Aurora 88 - 88K - 88P

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DesPudelsKern
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Re: Aurora 88 - 88K - 88P

Beitrag von DesPudelsKern »

Wirklich super schöne Füller. Ich habe eknen der total ähnlich aussieht. allerdings haz er auf der Kappe ein Logo.

In der Familie hieß es immer es sei ein Heiko Füller.
Jetzt frag ich mich ob es nicht doch ein anderes Fabrikat ist.
20220923_152722.jpg
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Kormoranfeder
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Re: Aurora 88 - 88K - 88P

Beitrag von Kormoranfeder »

Das sieht eigentlich nach Osmia aus, allerdings stört mich da der Kreis um die Raute.

Edith, in Frodos Füllimuseum Thread sind allerhand Osmias mit dem Logo. Wenn es kein Frankenpen ist, ist es ein Osmia.
Viele Grüße Carsten

"Ruhe die erste Bürgerpflicht ist!" Yoda, Jedi Meister
DesPudelsKern
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Re: Aurora 88 - 88K - 88P

Beitrag von DesPudelsKern »

Danke. Man lernt nie aus.
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pradella2
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Re: Aurora 88 - 88K - 88P

Beitrag von pradella2 »

Angefixt durch diesen Beitrag, vor allem natürlich durch die Bilder, musste ich mir vor einiger Zeit auch einen ottantotto zulegen. Es muss ein lange Zeit benutzter Lehrerfüller gewesen sein, denn er zeigt deutliche Spuren eines klaglos hingenommenen Arbeitsalltages. Vor allem die Nikargenta-Kappe muss wohl innigen Kontakt mit dem Inneren einer Aktentasche gehabt haben, garniert mit Taschengrus (Hulesch & Quenzel lassen grüßen), Schlüsselbund, auf dem Schulhof einkassierten Feuerzeugen und diversen anderen Stiften. Jetzt fand ich endlich Zeit zu einer Sanierung und muss sagen: Übler als rote Tinte geht es kaum. Vor allem bei der charakteristischen Stopfbüchsendichtung des Kolbens. Ich hatte ein Wochenende lang rote Finger.

Man liest, dass diese merkwürdige Schichtung aus Filzscheibchen und Kunststoffplättchen ihren Grund in der Materialknappheit der Nachkriegszeit ihre Ursache hat. Ich kann dem nicht ganz folgen, denn der 88 ist ja im Vergleich mit anderen Füllern eine wahre Materialsammlung aus Gold, Ebonit, mehreren Kunststoffsorten, der geheimnisvollen Nikargenta-Legierung (mit eigener Punze am Kappenrand!), Messing, Chrom – da hätte sich in einem Wein-Land wie Italien wohl auch noch eine Korkdichtung auftreiben lassen. Ich vermute eher eine typisch italienische Caprice, es absichtlich anders zu probieren. Ich sage nur Maserati-Motoren mit untenliegender Steuerkette. Will man die Kette wechseln, muss man den Motor ausbauen. Einerlei. Die Filzplättchen, es waren eher hauchdünne Fusselgespinste, ließen sich einigermaßen reinigen und atmeten unter Gabe von Silikonfett wieder etwas auf. In Kombination der Mehrfachschichtung mit einem dosierten Anziehen der Kolbenmutter ließ sich genug Randschluss herstellen für ein zumindest temporäres Befüllen. Das Schreiberlebnis ist tatsächlich so, wie die Hymnen es schildern: Extrasmooth. Die Feder (natürlich ist die farbige Rincodierung an der Kappenschraubenabdeckung nicht mehr erkennbar) ist leider eine von der steiferen Sorte. Den Füller betankt länger liegen zu lassen, traue ich mich aber nicht, denn es wäre ärgerlich, erneut Tinte aus den hinteren Gemächern entfernen zu müssen. Deshalb meine Frage an die ExpertInnen: Welche O-Ring-Dimension und wie viele Ringe benötige ich, um dem Kollegen zu neuer Praxistauglichkeit zu verhelfen?
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Zollinger
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Re: Aurora 88 - 88K - 88P

Beitrag von Zollinger »

Ich benütze die O-Ringe, welche David Nishimura für Pelikan 100 empfiehlt:
Screenshot 2025-10-24 104221.jpg
Screenshot 2025-10-24 104221.jpg (258.06 KiB) 539 mal betrachtet
https://vintagepens.com/catill_sacs_seals.shtml

Man benötigt für den A88 2 Ringe.

Obwohl ich keine guten Erfahrungen in Pelikan 100 gemacht habe (die Ringe neigen zum Festkleben...) funktionieren sie doch schon länger in meinem Aurora 88.
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pradella2
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Re: Aurora 88 - 88K - 88P

Beitrag von pradella2 »

Danke Dir für den heißen Tipp! Das könnte ein etwas größerer Einkauf werden, denn es warten noch diverse Patienten auf eine neue Blase. Hier wird man fündig.
Hinterland
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Re: Aurora 88 - 88K - 88P

Beitrag von Hinterland »

Die Dichtungen sind nicht wiederbelebbar. Selbst wenn sie zu funktionieren scheinen, ist das Material zu ermüdet, um lange dicht zu halten. Nach spätestens drei Monaten hast du Kleckerei aus der Feder oder aus dem Drucksausgleichsloch. Leider.

Entweder zimmert man sich genüßlich eine Korkdichtung während eines guten Hörbuchs oder treibt o-Dichtungen auf. Letztere brauchen Plastik mittlerer Härte und können etwas heruntergefeilt werden, um dicht zu schließen. Der Zungentest ist hier maßgebend. Eine o-Ring reicht, wenn der Durchmesser etwa 2mm ist, dünnere Dichtungen wackeln zu sehr. Miss den Innendurchmesser des Halters und den Durchmesser des Kolbenschraubdorns. Das sind deine Werte. Inländische Dichtungsfabrikanten liefern auch an privat in kleinen Mengen, man muß gar nicht zu Richard in die USA, schon gar nicht beim gegenwärtige Tarifwunderlandsstatus.

Wenn der Kolbenschraubdorn sein Gewinde verloren hat oder stark abgenutzt ist, brauchst Du einen Spender. Ob man sie tatsächlich mit 3D Drucker nachspritzen kann, weiss ich leider nicht. Besonders die schwarzen Dorne waren minderwertiger als die späteren weißen.

Auch das Plastikendscheibchen kann man selbst herstellen und einsetzen, damit die gefederte Schraube des Kolbens geschützt ist.

Viel Spaß beim Basteln. Wenn Du Schwierigkeiten hast, melde Dich.
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