Hallo,
Teil zwei der Klipgeschichte.
Da mir die Fähigkeit zu gravieren nicht gegeben ist, habe ich mich an meine Anfänge der Füllerbastelei erinnert, genauer gesagt an den "Böhler Gold". Der hat eine Kappenbinde bekommen, in welche der Schriftzug eingeäzt wurde.
0,1mm Messingblech habe ich von der Aktion damals noch übrig, ebenso Fotolack und meinen "Tussybelichter" (UV-Lampe für fotoaktive Nagellacke) - der etwas abfällig klingende Spitzname für das Gerät, stammt aus einem Elektronikforum und drückt keinesfalls meine Einstellung zum weiblichen Geschlecht aus!
Jedenfalls habe ich beschlossen, ein dünnes Blech, mit dem entsprechenden Schriftzug, auf den Klip aufzudoppeln.
Der Schmodder der Jahrzehnte, und die Kratzer vom Gravurversuch wurden erst einmal entfernt.

- Gesäubert
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Das "A" ist nur noch rudimentär vorhanden, und vom "P" fehlt jede Spur.
Das Ätzen mithilfe des Fotoempfindlichen Lackes, wurde schon im Böhlerthread ausführlich beschrieben, so daß ich nicht weiter darauf eingehen möchte.
Nachdem der Schriftzug eingeätzt war, bestand noch die Problematik, ein Blech - vollflächig- mit dem Klip zu verlöten!
Zu diesem Zweck, habe ich erst einmal die fragliche Oberfläche verzinnt.

- Klip flächig verzinnt
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Um das geätzte Blech rundherum an die, gewölbte Fläche, des Klips anzulegen, habe ich, Klip und Blech, auf einen Silikonblock gepresst.
Silikone gibt es in den unterschiedlichsten Varietäten, hier habe ich ein hochtemperaturbeständiges gewählt, das zum Gießen von Zinnfiguren gedacht ist. Hartlöten ist hier sowieso keine Option, da ein Klip federn muss und die Temperatur, die zum Hartlöten erforderlich ist, das Messing weichglüht.
Also Zinn, Lötfett und mäßige Hitze!
Hier noch einmal ein Foto von den Komponenten -
verzinnter Klip, Silikonblock und geätztes Blech.

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Nachdem das Blech verlötet ist, sieht das ganze noch etwas "krude" aus.

- Blech ist verlötet
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Nach etwas feilen, nachverzinnen, wieder feilen, schleifen, feinschleifen und Kanten besäumen, sieht das dann so aus:

- Rohzustand, vor der Galvanik
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Ja nun - vielleicht übertreibe ich ein bisschen - der neue Klip, der noch unterwegs ist, hat 25 Dollar gekostet - wirtschaftlich ist mein Vorgehen also sicher nicht!
Aber Basteln ist eben mein Hobby und wenn mal etwas klappt, verschafft mir das eine Art von Befriedigung, die ein gekauftes Teil nicht bieten kann.
Ein frohes neues Jahr Euch allen!!!