Stenographen-Füllhalter gesucht

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Pausenfüller
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Stenographen-Füllhalter gesucht

Beitrag von Pausenfüller »

Sehr geehrte Freunde des gepflegten Schreibens,

als Hobby-Stenograf im Selbststudium bin ich auf der Suche nach dem richtigen Füllhalter.
Die Deutsche Einheitskurzschrift verbindet ein sehr hohes Schreibtempo mit Linienstärken-Varianz. Also suche ich einen Füllfederhalter, der eine flexible Feder hat und auf Druck eine etwas stärkere Linie hinterlässt, die aber dennoch robust und wertig ist und bei gelegentlich etwas stärkerem Druck nicht gleich zerbricht.

Bisher schneidet für mich am besten ab der Pilot Custom 743 mit der (14 Karat Gold) FA-Feder (leicht flexibel, aber keine nominelle Flex-Feder).
Einziges Manko ist die etwas zu sensible Feder, die eine sehr "leichte" Hand erfordert, was für meine Fingermuskulatur manchmal etwas mühsam ist.

Nicht überzeugen konnten mich bisher:
  • Die "Steno"-Füller von Pelikan (P11, P470 etc. in diversen Ausführungen https://www.pelikan-collectibles.de/de/ ... index.html) und Geha (ähnliche Bauweise). Wurden damals als klassische Steno-Füller für Stenografinnen, Sekretärinnen usw. verkauft. Weder mochte ich das Plastikgehäuse noch die kratzige Stahlfeder, die keinen wertigen Eindruck machte
  • "moderne" Stahl-Flexfedern von Fountain Pen Revolution usw.
  • Mit den selbst von Profis häufig genutzten Steno-Bleistiften, Gelrollern und Kugelschreibern konnte ich mich ebenfalls nicht anfreunden
Auf reddit werden für flexible Linienvarianz häufiger deutsche Füllhalter mit Goldfedern der 50er bis 70er Jahre empfohlen, die flexibler sein sollen als moderne Goldfedern (mein fabrikneuer Lamy 2000 z. B. ist trotz Goldfeder extrem unflexibel, daher für Steno unbrauchbar – fürs "normale" Schreiben in Langschrift liebe ich ihn aber).
Leider konnte mir niemand sagen, welche Modelle dies sein sollen und wo ich diese in gutem Zustand finde.

Nun bin ich auf diesem Video des Bayerischen Landtages auf zwei Füllhalter von Parlaments-Stenografen gestoßen (siehe Bilder im Anhang): https://www.youtube.com/watch?v=7Nz8O1xbc1w

Bildschirmfoto 2025-09-01 um 16.37.08.png
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Den Bayerischen Stenografenverband habe ich bereits angeschrieben, sie konnten mir leider keine detaillierten Antworten geben, empfahlen aber u. a. den (von mir leider nicht als gut empfundenen) Pelikan oder Geha Steno.

Könnt ihr mir weiterhelfen und die Füllhalter aufgrund der leider sehr schlechten Bildschirmaufnahmen identifizieren?
Vielleicht stenografiert ja eine oder einer hier selbst und hat Tipps, die über die Pelikan Plastik-Stenofüller, Bleistifte usw. hinausgehen?

Herzlichen Dank!
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TomSch
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Re: Stenographen-Füllhalter gesucht

Beitrag von TomSch »

Hi,

Möglichkeit 1 wäre, Herrn Söchting höchstpersönlich zu fragen.
Der kleinere schwarze Füller scheint mir ein alter Montblanc aus der 240er oder 260er-Reihe zu sein.

Tschö, Thomas

PeEs: von Geha gab es auch einmal einen Schulfüller mit Stenofeder.
PePeEs: Ich habe (kann jedoch kein Steno) mit der Beschaffenheit der Conklin Flex-Feder gute Erfahrungen gemacht bei den von dir präferierten Eigenschaften.
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TomSch
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Re: Stenographen-Füllhalter gesucht

Beitrag von TomSch »

Hi, es ist ein 244 G. :mrgreen:
    244.jpg
    244.jpg (35.75 KiB) 324 mal betrachtet
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      Re: Stenographen-Füllhalter gesucht

      Beitrag von Edelweissine »

      Mir scheint das Kappenemblem des dritten Fotos auf einen Faber-Castell Osmia hinzudeuten:
      https://deerbe.com/imgs/a/f/s/i/z/alter ... _4_lgw.jpg
      Gruß,
      Heike
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      TomSch
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      Re: Stenographen-Füllhalter gesucht

      Beitrag von TomSch »

      Hallo Heike,

      das war - neben der Vermutung um einen alten MB - beim Anblick des Kappenköpfchens ebenfalls eine Option, die ich in Betracht zog: Osmia mit Raute oder MB-Stern. Auf dem Schaft des aktiven Füllers hinten findet sich, zumindest bei entsprechender Vergrößerung, ein "244 G". :P Der weitere, bei seinem Vortrag "nur so da liegende" Füller, könnte ein Osmia sein. 8-)

      Tschö, Thomas
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      Andi36
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      Re: Stenographen-Füllhalter gesucht

      Beitrag von Andi36 »

      Wie wäre es den mit einem Pelikan aus der 400er Reihe?
      Die Steno Federn können was, ich nutze einen Pelikan 500 für Kurrent und das Ergebnis überzeugt:

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      Eventuell hat ja jemand im Forum so einen Füller abzugeben. Meiner stammt von hier.

