Frankennstein Montblanc 342

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SvenHansK
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Frankennstein Montblanc 342

Beitrag von SvenHansK »

Ich habe mir aus einem alten Montblanc 342 und einer billigen Feder von Faber einen Frankenstein gebaut.
Ich wollte rausfinden, ob man die Federn mit dem Füller benutzen kann.
Die Goldfedern bei MB sind ja inflationär teuer.
lch wollte in einen Teilespender keine Unsummen stecken.
Man kann die Federn ohne Probleme aus dem Plastik ziehen.

Man braucht aber einen Dremel zum abschleifen und anpassen.
Dann muss man den Radius der Feder biegen, das ist nicht einfach.

Geht aber mit einem abgeschliffenen Schraubenzieher, den ich rundgefeilt habe.
Darüber hinaus habe ich noch den Kolben mit drei Dichtungen versehen.
Kolben_Montblanc.jpg
Kolben_Montblanc.jpg (138.75 KiB) 3441 mal betrachtet
Bis jetzt halten die sehr gut dicht
Frankenstein1_klein.jpg
Frankenstein1_klein.jpg (124.71 KiB) 3441 mal betrachtet
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Frankenstein2_klein.jpg (123.75 KiB) 3441 mal betrachtet
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Der erste Versuch hat ja schonmal soweit geklappt, das er schreibt.
Beim ersten Zudrehen der Kappe hatte ich dann aber die Feder etwas verbogen, die ist jetzt etwas nass.
Ich habe die Feder um ca 3 mm gekürzt und hinten oben etwas abgeschliffen.
An den Seiten muss man moderat abschleifen, damit man den 4,3mm Tintenleiter vom MB mit der Feder zusammen einstecken kann.
Ich habe meine kaputte MB Feder als Vorlage genommen, und die Faber Feder in etwa so zurechtgeschliffen.

Ich bin mal gespannt auf Kommentare...
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Strombomboli
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Re: Frankennstein Montblanc 342

Beitrag von Strombomboli »

Ich begrüße dich als zähen Handwerker in unseren Reihen!

Kommentieren kann ich nur sprachlich, der Fachausdruck ist nicht "Frankenstein", sondern "Frankenpen".
Iris

Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.
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Killerturnschuh
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Re: Frankennstein Montblanc 342

Beitrag von Killerturnschuh »

@SvenHansK,
einen einfachen Stift durch eine höherwertige, bessere Feder aufzuwerten leuchtet mir sofort ein, aber einen höherwertigen Stift durch eine billige 0815 Feder abzuwarten, da stellen sich mir die Zehennägel auf.
Salve

Angi

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BC666
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Re: Frankennstein Montblanc 342

Beitrag von BC666 »

Wieso? Wenn man die Teile halt so rumliegen hat und sowieso nicht in eine megateure Feder investiert hätte? Besser als Wegwerfen ist es allemal, und es übt für die nächsten Aufgaben, die man vielleicht mal angehen möchte. Außerdem gibt es hervorragend schreibende Stahlfedern. Viele meiner Sammlung möchte ich auch nicht missen.
LG, Claudia
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Entschleuniger
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Re: Frankennstein Montblanc 342

Beitrag von Entschleuniger »

Ich nenne es "zeitwertgerechte" Reparatur...
1607_martin bei Instagram.
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Killerturnschuh
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Re: Frankennstein Montblanc 342

Beitrag von Killerturnschuh »

@BC666,
Bei einer Feder für einen 342 kann von "megateuer" keine Rede sein. Einen defekten Stift mit heiler Feder findet sich im Netz für kleines Geld.

Unbestritten gibt es auch gut bis sehr gut schreibende Stahlfedern, und es gibt unterschiedliche Vorlieben. Mit Begriffen wie hervorragend bin ich jedoch sparsam....da ist dann immer die Frage "im Vergleich zu was..." und wer trifft eine solche Aussage. ;)

@Entschleuniger,
Damit kann ich etwas anfangen.
Salve

Angi

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BC666
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Re: Frankennstein Montblanc 342

Beitrag von BC666 »

Ich war von der Aussage "inflationär teuer" ausgegangen. Da Montblanc nicht so wirklich meinem Beuteschema entspricht, wusste ich's einfach nicht besser. Asche auf mein Haupt.

