Pelikan M600 bicolor

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jonie
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Pelikan M600 bicolor

Beitrag von jonie »

Guten Abend zusammen,

in den letzten Tagen habe ich nur still in diesem Forum mitgelesen, bin aber trotzdem schon auf den Geschmack gekommen und habe bereits den nächsten Füller gekauft.

Und da bräuchte ich ein wenig Experten-Hilfe.

Ich habe einen M6oo bicolor mit Sterling Silberkappe und 18 Karat Goldfeder für 200 EUR erstanden. Ich habe dies als Schnäppchen eingeschätzt und würde nun gerne wissen, ob mir jemand sagen kann, von wann bis wann diese Serie produziert wurde und wo der Listenpreis damals lag?

Eigentlich wollte ich ja nach den Hymnen auf den M800 mir einen solchen zulegen, aber trotz großer Hände war er mir einfach zu unhandlich. Der 600 und dann auch mit 18 Karatfeder lag da einfach besser in der Hand.

Nun habe ich aber gemerkt, das beim Abschwung der Tintenfluß manchmal versagt. Bevor ich den Füller einschicke, was kann ich zu Hause tun, um das Problem zu beheben. Als Nicht-Techniker wäre ich für eine genaue Beschreibung was Ausspülen, etc. angeht sehr dankbar.

Gibt es einen Grund, warum man soviel über dem M 800 diskutiert und wenig über den 600 liest? Das Größenproblem werden doch sicherlich die meisten haben. Ist nur die standardmäßige 14 Karatfeder Schuld?

Zum Abschluß ein wenig zu meinen Schreibern:
Angefangen hat es rd. 1992 mit einem M 600 (noch bis 18 Karatfeder M), nach einer langen Pause 2002 mit einem Faber-Castell, Feder B und nun dem M 600 Bicolor Feder B.

Beim Testen im Geschäft hatte ich auch den Caran d´Ache Metwood in der Hand. Gefiel mir vom Schreibverhalten ausgesprochen gut, aber sehr zierlich für große Hände. Super weich, aber sehr breit lief die B Feder, die M Feder normal breit auch sehr schön. Hat jemand schon Erfahrungen mit Caran gemacht und kann diesen weiterempfehlen?

Wie man merkt, habe ich eine kleine Vorliebe für Holz am Füller, aber natürlich kommt man an Pelikan nicht vorbei.

Es sind viele Fragen, aber ich würde mich trotzdem über Resonanz freuen.
Immerhin kam der Anstoss für den neusten Füller von Euch. Vielen Dank. :D

Gruß Jonie
hcpluemer
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Beitrag von hcpluemer »

Hallo,
Ich besitze seit 4 Jahren einen Metwood mit Feder der Stärke M und kann deine erste Schreiberfahrung nur bestätigen. Er schreibt wirklich sehr weich. Der Tintenfluss ist sehr gut. Er gehört zu den Haltern in meiner kleinen Sammlung, der auf jedem Papier ohne Aussetzer und Mucken seinen Dienst verrichtet. Die Verarbeitung bei Caran ist seit Jahren tadellos. Ich besitze mehrere FH´s und KS der genannten Marke und bin sehr zufrieden. Was mich beim Metwood etwas stört, ist der Griffbereich mit seiner kleinen Wulst im Übergang vom Holzschaft zum Vorderteil aus Metall. Wenn hier die Finger aufliegen, ergibt sich ein unangenehmes Schreibgefühl. Ich bevorzuge sonst eigentlich eher Schreibgeräte mit größerem Durchmesser. Aber die hexagonale Form liegt mir sehr gut. Ich finde, er wirkt dadurch größer. Aber das ist natürlich ein subjektiver Eindruck.
Die Alternative von Faber Castell hatte ich auch schon in der Hand. Aber er liegt mit augesetzter Kappe schreibend nicht so gut in der Hand. (zu hoher Schwerpunkt)
Besten Gruß
h-cp
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jonie
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Beitrag von jonie »

Hallo hc-p,

vielen Dank für Deine morgendliche Antwort.
Das Problem bei Faber-Castell ist schlicht sein Gewicht. 41 gr bringt bringt auch kein M1000 auf díe Waage. Ich schreibe auch mit FC nur ohne Kappe weil er sonst kippt.

