Eine kultivierte Handschrift?!

Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator

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Wie gut ist Ihre Handschrift, und wie zufrieden sind Sie damit?

Ich finde meine Handschrift schön bzw. schön genug und bin mit ihr zufrieden.
172
46%
Meine Handschrift ist vielleicht nicht schön oder für Dritte leicht lesbar, aber mich stört das nicht weiter - ich habe mich damit soweit abgefunden.
55
15%
Ich bin mit meiner Handschrift ziemlich unzufrieden. Irgendwann müsste ich mal was dagegen tun...
144
39%
 
Abstimmungen insgesamt: 371

hotap

Beitrag von hotap »

absia hat geschrieben:Es zeigt jedenfalls, wie sich Forumsmitglieder wunderbar ergänzen können mit ihren gegenseitigen Hilfestellungen. Das ist doch was!
Genau!!!
So sehe ich das auch und finde das auch gut.
Und das wird auch weiter so bleiben. :D

Auch wenn schon mal der ein oder andere „Lümmel“ sich extra anmeldet und anfragt um so an Infos zu kommen, weil er hofft, dadurch seine Schreibgeräte bei ebay besser verkaufen zu können. :x

Viele Grüße
Günter
lw7275
Beiträge: 183
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Glückwunsch!

Beitrag von lw7275 »

absia hat geschrieben:Hallo miteinander!
Aaalso! Jetzt probier' ich das mal mit Günters geheimnisvoller Webseite (s.o!). Ich hoffe die Bilder kommen rein ... Mein Sohn hat sie gerade aufgenommen am Schreibtisch. Sie sind also quasi "live".
Prima Bilder, vielen Dank.
Sie zeigen die Handhaltung besser als die Zeichnung.

Grüße
Lars
St1
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Beitrag von St1 »

Hallo,
bei der Recherche für einen "Schreibanfänger"-Füller bin ich auf die "Heidelberger Pädagogische Hefte" (pdf.-Dokumente) auf der Lamy Homepage gestoßen. Im Heft 1 auf Seite 4 wird auch an einigen Bildern etwas zur Schreibhaltung gesagt
(Übersicht: http://www.lamy.de/de/grundschullehrer/ ... wnavi=true# ).

Ob ich persönlich noch eine andere Schreibhaltung nutzen werde, als die, die ich bis jetzt anwende, wage ich zu bezweifeln.

Was nicht nur als Schreibanfänger für die Entwicklung einer akzeptablen Handschrift wichtig ist, ist m.E. auch für eine "kultivierte" Handschrift erwachsener Schreiber wichtig:

Die Ergonomie des Schreibgerätes.

Aktuell lese ich im Forum meistens nur noch etwas über die Haptik ( siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Haptik ), die m.A.n. nur einen Bruchteil eines Argumentes für die Ergonomie ausmacht (evtl. ist sie aber trotzdem -warum auch immer- ein großeres Kaufargument geworden).

Auf eine "Formel" für Ergonomie, die eine "kultivierte" Handschrift fördert, bin ich mangels größerer Sammlung nicht gekommen.

Obwohl der Lamy 2000 eine (für mich) nahezu ideale Griffform aufweist (evtl. hat der Studio wohl eine fast identische Form erhalten), ist (mir) die Feder nicht die gleitfähigste (M), aber angenehm flexibel. Der Rotring 700 liegt zwar ideal in der Hand, obwohl er sehr schmal ist, gleitet ungewöhnlich leicht und schnell und satt übers Papier, ist aber etwas homogen in Schriftbild (sehr weiche aber unflexible Stahlfeder (M)).

Mit anderen Worten, -die Suche geht weiter nach dem ultimativen Schreiber. Bis dahin wird jeder Schreiber nach seinen Stärken eingesetzt ( der eine zum Angeben, der andere zum Schreibmarathon, der dritte des Designs wegen, ..... Farbe.., .....Mechanik.... ,....Philosophie.... ,....Preis.., ....usw) mit 'mal besserem, 'mal bescheidenerem Schriftbild.

Viele Grüße,
Stefan
DIGIT
Beiträge: 3
Registriert: 26.09.2006 16:11

Beitrag von DIGIT »

Katharsis hat geschrieben: ...100% bin ich mit meiner Schrift aber nicht zufrieden. Erstens möchte ich mal die perfekten Buchstaben finden und dann mit gleichen Buchstaben schreibe, ohne sie ständig zu verändern.
Ich halte auch sehr viel auf Meine stilvolle, individuelle - gegebenenfalls sogar schöne - Schrift - und habe ziemlich hart daran gearbeitet.

