Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

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Tenryu
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Re: Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

Beitrag von Tenryu »

Ich denke, das wichtigste wurde schon gesagt.

Ich mag Füllhalter weil sie so unterschiedlich sind, und man sich mit ihnen beschäftigen kann. In Kugelschreibern steckt einfach eine austauschbare Mine, die entweder schreibt oder nicht. Bei Füllern gibt es eine Feder, die bei jedem etwas anders ausfällt, selbst wenn man mehrere Exemplare des gleichen Modells hat. Man kann sie bearbeiten, ein bißchen nachschleifen oder polieren und an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Ich mag Füllhalter, weil das Schreiben damit viel angenehmer und individueller ist, als mit jedem anderen Stift.

Ich mag Füllhalter, weil es so viele unterschiedliche Modelle und Marken gibt, die meinen Sammeltrieb reizen.

Ich mag es mich mit anderen über Füllhalter auszutauschen und dabei auch nach Jahren immer wieder neues zu erfahren und zu lernen, was ich bisher noch nicht kannte. :)
thobie
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Re: Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

Beitrag von thobie »

Bei mir ist die Sache ganz profan: Ich kann mit Kugelschreibern nicht schreiben. Ich bekomme im Handgelenk Schmerzen und verkrampfe. Das Problem habe ich auch mit Bleistiften. Deswegen war ich der einzige in meiner Klasse vor einer halben Ewigkeit, der mit einem Füllhalter stenografierte.

Und das Problem mit den Kugelschreibern habe ich immer noch. Mit den Gelminen geht es etwas besser, aber auch nicht wirklich gut. Und auch ein Tintenroller kommt nicht an eine gute Feder heran und die Betriebskosten sind deutlich höher. Bei der Benutzung von Kugelschreibern wird meine Schrift ziemlich unleserlich.

Ich schreibe leichter mit Füllhaltern. Wenn die Feder passt, sogar stundenlang. Und nein, ich sammel nicht. Aber wenn mir ein Halter gefällt und meine Frau gute Laune hat, dann kaufe ich ihn. Einfach weil es Spass macht. Und ja, am Rande bemerkt: Ich mag mechanische Uhren - aber das ist dann ein ganz anderes Kapitel.

Viele Grüße
Thomas
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bella
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Re: Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

Beitrag von bella »

Ich versuche mich kurz zu fassen ...

- ich mag es mich mit schönen, wertigen Dingen zu umgeben
- meine Schrift kann mit Kuli & Co. keiner lesen
- ich liebe schöne Papiere, Notizbücher etc. und da ist der Gesamteindruck mit Tinte stimmiger
- ich liebe mechanische Dinge .... Kameras, Uhren, Füller
- Füllerschreiben ist kommunikativ, man kommt mit wildfremden Menschen ins Gespräch wenn
man z.B. im Café mit Füller schreibt
- das morgendliche Auspacken meines Füllers am Arbeitsplatz gibt diesem kargen Glasplatz
etwas heimeliges, persönliches, ich hab einfach den ganzen Tag was persönliches
um mich
Melmac
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Re: Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

Beitrag von Melmac »

Grüß euch zusammen,

meine Entscheidung für den Füller waren eher pragmatischer Natur, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen.

Erklärung: Nach ca. 20 Jahren Schulabstinenz entschied ich mich nebenberuflich für ein Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre. Schnell musste ich feststellen, dass ich eine saumäßige Schrift hatte, da ich bis dato immer mit Kugelschreiber, Rollerball etc. geschrieben hatte. Für Klausuren war diese Schrift denkbar ungeeignet. Und in der Mathematik war ich nach 20 Jahren Schulabstinenz auch nicht gerade die Oberleuchte :roll: .

Woher die Eingebung herkam, auf Füller umzusteigen weiß ich nicht mehr. Fakt war bei mir, dass bei einem Füller nicht so schnell hingekrakelt werden kann wie mit einem Kugelschreiber. Hier musste ich mich schon zwingen, die Buchstaben ordentlich zu Papier zu bringen. Mein Füller war da ein Pelikan M200 mit einer B-Feder. Und tatsächlich hat sich mein Schriftbild immer mehr und mehr verbessert. Und der pädagogische Effekt ist auch sehr gut, da zweimal überlegt wird, was geschrieben wird (zumindest bei mir).

