Erfahrungen mit chinesischen FH

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toni
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Re: Erfahrungen mit chinesischen FH

Beitrag von toni »

Ich habe mittlerweile fünf Jinhaos bei mir. Vier davon sind absolut perfekt, zwei habe ich gerade als Alltags-Arbeitspferde bei mir.
Einer klappert hinten ein bisschen, schreibt aber trotzdem super und das Geld wurde mir umgehend zurück erstattet. Also ein kostenloser, gut schreibender Füller mit Schönheitsfehler.

Ich kann also bislang nur Gutes berichten und bin sehr glücklich mit den Jinhaos, die absolut alltagstauglich sind und bei denen ich mir keine Sorgen machen muss, sie könnten kaputt oder verloren gehen. Für mich also klar beide Daumen hoch für die Chinesen ;-)
Viele Grüße
Toni
Mr.Eyedropper

Re: Erfahrungen mit chinesischen FH

Beitrag von Mr.Eyedropper »

Ich hatte zwei 159er Jinhao. Die Feder war überraschend gut, aber es gab kleinere Fehler in der Verarbeitung (Klebstoffreste). Einer von den beiden hatte schon nach kurzer Zeit große Abriebspuren in der Lackierung - robust sind sie nicht, man sollte sie immer schön im Mäppchen tragen und darauf achten, dass der Lack nicht durch die Clips anderer Stifte berieben wird. Die Feder (etwa Breite M) war erstaunlich gut, hat nicht gekratzt, aber war sehr nass.

Ich habe damals inkl. Versand aus China 6 Euro pro Stück (inkl. Konverter) bezahlt. Für den Preis macht man nichts falsch, aber sie sind jetzt auch nichts herausragendes. Darum habe ich meine kurze Zeit später weiterverschenkt. Die Federn (Größe 6) lassen sich gegen höherwertigere austauschen. Die Prägung, dass an der Feder irgendwas Gold sein könnte, dient wohl eher dazu beim Schreiber ein Schmunzeln auszulösen ;)
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Tenryu
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Re: Erfahrungen mit chinesischen FH

Beitrag von Tenryu »

Ich könnte mir schon vorstellen, daß die Federn wirklich vergoldet sind. So eine galvanische Vergoldung ist nur wenige Tausendstel Millimeter dick. Mit einem Gramm Gold kann man etliche hundert Federn vergolden.

Vor allem muß man sich immer wieder vor Augen halten, was man sonst für das gleiche Geld bekommt. Mein Jinhao hat weniger gekostet als ein Pelikano.
Wobei ich ehrlicherweise zugeben muß, daß die Pelikano-Federn mir ein wenig angenehmer sind.
Es ist aber auch schwer zu vergleichen. Asiatische Federn sind nicht für unsere latenische Kurrentschrift gemacht. Was uns hart und rauh vorkommt, ist für den Chinesen vielleicht gerade richtig um die vielen kurzen Striche seiner Schriftzeichen sauber hinzubekommen.
Mr.Eyedropper

Re: Erfahrungen mit chinesischen FH

Beitrag von Mr.Eyedropper »

Die Frage ist halt, warum sie das tun sollten. Es geht dabei ja nicht nur um den Materialaufwand, sondern um einen zusätzlichen Verarbeitungsschritt. Also so lange mir niemand Goldatome auf oder in den 159er-Federn nachweist, glaube ich der Prägung kein Wort ;) Auf die schreibpraktisch relevanten Eigenschaften der Feder hat es ohnehin keinen Einfluss und ich denke, auf Korrosion o.ä. auch nicht.

Ich habe aber mal gesehen, dass jemand die Lackierung des Jinhao 159 mit Sandpapier runtergeschliffen und anschließend das messingfarbene Metall darunter glanzpoliert hat. Der Füllhalter sah hinterher auf den Fotos extrem edel aus - allerdings meinte derjenige, dass die Oberfläche doch recht empfindlich sei.
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vanni52
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Re: Erfahrungen mit chinesischen FH

Beitrag von vanni52 »

Gestern waren X 450, 159 und X 750 in der Post. Der Konverter des letztgenannten zieht allerdings keine Tinte! Ich denke, ich habe den Konverter schon mit einiger Kraft montiert. Was tun?
Heinrich
LG
Heinrich
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patta
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Re: Erfahrungen mit chinesischen FH

Beitrag von patta »

Nimm einen anderen Konverter. Es passen "normale", also Pelikan-Konverter. Bei den chinesischen Füllern, die ich kenne, ist der Konverter sicher das Bauteil mit der höchsten Ausfallrate.
Schaut zwar komisch aus, in einen 1,50 € Stift (inkl. Versand) eine 5 € Konverter zu stecken, doch den sieht man ja nicht :wink:
Oder Patronen per Spritze, Innokin U-can etc. wieder auffüllen.

Viele Grüße, patta

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
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bella
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Re: Erfahrungen mit chinesischen FH

Beitrag von bella »

Oder ein online konvertier ... Gibt es in jedem Müller
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ThomasL
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Re: Erfahrungen mit chinesischen FH

Beitrag von ThomasL »

Hallo Heinrich.
vanni52 hat geschrieben:Gestern waren X 450, 159 und X 750 in der Post. Der Konverter des letztgenannten zieht allerdings keine Tinte! Ich denke, ich habe den Konverter schon mit einiger Kraft montiert. Was tun?
Heinrich
Hast du die Tinte durch die Feder gezogen oder direkt in den Konverter? Im ersten Fall würde ich erstmal versuchen, den Konverter direkt zu befüllen und ihn dann (ohne Kraftaufwand) in den Füller zu stecken. Da wird manchmal einfach sehr viel Luft bewegt, und einen Jinhao-Konverter voll zu bekommen, kann schon mal ein paar Anläufe dauern.

