Lamy Bandzugfeder schmaler schleifen?

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secretagentman
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Lamy Bandzugfeder schmaler schleifen?

Beitrag von secretagentman »

Folgende Fragestellung diesen Sonntag:

Ich habe mal die kleinste verfügbare Bandzugfeder von Lamy ausprobiert. Allerdings ist mir selbst diese noch etwas zu breit. Daher die Frage nun an euch: Kennt ihr eine Methode, die untere breite Kannte zu verschmälern?

Danke für eure Tips!
Jens.
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Hallo, Jens,

ich würde die Sache richtig handwerklich angehen und mich mit Schleifsteinen und Schleifpapieren langsam an die gewünschte Form heran arbeiten. Die Breite zu verändern finde ich einfacher als den Schlitz zu bearbeiten, weil ich vor dessen sicherlich zu brechenden Innenkanten Respekt habe. Die Außenseiten einer Feder hingegen sind ja noch unkritischer als das Schreibkorn zu schleifen - und darüber reden wir hier, als ob es das Natürlichste der Welt sei. Lediglich der Rostschutz, falls z.B. eine Verchromung abgeschliffen wird, ist eine Überlegung wert. Aber zum Testen...

Viele Grüße
Dieter
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antigone
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Beitrag von antigone »

Hallo Jens,

ich habe schon mal eine solche Feder heruntergeschliffen, von 1,5 auf irgendwas unter 0,9, denke ich. Ich habe dafür die feinere Seite einer Nagelfeile genommen und das ging ganz gut. Ich muss aber dabeisagen, dass ich nicht ganz so viel Wert auf das Resultat gelegt habe und die Feder jetzt nicht wirklich weich schreibt, eine Nachbehandlung mit ultrafeinem Schleifpapier wäre wohl noch angebracht. Außerdem kann ich nur empfehlen, eine Lupe und viel Geduld mitzubringen. Irgendwo hier im Forum hat auch mal jemand eine ausführliche Anleitung zum Schleifen gegeben.

Der Vorteil ist bei dieser Feder, dass sie kein Iridiumkorn hat, auf das man aufpassen müsste. Bei FPN habe ich mal eine Anleitung von einem ganz mutigen Füllerfreund (?) gesehen, der aus einer Feder mit Iridiumspitze eine Kalligraphiefeder gemacht hat, indem er selbige mit der Kneifzange abgeschnitten und den Stumpf zurechtgefeilt hat.

Viel Glück!
Nina.
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Hallo, Nina,

das habe ich auch schon versucht.

Einmal habe ich eine dieser chinesischen Kalligraphie-Federn mit der umgebogenen Spitze von dieser Biegung befreit. Es hat mich viel Schleiferei gekostet, aber der Füller schreibt ganz brauchbar. Leider ist er mir nicht wichtig genug, um den nervigen Feinschliff zu erledigen.

Und ich habe mal einen Füller mit einem kaputten Schreibkorn bekommen, den ich umschleifen wollte. Der Anfang ist gemacht, aber der Schlitz hat seine Form etwas verändert und so richtig will er nicht. Vielleicht habe ich irgendwann richtig Lust dazu und schleife daran weiter.

Fazit: Es geht, aber sowie der Schlitz ins Spiel kommt, steigt die Gefahr.

Viele Grüße
Dieter
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antigone
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Beitrag von antigone »

Abend Dieter,

ja, so ein Schreibkorn ist wirklich höllenempfindlich. Noch heikler als unerwünschte Federstärken finde ich da noch das brüchtigte "Baby-Bottom-Syndrom" (wie nennen wir das auf Deutsch? Verflucht sei FPN!), also eine mikroskopisch kleine Rundung der inneren Federkanten zum Schlitz hin, so dass das Iridiumkorn nicht flächig aufsitzt, sondern wie ein Babypopo nur partiell das Papier berührt. Die Folge ist diese vermaledeite Anschreibschwierigkeit und diese Aussetzer bei senkrechten Strichen, trotz sattem Tintenfluss. Ich hatte sowas bei meinem brandneuen 146, und weil ich mir den "Service" von MB nicht antun wollte, habe ich das Schreibkorn nachgeschliffen. Drei Handvoll Angstschweiß später schrieb er besser als alles andere auf der Welt - aber nochmal mache ich das nicht! Bei allen billigen Vorgängern hat das nämlich nicht funktioniert.

Grüße,
Nina.
secretagentman
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Registriert: 18.05.2007 17:38

Beitrag von secretagentman »

Mir geht es im wesentlichen darum, die Seiten etwas schmaler zu machen. Nehme ich dafür einfach solche Soft-Nagelfeilen? Oder was würdet ihr verwenden?

Jens.
Zuletzt geändert von secretagentman am 25.02.2009 22:33, insgesamt 1-mal geändert.
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Moin, Jens,

diese Nagelfeilen habe ich noch nicht benutzt.

Als Sohn eines Schlossers neige ich zu den Klassikern und würde je nach Abriebwunsch mit z.B. 600er-Nass-Papier beginnen und die Form herstellen. Und dann über Schleifsteine zu den draußen gesammelten Flintsteinen oder gar dem 12.000er Micro-mesh das Feintuning machen.

Viele Grüße
Dieter
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Beginner
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Beitrag von Beginner »

Ich glaube im fountainpen Forum habe ich gelesen, dass man mit gewöhnlichen großen Kieselsteinen auch Federn bearbeiten kann. Die Oberfläche ist nicht zu rau und trotzdem hart genug um z.B. eine kratzige Feder zu bändigen. Das wäre vielleicht für das Finish eine Möglichkeit.

roberto
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Stimmt ... und hallo!

Ein Urlaub am Wasser bringt prima "Schleifsteine" ein. Auch schön sind Flintsteine - diese bläulich-weißen Steine, die so ekelhaft scharfe Splitter absprengen. Mit Tinte im Füller damit den Feinschliff machen, ist schon nett.

Bei der Auswahl der Steine habe ich übrigens meist viel zu rauhe Steine gesammelt und nach dem Urlaub entsorgt. Nehmt ruhig auch Steien mit, die schon richtig glatt wirken.

Viele Grüße und viel Spaß beim "Strand mitnehmen"
Dieter
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