Warum man sich um das Schreibgerät Gedanken machen sollte

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Cepasaccus
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Re: Warum man sich um das Schreibgerät Gedanken machen sollte

Beitrag von Cepasaccus »

Kopierstifte koennen auch nicht eintrocknen, weil keine Fluessigkeiten enthalten sind.

Cepasaccus, der immer noch raetselt, wo er seine Kopierstifte hingebracht hat.
Schuttwegraeumer
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Re: Warum man sich um das Schreibgerät Gedanken machen sollte

Beitrag von Schuttwegraeumer »

Ich habe einen Faber Castel Kopierstift "DOCUMENT" in rot hier liegen.
Funktioniert recht brauchbar.
Werde bei einem weiteren Versuch sicher auch diesen Stift in den Test einbeziehen.

Sind aber schwer zu bekommen.
Meinen habe ich vom Bösner, war aber dort scheinbar in der "Resteecke" in der Faber Castel Ecke oder so.
Letztens habe ich keinen mehr gesehen.
Bleibt nur mehr Amazon und Co.
Mr.Eyedropper

Re: Warum man sich um das Schreibgerät Gedanken machen sollte

Beitrag von Mr.Eyedropper »

YETI hat geschrieben:Falls man solche Logbucheintragungen nicht mit Bleistift machen darf, weil man es radieren kann, kann man auch einen Kopierstift nehmen.
Verzeiht bitte die Frage eines nicht eingeweihten - was ist ein Kopierstift?
Mr.Eyedropper

Re: Warum man sich um das Schreibgerät Gedanken machen sollte

Beitrag von Mr.Eyedropper »

Danke, den Artikel hatte ich auch gesehen, der ist aber extrem schlecht. Als Kurzdefinition liefert er:

"Ein Kopierstift ist ein Schreib- oder Zeichengerät mit einer wasserlöslichen farbigen Mine. Als Ummantelung der Mine wird häufig lackiertes Holz wie bei Bleistiften verwendet."

Hat wohl ein Materialkundler geschrieben. Ich habe gehofft, jemand kann in einem Satz sagen, was das ist. Aber ist so wichtig dann auch wieder nicht.
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Tenryu
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Re: Warum man sich um das Schreibgerät Gedanken machen sollte

Beitrag von Tenryu »

Kopierstifte lassen sich radieren. Erst nach dem Befeuchten bleibt die Farbe mit dem Papier verbunden.
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Tenryu
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Re: Warum man sich um das Schreibgerät Gedanken machen sollte

Beitrag von Tenryu »

Ich habe noch eine Schachtel von Caran d'Ache Kopierstiften beim Ausverkauf in einer kleinen alten papeterie bekommen.
Diese Stifte sind rund, geringfügig dicker als ein Bleistift.
Die Schrift sieht aus wie mit Bleistift, also grau-schwarz, und es fühlt sich auch an wie mit einem normalen Bleistift zu schreiben.
wenn man die Schrit befeuchtet, wird sie lila und färbt ab.

Es gab diese Stifte wohl einst in verschiedenen Farben und Härtegraden. Aber seit mind. 50 Jahren benutzt kein Mensch mehr Kopierpressen.

Ob meine Stifte noch die giftigen Annilinfarben enthalten, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall sollte man sie besser nicht ablecken oder sich damit stechen. :?
Mr.Eyedropper

Re: Warum man sich um das Schreibgerät Gedanken machen sollte

Beitrag von Mr.Eyedropper »

Vielen Dank für die Aufklärung, ein interessantes Prinzip, wenn auch technisch heute wirklich überholt.
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Tenryu
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Re: Warum man sich um das Schreibgerät Gedanken machen sollte

Beitrag von Tenryu »

Das Kopieren war wirklich mühsam. Man benutzte spezielles dünnes und halb transparentes Kopierpapier, welches angefeuchtet auf das Original gelegt und unter einer Presse abgezogen wurde. Das dauerte lange, und die Kopie war dann spiegelverkehrt (Daher das transparente Papier.)
In der Regel hat man daher auch eher Schreibkräfte beschäftigt, welche Dokumente einfach abschrieben, sofern man die Kopien nicht schon direkt beim Verfassen mit Kohlepapier anfertigte.
Fried
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Re: Warum man sich um das Schreibgerät Gedanken machen sollte

Beitrag von Fried »

Hallo Allerseits....

...ich führe auch ein Logbuch :) und der Jahresvergleich ist vielleicht interessant. Vor 20 Jahren war Königsblau meine Tinte und etwas anderes eher undenkbar.. Die Seiten sind noch gut lesbar und ich denke, das wird auch weitere 20 Jahre der Fall sein....

