Zwei, drei Mal im Jahr bin ich geschäftlich in Bologna und ich hatte bereits das Vergnügen, das in der Altstadt gelegene Studio der Firma Scribo besuchen zu dürfen (eigentlich ist dort kein Publikumsverkehr vorgesehen. Aber wenn man höflich vorher fragt, versuchen sie es einzurichten).
Seit dem ersten Besuch dort habe ich einen freundschaftlichen Kontakt zu Luca und als ich ihm erzählte, dass ich kürzlich bei Fritz Schimpf einen Scribo La Dotta gekauft hatte, mit der Scribo eigenen Flex-Feder in M und dem Fritz Schimpf Italic Schliff, meinte er, „den musst Du beim nächsten Mal unbedingt mitbringen“. Denn Luca macht die seitens Scribo angebotenen Stub Schliffe und wollte natürlich unbedingt mal ausprobieren, was der Federschleifer von Fritz Schimpf so abliefert (wie ich und sicher auch einige Andere hier bestätigen können, Top-Arbeit!). Also dieses Mal den Scribo La Dotta mitgenommen.

Bologna beherbergt die älteste Universität Europas, gegründet 1088. Wobei das mit diesen Superlativen aus der Geschichte immer etwas schwierig ist, weil nicht immer alle Fakten eindeutig sind und auch der Begriff „Universität“ ist sicher historisch auslegbar. Bis wohin ist es eine irgendwie geartete Lehreinrichtung und ab wann ist es eine „Universität“? Egal.
Da der Schwerpunkt der Gründungszeit auf der Juristerei lag, ist es zumindest wohl unumstritten, dass Bologna die älteste juristische Fakultät Europas besitzt. Übrigens sehenswert der alte Gebäudekomplex Palazzo dell’Archiginnasio, von 1563, im Zentrum der Altstadt, gleich neben der Piazza Maggiore, mit der bekannten Basilika und dem Neptun-Brunnen, wo sich dann die Universität damals mit einem repräsentativen Gebäude ausstattete. Später zog dann dort u.a. die Stadtbibliothek ein, weil es für die Universität zu klein wurde.
In der Gründungsphase der Universität hatte Bologna wohl nicht mit dem großen Zustrom an Menschen gerechnet. Sowohl Professoren/Dozenten, mit deren Familien, als natürlich auch Studenten. Man benötigte händeringend Wohnraum. Also behalf man sich mit einem kleinen architektonischen Trick: Die Straßen in der heutigen Altstadt konnte man natürlich nicht komplett dichtmachen. Aber in der ersten Etage konnte man die Häuser erweitern. Wenn man so will, hat man quasi die Wohnungen etwas „gestreckt“/‘verlängert“, indem man im 1. OG angebaut und den Anbau auf Holzpfähle gestellt hat.
Diese Anbauten, mit den heute über Jahrhunderte schwarz gewordenen Holzpfählen/-Balken, kann man immer noch in der Altstadt von Bologna finden. In meinem Beispiel hier, wo ich die Fotos aufgenommen habe, in einer Seitenstraße, welche die berühmten zwei Türme mit der Basilika Santo Stefano verbindet.
Bei Scribo (endlich kommt er zum Punkt …) hatte man die Idee für eine limitierte Edition des Modells La Dotta und fräste per Hand Linien/Streifen in den schwarzen Korpus des Füllers, sodass die Optik der alten schwarzen Holzbalken aufgenommen wird. Wie ich finde, sehr schön umgesetzt. Diese Edition bekam dann den Namenszusatz „Domus“.
Übrigens gab es 2 Editionen zu diesem Thema. Die Variante mit dem gelben Korpus ist farblich angelehnt an das Kerzenlicht der Studierenden in diesen Zimmern und basiert auf dem Modell „Feel“.
Now you know, wie der Ami sagen würde.

Viele Grüße,
Stefan