -farbe dem guten Stück zu Gesicht stehen könnte. Gewisse Variationen gibt es natürlich und es mag vielleicht auch die eine oder andere Tinte geben, mit der nichts geht, aber solange man keine Tusche o. ä. ungeeignetes hineinschüttet, hat das Ding zu schreiben, ohne dass man den Impuls verspürt, es aus dem Fenster zu werfen.
Wenn der Händler weiter rumeiert, würde ich es mal beim Hersteller direkt versuchen oder bei einem Reparateur deines Vertrauens. Bei letzterem musst du zwar selbst blechen, dafür ist die Chance manchmal höher, dass gesehen wird, welches Problem du mit dem Teil hast und du es nicht gereinigt, aber ansonsten im Urzustand wiederbekommst (mir gerade bei Faber-Castell passiert. Örgs.).
(Das mit dem Schwammeffekt von Ebonit-Leitern scheint auch ein klarer Fall von "je nachdem" zu sein. Bei meinen Deltas ist der Tintenleiter in der Tat immer feucht. Bei den Montegrappas nicht.)
Viele Grüße,
Barbara
PS: Diese Seite von Richard Binder http://www.richardspens.com/?page=ref/care/inks.htm ist ein interessanter Kurzüberblick zum Thema "Welche Tinten sind pflegeleicht und empfehlenswert", falls sie jemand noch nicht kennt.
Also ohne jetzt den pH-Wert der Pelikan-Tinte zu kennen, glaube ich dem Händler nicht. Ich habe zwei Montegrappas mit Ebonit-Tintenleitern, die mit jeder Tinte rumnerven (gerade mal wieder beim Reparateur, die kleinen Biester). Und ich habe zwei Deltas mit Ebonit-Leitern, die bisher noch mit jeder Tinte anstandslos geschrieben haben. Und überhaupt klingt sowas für mich immer nach Ausrede - it's not a bug, it's a feature. Ja, ne, is klar.
Ich bin zugegebenermaßen anspruchsvoll mit meinen Füllern, und wenn ein neues und als hochwertig gepriesenes Produkt nur mit einer bestimmten Art von Tinte akzeptabel zu schreiben beliebt, stimmt da in meinen Augen am Füller was nicht. Man ist als Nutzer nicht verpflichtet herauszufinden, welche Tintenmarke und -farbe dem guten Stück zu Gesicht stehen könnte. Gewisse Variationen gibt es natürlich und es mag vielleicht auch die eine oder andere Tinte geben, mit der nichts geht, aber solange man keine Tusche o. ä. ungeeignetes hineinschüttet, hat das Ding zu schreiben, ohne dass man den Impuls verspürt, es aus dem Fenster zu werfen.
Wenn der Händler weiter rumeiert, würde ich es mal beim Hersteller direkt versuchen oder bei einem Reparateur deines Vertrauens. Bei letzterem musst du zwar selbst blechen, dafür ist die Chance manchmal höher, dass gesehen wird, welches Problem du mit dem Teil hast und du es nicht gereinigt, aber ansonsten im Urzustand wiederbekommst (mir gerade bei Faber-Castell passiert. Örgs.).
(Das mit dem Schwammeffekt von Ebonit-Leitern scheint auch ein klarer Fall von "je nachdem" zu sein. Bei meinen Deltas ist der Tintenleiter in der Tat immer feucht. Bei den Montegrappas nicht.)
Viele Grüße,
Barbara
PS: Diese Seite von Richard Binder http://www.richardspens.com/?page=ref/care/inks.htm ist ein interessanter Kurzüberblick zum Thema "Welche Tinten sind pflegeleicht und empfehlenswert", falls sie jemand noch nicht kennt.
Füllerliebhaberin, Vollblutbibliophile & halbseidene Buchbinderin. Internetpräsenz inner Mache. 
Der Füllerblog der Holunderbeere: http://thesebeautifulpens.blogspot.com

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Re: Pelikan - stark säurehaltige Tinte?