Hast Du bzgl. Caran auch mal eine B Feder ausprobiert? Ich fand, sie schrieb noch weicher als die ohnehin schon angenehme M Feder, war aber im Federstrich zu breit, so dass ich Bedenken hatte die Lesbarkeit würde leiden.

Setzt die Kappe beim Caran auf? Da sie aus Metall ist, müsste doch der Schwerpunkt auch wieder unangenehm kippen?

Einen schöne Tag wünscht

Jonie
hcpluemer
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Beitrag von hcpluemer »

Hallo,
Ich schreib mit dem Metwood mit aufgesetzter Kappe. Ich finde ihn so sehr gut ausbalanciert
h-cp
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jonie
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Beitrag von jonie »

Zum Metwood konnte mir h-cp nun ja schon weiterhelfen. Vielen Dank.
Aber wie sieht es mit dem Pelikan M 600 bicolor aus? Liegt der soweit ausßerhalb des Geschmackes? ich hoffe ja nicht. :wink:

Gruß
Jonie
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Jonie,

1. der Füller ist sicherlich der M 730, den ich im 1995er Katalog finde für DM 420 für den Füllhalter. Der Corpus ist schwarz, die Kappe aus 924er Sterlingsilber und 18 K-Bicolor-Feder.

2. Bitte vermeide eine Kollelation zwischen den Qualitäten, die von der Karatzahl der Feder herrühren. Es gibt aus schreibtechnischen Gründen kein Argument für eine 18 K Goldfeder. Die früheren Flexibles hatten immer eine 14 K Goldfeder, diese Federeigenschaften sind mit den im material weicheren 18 K Federn nicht zu erzielen.

Falls Unterschiede spürbar werden im Schreibverhalten bei einzelen Marken, so sind diese Unterschiede nicht primär auf den Goldgehalt zurückzuführen. natürlich weiß ich auch, daß gerade Montblanc es pflegt, die 18 K Goldfedern in den Schreibeigenschaften mehr zu optimieren, damit die teureren Modelle bevorzugt werden. Das war schon zu Zeiten der Intarsienfedern so, daß die 18 K Goldfeder der Meisterstücke No. 12/14 den 20er-Serien mit 14 K überlegen waren.

3. Man unterscheide die alten M 600 (Luxusmodell der M 400 mit 18 K Goldfedern) von den heutigen größeren M 600 mit 14 K Goldfeder. Ein wesentliches Argument für den M 800 ist der Werkzeugcharakter mit der soliden Mechanik, die ihn schon gefühlsmäßig von den 400/600ern abhebt. Ansonsten - völlige Zustimmung - ist der M 800 als tägliches Schreibgerät außerhalb einer Unterschriftenmappe für viele Hände einfach zu groß.

4. Die Federproduktionsschwankungen sind gerade bei Pelikan, auch in den teueren Serien beträchtlich. Ich habe so viele absolut unbrauchbare Pelikan-Federn probiert, die teils Probleme mit dem Tintenfluß hatten, teils aber auch fürchterlich kratzten. Das gibt sich nie. In der Regel muß die Feder im Service getauscht werden.

Ja, Ihr Pelikan-Leute, die Ihr hoffentlich mitliest, da besteht großer nachholbedarf! Und ich sage dies, obwohl ich täglich (auch) mit Pelikan-Füllhaltern schreibe.

Daraus ergibt sich - wie schon oft erwähnt - meine Empfehlung (und ich möchte da wirklich keine Werbung machen, sondern nenne nur meine eigenen Erfarhungen): Wer einen passenden Pelikan (das gilt natürlich auch für andere Hersteller) haben möchte und nicht einige Schnäppchen enttäuscht ersteigern möchte, der beachte die Internet-Versender-Alternative, wo es problemlos möglich ist, Federn zu probieren. Gerade bei den Pelikanen ist das ein unschätzbarer Vorteil.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
jonie
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Beitrag von jonie »

Hallo Dr. Baier,

Danke für die detailreichen Infos. Wie ist ein M730 einzuordnen?

Meiner Meinung nach basiert mein Füller größenmäßig auf dem M600, der dann ein wenig aufpoliert wurde. Von der 700er Serie habe ich bisher nichts gehört. Jetzt habe ich mich endgültig als Anfänger geoutet. :oops:

Anstatt selbst zu basteln werde ich nun den Füller mal Pelikan überlassen. Mal schaun was daraus wird.

