turnero schrieb:
Ich habe das Glück, dass BEIDE Großväter mit Montblanc 144 schrieben. Und diese beiden Füllhalter halte ich in Ehren.
Hallo Peter,
da fällt mit eine alte Geschichte ein. In der Pathologie-Vorlesung im 5. Semester in Heidelberg saß vor mir eine Kommilitonin, die sich einen blaumarmorierten Pelikan zugelegt hatte.
Ich hatte mir dann einen Prostekt besorgt und konnte so das Modell als M 200 identifizieren. 58 DM sollte er kosten.
Ich habe lange überlegt, so viel Geld! Im Dezember 1988 habe ich mir dann einen gekauft in einem kleinen Geschäft in Heidelberg in der Bergheimer Straße.
Nachdem ich mit den Halter ausgesucht hatte (vergoldete Edelstahlfeder, damals noch enorme Federauswahl, auch vor Ort, entschieden habe ich mich für eine elastische BB), sagte mir der Ladenbesitzer. "Ja, die Pelikan sind gut geworden, aber ein Montblanc! Darf ich Ihnen meinen Montblanc einmal zeigen?". Voller Stolz hat er mir in einem privaten Nebenraum seinen alten 144er gezeigt, den ich auch noch probeschreiben dürfte.
Als ich Monate später bei Kaufhof in Heidelberg mir einen 144er zeigen ließ, war ich sehr enttäuscht: Ein ganz leichter Halter ohne das satte ausbalancierte Gefühl des alten 144. Rasch war mir klar, das andere war ein 50er-Jahre-144 mit dem klassischen Kolbenmechanismus. Der neue hatte nur noch ein Patronen-Konverter-Füllsystem und fühlte sich anders an - und er schrieb auch anders. Später wußte ich, ich hatte mit einer elastischen MB-Feder geschrieben, die es so nicht mehr neu zu kaufen gibt. Die moderne Feder war rigide und ausdruckslos, eben ein "moderner Standardfüller", um Dich, Peter, zu zitieren.
Viele Grüße
Thomas
MB 144
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