Aber manchmal möchte man halt einen Füller retten, statt ihn wegzuwerfen, ohne viel (wie relativ das auch sein mag) zu investieren. Geht mir momentan mit einem Monte Rosa so, bei dem ich gern die Feder retten würde. Nochmal kaufen würde ich aber keinen. Dabei kosten auch die ja kein Vermögen.

Zum "hervorragend schreiben"...Die Entscheidung treffe allein ich (für mich). Und es gibt bei mir halt viele Stahlfedern, die besser schreiben als einige der Goldfedern. Aber das hängt ja eh von vielen anderen Faktoren ab (Tinte, Papier, Handhaltung, ...)

Grundsätzlich darf ja aber sowieso jeder mit seinen Füllern machen, was er will :D
LG, Claudia
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Grimbart
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Re: Frankennstein Montblanc 342

Beitrag von Grimbart »

Killerturnschuh hat geschrieben:
24.08.2024 11:33
@SvenHansK,
einen einfachen Stift durch eine höherwertige, bessere Feder aufzuwerten leuchtet mir sofort ein, aber einen höherwertigen Stift durch eine billige 0815 Feder abzuwarten, da stellen sich mir die Zehennägel auf.
Ich finde die Stahlfedern von Faber Castell sehr gut. Schade um die Zehennägel. Aber vielleicht sind sie inzwischen ja wieder in ihre Ausgangsposition zurückgekehrt? Ich wünsche jedenfalls gute Besserung!
Gruß von Gernot

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TomSch
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Re: Frankenpen Montblanc 342

Beitrag von TomSch »

Tach zusammen.

Hm, ja, also.
Bei solch viel-o-sophischen Fragen kann ich mich auch nicht zurückhalten, selbst mit viel Mühe nicht.
  • Bemisst sich die Höherwertigkeit eines Stiftes allein an dem ursprünglichen Kaufpreis?
  • Und dann im Verhältnis zu anderen Stiften der damaligen Zeit?
  • Wird dabei der tatsächlichen Wertigkeit Rechnung getragen, dem reinen Materialwert oder dem des mit bezahlten Namens?
  • Spielt das Alter des entsprechenden Schreiberlings nicht auch eine gewisse Rolle, sein Grad der Abgeranztheit, Pardong, sein Nutzungsgrad und Erhaltungszustand?
  • Oft las ich hier und auch in fremdländischen Foren von ideellen Werten eines Schreibgerätes, die man durch Wiederherstellung mittels einer Reparatur pflegen und erhalten könne.
  • Kommt eine gute und sehnsuchtsvoll wartende, einsame Feder hier nicht zu neuen Aufgaben und neuen Ehren?
Wir haben uns hier im Forum und in unterschiedlichsten Fäden und Themenblöcken schon oft mit diesen Fragen beschäftigt, sind uns - mit Recht! - weder einig geworden, noch gibt es dafür eine mehrheitliche Lösung oder eine grundlegende Übereinkunft.

Meine Ansicht ist hierbei eher profan und nutzbringend:
habe ich nur mit großem Aufwand Zugang zu überteuerten Ersatzteilen, doch andere passende vor Ort, und geht es mir in erster Linie um die Nutzbarmachung des Schreibgerätes und nicht um die originale Wiederherstellung eines Oldtimers, dann bekommt der Themenstarter von mir ein ganz klares, vernunftbetontes und applaudierendes "Weiter so!" :P

Abendgrüße aus dem Lande der freien Friesen,
Thomas
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Killerturnschuh
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Re: Frankennstein Montblanc 342

Beitrag von Killerturnschuh »

Lieber Thom,
Danke für deine Zusammenfassung aber sie war unnötig, der Punkt ist schon gänzlich geklärt und die Fussnägel sind frisch geschnitten und lackiert.

