Aber das stimmt doch gar nicht! Ja, es steht im Text im Bild so, aber wenn man aufs Bild schaut, sieht man bei Koch doch exakt dieselbe 1-1-1! Nur steht die Schrift ein bisschen schräg bei Koch / Offenbacher, und bei Sütterlin steht sie gerade.meinauda hat geschrieben: ↑27.09.2024 12:20Die Kurrent ist die für Kinder schwierige Spitzfederschrift, die für die Kinder vereinfacht werden sollte/musste!
Sütterlin und Koch haben beide das Schreiben für die iMännchen erleichtern wollen.
Auf Grundlade des Kurrentalphabetes Lineatur 2-1-2
hat Ludwig Sütterlin die 1-1-1 Lineatur und die Rundfeder gewählt und
Rudolf Koch die Bandzugfeder mit der Linatur 1-2-1.
Die Verhältnisse zwischen Oben-, MIttel- und Unterzone sind übrigens wieder von einer Person zur nächsten unterschiedlich (dies spielt auch in der Grafologie eine wichtige Rolle).
Es wird nur dann wirklich interessant (und dies ist auch eine Sache der 'Lesbarkeit' einer Handschrift, weil 'Lesbarkeit' mit schneller Erkennbarkeit zu tun hat), wenn wirklich sehr stark geänderte, oder ganz verschiedenartige, Buchstabenformen zu sehen sind. Vergleichen wir z.B. die deutschen Ausgangsschriften mit Palmer (https://en.wikipedia.org/wiki/Palmer_Me ... phabet.jpg) oder der vergleichsweise vereinfachten D'Nealian (https://en.wikipedia.org/wiki/D%27Neali ... ursive.svg), vor allem die Grossbuchstaben. (Wobei D'Nealian sich zu Palmer verhält wie etwa Sütterlin zu Kurrent.) Das sind solche Merkmale, wegen deren viele Europäer amerikanische Handschriften 'unlesbar' finden.
Im Vergleich sind die Unterschiede zwischen Kurrent, Offenbacher und Sütterlin einfach lächerlich trivial. (Vermutlich werden die Unterschiede zwischen den Handschrifen individueller Personen, die alle 'Kurrent' oder 'Sütterlin' schreiben, grösser sein. Vgl. das schöne Beispiel von Humboldt und dem Sekretär) In den Beispielen, die Else Marie gefunden hat, weichen Offenbacher einerseits und Kurrent und Sütterlin anderseits bloss beim 'e' (oben unverbunden oder verbunden) und beim 'h' voneinander ab. Alles Andere sieht nur aus wie individuelle Stilunterschiede.
Schade. Aber niemand muss sich daran halten. Ich schreibe so natürlich schräg, dass ich durchdrehen würde, wenn jemand mich zum geradestehenden Sütterlin zwingen würde – ich würde das als eine Verletzung meiner Persönlichkeitsrechte empfinden.Durchgesetzt hat sich die Sütterlinschrift.