Und nun ist mir dank der lieben Anja (merci!) ein Pröbchen von Osters "Summer Storm" zugeflogen

Ich bin begeistert.
So sehr, dass ich euch ein paar Impressionen zeigen möchte, obwohl die Fotos (Schnellschüsse) nur sehr mäßig geraten sind. Die Farbe ist auf diesem Foto nicht exakt getroffen, "in echt" ist sie ein Spürchen weniger blau, mit zartem violettem Unterton.
Die Tinte fließt hervorragend, selbst mit nicht betanktem, sondern nur getauchtem Füller. Sie zeigt ein ausdrucksvolles, dabei nicht ungebührlich unruhiges Shading. Beim Trocknen wird sie deutlich dunkler, als sie beim Schreiben erscheint; als ich am "Morgen danach" das Geschriebene beguckte, habe ich mir erstmal die Augen gerieben

Die relativ lange Trocknungszeit dürfte damit zu tun haben, dass die Musikfeder eine Menge Stoff aufs Papier bugsiert. (Auf Munken-Papier, das rauer ist als Rhodia und daher echte Säufer-Eigenschaften hat, beträgt die Trockenzeit nur ca. 1/3.) Mit schmaleren Federn habe ich den Sommersturm noch nicht ausprobiert.
Näher dran - hier sieht man den Violett-Schimmer (wiederum: Das Bild ist farbstichig, "in echt" ist's nur ein Hauch von Lila). Und man erkennt auch, dass Wasser diese Tinte regelrecht davonspült: Schließlich noch ein Vergleich: Für Shin-kai und die südfranzösischen "Olifants" ist der Vergleich nicht ganz fair, denn ihr Potenzial kann sich mit sehr schmalen Federn nicht voll entfalten. Aber zu Shin-kai gibt's ja allerlei Beispiele. Und "Olifants" aus der Callifolio-Serie von L'Artisan Pastellier - ein Graublau/ Blaugrau mit grünlichem Unterton - stelle ich demnächst mal extra vor, sobald ich wieder einen Füller mit breiterer Feder frei habe.
Und sobald ich mal wieder tagsüber, bei vernünftigem Licht, Zeit habe für Tinte, gibt's bessere Fotos