Manchmal hilft einfach ein anderer Blickeinkel und den haben Gimbert und BC666 geboten. ;)
Salve

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TomSch
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Re: Frankennstein Montblanc 342

Beitrag von TomSch »

Liebe tödliche Sport-Fußbekleidung,
hast du da nicht einige Töpfe durcheinandergeworfen? :)
Ich habe nichts über Fußnägel geschrieben und wer im Himmel ist Gimbert? Fragen über Fragen.

Aber sei's drum, jedem sein eigenes Eingemachtes. :lol:

Abendgrüße, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
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SvenHansK
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Re: Frankennstein Montblanc 342

Beitrag von SvenHansK »

Also für mich war das eine Übung, ob es mir überhaupt möglich ist, mit eigenen Mitteln eine Feder zurecht zu dengeln.
Das werde ich nicht mit einer 150 Öcken Mongblang probieren, sondern mit einer billigen Feder von Faber.
In diesem Fall 7 Euro.
Schreibt ganz nett, mehr aber auch nicht.
Ich kann mich jetzt aber mit den Erfahrungen durchaus an die teuren Federn machen, mir war der Wissensaufbau wichtig.
Und natürlich wird der Montblanc 342 über kurz oder lang auch wieder eine Goldfeder bekommen.
Reizvoll wäre das selber schweissen der Iridium-Spitze auf eine alte abgebrochene Goldfeder (bitte jetzt nicht fragen, warum ich davon ein paar habe...).

Alles, was man dafür braucht, hätte ich theoretisch am Start, mal sehen.
Finde ja abgesehen davon die Debatte um die Fussnägel ausgesprochen interessant...

Ich habe jüngst (etwas offtopic) einen China-Schreiberling mit einer Zebra G versehen. Ich muss sagen, nett, aber letztendlich nix für mich. Das kratzige Feeling ist nicht meins...
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SvenHansK
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Re: Frankennstein Montblanc 342

Beitrag von SvenHansK »

Der Frankestein hat durch einen Fehlkauf eine Goldfeder bekommen.
Eigentlich wollte ich für einen Kaweco AL Sport eine Goldfeder kaufen, leider passt die gekaufte Feder dort nicht.
Die Kaweco Feder ist bicolor Gold Einsatz 060, 180 Euro bei Kaweco direkt.
Diese Feder passt ohne Anpassungen mit dem Montblanc 342 Tintenleiter zusammen.
Schreibt wie ein Montblanc, weich wie Butter, und sieht auch noch besser aus als das Original von MB.
Frankenstein-Kaweco_klein.jpg
Frankenstein-Kaweco_klein.jpg (40.08 KiB) 2211 mal betrachtet
Und ich sage ehrlich, 500 Euro gebe ich nicht aus für eine Montblanc Feder vom Hersteller (Ansage vom Montblanc Shop.
Wenn die gebrauchten vergurkten Federn aus der Bucht schon 150 Euro kosten, kann sich das definitiv sehen lassen.
Sitzt fest und tief genug im Tintenleiter...
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Mr. Erel
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Re: Frankennstein Montblanc 342

Beitrag von Mr. Erel »

Bitte was ? … 500 Gelth für eine 342-Feder … ? … Naja, mit den bzw. für die Alteisen sollte man ja auch, glaube ich, eher nicht die Hamburger direkt ansprechen….
… und am Ende noch ein freundlicher Gruß von Ralf aus Köln - so viel Zeit soll sein :!:
Micha71
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Re: Frankennstein Montblanc 342

Beitrag von Micha71 »

Hmm… also, eine passende Feder in 14ct. kostet ca. 80 - 100,- € je nach Federstärke. Ich bringe ein paar mit nach Berlin, vielleicht hilft das. Der Einbau kostet einen Cappuccino :)

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