Bei mir ist es ein wenig anders: Die Buchstaben sind so gleichmäßig wie möglich, aber ich habe für viele Buchstaben mehrere Varianten.
Beispielsweise wird ein "t" am Anfang, in der Mitte oder am Ende des Wortes ganz bewußt unterschiedlich geschrieben, um einen Stil im gesamten Schriftbild zu erreichen. Ganz bewußt habe ich auch Buchstaben von geliebten Personen in Mein Schriftbild eingebaut. Das "M" und das "L" kommt von Oma, das "p" von Opa, etc.

Für Leute, die Meine Schrift das erstemal lesen, ist das sicherlich schwierig, aber schon nach wenigen Zeilen sollte sich der geneigte Leser daran gewöhnt haben.

Als Kind habe ich gekrakelt und geschmiert wie viele andere Kinder auch.

Ich schreibe seit langem Tagebuch, vielleicht einer der edelsten Aspekte des Schreibens überhaupt. Fast zwei Meter schon vollgeschrieben.
Oftmals mit Meiner stinknormalen, alltäglichen Lamy Safari. Nicht mehr und nicht weniger.
Ansonsten - bin ja nur einfacher Schreiber - mit meiner geliebten Waterman bruyere, wenn man die in der Hand hat, wird alles andere zu "Gummi, Blech und "Plastik".

Grüße
DIGIT
diogenes
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Beitrag von diogenes »

Soeben habe ich eine interessante Seite über die Verbesserung der Handschrift gefunden:

http://www.paperpenalia.com/handwriting.html

Es ist, wie ich meine, eine gute Ergänzung zu dem, was absia beschrieben hat.

Schöne Grüße,
diogenes
M. Gonkohlt
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Beitrag von M. Gonkohlt »

diogenes hat geschrieben:Soeben habe ich eine interessante Seite über die Verbesserung der Handschrift gefunden
Vielen Dank dafür :)
lw7275
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Beitrag von lw7275 »

diogenes hat geschrieben: http://www.paperpenalia.com/handwriting.html
Es ist, wie ich meine, eine gute Ergänzung zu dem, was absia beschrieben hat.
Auch von mir einen herzlichen Dank.
Meine ersten Versuche, die Muskeln des Schultergürtels einzusetzen, waren aber wenig erfolgreich - nur Gekrakel in Riesenschrift... Ich muss üben!!

Viele Grüße
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Es ist schon frustrierend, wenn man in meinem Alter noch mal Schreiben lernen muß. Vor allem, wenn man sich so ungeschickt anstellt. Ich denke, ich werde wohl weiter mit meiner krakeligen Handschrift leben müssen.
Aber der Aufwand ist mir einfach zu groß, sintemal außer mir keiner meine Handschrift zu lesen bekommt. Und für ein- oder zweimal im Jahr eine Glückwunschkarte zu schreiben, lohnt sich die Plackerei nicht. Aber schön wäre es natürlich schon, wenn man so schreiben könnte. :|
M. Gonkohlt
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Beitrag von M. Gonkohlt »

Das "Fingerschreiben" scheint weit verbreitet zu sein. Fast alle Mitstudenten, denen ich bisher auf die Finger geschaut habe, schreiben mit der berühmt-berüchtigten "Dreifingerzange". Ich selbst darf mich nach obigem Link als "disciplined writer" bezeichnen. :lol: Sehr erfreulich.

Freundliche Grüße
Mathias
Hef
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Beitrag von Hef »

Deutsche Schreibschift von Harald Süß ist ja eine gute Idee.
Habe meins mal wieder hervorgekramt.
Bisher habe ich im Rahmen meiner Genealogie immer nur in den ersten Teil "Das Lesen" geschaut. Das das Buch auch einen zweiten Teil " Das Schreiben" hat ist mir noch nie aufgefallen. :)

Gruss
Hef
federhalter
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Individualität heißt nicht "Drecksklaue"

Beitrag von federhalter »

Diesen tread habe ich nur sporadisch quer gelesen. Mag sein, dass ähnliches bereits geäußert wurde. Ich schreib's trotz dem. 8)

Schrift hat für mich eine klare Funktion: Sie dient dazu, Gedanken dauerhaft, wenigstens für einen längeren Zeitraum, festzuhalten. Meist sogar, diese Gedanken anderen Menschen mitzuteilen oder zugänglich zu machen.