      Gruß
      Andi
      Don't feed the troll.
      Pausenfüller
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      Re: Stenographen-Füllhalter gesucht

      Beitrag von Pausenfüller »

      Herzlichen Dank für eure Beiträge, TomSch, Edelweissine und Andi36!
      Ich bin begeistert, noch am selben Tag so viele und so qualifizierte Antworten zu erhalten!
      Dann werde ich mich gleich mal auf die Suche in der Bucht und bei den kleinen Anzeigen machen und sehen, welche der Füllhalter denn so erhältlich sind (muss zugeben, dass mein Budget derzeit aufgrund einer anstehenden Reise nicht sehr groß ist).
      Frischling
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      Re: Stenographen-Füllhalter gesucht

      Beitrag von Frischling »

      Etwas kostspieliger aber einen Versuch wert ist die Flexfeder von Aurora, kratzt nicht, hat aber deutliches Feedback.
      Die Flexfeder von Jowo ist auch eine Option.
      Die Pilot Falcon und die Quill-Feder von Pineider brauchen mM eine leichte Hand um fein zu schreiben, falls du Gelegenheit hast, probiere sie trotzdem, sind beides tolle Federn.
      LG
      Christa
      Es gibt kein Fundbüro für verpasste Gelegenheiten
      Edelstein1
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      Re: Stenographen-Füllhalter gesucht

      Beitrag von Edelstein1 »

      Pausenfüller hat geschrieben:
      01.09.2025 16:50

      Nicht überzeugen konnten mich bisher:
      Kann ich nachvollziehen, diese Federn waren nix - mein Exemplar aus dieser Reihe war noch nicht einmal annähernd "semiflex". Aber davor gab es mal ein richtig gutes und auch preiswertes Stenographen-Arbeitsgerät von Pelikan: Den Pelikan 120 aus den 50-er Jahren. Mit etwas Glück findet man in der Bucht noch brauchbare Exemplare mit "St" auf der Feder, auch wenn die meisten Federn heute leider schon Rostansätze zeigen. Ein bißchen Rost ändert aber nichts an den Semiflex-Eigenschaften der Feder - erst wenn sie bricht ist der Spaß vorbei.
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      Spoiler: Mein Exemplar ist unverkäuflich.

      LG, Jacky
      Pausenfüller
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      Re: Stenographen-Füllhalter gesucht

      Beitrag von Pausenfüller »

      TomSch hat geschrieben:
      01.09.2025 18:06
      Edelweissine hat geschrieben:
      01.09.2025 18:35
      Andi36 hat geschrieben:
      01.09.2025 19:03
      Frischling hat geschrieben:
      02.09.2025 8:44
      Edelstein1 hat geschrieben:
      02.09.2025 10:49
      Herzlichen Dank für eure zahlreichen Antworten, die ich gerne zu einer Liste zusammenfasse:
      • Montblanc 244 G (Füllhalter aus Bildschirmfoto Landtagsvideo oben)
      • Faber-Castell Osmia (ggf. auch Füllhalter aus Bildschirmfoto Landtagsvideo oben)
      • Pelikan 400/500
      • Aurora mit Flexfeder (Aurora liegt leider weit außerhalb meines Budgets)
      • Pelikan 120
      Am meisten gefällt mir der Pelikan 120, daher werde ich mal bei den üblichen Gebrauchtseiten wie eBay usw. Ausschau halten, ob ein gut erhaltenes, erschwingliches Exemplar auftaucht. MontBlanc ist leider auch außerhalb meines Budgets.
      Edelstein1
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      Re: Stenographen-Füllhalter gesucht

      Beitrag von Edelstein1 »

      Richtig - doch bitte nicht vergessen: Es muß "St" auf der Feder vom Pelikan 120 stehen, alle anderen 120-er Feden waren nämlich zumeist formidable "Nägel".
      Viel Glück bei der Suche!
      Jacky
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      Felix
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      Re: Stenographen-Füllhalter gesucht

      Beitrag von Felix »

      Edelstein1 hat geschrieben:
      02.09.2025 10:49
      Pausenfüller hat geschrieben:
      01.09.2025 16:50

      Nicht überzeugen konnten mich bisher:
      Kann ich nachvollziehen, diese Federn waren nix - mein Exemplar aus dieser Reihe war noch nicht einmal annähernd "semiflex". Aber davor gab es mal ein richtig gutes und auch preiswertes Stenographen-Arbeitsgerät von Pelikan: Den Pelikan 120 aus den 50-er Jahren. Mit etwas Glück findet man in der Bucht noch brauchbare Exemplare mit "St" auf der Feder, auch wenn die meisten Federn heute leider schon Rostansätze zeigen. Ein bißchen Rost ändert aber nichts an den Semiflex-Eigenschaften der Feder - erst wenn sie bricht ist der Spaß vorbei.

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      Spoiler: Mein Exemplar ist unverkäuflich.

      LG, Jacky
      Moin, ich hätte solch einen 120er mit St Feder abzugeben. Wenn du interessiert bist, schreibe mir gerne eine PN.
      Beste Grüße
      Felix
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