Also ich halte das Ganze auch für Käse.
die Königsblau ist wohl tatsächlich sauer (pH. 3.0) aber Brillant Schwarz z.B. liegt mit pH 8.2 auf der alkalischen Seite (nachzulesen beim Harmless Dilettante) - von daher stimmt schon mal die pauschalisierte Antwort nicht.
Ob der Tintenleiter des Prelude aus Ebonit ist, kann ich nicht sagen - googln hat hierzu widersprüchlichen Aussagen geführt. Aber wie auch immer: Generationen in Deutschland haben mit Königsblau auf Pelikan 400/400N/400NN geschrieben, und die haben definitiv Ebonit Tintenleiter --> es würde mich überraschen wenn sie nicht herausgefunden hätten, dass das nicht funktioniert
Der Vorteil der Ebonit Tintenleiter ist ja gerade, dass sie mit unterschiedlichsten Tinten gut zurecht kommen und regulierend wirken.
Gruß,
Andreas
die Königsblau ist wohl tatsächlich sauer (pH. 3.0) aber Brillant Schwarz z.B. liegt mit pH 8.2 auf der alkalischen Seite (nachzulesen beim Harmless Dilettante) - von daher stimmt schon mal die pauschalisierte Antwort nicht.
Ob der Tintenleiter des Prelude aus Ebonit ist, kann ich nicht sagen - googln hat hierzu widersprüchlichen Aussagen geführt. Aber wie auch immer: Generationen in Deutschland haben mit Königsblau auf Pelikan 400/400N/400NN geschrieben, und die haben definitiv Ebonit Tintenleiter --> es würde mich überraschen wenn sie nicht herausgefunden hätten, dass das nicht funktioniert

Der Vorteil der Ebonit Tintenleiter ist ja gerade, dass sie mit unterschiedlichsten Tinten gut zurecht kommen und regulierend wirken.
Gruß,
Andreas
Don't feed the troll.
Re: Pelikan - stark säurehaltige Tinte?
Ich denke, man wird hier zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen versuchen: Zum Einen möchte man dem Kunden die Benutzung der eigenen Tinten schmackhaft machen, zum Anderen möchte man von den Schwächen des eigenen Produktes ablenken und setzt darauf, dass der Kunde es als seinen eigenen Fehler ansieht. Und beides ist aus meiner Sicht unlauter.
Re: Pelikan - stark säurehaltige Tinte?
Danke für eure zahlreichen Antworten.
Ich habe auch gestutzt und dem Händler geantwortet, dass dies kein Problem des Tintenleiters in Verbindung mit der Tinte sein dürfte.
Wie gesagt, in meinem Sheaffer 300 habe ich nach optischer Einschätzung den gleichen Tintenleiter mit der gleichen Feder verbaut, und hier läuft die gleiche Tinte sehr üppig.
Mir kommt es so vor, als wenn da jemand weis machen wolle, dass er Ahnung habe.
Außerdem haben meine alten Pelikane bisher jede Tinte ohne zu meckern mit gutem Fluss auf das Papier gebracht, da könnte es nicht am Material liegen.
@ Andi36: Nach dem pH-Wert hatte ich tatsächlich noch nie geguckt. Ich hatte die Brillant-Schwarz eingefüllt, noch ein Zeichen für den Humbug.
Ich habe auch gestutzt und dem Händler geantwortet, dass dies kein Problem des Tintenleiters in Verbindung mit der Tinte sein dürfte.
Wie gesagt, in meinem Sheaffer 300 habe ich nach optischer Einschätzung den gleichen Tintenleiter mit der gleichen Feder verbaut, und hier läuft die gleiche Tinte sehr üppig.
Mir kommt es so vor, als wenn da jemand weis machen wolle, dass er Ahnung habe.
Außerdem haben meine alten Pelikane bisher jede Tinte ohne zu meckern mit gutem Fluss auf das Papier gebracht, da könnte es nicht am Material liegen.
@ Andi36: Nach dem pH-Wert hatte ich tatsächlich noch nie geguckt. Ich hatte die Brillant-Schwarz eingefüllt, noch ein Zeichen für den Humbug.