Geradezu phänomenal fand ich den Umstieg in der Mathematik von Kugelschreiber etc. auf den Füller. Hierzu hatte ich einen Lamy mit einer F-Feder für ca. 30 Euro in einer zylindrischen Form und schwarzer Tinte.
Die Feder war sehr hart, ich musste mich richtig konzentrieren, um die Formeln, Lösungsansätze und Berechnungen ordentlich zu Papier zu bringen. Es dauerte zwar einige Zentel Senkunden länger, aber diese Zentel Sekunden waren sehr wertvoll, da in dieser Zeit mehr überlegt wird, ja, sich geradezu in die Aufgabe hineingedacht wird.
Bei einem Kugelschreiber würde einfach irgendwas hingekrakelt und evtl. gleich wieder verworfen.
Heute empfehle ich jeden Elternteil, wo das Kind gerade Probleme in naturwissenschaftlichen Fächern hat, es einmal mit einem Füller und einer feinen Feder sowie schwarzer Tinte zu probieren. Schwarz, weil die Tinte einfach prägnanter ist als blau und es in aller Regel bei Klausuren mit der Farbe keine Probleme gibt.

Tja, die Mathematik ist mittlerweile dank dem Lamy zu einem Hobby von mir geworden und natürlich wird die Mathematik nur mit Füller betrieben :D .
Mein Schriftbild hat sich so immes gebessert, dass ich immer wieder erschreckt bin, wenn ich in alte Unterlagen schaue, was ich damals für eine Sauklaue mit dem Kugelschreiber etc. hatte.

Mittlerweile bin ich auf der Suche nach den perfekten Füllern für Schrift und Mathematik und interessiere mich für die älteren Füller und die Gedanken, welche die Ingenieure dabei hatten.

Liebe Grüße
Peter
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Strombomboli
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Re: Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

Beitrag von Strombomboli »

Auch ich kann mit Kugelschreibern nicht schreiben. Ich habe immer mit Füller geschrieben, seit wir in der Schule von der Kreide dazu übergewechselt sind. Das war für mich selbstverständlich; daß man mit etwas anderem als einem Füller ernsthaft etwas schreiben könnte, war mir unvorstellbar. Jetzt bin ich da nicht mehr so strikt, denn ich habe längere Zeit (als ich für die Zeitung gearbeitet habe) Notizen jenseits des Schreibtischs mit einem Uniball-Tintenroller gemacht, allerdings nur, weil ich meinen Füller nicht mit mir herumschleppen wollte, am Ende wäre er noch kaputtgeganen. Daß man mehr als einen Füller haben kann, wußte ich da noch nicht. Und diese Uniball-Dinger lassen sich genauso handhaben wie ein Füller, man muß keinen Druck ausüben und sie nicht senkrecht aufs Papier setzen. Ich kann mit ihnen fast noch schneller schreiben als mit dem Füller.

Kugelschreiber waren für mich immer etwas, das man als Werbegeschenk bekommt oder mit dem man an einer Kasse die Einzugsermächtigung unterschreibt. Daß Leute ernsthaft mit Kugelschreibern schreiben, ist mir unverständlich, und wirklich erstaunlich finde ich, daß es teure Kulis gibt. Absolut überflüssig, wenn man sie doch überall geschenkt bekommt.

Mit Füllern habe ich mich zu beschäftigen begonnen (und bin in diesem Forum gelandet), weil mein Füller kaputtgegangen war usw.

Inzwischen habe ich viele Füller, und ich benutze sie alle, weil sie alle mit einer anderen Tinte gefüllt sind, hauptsächlich mit blauer. Ich sehe gerne nasse Tinte auf dem Papier, womöglich schreibe ich nur deswegen -- um nasser Tinte beim Trocknen zuschauen zu können; daher auch meine Vorliebe für gartenschaluchartige Füller.

Was das Sammeln angeht: das ist ein ganz anderes Thema. Es gibt einfach Leute, die Sammler sind, andere sind es nicht. Leute, die schöne Objekte sammeln, sind mir sympathischer als solche, die Überraschungseierfiguren oder Telefonkarten sammeln, aber nur, weil ich mit schönen Objekten mehr anfangen kann als mit Telefonkarten. Es ist natürlich auch eine Frage des Geldes und der Bildung. Mir ist Sammeln in jeder Hinsicht fremd, ich sammle gar nichts (kann dafür aber schwer Sachen wegwerfen), bin aber froh, daß andere genug Wissen angehäuft haben, um mir von Fall zu Fall helfen zu können. Was sie ja immer gerne tun. Also nichts gegen die Sammler. Die tragen einiges zum Kulturerhalt bei (auch, weil die schönsten Stücke irgendwann natürlich im Museum landen werden).
Iris

Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.
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Tenryu
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Re: Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

Beitrag von Tenryu »

