Gutenberg Urkundentinte G10 schwarz

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Cepasaccus
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Gutenberg Urkundentinte G10 schwarz

Beitrag von Cepasaccus »

Dann versuch ich mich auch mal, nachdem ich da ein frisches Faesschen habe. Die Tinte ist eine Eisengallustinte und soll demnach dokumentenecht sein.

Schriftprobe auf Clairfontaine (CF) mit einem John Bull Pipettenfueller aus den 1920ern mit Feder in Staerke ... ich wuerde sagen F und relativ hart.

Ausfransen: Auf CF nicht. Auf Standarddruckerpapier (SP) etwas.
Durchbluten: Auf CF nicht. Auf SP schon. An den staerksten Durchblutestellen ist es etwa mittelgrau.
Schattierung: Beim JB deutlich sowohl auf CF als auch auf SP. Bei einer Brause-Feder mit staerkerem Tintenfluss kaum noch, da fast alles schwarz ist.
Nachdunkeln: Ja, aber nicht sehr auffaellig. Der Farbton veraendert sich dabei von einem warmen Grau zu einem neutralen oder etwas kuehlen Grau. Dieser Effekt ist bei der Diamine Registrar's Ink viel deutlicher. Dort wechselt es von ziemlich reinem farbstoffbasiertem Blau zu blaugrau/blauschwarz.
Wischfestigkeit: Trocken schmiert nichts mehr.
Trockenzeit: Im grauen Bereich ca. 5s, an schmalen feuchten Stellen ca. 40s, an breiten feuchten Stellen (also beim fest aufdruecken) ca. 60s. Fast wischfest ist sie schon ca. 5s frueher. Schon da duerfte beim Umblaettern nichts passieren.
Wasserfestigkeit: Beim Bad in Wasser 99,99%. Wassertropfen bekommen einen ganz leichten Gelbstich. Vielleicht nicht umgesetztes Eisensalz? In Alkohol tut sich nicht mehr. Es muesste also eine reine Eisengallustinte sein oder verstaerkende Farbstoffzusaetze wie bei Montblanc Midnight Blue und Diamine Registrars Ink.
Tintenfluss: Trocken. Wahrscheinlich meine trockenste ueberhaupt.
Tintengeruch: Beim Schreiben nehme ich keinen war.
Verschmutzen der Feder: Abgesehen von den 2mm an der Spitze garnicht.

Ich finde diese Kombination aus altem Fueller und alter Tintentechnik gut. Bis jetzt kann ich keine Verschmutzung des Fuellers feststellen, aber die Tinte ist da auch erst eine Woche drin. Falls doch mal das ganze zugesaut sein sollte kann man den Fueller einfach in alle Einzelteile zerlegen und schrubben. In einen schwer zerlegbaren Kolbenfueller wuerde ich die Tinte beim derzeitigen Erfahrungsstand nicht fuellen.

Die angehaengten Fotos zeigen auf meinem Monitor so gut wie moeglich die tatsaechliche Helligkeit. Ich hoffe bei Euch auch.

Cepasaccus
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Re: Gutenberg Urkundentinte G10 schwarz

Beitrag von Klassebild »

Ich finde, die Tinte sieht gut aus.
Ich habe mir die Eisengallustinte (historische Tinten) von De Atramentis gekauft, die allerdings nicht FH tauglich ist, die ich in einem billigen FH aber trotzdem benutze. :mrgreen:
Wenn diese vollkommen oxidiert ist, sieht sie genau wie deine getestete Tinte aus.
Die DeAtramentis hat keine Zusätze, evtl. ist die Gutenberg dann auch ohne Zusätze. :lol:
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Schaumburger
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Re: Gutenberg Urkundentinte G10 schwarz

Beitrag von Schaumburger »

Hallo Cepasaccus,

danke für die hilfreiche Tintenvorstellung der G10! Ich war auf der Suche nach einer schwarzen/dunkelgrauen EG-Tinte und habe sie gerade bestellt...
An die farbstofffreie EG-Tinte von Manufaktum treue ich mich (für Füllhalter) nicht ran...

Beste Grüße
Jens
Cepasaccus hat geschrieben:
26.12.2012 1:44
Dann versuch ich mich auch mal, nachdem ich da ein frisches Faesschen habe. Die Tinte ist eine Eisengallustinte und soll demnach dokumentenecht sein.

Schriftprobe auf Clairfontaine (CF) mit einem John Bull Pipettenfueller aus den 1920ern mit Feder in Staerke ... ich wuerde sagen F und relativ hart.

Ausfransen: Auf CF nicht. Auf Standarddruckerpapier (SP) etwas.
Durchbluten: Auf CF nicht. Auf SP schon. An den staerksten Durchblutestellen ist es etwa mittelgrau.
Schattierung: Beim JB deutlich sowohl auf CF als auch auf SP. Bei einer Brause-Feder mit staerkerem Tintenfluss kaum noch, da fast alles schwarz ist.
Nachdunkeln: Ja, aber nicht sehr auffaellig. Der Farbton veraendert sich dabei von einem warmen Grau zu einem neutralen oder etwas kuehlen Grau. Dieser Effekt ist bei der Diamine Registrar's Ink viel deutlicher. Dort wechselt es von ziemlich reinem farbstoffbasiertem Blau zu blaugrau/blauschwarz.
Wischfestigkeit: Trocken schmiert nichts mehr.
Trockenzeit: Im grauen Bereich ca. 5s, an schmalen feuchten Stellen ca. 40s, an breiten feuchten Stellen (also beim fest aufdruecken) ca. 60s. Fast wischfest ist sie schon ca. 5s frueher. Schon da duerfte beim Umblaettern nichts passieren.
Wasserfestigkeit: Beim Bad in Wasser 99,99%. Wassertropfen bekommen einen ganz leichten Gelbstich. Vielleicht nicht umgesetztes Eisensalz? In Alkohol tut sich nicht mehr. Es muesste also eine reine Eisengallustinte sein oder verstaerkende Farbstoffzusaetze wie bei Montblanc Midnight Blue und Diamine Registrars Ink.
Tintenfluss: Trocken. Wahrscheinlich meine trockenste ueberhaupt.
Tintengeruch: Beim Schreiben nehme ich keinen war.
Verschmutzen der Feder: Abgesehen von den 2mm an der Spitze garnicht.

Ich finde diese Kombination aus altem Fueller und alter Tintentechnik gut. Bis jetzt kann ich keine Verschmutzung des Fuellers feststellen, aber die Tinte ist da auch erst eine Woche drin. Falls doch mal das ganze zugesaut sein sollte kann man den Fueller einfach in alle Einzelteile zerlegen und schrubben. In einen schwer zerlegbaren Kolbenfueller wuerde ich die Tinte beim derzeitigen Erfahrungsstand nicht fuellen.

Die angehaengten Fotos zeigen auf meinem Monitor so gut wie moeglich die tatsaechliche Helligkeit. Ich hoffe bei Euch auch.

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Thom

Re: Gutenberg Urkundentinte G10 schwarz

Beitrag von Thom »

Da schließe ich mich an, danke Cepasaccus! Das ist eine sehr gute Füller-Eisengallustinte. Allerdings, nach meiner Erfahrung, zweieinhalb bis drei Jahre Lagerung bei Raumtemperatur, danach ist sie nicht mehr zu gebrauchen.

V.G.
Thomas
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