Goldfink

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pradella2
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Goldfink

Beitrag von pradella2 »

Zum Thema Goldfink gibt es einige verstreute Angaben und Bilder im Forum und sicherlich Foristen und Foristinnen, die deutlich beschlagener und reicher ausgestattet sind als z.B. ich. Dennoch traue ich mich aus dem Knick (norddeutsch für „feldbegrenzende Hecke“) und lege mal mit einem wohl eher frühen, einfachen Finken los. Es handelt sich um einen konventionellen Druckknopffüller aus farbigem Zelluloid, dessen Korpus im Durchmesser etwas reduziert wurde, um ihm die vergoldete Hülse aus Messingblech überzustülpen. Auch die Kappe und der Kappenkopf sind behülst. Leider ging irgendwann in den letzten 90 Jahren der Metallüberzug der Blindkappe verloren.
Griffstück und Tintenleiter sind aus Ebonit. Das Griffstück und der Korpus sind verschraubt.
Der Zustand beim Erwerb war grausig - es ist erstaunlich, wo überall Tintenkrusten sitzen können.

Die Feder hat ein tropfenförmiges Loch und ist gemarkt: GOLDFINK / 14 Kt / No 7. Auf dem Clip befindet sich eine Prägestempelung, die ich nicht entziffern kann, siehe Foto. Mich würde es sehr freuen, mehr erfahren zu können und vor allem andere Goldfinken auf diesem Faden landen zu sehen.
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Zollinger
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Re: Goldfink

Beitrag von Zollinger »

Gratuliere zum Museumsstück!

Zu Goldfink kann ich leider nicht sehr viel beitragen. Ausser dem bereits einmal gezeigten Wunderfüller sind mir bisher keine weiteren Exemplare untergekommen.

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Bild

Zu dem Füller hatte ich auch noch dieses Katalogblättchen:

Bild

Aber auch das habe ich bestimmt schon einmal gezeigt. Leider ist es mir abhanden gekommen, oder versteckt sich irgendwo in meinem sehr chaotischen Archiv...

Zu Deinem Goldfink fällt mir jedoch spontan dieser Greif ein, der, obwohl Kolbenfüller doch ähnlicher Machart ist:

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Zollinger
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Re: Goldfink

Beitrag von Zollinger »

...und dann gibt es noch die modernen Goldfink:

Bild

Aber das gehört wohl eher nicht hierher?
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mondindianer
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Re: Goldfink

Beitrag von mondindianer »

Vor kurzer Zeit gab es eine Preisliste von Goldfink von 1936 zu ersteigern, die noch eine Zeitlang online sein könnte.
Darin sind auch Gold- und Silberfüllhalter abgebildet.
Viele Grüße
Fritz
Arjay
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Re: Goldfink

Beitrag von Arjay »

mondindianer hat geschrieben:
17.09.2025 8:43
Vor kurzer Zeit gab es eine Preisliste von Goldfink von 1936 zu ersteigern, die noch eine Zeitlang online sein könnte.
Darin sind auch Gold- und Silberfüllhalter abgebildet.
Oh Mist, dass ich diese Auktion verpasst habe. Ich sammle zwar keine Füller, doch die Preisliste führt ja auch Bleistifte und Mehrfarben-Drehbleistifte auf, und solche sammle ich.

Nachdem ich aktuell zu Fend Mehrfarben-Drehbleistiften und ihren Derivaten (Goldfink, Stöffhaas, Turna, Colorgraph u.a.) recherchiere, um evtl. dazu ein Buch zu veröffentlichen, wäre diese Preisliste für mich interessant - auch in Form einer Kopie. Falls der Käufer hier im Forum aktiv ist, würde ich mich über eine PM mit einem Angebot für eine Kopie freuen.
Gruß,
Timo.
ostfüller
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Re: Goldfink

Beitrag von ostfüller »

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Rückseite
.
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Als Scan habe ich es nicht zur Hand. Das ist die Preisliste von 1936. Sie hängt seit einigen Jahren an der Wand bei mir.

Vielleicht hilft es.
Herzliche Grüße
Marco
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pradella2
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Re: Goldfink

Beitrag von pradella2 »

Hallo Marco,

plötzlich diese Übersicht… das ist wirklich heiß. Über den Slogan „Kurz in der Tasche, lang in der Hand“ komme ich nicht hinweg. Über die Ansprache von Wirtschaftskapitänen und anderen sog. Entscheidungsträgern (Vorgesetzte, Chefs, Direktoren…) beim Anpreisen des Unterschriftshalters ebensowenig. Erstaunlich und ein bisschen demoralisierend ist die Bandbreite des Angebotes (und die Tatsache, dass offenbar nur noch sehr wenige Exponentenwanderer als bis heute überlebt haben).
Danke fürs Teilen!
Philipp
PerpetualPencil
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Re: Goldfink