Andernfalls beim nächsten Jinhao-Kauf gleich 10 Konverter für 2,73$ mitbestellen :wink:
Wenn es gar nicht klappt, kann ich dir einen schicken.
Schöne Grüße,
Thomas
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Ja, Frauen machen auch Fehler, aber totales Chaos gelingt nur mit uns Männern!
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Fisherman65
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Re: Erfahrungen mit chinesischen FH

Beitrag von Fisherman65 »

Meiner Erfahrung nach taugen die mitgelieferten Konverter bei den Jinhaos herzlich wenig: Oft genug gab's Probleme beim Betanken und/oder beim Tintenfluss. Ich habe sie allesamt entsorgt...

Da ich für diese günstigen Füller nicht unbedingt Konverter reservieren will, die preislich über den Füllern liegen, sind fast all meine Jinhaos (und das sind mittlerweile einige) mit (z.T. wiederbefüllten) Patronen unterwegs.
Läuft im wahrsten Sinne deutlich besser als mit den Original-Konvertern.
Am Anfang war das Wort und nicht das Geschwätz,
und am Ende wird nicht die Propaganda sein, sondern wieder das Wort.

Gottfried Benn (1886-1956)
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vanni52
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Re: Erfahrungen mit chinesischen FH

Beitrag von vanni52 »

ThomasL hat geschrieben:Hallo Heinrich.
vanni52 hat geschrieben:Gestern waren X 450, 159 und X 750 in der Post. Der Konverter des letztgenannten zieht allerdings keine Tinte! Ich denke, ich habe den Konverter schon mit einiger Kraft montiert. Was tun?
Heinrich
Hast du die Tinte durch die Feder gezogen oder direkt in den Konverter? Im ersten Fall würde ich erstmal versuchen, den Konverter direkt zu befüllen und ihn dann (ohne Kraftaufwand) in den Füller zu stecken. Da wird manchmal einfach sehr viel Luft bewegt, und einen Jinhao-Konverter voll zu bekommen, kann schon mal ein paar Anläufe dauern.

Andernfalls beim nächsten Jinhao-Kauf gleich 10 Konverter für 2,73$ mitbestellen :wink:
Wenn es gar nicht klappt, kann ich dir einen schicken.
Hallo Thomas,
besten Dank für die Tipps. Konkret habe ich völlig problemlos den Konverter solo befüllt. Als nächstes müsste man über den Füller selbst, d.h. Tintenleiter , Kollektor und Feder nachdenken und es einmal mit einer Patrone versuchen.
Heinrich
LG
Heinrich
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ThomasL
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Re: Erfahrungen mit chinesischen FH

Beitrag von ThomasL »

vanni52 hat geschrieben: Konkret habe ich völlig problemlos den Konverter solo befüllt. Als nächstes müsste man über den Füller selbst, d.h. Tintenleiter , Kollektor und Feder nachdenken und es einmal mit einer Patrone versuchen.
Heinrich
Also kannst du den Füller mit Konverter schon mal benutzen :D . Ich tippe deshalb als nächstes auf ein nicht ausreichend tiefes Tintenglas. Gerade beim x750 ist es mir auch schon aufgefallen, dass der noch Luft zieht, wo andere Füller schon Tinte mitnehmen. Der Füller muss mit der ganzen Feder komplett in die Tinte.
Fisherman65 hat geschrieben:Meiner Erfahrung nach taugen die mitgelieferten Konverter bei den Jinhaos herzlich wenig...
Es soll da einen Modellwechsel gegeben haben. Meine Jinhao-Konverter aus den letzten vier Monaten sehen aus wie Schmidt-Konverter mit schwarzem Drehstück und tragen lediglich einen Jinhao-Schriftzug. Ich nutze diese Konverter auch in anderen Patronenfüllern (Pelikan, Lindauer, Online) ohne irgendwelche Probleme.

Auf älteren Fotos sieht man welche mit klarem Drehstück. Davon habe ich zwei, die stellen mich auch nicht zufrieden. Und es gibt noch asiatische Konverter mit Schiebeelement statt Drehstück, die taugen wirklich nicht von hier bis Mittag.
Schöne Grüße,
Thomas
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desas
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Re: Erfahrungen mit chinesischen FH

Beitrag von desas »

Ich habe drei Sorten Jinhao-Konverter:
1. schwarze Kolbenstange, der Rest aus weißtransparentem Kunststoff
2. schwarze Kolbenstange, schwarzer Drehgriff, schwarzer Anschluss, klares Fenster mit "Messing"-Hülse
3. Plagiate von Lamy-Konvertern mit Jinhao-Schriftzug auf dem Griff und Gummidichtung im Anschluss

Typ 3 funktioniert bei mir am besten, das scheint der neueste Typ zu sein.
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"Fairness ist die Kunst, sich in den Haaren zu liegen, ohne die Frisur zu zerstören."
Gerhard Bronner
Corp.
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Re: Erfahrungen mit chinesischen FH

Beitrag von Corp. »

desas hat geschrieben: 3. Plagiate von Lamy-Konvertern mit Jinhao-Schriftzug auf dem Griff und Gummidichtung im Anschluss

Typ 3 funktioniert bei mir am besten, das scheint der neueste Typ zu sein.
Das ist der aus dem Jinhao 599, dem Lamy-Plagiat. Der ist aber neuerdings auch in den anderen. Dass der besser funktioniert, kann ich nur bestätigen!

Nur im Lamy funktioniert er dann nicht - hat den üblichen "international standard"-Anschluss (vulgo Pelikan)
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