unbekannter Füller - bitte um Unterstützung

[desas]

Liebe Foristi,

seit geraumer Zeit habe ich den abgebildeten Kolbenfüller im Bestand.

Der Füllhalter besitzt eine Degussa-Feder mit dem Logo "Sonne in der Raute.

Die (Stahl-)Feder scheint recht flexibel zu sein, was ich als Linkshänder jedoch nur bedingt probieren und in Anspruch nehmen kann.

Die Kappe hat zwei gegenüber platzierte Luftlöcher, der Kolben trägt einen Korken.

Ich habe Füllhalter mit solchen bzw. ähnlichem Rillenmuster von Osmia und Böhler in der Bucht gesehen, aber der Clip meines Exemplars trägt keine Bezeichnung, scheint also aus anderem Hause zu sein.

Weiß jemand von Euch, was ich mir da ins Haus geholt habe?

Herzlichen Dank schon einmal für Eure Unterstützung.

Desas

[TomSch]

Hallöle.

Die Guilloche gab's z.B. auch bei Artus, bei einigen KaWeCo-Modellen undundund.
Ich gebe allerdings zu, dass meine erste Vermutung ebenfalls in Richtung Osmia oder Böhler ging.
Der Clip ist ein Billig-Beschlag, wie er auch an vielen Noname-Kolbenfüllern in den 40ern und 50ern verwendet wurde. Degussa-Federn waren ebenfalls weit verbreitet und wurden in verschiedensten Füllhaltern eingesetzt. Wenn du keine weiteren Imprints oder Gravuren findest, fürchte ich, wird dein Schätzchen weiterhin namenlos bleiben.

Liebe Grüße, Thomas

[stift]

Hallo
Wie schon gesagt ein Noname Füller und davon hat es viele gegeben.
Markenfüller sind immer beschriftet ob auf der Feder oder am Schaft und Clip.Das ist dann schon bei hochwertigen Füllern sehr wichtig das alles stimmt.
Gruß Harald

[desas]

Lieber Thomas, lieber Harald,

herzlichen Dank für Eure Hinweise.

Jetzt weiß ich wieder etwas mehr.

Da der Füller nicht weiß, dass er ein NoName-Produkt ist, schreibt er auch so ganz schön
Ich werd´s ihm auch nicht sagen.

Desas

[Frodo]

Hi
Ja, Heidelberger Schule ist das schon. Vielleicht Orgea, nach dem tief eingeschnittenen Tintenleiterprofil. Es könnte auch ein Ausschussteil sein weil der Kappenkopf nicht gut geschnitten war.
Gruss, Frodo

[stift]

Hallo
Tintenleiter in dieser Art hat es viele gegeben,also für mich nichts was mich an eine Firma hinweist.
Montblanc hatte unverkennbare Tintenleiter und auch Matador oder auch Parker Duofold die man auch u.a. Tannenbaum nennt weil sie so die Form haben,auch Fend hatte diese Tintenleiter.
Deinen Füller zu einer Firma zuordnen ist sehr schwierig,da es einfach ein Standard Füller ist und davon gab es sehr viele.
Liebe Grüße
Harald

[stift]

Hallo
Tintenleiter in dieser Art hat es viele gegeben,also für mich nichts was mich an eine Firma hinweist.
Montblanc hatte unverkennbare Tintenleiter und auch Matador oder auch Parker Duofold die man auch u.a. Tannenbaum nennt weil sie so die Form haben,auch Fend hatte diese Tintenleiter.
Deinen Füller zu einer Firma zuordnen ist sehr schwierig,da es einfach ein Standard Füller ist und davon gab es sehr viele.
Liebe Grüße
Harald

Jetzt noch ein Bild von meinen Tintenleitern die habe ,sind aber nicht alle und jede war einmal ein Füller:(

DSC_0059.JPG (115.31 KiB) 5525 mal betrachtet

[Frodo]

Nein, Harald, ich bin nicht primär vom Tintenleiter ausgegangen sondern vom Aufbau und Stil des Füllers. Wenn man sich längere Zeit damit beschäftigt, dann, so behaupte ich mal, kann man auch einen regionalen Stil erkennen. Die Kassettenguillochierung, die Degussa Stahlfeder und vielleicht auch der Clip könnten auf den deutschen Südwesten hinweisen. Aus dieser Ecke habe ich von vielen Firmen Belegexemplare und kann dann auch versuchen, Vergleiche hinsichtlich des Tintenleiters zu machen. Selbstverständlich würde das kaum gehen, wenn man uneingegrenzt weltweit vergleichen wollte. Die erste Vermutung zu Böhler oder Osmia war also regional garnicht so falsch. Jetzt kommt die Frage nach dem fehlenden Firmenaufdruck: Dieses war in der Regel der letzte Arbeitsschritt, da beim Verkauf an ein fest gebundenes Geschäft oder eine Firma, die Werbeartikel bestellte, der eigene Namenszug weggelassen werden konnte. Fielen Füller durch die Qualitätskontrolle, dann wurden diese oft von kleinen Werkstätten gekauft, aufgearbeitet und modifiziert, da eine Eigenreparatur oft nicht lohnenswert war. Diese durften aber nicht mehr mit dem Emblem des Herstellers gestempelt werden, da dieser auch keine Garantie übernehmen konnte. So entstanden einige durchaus hochwertige no name Produkte oder Markenware von völlig unbekannten Labels. ( Die oft geäußerte Meinung, dass bekannte Marlenfirman bewusst für zweit oder drittklassige produziert hätten, ist wirtschaftlich gesehen unglaubhaft)
Gruss, Frodo