Strombomboli hat geschrieben:Ich sehe gerne nasse Tinte auf dem Papier, womöglich schreibe ich nur deswegen -- um nasser Tinte beim Trocknen zuschauen zu können
Ja, das mag ich auch. Vor allem, wenn sich beim Trocknen die Farbe ändert. :)
Norika
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Re: Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

Beitrag von Norika »

Ich schreibe ebenfalls sehr gerne und viel mit Füllfederhaltern seit ich im zarten Schulkindalter gelernt habe damit umzugehen. Ich hatte immer auch einen Kuli dabei, habe ihn aber nach dem ersten Ausprobieren nie mehr benutzt und nur noch zum Ausleihen dabeigehabt. Gut schreiben konnte ich mit dem Ding nicht, nur rumkrampfen, unleserlich krickeln und schmieren.
Meine Füller Einstiegsdroge war ein roter Pelikano in der Grundschule. Mein ständiger Begleiter vom Gymnasium bis auf die Uni war ein Pelikan M150 Kolbenfüller mit butterweich schreibender M-Feder. Ich habe diesen Füller geliebt und damit geschrieben bis er auseinanderfiel. Und ihn dann leider mangels wissens dass man ihn hätte reparieren können schweren Herzens weggeworfen. Auf der Suche nach dem nächsten geeigneten Dauerschreibfüller für mich fing ich an mich querbeet durch die Weiten der Schreibgerätelandschaft zu sammeln, las Fachzeitschriften und Bücher derer ich habhaft werden konnte, hörte eines Tages davon dass man die Feder eines Füllers zum Besseren verändern kann und begann mich intensiv mit Federtuning und - Umschliffen zu beschäftigen. Heute wird jeder Füller der mir in die Hände fällt optimiert was sein Schreibverhalten betrifft. Es macht mir großen Spaß störrische Federn zu bearbeiten und ihre Performance so zu verbessern dass man das Schreiben damit genießen kann und es zum positiven Erlebnis wird. Gelernt habe ich dadurch eine Menge über Füllfederhalter und ihre Besitzer und Nutzer und lerne täglich etwas dazu. Vielleicht schreibe ich in einigen Jahren ein Buch darüber. Die Weitergabe von Wissen was Füllhalter betrifft ist mir ebenfalls eine persönliche Herzensangelegenheit, weswegen ich auch in Foren wie diesem unterwegs bin. Und der Kugelschreiber, dieses Teufelsgerät :twisted: ist mir auch nicht mehr so suspekt seitdem ich mir mühsam beigebracht habe wie man damit kalligraphiert. Aber mein Hauptschreibgerät ist und bleibt der Füller wegen seiner hier bereits vielfach aufgezählten positiven Eigenschaften, von denen ich den Skeptiker gern überzeuge. Es gibt mehrere Menschen die nur wegen mir wieder hauptsächlich mit Füllern schreiben seitdem sie begriffen haben dass es nicht nur Unterschriftenfüller gibt.
Ich bin nicht die Signatur, ich putz hier nur.
Mr.Eyedropper

Re: Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

Beitrag von Mr.Eyedropper »

Also jetzt muss ich aber doch mal eine Lanze für den Kuli brechen! Ich finde, er hat zu Unrecht einen schlechten Ruf. Klar gibt es Kuliminen, die schmieren und schwergängig sind, aber es gibt auch gegenteilig sehr weich schreibende Kuliminen, die überhaupt nicht schmieren (z.B. sind die von MB wirklich klasse und passen mit ein bisschen Nacharbeit mit der Nagelfeile auch in einen Pilot G2). Gibt ja auf der anderen Seite auch schlechte Füllhalter, Federn und Tinten.

Es gibt immer wieder "robustere" Lebenssituationen, in denen ich meinen Kuli nicht missen will... das reicht von der Beschriftung von Dingen, die einen rauen Einsatz erwarten (z.B. Briefumschläge, Klebetiketten oder auf Materialien, auf denen Füllertinte schlecht trocknet) bis hin zu rauen Schreiborten - z.B. Outdoortouren mit dem Kajak (zusammen mit den Notizbüchern von Petzl). Beides überlebt unbeschadet auch Kentervorgänge oder ein vollgelaufenes Gepäckfach und eine Kappe, die man verlieren könnte, gibt es meistens auch nicht. Mit dem Füller gäb' sowas eine Katastrophe, der muss immer sorgfältigst im wasserdichten Beutel transportiert werden, ebenso wie Füllernotizen.
pelikaniac
Beiträge: 1001
Registriert: 18.01.2006 11:48

Re: Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

Beitrag von pelikaniac »