Heute schreibe ich das Logbuch mit homemade - Eisen-Gallus Tinte und "Dip-Pen"...

mfg

Gottfried
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Wenn das nicht geht, versuche etwas anderes - vielleicht geht das auch nicht...
Schuttwegraeumer
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Re: Warum man sich um das Schreibgerät Gedanken machen sollte

Beitrag von Schuttwegraeumer »

Die Königsblaue ist keine Schlechte Tinte, sie ist aber vermutlich nicht sehr lichtecht.
Das Problem war ja dass das Lob mit durchsichtigem Deckblatt des Schellhefters einfach im Auto lag, bei jeder Temperatur und auch in der Sonne.
Das war für den billigschreiber der da verwendet wurde einfach zu viel.
Den Eindrücken nach zu urteilen war das ein Kugelschreiber.
Wenn dein Logbuch mal feucht werden sollte ist die königsblaue Tinte aber vermutlich Geschichte.
Genau deshalb werde ich die Lobs die ja nicht mehr Pflicht sind entweder mit einem Kopierstift und einem dokumentenechten STift/Tinte schreiben.
Die QSL Karten natürlich auch.
Ich habe mir weil ich von den Diplomat so begeistert bin auch noch einen Excellence A PLUS bestellt, ist nur geringfügig teurer, hat statt STeckkappe eine geschraubte Kappe und gelagerter Klepp wie ich es schon vom Sheaffer her kenne.
Die Feder habe ich diesmal F genommen da die M mit der Dokumententinte doch etwas stark aufträgt und man für das Ausfüllen von kleinen Tabellen wie Logbücher oder QSL Karten die Feder immer umdrehen muss.

Wer sein Logbuch lichtgeschützt lagert hat mit einer Eisengallustinte die aus guten Zutaten besteht eh fast das Ideal gefunden solange er ein Schreibgerät gefunden hat mit dem die Tinte klarkommt.
Lichtechtheit ist leider ein Problem bei Eisengallustinten.
Und gegen Bleichmittel zeigen sie auch Schwächen, konnte ich selber schon testen.
Bei Gelegenheit werde ich mal einen Bleichetest machen.
Aber davor kommt noch was bezüglich Auswaschbarkeit aus Gewand. :P
Fried
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Re: Warum man sich um das Schreibgerät Gedanken machen sollte

Beitrag von Fried »

Für das Beschriften der Karten verwende ich ebenfalls meine Eisen-Gallus Tinte. Ich habe mehrere Tinten versucht, die schlussendlich alle nach Trocknung nicht wischfest waren oder auf der glatten Kartenoberfläche "perlten". Permanent Stifte mag ich nicht, da sie meistens dann eingetrocknet sind, wann ich sie brauche....

In Königsblau erstellte Schriftstücke mögen natürlich keine Lagerung in Umgebung mit erhöhter Luftfeuchtigkeit. Das ist zwar für das Papier gut aber die Tinte bzw. die Schriftstärke wird immer breiter und blasser. Ich denke aber, das ist bei allen wasserlöslichen Tinten der Fall.


In der Produktinformation zur Eisen-Gallus Tinte von Manufactum heist es:

"Für die Ewigkeit: Eisengallustinte.
Das Rezept stammt aus frühbyzantinischer Zeit – wie damals wird Eisengallustinte aus Eisenvitriol, Galläpfelsud, Gummiarabikum sowie Wein oder Wasser gemacht). Sie hat von allen jemals entwickelten Tinten die weitaus besten Fließeigenschaften, und keine andere Tinte hält so lange an der Feder, ohne zu tropfen. Sie kommt grau aufs Papier und gewinnt erst Stunden später durch Oxidation ihre tiefschwarze Farbe, die sie dann aber mit ihrer 100%igen Lichtechtheit für die Ewigkeit behält."


Wie historische Schriftstücke zeigen, ist die Eisen Gallus Tinte sehr wohl lichtecht. Der berüchtigte Tintenfraß ist ein anderes Thema. Das die für Füller geeigneten EG Verschnitte nicht lichtecht sind liegt nicht an den Eisen Gallus Komponenten dieser Tinten.

Mfg

Gottfried
Wenn das nicht geht, versuche etwas anderes - vielleicht geht das auch nicht...
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Cepasaccus
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Re: Warum man sich um das Schreibgerät Gedanken machen sollte

Beitrag von Cepasaccus »

100%ig lichtecht ist auch EG-Tinte nicht. Tinte Nr. 1 in dem Lichttest dort
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... &start=465
ist 100% EG. Sie ist zaeh, verblasst aber auch ein bischen.

Cepasaccus
Mr.Eyedropper

Re: Warum man sich um das Schreibgerät Gedanken machen sollte

Beitrag von Mr.Eyedropper »

Ist (moderne) dokumentenechte Tinte eigentlich immer EG-haltig?
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