[center]Pilot iroshizuku fuyu-syogun[/center]
[/color]Ca. 23 Euro für 50ml - das ist eine Menge Geld! Auch wenn man dafür eine tadellose Tinte in einem wunderschönen Flacon im matt-silber glänzendem Karton dafür bekommt.
Das Glas ist schwer und steht sicher, die Öffnung ist groß genug um auch große Füller zu betanken, mit einem Kleinen, wie z.B. einem Pelikan M300, kann man sich aber schon die Finger schmutzig machen. Als Hilfe für die Restentleerung ist eine Vertiefung im Glasboden; ich habe sie noch nicht in Anspruch genommen, aber ich vermute, dass der halbe Zentimeter, um den man die Feder dadurch tiefer eintauchen kann, bei einem Souverän M1000 oder einem Montblanc 149 nicht wirklich weiterhilft.
Vielleicht steht ja der entscheidende Tip in der Gebrauchsanleitung, das hat sich mir aber auch nach längerem Studium nicht offenbart. (siehe Foto) Nun zur Tinte, für die Besprechung gelten dieselben einleitenden Worte, die ich hier schon geschrieben habe.
Getestet und verglichen habe ich wieder auf folgendem Papier:
„Rex" Briefblock, 80 g/m2 (selbst ermittelt)
„Brunnen" Vivendi, 90g/m2, glatt
„System" Planer-Einlagen, Grammatur nicht bekannt
Persönliche Einschätzung:
Die fuyu-syugun ist eine silbergraue Tinte, ich meine einen ganz leichten Stich ins violette zu erkennen. Bei einer Feder mit schwachem Fluss kann sie sich nicht richtig entfalten (siehe Probe mit Parker 100) aber schon bei normalem Tintenfluss wirkt sie selbst bei einer F-Feder lebhaft konturiert. So richtig Spass macht sie jedoch erst mit einer "nassen" Feder. Dann kommt fuyu-syugun richtig kraftvoll mit guten Schattierungen zur Geltung. Die Tinte fließt hervorragend, man sieht an den den parallelen Linienmuster der Schriftprobe gut, wie weit die Tinte beim Absetzen der Feder zurückfließt, sie franst nicht aus und schlägt nicht einmal auf dem Planer Papier mit der nassen B Feder durch - das finde ich sehr bemerkenswert.
Überraschender Weise ist die Tinte so gut wie Wasserfest, siehe der 2ter Scan. Ich habe die Stelle mit dem Wassertropfen markiert, man erkennt nur einen kleinen Schatten verlaufender Tinte, die Schrift verliert nur wenig Kontur und ist nach wie vor gut lesbar.
Aufgrund dieser Ergebnisse werde ich die Tinte noch hinsichtlich Ausbleichen und Lichtechtheit untersuchen, die Ergebnisse liefere ich nach.
Die nächste positive Überraschung brachte der Trocknungstest den ich mit der F-Feder durchgeführt habe. Die Tinte war auf dem Rex Papier unter 5 Sekunden Trocken - sehr schön! (Mit der sehr nassen B-Feder hat es 15 Sekunden gedauert)
Zusammenfassung:
Das Einsatzspektrum dieser Tinte scheint mir sehr ausgedehnt, die Tinte kommt mit den getesteten Federn und Papieren gut zurecht, lediglich bei kargem Tintenfluss wirkt die Farbe "leer", was aber bei einer hellen Tinte nicht überrascht.
Mein Urteil fällt eindeutig positiv aus, also "gut!"
Über das Preis-Leistungsverhältnis kann man streiten, man findet sicher gute Alternativen, die einen Bruchteil der Iroshizuku kosten - aber sein wir doch ehrlich - gilt das für den M1005 in dem ich sie verwende nicht auch?
Andreas