Mr.Eyedropper hat geschrieben: z.B. Outdoortouren mit dem Kajak (zusammen mit den Notizbüchern von Petzl). Beides überlebt unbeschadet auch Kentervorgänge oder ein vollgelaufenes Gepäckfach und eine Kappe, die man verlieren könnte, gibt es meistens auch nicht. Mit dem Füller gäb' sowas eine Katastrophe, der muss immer sorgfältigst im wasserdichten Beutel transportiert werden.
Einspruch euer Ehren: Mit dem Kaweco Liliput geht das. Alles besser als die unaussprechlichen. Ich besitze nur einen den ich auch benutze Fisher Spacepen Bullet, der schmiert aber leider. Den nutze ich zum unterschreiben bei Nutzung des Kartenspiels im Supermarkt. Aber sonst... ...Füller wo es geht, wo es nicht geht Bleistift.
Gruß, der Jörg der
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Holunderbeere
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Registriert: 17.01.2011 15:54

Re: Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

Beitrag von Holunderbeere »

Guten Morgen!

Wahrscheinlich eine hoffnungslose Wiederholung, aber da ich es auch für mich mal ganz interessant finde, alle Gründe zusammenzutragen, hänge ich mich hier mal an. :)

- Schreiberlebnis: Spezialfedern, breite Federn, Tinte beim Trocknen zusehen. Einzigartig.
- Vielseitigkeit: durch Myriaden Tintenfarben und Federn. Die Kritzelhefte in meinen Ledernotizbüchern sind der reinste Regenbogen. Im Winter liebe ich vor allem Orange, Rot, Brauntöne und dunkles Blau, im Sommer Grün, Türkis und Petrol. Man kann damit zeichnen und mit Wasser drauf rumklecksen. Kalligraphie würde auch gehen, wenn man sie beherrschte. :D
- Geschichte: auch wenn die meisten meiner Füller eher neu sind.
- persönliche Geschichte: Auch ich habe mit Füller schreiben gelernt. Zwischenzeitlich kamen auch mal Kuli und Tintenroller dran, aber auch da mussten es mühelos laufende Exemplare sein. So ein zäher Kuli ist zum Abgewöhnen.
- Durchmesser und Gewicht: bei Kulis meist nicht so vorhanden, wie es mir zusagt bzw. erst ab dem Luxussegment.
- (persönliche) Wertigkeit

Viele Grüße
Barbara
Füllerliebhaberin, Vollblutbibliophile & halbseidene Buchbinderin. Internetpräsenz inner Mache. :)
Der Füllerblog der Holunderbeere: http://thesebeautifulpens.blogspot.com
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YETI
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Re: Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

Beitrag von YETI »

Norika hat geschrieben:Und der Kugelschreiber, dieses Teufelsgerät :twisted: ist mir auch nicht mehr so suspekt seitdem ich mir mühsam beigebracht habe wie man damit kalligraphiert.
Das interessiert mich jetzt aber. Ich suche schon lange nach einer Italic - Kulimine, mit der ich eine schöne Schrift erzeugen kann. :mrgreen:
Spaß beiseite, Kalligrafie mit dem Kuli kann ich mir nicht vorstellen, deshalb benutze ich dafür Füller oder Tauchfedern. Vielleicht kannst du mal ein Beispiel zeigen.

Gruß

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
hotap

Re: Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

Beitrag von hotap »

Mr.Eyedropper hat geschrieben:Also jetzt muss ich aber doch mal eine Lanze für den Kuli brechen! Ich finde, er hat zu Unrecht einen schlechten Ruf. Klar gibt es Kuliminen, die schmieren und schwergängig sind, aber es gibt auch gegenteilig sehr weich schreibende Kuliminen, die überhaupt nicht schmieren (z.B. sind die von MB wirklich klasse und passen mit ein bisschen Nacharbeit mit der Nagelfeile auch in einen Pilot G2). Gibt ja auf der anderen Seite auch schlechte Füllhalter, Federn und Tinten.
DANKE…
sagen gluehwuermchen und hotap, die zurzeit ihre „4 Sheaffer 100 Patterns Gloss“ Kugelschreiber nicht missen wollen.
100PatternGloss.jpg
100PatternGloss.jpg (53.11 KiB) 3561 mal betrachtet
Aber trotzdem vorwiegend dem Füllfederhalter treu ergeben sind und bleiben.
Strombomboli hat geschrieben: Leute, die schöne Objekte sammeln, sind mir sympathischer als solche, die Überraschungseierfiguren oder Telefonkarten sammeln, aber nur, weil ich mit schönen Objekten mehr anfangen kann als mit Telefonkarten.
Schade!
Unsympathisch? Hmmmm!
Als kleines Sammelgebiet nebenbei, besitze ich auch viele Telefonkarten und erfreue mich an ihrem schönen, gestalterischen Aussehen. Ich finde aber nicht, dass ich oder andere deswegen unsympathisch bin/sind. :shock:

Schöne Grüße
Günter
Mr.Eyedropper

Re: Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

Beitrag von Mr.Eyedropper »

@Pelikaniac

Nein, Füllhalter sind auf Kajaktouren keine Alternative - egal von welcher Marke. Führt jetzt aber vielleicht zu sehr ins Off-Topic und ist möglicherweise für die wenigsten interessant. Was wir fairerweise trotz aller Liebe zum Füller auch nicht vergessen oder ignorieren sollten, sind die Gründe, warum Kulis entwickelt wurden und warum sie sich schließlich durchgesetzt haben ...

So, nun zum Thema Kuli in nassen Umgebungen:

Wenn ich unterwegs bin, ist ein Stift mit Kappe umständlich. Irgendwie muss ich ja das Paddel fixieren, Block halten und dann auch noch die Kappe abschrauben und am Ende alles wieder umgekehrt? Da ist die Gefahr zu groß, dass irgendwas im Wasser landet (der Kuli ist am Block angebunden, beim Füllhalter könnte ich da nur die Kappe anbinden).

Zweitens schreiben Füllhalter auf feuchtem/nassem bzw. wasserfestem Polyesterpapier nicht und auch die Tinte trocknet darauf auch nicht - beim Kuli gibts allenfalls mal ein kurzes Anschreibproblem. Bleistifte schreiben in diesen Situationen zwar gut, haben aber einen Kontrastnachteil (blöd in der Dämmerung!) und ich habe keine Lust, im Boot erstmal den Anspitzer zu suchen oder mit Lampe im Mund zu schreiben. ;)

Der Kuli ist für mich in all diesen Situationen (ganz pragmatisch und ideologiefrei) Schreibgerät erster Wahl, weil er in jeder Situation gut, einfach und zuverlässig funktioniert, dass er durchdrückt oder auf der gegenüberliegenden Seite Abdrücke hinterlässt, ist für mich weniger ein Problem, es sind halt insgesamt auch schwierige Bedingungen. Ich gebe aber auch zu, dass ich nicht mit voller Inbrunst versuche, einen passenden Füller zu finden, mit dem es am Ende unter Kompromissen doch irgendwie gehen würde, denn der Kuli funktioniert in feuchten Umgebungen einfach besser als ein Füller.

Im Boot benutze ich übrigens einen normalen Lamy st. Hat damals nichtmal nen Zwanziger gekostet, glaube ich. Der Fischer Space Pen ist schon irgendwie cool, da ich aber in der Regel in Umgebungen schreibe, in denen normale Schwerkraft herrscht und ich jetzt auch nicht kopfüber schreibe, hätte er wohl kaum Vorteile für mich (mal davon abgesehen, dass einen das Schmierproblem dann doch wieder auf die Erde herunter zu holen scheint). Habe allerdings auch noch nie einen ausprobiert.
Norika
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Re: Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

Beitrag von Norika »

YETI hat geschrieben:
Norika hat geschrieben:Und der Kugelschreiber, dieses Teufelsgerät :twisted: ist mir auch nicht mehr so suspekt seitdem ich mir mühsam beigebracht habe wie man damit kalligraphiert.
Das interessiert mich jetzt aber. Ich suche schon lange nach einer Italic - Kulimine, mit der ich eine schöne Schrift erzeugen kann. :mrgreen:
Spaß beiseite, Kalligrafie mit dem Kuli kann ich mir nicht vorstellen, deshalb benutze ich dafür Füller oder Tauchfedern. Vielleicht kannst du mal ein Beispiel zeigen.

Gruß

Andreas
Das geht damit los das man je nachdem wie sehr man ihn aufs Papier drückt auch mit einem Kuli Linienvariationen erzeugen kann. Wenn man gelernt hat fast völlig drucklos damit zu schreiben beginnt man den Druck und damit die Strichstärke zu variieren. Das ist das ganze Geheimnis.

Liebe Grüße,
Norika
Ich bin nicht die Signatur, ich putz hier nur.
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YETI
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Re: Was ist für euch das Besondere an Füllhaltern

Beitrag von YETI »

Alles klar, das muß ich mal probieren. Bisher kannte ich das nur mit dem Bleistift.

Gruß

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
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