Womit Risse bei alten Füllern kleben

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Bennat
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Womit Risse bei alten Füllern kleben

Beitrag von Bennat »

Ich habe mehrere alte Füller, bei denen bei bestimmten Bauteilen vom Rand ausgehend Risse entstanden sind. Konkreter sind das Risse am Vorderteil (dort, wo der Tintenleiter reinkommt), am Drehknopf hinten für die Kolbenbetätigung und am Oberteil, dort wo sich das Schraubgewinde für die Verbindung zum Federaggregat befindet. Dann gibts noch eine Schraubkappe, bei der ein Längsriss mitten drin entstanden ist. Allesamt sind es Haarrisse, alle mit sehr kleinem Spalt.

Bei der Suche nach einem geeigneten Kleber bin ich auf einen Cyanacrylatkleber (Sekundenkleber) in schwarz mit der Bezeichnung "Everglue - Sekundenkleber schwarz schlagfest hochviskos" gestoßen. Rissfüllend bis 0,15 mm und schwarz (passend zu den meisten der betroffenen Füller) liest sich nicht schlecht. Hat jemand sowas schon mal gemacht, evtl. auch mit anderen Klebern/Methoden? Interessieren würde mich auch, ob ein hochviskoser Kleber durch den Kapillareffekt von selbst in den Riss eindringt und die Rissflanken benetzt.

Bernd
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pradella2
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Re: Womit Risse bei alten Füllern kleben

Beitrag von pradella2 »

Finger weg von Cyanacrylat, wäre meine Meinung dazu. Wenn es nicht gelingt, es ausschließlich kapillar in den Spalt einziehen zu lassen, sind grauenhafte Läsionen der Umgebung die Folge. Das Unangenehme: Sobald abgebunden, ist der Kleber deutlich härter als Celluloid oder PMMA oder ABS. Wenn man die Klebefuge beischleifen und überpolieren will, schleift man zwangsläufig größere Lunker in das umgebende Füllermaterial, als einem Abtrag des Sekundenklebers gelingt. Ich würde in solchen Fällen doch eher zu dünnflüssigem Kunststoffkleber raten oder gar zu reinem Lösungsmittel (gabs mal bei Modulor, auf der akutellen Homepage leider nicht mehr zu finden). Auch da gibt es, jedenfalls wenn ich es anwende, immer wieder Kleberaustritte mit entsprechender Auswirkung auf die Oberfläche, aber die bekommt man wenigstens homogen auspoliert.
Bennat
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Re: Womit Risse bei alten Füllern kleben

Beitrag von Bennat »

pradella2 hat geschrieben:
12.12.2025 11:55
Wenn es nicht gelingt, es ausschließlich kapillar in den Spalt einziehen zu lassen, sind grauenhafte Läsionen der Umgebung die Folge.
Genau das ist meine Befürchtung. Allerdings wird der von mir genannte Kleber ja ausdrücklich in schwarzer Farbe geliefert. Meine Idee war, den Riss von der Außenseite mit Klebeband abzukleben und den Kleber von innen aufzutragen.

Bernd
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pradella2
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Re: Womit Risse bei alten Füllern kleben

Beitrag von pradella2 »

Das ist eine gute Vorgehensweise, aber sie würde doch ebenso mit Kunststoffkleber funktionieren, oder? Beispielsweise mit UHU Plast spezial mit Metallkanüle. https://www.modulor.de/uhu-plast-spezia ... leber.html
Dann bestünde immer noch die Chance, auf der Außenseite polieren zu können. Verbunden mit der Hoffnung, dass der Klebeleim randscharf und blasenfrei bis auf den Klebestreifen runtersickert.
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Edelweissine
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Re: Womit Risse bei alten Füllern kleben

Beitrag von Edelweissine »

Gib mal "Captain Tolleys" in die Suchfunktion ein, da findest Du einige Beiträge zu diesem Thema!
search.php?keywords=Captain+Tolleys
Gruß,
Heike
Rubato
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Re: Womit Risse bei alten Füllern kleben

Beitrag von Rubato »

Bennat hat geschrieben:
12.12.2025 11:27
Bei der Suche nach einem geeigneten Kleber bin ich auf einen Cyanacrylatkleber
Auch wenn ich mich noch nicht vorgestellt habe, hier kann ich eventuell beitragen. :-)
Ich habe unlängst einen von mir sehr geschätzten Pelikano Model 4 (das war mein erster eigener Füller!) am Vorderteil mit Cyanacrylat repariert. Dort war/ist direkt oberhalb der Feder vorne ein Riss. Da ich in anderen, teils reichlich filigranen Angelegenheiten auch gerne mit Cyanacrylat arbeite bin ich dort etwas erfahren und mittlerweile auch geschickt. Das hat gut funktioniert und war dicht, große optische Komplikationen gab es nicht. Der Riss ist nicht unsichtbar geworden, das war auch nicht die Absicht. ( der wertet ja auf, Kintsukuroi für Arme )
Aber: Das hat nicht lange gehalten, ein paar Wochen. In der Tinte, Pelikan 4001 blau, ist eventuell etwas azetonartiges, oder sonst eine Substanz die den Kleber auf Dauer löst oder versprödet. Der Füller bläut wieder.
Mein Fazit: schief gelaufen! Nicht mehr machen.
Portaner
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Registriert: 25.07.2025 22:01

Re: Womit Risse bei alten Füllern kleben

Beitrag von Portaner »

Gruß Ed
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