Wie sieht es eigentlich mit Erfahrungen mit dem OMAS MoMa aus? Ist der fürs tägliche Schriben geeignet? Von der Größe her tut sich doch nicht viel zum M800 und 8 Gramm Gewicht sind nicht die Welt. Ich hatte leider noch keine Gelegenheit einen OMAS zu testen.

Auf der Suche nach einem wirklich weich schreibenden Alltagsgerät mußte sich bisher wirklich alles meinem m600 (alte Serie, 18 K) geschlagen geben. Vielleicht ist der M730 mit einer neuen Feder eine Alternative.

Was ist denn Euer Lieblingsschreiber für den Alltag? Würde gerne Eure Favouriten kennenlernen!

Einen guten Start in die Woche wünscht

Jonie
hcpluemer
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Beitrag von hcpluemer »

Hallo,
Meine Lieblinge für den Alltag
Caran dÁche Metwood M
Lamy 2000 M
Montegrappa Symphony M

Besten Gruß
h-cp
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jonie
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Beitrag von jonie »

Hallo h-cp,

ich glaube der Caran d´Ache ist auch mir auf dem besten Wege ein Favourit zu werden. Zu Deinen beiden anderen Spezies kann ich leider nichts sagen, da mir bisher nur der Name geläufig ist.

Womit schreibt das restliche Forum am liebsten im Alltag?

Gruß

Jonie
jonie
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Beitrag von jonie »

Habe heute meinen Füller zwecks Federaustausch nach einer Woche von Pelikan zurückbekommen. Der Service ist wirklich schnell und gut. Die Feder schreibt nun einwandfrei und ich bin zufrieden.

Für die Kenner:
Pelikan hat meinen Füller als m630 bezeichnet. Ob Dr. Baier oder Pelikan nun recht hat, ich weiß es nicht ...

Bis bald
Jonie
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Jonie,

ich kann nur in den Katalog schauen und diesen Füller dort als M 730 bezeichnet erkennen. Von einem M 630 habe ich bisher nichts gehört. Aber Pelikan müßte es eigentlich besser wissen (als ich)...

Zu den 700ern: die kleinen Toledos heißen offiziell M 700 und rhodiniert M 710. Die großen Toledos dementsprechend M 900 und M 910.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
jonie
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Beitrag von jonie »

Hallo Dr. Baier,

sorry, aber mein letzter Beitrag sollte nicht als Kritik ankommen.

Ihre Infos waren sehr hilfreich und die Bezeichnung von Pelikan habe ich nur weitergegeben, um das Plenum auf dem laufendem zu halten.

Also nicht übel nehmen.

Gruß

Jonie :lol:
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Jonie,

sorry, falls dieser Eindruck entstanden ist. Ich bin natürlich nicht mißgestimmt.

Ich finde es vielmehr interessaant und amüsant, daß diese unterschiedlichen Angaben gemacht werden.

Ansonsten sind die Numerierungen nicht wirklich wichtig in diesem Fall, das Modell ist ja doch im Katalog klar zu klassifizieren.

Soweit ich das nachvollziehen kann, war das Modell auch nur ein Jahr im Katalog. Ich hatte ihn mir damals angesehen, die Kappe war mir allerdings zu schwer.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
jonie
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Beitrag von jonie »

@ Thomas

Sehr schön. Freue mich auf weitere Diskussionen.

Gruß

Jonie :wink:
Martin Lesny
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Beitrag von Martin Lesny »

In der aktuellen Serviceliste sind noch beide Modelle abgebildet:
M730 mit Sterling Silber Kappe und Silbernen Clip
M630 mit Sterling Silber Kappe, aber vergoldeten Clip und Kappenring

Beide sind standardmaessig mit einer 18 Karat Feder ausgestattet und haben die Groesse eines aktuellen M600.

Der M730 der 1995 im Katalog abgebildet war, muesste doch eigentlich noch ein Modell sein, das sich groessenmaessig nicht vom M400 unterschieden hat...
Ich besitze in Esslingen am Neckar ein Fachgeschäft für hochwertige Schreibgeräte.
Auch wenn ich meine Kunden am liebsten in meinem Laden persönlich berate, bearbeite ich auch gerne telef. Anfragen (0711 5774436) oder e-mails.
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