Daraus ergibt sich, dass eine Handschrift wohl definiert sein muss. Anders wird sie dieser Vorgabe nicht entsprechen. Nach meiner Beobachtung sind die meisten Menschen mit "Drecksklaue" selbst nach wenigen Tagen nicht imstande, ihr eigen Werk flüssig zu lesen. Es fehlt dann der mentale Zusammenhang, mit dem die "Hyroglyphen" entziffert werden müssen...

"The British Way of Handwriting" - "Copperplate Handwriting" - ist vorbildlich. Dieser Weg ist Voraussetzung, damit Gedanken bereits im Kopf geformt und geordnet werden. Wer seine Gedanken mit einem Füller zu Papier bringt, wird dazu gezwungen, seine Gedanken vor (!) der Niederschrift in eine aussagekräftige,logische Abfolge zu bringen...

Individualität in der Schrift heißt ja nicht Unlesbarkeit! Mein Gesicht ist individuell. Ich brauche keinen schweren Autounfall, um individuell zu sein! Eine saubere Handschrift ist Basis für jedwede handschriftliche Kommunikation.

Heute verliert sich das. Bereits in Schulen wird mit Tastatur und Bildschirm gearbeitet. Texte werden zusammengeklickt, mehr oder weniger heimliche Plagiate mit copy/paste erzeugt. Wirre Gedanken werden durch wiederholtes Lesen und problemloses Textumstellen zu lesbarem Text verformt. Am Ende einer solchen Prozedur steht dann ein vermeintlich kluges Werk. Nur kann man mit solchen Menschen meist nicht reden. Zu verworren sind deren Äußerungen. Man schalte nur mal Mtv ein - oder besser nicht!

My two cents.
Euer Federhalter
:D
Ein Pelikan verleiht Flügel, sonst nix!
M. Gonkohlt
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Registriert: 25.08.2005 19:25
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Re: Individualität heißt nicht "Drecksklaue"

Beitrag von M. Gonkohlt »

federhalter hat geschrieben:Nach meiner Beobachtung sind die meisten Menschen mit "Drecksklaue" selbst nach wenigen Tagen nicht imstande, ihr eigen Werk flüssig zu lesen.
Das ist mir auch schon mal aufgefallen. Ein Student in meinem Semester schreibt eine krakelige Druckschrift und sitzt beim späteren Durchlesen seiner Aufzeichnungen oft ratlos davor, weil er einige Wörter selbst nicht mehr entziffern kann. Dabei sollte die Handschrift doch eigentlich durch Routine so gleichmäßig geworden sein, dass man sich an ihre Formen gewöhnt hat und zumindest die eigene Schrift dann auch leicht lesen kann.
diogenes
Beiträge: 153
Registriert: 10.10.2006 9:21

Beitrag von diogenes »

Das, was federhalter geschrieben hat, kann ich nur bestätigen. Ich bin leider auch so ein Fall, der jetzt lange fast nur mit dem Computer geschrieben hat. Meine Handschrift ist dabei immer unleserlicher geworden. Inzwischen habe ich sie wesentlich in Richtung Leserlichkeit verbessern können, indem ich einfach mehr mit der Hand geschrieben habe. Den negativen Einfluss des Computers auf die Handschrift unterschätzt man leicht, vielen ist es leider auch ziemlich egal.

Schöne Grüße,
diogenes
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Tenryu
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Wohnort: Basel

Beitrag von Tenryu »

Ich würde nicht dem Computer die Schuld geben. ich schreibe zwar auch viel mit der Tatstatur, aber auch von Hand sind es immer noch ein paar hundert Seiten pro Jahr. Und trotzdem wird meine Schrift immer schlechter. :( Ich fürchte, ich bin ein hoffnungsloser Fall. Immerhin schaffe ich es aber noch, mein eigenes Gekrakel zu entziffern. Und so lange das noch geht, bin ich es wohl zufrieden.
diogenes
Beiträge: 153
Registriert: 10.10.2006 9:21

Beitrag von diogenes »

Das war vielleicht ungeschickt ausgedrückt. Schuld hat natürlich nicht der Computer, sondern eigentlich ist der Umstieg auf den Computer ein wichtiger Faktor. Wer seine Handschrift nicht mehr pflegt und fast alles in den Computer tippt, wird seine Handschrift vielleicht eher verschlechtern als Leute, die regelmäßig in Ruhe schreiben.

Schöne Grüße,
diogenes
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