in den letzten Tagen hatte ich wieder etwas "Spaß" mit dem "Händler meines Misstrauens". Eigentlich wollte ich nur ein Glas Waterman Blauschwarz haben. Damit ich für diesen einen Artikel nicht auch noch Versandkosten zahlen und die Überweisung abwarten muss, hatte ich mich entschlossen, die Tinte nicht im Internet zu bestellen, sondern es mal wieder im Fachhandel zu versuchen. Am Freitag war ich dann im Laden, wo mir eine Verkäuferin erklärte, dass die Tinte nicht vorrätig sei, aber bestellt werde und dann am Montag abgeholt werden könne. Als ich heute (Mittwoch) wieder da war, traf ich zwei andere Verkäuferinnen an, die die Aussagen ihrer Kollegin sehr amüsant fanden und sich einig waren, dass die Bestellung bis Montag niemals zu machen gewesen wäre, zumal ich nicht mal nach meinem Namen gefragt worden war. Immerhin nahm sich nun eine die Zeit, ein Bestellformular auszufüllen und meine Telefonnummer zu notieren. Nun darf ich damit rechnen, dass die Tinte am nächsten Mittwoch oder Donnerstag da ist. Bin gespannt, wie es mit diesem "Service" weitergeht.
Hallo Mathias
So eine Tintebestellung kann für einen Händler zu einer echten Herausforderung werden. Und das nicht weil der Händler nichts taugt sondern weil die Hersteller immer häufiger ihre Logistik- und Handlingskosten gaaaaanz genau nachrechnen und dann Mindestbestellwerte verlangen. Wenn der Händler nun nicht genug Umsatz bei Sanford hat oder sich gerade eingedeckt hat, dann kann es schnell passieren, daß er bei einer solchen Bestellung auch noch drauflegt, weil Zusatzkosten hinzu kommen.
Bei aller Kritik am Fachhandel, der ich mich schon oft angeschlossen habe. Die Hersteller tun auch Ihrerseits oft alles in ihren Kräften stehende um diesem den Todesstoß zu versetzen.
das glaube ich dir gern. Ich hätte auch gar kein Problem damit, wenn mir gesagt würde, dass die Bestellung drei Wochen dauert oder dass die Bestellung nicht machbar ist, weil zu teuer. Was mich aber sehr stört, ist diese Hinhaltetaktik. Es ist nicht das erste Mal, dass ich in einem Geschäft gesagt bekomme "Kein Problem, bestellen wir gleich", und beim nächsten Besuch will dann keiner was gesagt haben, so dass es wieder heißt "Müssen wir bestellen". Da bekomme ich dann wieder den Eindruck, dass es so schlimm ja nicht sein kann, wenn einem die Kunden derart gleichgültig sind.
leider ist das Problem wohl verbreiteter, sowie das Internet als Konkurrent auftritt. Ich erlebe das seit einiger Zeit mit einem früher hervorragenden Händler in Kiel, der sich mit Sportwaffen sein Geld verdient. Auch dort gibt es diverse Internet-Anbieter, die die Preise teilweise auch mit schlechter Ware, die aber im www gut aussieht, oder wilden Inporten massiv drückt.
Leider hat mein Fachverkäufer die unangenehme Eigenart, die Hauptartikel schon mal zu verkaufen und das noch notwendige Zubehör natürlich gleich für "in ein paar Tagen" zu beschaffen. Wenn diese Teile nicht oder erst nach Monaten lieferbar sind, fühlt man sich dort so richtig geborgen. Erst recht, wenn dem Verkäufer klar ist, dass ein Jugendlicher sich etwas vom Taschengeld mühsam angespart hat und jetzt z.B. der Sportbogen herumliegt, weil er keine passenden Pfeile hat und er sich nicht auch noch einen weiteren Satz zur Überbrückung leisten könnte.
Wahrscheinlich kann fast jeder ein passendes Beispiel liefern...
Viele Grüße und viel Glück für nächste Woche!
Dieter
Da ich auch letztens nach Lamy-Konvertern und anderem Zeug geschaut habe, hier mal eine mehr oder weniger positive Geschichte.
In meinem Wohnort ging ich in meinen üblichen "Schreibwarenladen", der nicht nur Schreibwaren, sondern auch Zeitungen, Bücher und Lotto verkauft. Und wenn man mal nicht nur geistig verreisen will, verkaufen sie das passende auch. Nette Bedienung.
Hier fragte ich also nach zwei Lamy Vista, einer in M, einer F. War zunächst kein Problem. Und nach zwei Lamy-Konvertern mit schwarzem Füllknopf. Der Kauf der Vistas war kein Problem, als es an die Konverter ging, meinte die junge Dame "Oh, das sind welche für Parker, komisch, muss wohl ne falsche Lieferung sein, eigentlich führen wir Parker nicht". Als ich fragte, was man da machen könne, antwortete sie, dass der Vertreter vor ein paar Tagen da gewesen sei, aber wenn die Konverter da seien, würde sie an mich denken.
Am nächsten Tag ging ich in einen anderen "Schreibwarenladen" in meinem Arbeitsort. Und fragte wieder nach Lamy-Konvertern mit schwarzem Füllknopf. "Für welches Modell denn?", fragte sie und dann: "Der Vista hat eigentlich die mit dem roten, die mit dem schwarzem sind eigentlich für andere Modelle, aber sie können das gerne mal probieren". Ich kaufte also meine Konverter. Als ich dann zuhause meine Vistas konvertiert hatte, stellte ich fest, dass der als F ausgezeichnete Füller doch eine M hatte (ja, ich weiß, immer probeschreiben, aber ich hatte noch nie eine Stahlfeder von Lamy, die schlecht war, und ich war in Eile). Den Tag darauf in meinem Arbeitsortsschreibwarenladen:
"Guten Tag, ich hätte gern die Feder von M auf F gewechselt".
"Ah, Sie sind's, die Konverter passen also, warten Sie, ich bin gleich wieder da"
Nach einer kurzen Weile.
"Was bin ich Ihnen schuldig?"
"Gar nichts. In einem solchen Fall wechseln wir die Feder kostenlos."
Halten wir fest.
1. Auch in einem Gemischtwarenladen kann man, im Rahmen der Möglichkeiten, kompetent beraten werden.
knapp zwei Wochen nach Ostern wurde ich endlich angerufen und konnte mein lang ersehntes Tintenglas abholen. Das nächste Mal werde ich aber definitiv wieder im Internet bestellen.