Muss die Feder so klein sein?

[YETI]

Hallo allerseits

Hier habe ich einen Füller, der irgendwie gebastelt aussieht. Zuerst hatte ich gedacht, jemand hätte die Feder zu tief ins Griffstück gesteckt. aber sie ist so kurz, daß sie nur so eben fest sitzt. Dabei passt sie aber sehr gut zum Durchmesser des Tintenleiters und der Griffstückbohrung. Auf dem Füller selber sind keinerlei Aufdrucke oder Herstellerzeichen zu finden. Der helle Punkt am Füllknopf ist das Ende eines Messingstifts, der aber nicht durchgeht zur anderen Seite. Der ist wohl für die Ewigkeit montiert.
Jetzt kommt meine Frage: Hat hier jemand eine Ahnung, was das für ein Füller sein kann und ob die Feder dazu gehört oder eben nicht?
Viel Spaß beim Rätseln

Andreas

[Cepasaccus]

In vielen Nummern ohne grosse Marke wurden namenlose Federn eingebaut. Warranted, 1st Quality, 14k, 585 und sowas steht da meist drauf. Nachdem auf dem Fueller auch keine Marke steht kann das die Originalfeder sein.

[Andi36]

Hallo Andreas,

keine Ahnung was das für ein Füller sein könnte, auf die markenlosen 585 "Warranted" Federn trifft man aber immer wieder, sowohl in Noname Füllern als auch in Markengeräten.

Ich vermute, dass es früher, als man mehr mit Füllhaltern geschrieben hat und die Füllhalter einfacher aufgebaut waren, einen größeren Markt für Federn gab. Sei es für Erstausstattung von Herstellern einfacher Füllfederhalter (die gab es wie Sand am Meer), oder auch als Ersatzfedern als günstige Alternative zur teuren Marken-Federn.

Warum aber sollte die Feder so kurz sein? Wurde sie vielleicht nachträglich gekürzt - sieht man bearbeitungsspuren?

Nur meine Gedanken hierzu.
Gruß, Andreas

[YETI]

Das ging ja schnell! Ihr meint also, es könnte ein Konfektionsfüller sein. Klingt vernünftig. Ein Markenhersteller würde mit Sicherheit irgendwo sein Zeichen drauf machen.
Die Feder ist übrigens wirklich so klein. Sie ist rundum gleich sauber ausgestanzt. Ich vermute, sie war mal für einen sehr kleinen Damen- oder Taschenfüller gedacht. Für diesen Füller hier, der ja auch schon nicht groß ist, sieht sie eigentlich zu klein aus.
Das ist mir aber egal, er schreibt auch mit einer so kleinen Feder sehr gut. Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Andreas

[vospen]

Hallo Andreas

Du magst wohl die Rundungen - ich meinte eigentlich bei Füllern.

Ich kann leider nicht mit Sicherheit diesen Füller identifizieren. Er scheint wieder aus Bulgarien zu stammen, vermutlich ein Musala (1970er).

Den Messingstift könnte man vorsichtig lösen indem man in herausklopft.
Stell Dir einen Holzbalken auf dem Tisch vor. Auf der einen Seite (z.B. Links) ist eine Vertiefung damit man den Füllknopf mit Stift nach oben weich rein betten kann. Den restlichen Füller mit der Hand halten (oder eine Vorrichtung bauen, damit der Füller liegt). Auf der entgegengesetzter Seite vom Block (z.B. Rechts) mit dem Hammer klopfen bis der Messingstift herauskriecht. Vielleicht vorher ein wenig nachhelfen mit Silicon oder WD40.

Es ist sicherlich mit viel Geduld und Vorsicht erreichbar. Es könnte durchaus sein, dass eine Stange mit dem Stift verbunden ist. Solche Systeme kennt man bei Onoto oder Ford, guuglee mal.

Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr
Katharina

[YETI]

Hallo Katharina

Das klingt ja fast, als ob ich ein Nest von bulgarischen Füllern gefunden hätte. Sie sind auch beide von gleichen Trödelmarkt, nur daß über ein halbes Jahr zwischen dem Kauf der beiden lag.
Was meinst Du, kann die Feder original sein? Du scheinst dich ja sehr gut mit Füllern aus dieser Region auszukennen. Ist das vielleicht Dein spezielles Sammelgebiet?
Zur Demontage: verstehe ich das richtig , soll der Stift durch seine Trägheit aus dem Füllknopf wandern?

Dir auch einen guten Rutsch

Andreas

[vospen]

Hallo Andreas

Wenn Du mich so fragst, ich glaube nicht, dass es die originalen Tintenleiter und Feder sind. Normalerweise haben die Osteuropäer sehr lange Tintenleiter meist aus Plastik (neuere ab 1960), schwarze wie durchsichtige. Die östlichen Füllerhersteller haben meist sehr wenig Gold angewendet, ausser in der grossen Aera von 1925-1940. Da Deiner aus den 70er Jahren kommt ist es umso fraglicher, ob die Feder stimmt. Mit Gewissheit kann ich es erst sagen, wenn ich einen Vergleichbaren finde.

Falls Du Zugang zum Füller-Innenleben kriegst, kann man auch eher abschätzen, ob ein längerer Tintenleiter Platz hat.
Wenn Dir aber die Feder zum Schreiben so gefällt, lass es doch so sein.

Viele liebe Grüsse
und än guetä Rutsch
Katharina

[vospen]

Ist das vielleicht Dein spezielles Sammelgebiet?
Zur Demontage: verstehe ich das richtig , soll der Stift durch seine Trägheit aus dem Füllknopf wandern?

Hi Andreas
Zur Antwort obiger Frage:

Spezielles Sammelgebiet? Ja auch, insbesondere alte unbekannte Füller vor allem aus Deutschland. Da dann viele Füller von Osteuropa bei mir landeten, habe ich bald Interesse daran entwickelt.

Wandernder Stift? Hm, ist halt schwierig zu beschreiben. Ja eigentlich schon, da bei jedem Schlag der leichtere lose Teil (Stift) nach oben wandert, siehe Bild.
Verständlich?

Feste schön
Katharina

[YETI]

Ein frohes Neues allen die hier mitlesen!

Hallo Katharina, ich habe geklopft, was das Zeug hält, der Stift bewegt sich aber nicht.
Wenn mal irgendwann der Kolben undicht wird, kann ich es mal etwa massiver probieren.
Bis dahin will ich nichts kaputtreparieren, nur um meine Neugier zu befriedigen.
Trotzdem war das ein wichtiger Tip, vielleicht kommt mir ja irgendwann wieder eine solche Kostruktion unter die Finger.
Dann weiß ich, wie ich es versuchen muss.

Liebe Grüße

Andreas

[vospen]

Guäts Neus Andreas

Weise Entscheidung. Es ist wirklich nicht einfach.

Geniesse den Füller solange der Kolben dicht ist.
Bin gerne für Dich da, wenn's wieder mal was zum Identifizieren gibt.

Ein schönes, füllerreiches Neue Jahr
Katharina

[YETI]

Danke