[Will]

Hallo Desas,

hat die Kappe ein freies Feld ohne Guilloche, welches für eine Gravur ausgespart wurde oder ist diese komplett durchgehend?

Gruß Gerd

[stift]

Hallo
Ist die Mechanik ein gepresst?Ich meine damit ob man die Mechanik raus schrauben kann.
Hatte vor zwei Wochen einen Imperial 1941,hatte eine fixe Mechanik.
Gruß Harald

[Will]

Hallo Harald,

bei den Bildern bin ich mir sehr sicher, dass die Mechanik geschraubt ist und nicht gepresst. Aber abwarten was Desas zu unseren Fragen sagen kann.

Liebe Grüße in den frühen Nachmittag

Gerd

[desas]

Hallo Desas,

hat die Kappe ein freies Feld ohne Guilloche, welches für eine Gravur ausgespart wurde oder ist diese komplett durchgehend?

Gruß Gerd

Sorry, hab ganz übersehen, daß in den letzten Tagen noch Antworten kamen.

Ja, die Guillochierung ist auf einer Länge von 2,3 cm unterbrochen, in der Breite sind zwei der Reihen betroffen.

Desas

[desas]

Hallo
Ist die Mechanik ein gepresst?Ich meine damit ob man die Mechanik raus schrauben kann.
Hatte vor zwei Wochen einen Imperial 1941,hatte eine fixe Mechanik.
Gruß Harald

Ich habe extra die Lupenbrille rausgeholt.

Die Mechanik ist eingeschraubt, am hinteren Ende der Guilloche ist eine Rändelprägung (unterste Bildreihe, zweites Bild von rechts), das wird abgeschraubt, die Kolbenstange ist aus Messing.

Mehr bekomme ich nicht auseinander (der Kolben geht schon runter, aber die Kolbenstange, der Drehknopf und die Schraubhülse mit den beiden Prägungen scheinen verpresst zu sein, da will ich keine Gewalt anwenden).

Die Kolbenstange sieht interessant aus, der dünnere Gewindegang (klingt blöd, wie soll man das nennen?) ist nicht rund, sondern weist durchgehend 16 plane Flächen auf, die in entsprechendem Winkel ineinander übergehen, scheint also nicht gedreht, sondern gefräst zu sein.

Ich wollte es photographieren, bekomme diese Details aber nicht sauber ins Bild, leider.

Desas

[Will]

Hallo desdas,

Frodo vermutete bereits, es könnte sich um einen Orgea handeln. Nach Sichtung der Bilder und Deiner letzten Antwort, ist für mich Frodos Meinung bestätigt. Ich habe einige Orgeas hier und kann nichts an dem Füllhalter finden, was der Zuordnung widerspricht. Sämtliche Teile, die Kolbenmechanik, das spezielle Guilloche, die Aussparung an der Kappe für die Gravur, das komplette Designe, einfach alles spricht für einen Orgea. Weshalb die Gravur auf der Kappe fehlt, kann ich leider auch nicht besser beantworten als Frodo. In meiner Sammlung gibt es ebenfalls ein paar Orgeas ohne Gravur, doch habe ich nahezu baugleiche mit, wonach die Zuordnung belegt werden kann. Ob ich Deinen in der Ausführung habe, müsste ich nochmal prüfen.

Einen Ogea findet man nicht oft, ich wünsche Dir jedenfalls viel Freude damit.

Schöne Grüße aus der Pfalz

Gerd

PS: Zu Orgea habe ich schon ertwas geschrieben. Bei Interesse, hier der Link:
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... =18&t=5405

[desas]

Lieber Gerd, lieber Frodo,

Euch herzlichen Dank für Eure Unterstützung.

Orgea habe ich zum Beispiel auch noch nie gehört.

Eigentlich ist es letztlich egal, wer den Füller produziert hat, die Neugier besitzt allerdings eine gewisse Hartnäckigkeit, sich immer wieder zu melden. Irgendwann muss man da ja auch mal nachgeben können. 8)

Herzliche Grüße

Desas