Beitrag von PerpetualPencil »

Hallo,
auf der heutigen Goldfink-Webseite gibt es die Preislisten/Katalogseiten für 1934, 35, 38, 39 und 55.
https://goldfinkberlin.wordpress.com/20 ... documents/

Die Seiten im Beitrag oben werden 1940 zugeschrieben. Herunterladbar hier:
https://goldfinkberlin.wordpress.com/20 ... 0-to-1960/
Viele Grüße,
Mathis
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Andi36
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Re: Goldfink

Beitrag von Andi36 »

Wow, das ist ja die reinste Goldgrube!

Danke für's Zeigen.
Andi
Don't feed the troll.
Arjay
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Re: Goldfink

Beitrag von Arjay »

Phantastisch! Ich wünschte, es gäbe noch ähnliche Kataloge von Fend zum Download.

PS: Ich habe einen Goldfink 4-Farben Stift in meiner Sammlung, der nicht in einem der angebotenen Kataloge aufgeführt ist. Photo folgt.
Gruß,
Timo.
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TomSch
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Re: Goldfink

Beitrag von TomSch »

Tach zusammen.

Es war mir vergönnt, auf der FWW beim Stand von Tom Westerich und den alten wie auch neuen Goldfinken ein paar Blicke und Eindrücke zu erhaschen. Vielleicht hat auch er noch einige Informationen zu diesem tollen Thema beizutragen?

Die von Kristof photografierte moderne Zigarre mit Guilloche lag auch dort - neben vielen Vintage-Modellen -, ein in jeder Beziehung stattlicher Traum, aber für meine Portokasse ein paar Nummern zu groß, glücklicherweise. :mrgreen:

Sonnige Grüße, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
Arjay
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Re: Goldfink

Beitrag von Arjay »

Arjay hat geschrieben:
23.09.2025 16:03
Photo folgt.
Hier die versprochenen Fotos (quick & dirty):

20250923_175238.jpg
20250923_175238.jpg (553.02 KiB) 355 mal betrachtet
Der obere Stift wird in den Katalogen von 1939 und 1940 gezeigt; der untere nicht. Das Besondere am unteren Stift ist die doppelte obere Hülse (siehe auch nächstes Bild, teilzerlegt):

20250923_175703.jpg
20250923_175703.jpg (617.53 KiB) 355 mal betrachtet
Goldfink hat auch noch einen weiteren Stift-Typ mit doppelter oberer Hülse vertrieben - einen mit 12-eckigem Schaft und runder oberer Hülse mit dem Guilloche-Muster aus dem ersten Foto oben. Der ist äußerst rar, und ich konnte noch keinen davon für meine Sammlung finden.

Interessant an den weiter oben verlinkten Katalogen ist auch, dass die Mehrfarbenstifte mit gegenseitiger Schieber-Auslösung erst ab 1939 zu finden sind. Frühere Kataloge zeigen nur Mehrfarbenstifte mit manueller Auslösung, also solche, die neben den Schieberschlitzen ein rechteckiges Loch haben, in dem beim Vorschieben des Minenträgers jeweils ein kleiner Knopf einrastet, den man zum Zurückfahren drücken muss.

Da diese Stifte von Fa. Fend in Regie gefertigt wurden, ist das evtl. auch für die Fend-Produkte interessant: Für diesen Hersteller habe ich nur unvollständige Katalog-Auszüge gefunden, aus denen man nicht entnehmen kann, ab wann Fend diese Art Stifte - die Fend unter der Bezeichnung "Super Norma" vermarktet hat - erstmals eingeführt hat.
Gruß,
Timo.
PerpetualPencil
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Re: Goldfink

Beitrag von PerpetualPencil »

Goldfink hat auch noch einen weiteren Stift-Typ mit doppelter oberer Hülse vertrieben - einen mit 12-eckigem Schaft und runder oberer Hülse mit dem Guilloche-Muster aus dem ersten Foto oben. Der ist äußerst rar, und ich konnte noch keinen davon für meine Sammlung finden.
Hallo,
der einzige Goldfink, den ich habe, wäre dieser mit 12-eckigem Schaft, demselben Muster und runder Hülse. Allerdings hat er keine Doppelhülse. Aufgrund der Passung vermute ich auch nicht, dass sie verloren gegangen wäre. Wenn Sie sich mit der Doppelhülse sicher sind, dann ist er wohl für Sie uninteressant. Falls doch, tausche ich gern.
goldfink 4 farb buntstift.png
goldfink 4 farb buntstift.png (174.9 KiB) 305 mal betrachtet
Viele Grüße,
Mathis
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