Was ich für mich aufschreibe, interessiert außer mir niemanden. Ich habe aber noch nicht den Teil verstanden, wo Du zur moralischen Instanz wirst, die mir gestatten muss, die Tinte dafür zu nehmen, die mir gerade Spaß macht.

Aber wie wir wiederholt feststellen mussten, bin ich generell eh etwas langsam von Begriff.
Dass die bedeutenden Schriftsteller damals keine beständigeren Tinten hatten, ist ja nun wirklich nicht mein Problem. Die hatten auch keine Tetanus-Impfung, keine künstlichen Hüftgelenke und keine Antibiotika. Soll jetzt ein heutiger Patient an einer Infektion sterben, weil er nicht die Unabhängigkeitserklärung geschrieben hat? Auch so ein Gedankengang, den ich nicht nachvollziehen kann.
Sich mit seiner Uneitelkeit zu brüsten ("was ich schreibe ist ja sooooo unwichtig, deswegen entwickle ich über Jahre hinweg eine eigene EG-Tinte, damit meine Schrift ja nicht zu lange lesbar ist") garantiert nicht immer, auch als uneitel wahrgenommen zu werden.
