Mal wieder habe ich mir erlaubt einen quasi „Blindkauf“ zu tätigen.
Es fing damit an, dass mir allein schon die Optik ins Auge sprang; aber der Händler keinen Hersteller benannte. Und sowas weckt bei mir oft ein Zwicken in der Magengrube.
Aber 2 Dinge haben mich dann doch alle Vorsicht über Bord werfen lassen:
1. Die Farben
2. Das Material
Schon auf den Bildern war zu erkennen, es handelt sich um gedrehtes Material und nicht um Spritzguß.
Und obwohl die Feder mal wieder nur eine „billige“ Iridium Point ist, entschloß ich mich zum Kauf. Wohl auch deswegen, weil ich mit denen in letzter Zeit durchweg gute Erfahrungen gemacht habe. Da scheint eine deutliche Verbesserung eingetreten zu sein.
Inzwischen trat ein weiterer Händler auf den Plan, der einen „Markennamen“ ins Feld führte.
Der ansonsten Markenlose Füller soll wohl jetzt ein „Finch“ sein.
Das werde ich jetzt auch so beibehalten, aber noch mit einem „?“ versehen.
Und nun kommen wir zum…
Finch (?) A109
Die technischen Daten...
Befüllsystem(e): Patrone/Konverter (in. Standard)
Bezugsquelle:
AliExpress - 365Days Stationery Store Affiliate Link entfernt
AliExpress - Mary's stationery Store (etwas mehr Auswahl) Affiliate Link entfernt
Farbvarianten:
Derzeit sind im besten Fall leider nur 4 der sonst 5 Farben verfügbar.
• White
• Blue
• Deep Blue
• Blue Green
Ich selbst habe mich für den „Blue“ entschieden.
Preis: ca. € 16,- bis 18,- € Je nach Tagesangebot und Wechselkurs.
Erster Eindruck:
Die Produktbilder sahen ja schon gut aus.
Ihn tatsächlich live und in Farbe in Händen zu halten ist aber noch mal eine ganz andere Hausnummer.
Wau Wau!! * hechel, hechel… * Was ist der chic!
Jetzt bedaure ich es fast ihn nicht in „Deep Blue“ genommen zu haben; das hätte sicher noch mehr Effekt gezeigt. Aber ich will auch dieser kleinen Schönheit gegenüber nicht ungerecht sein, denn sie ist optisch schon mal makellos.
Angenehm überrascht wurde ich auch beim abschrauben der Kappe.
Oft genug kommt es ja vor, dass Gewinde aus Kunstharz gegen einander reiben und so feinen, staubigen Abrieb hinterlassen.
Hier nicht. Hier ist alles sauber und es kratzt oder quietscht nichts.
Kein Branding, keine Modellbezeichnung… Ja, noch nicht einmal ein Kappenband oder sonstiger Schnick-Schnack.
Einzig ein Parker ähnlicher „Arrow Clip“ in goldfarben durchbricht die ansonsten cleane Optik.
Allein da hätte ich mir einen anderen, schlichteren, geradlinigeren Clip gewünscht. Arrow Clips und Namiki ähnliche Clips hat man ja schon zur Genüge an so vielen Füllern – besonders an chinesischen. Da hätte ein anderes Design schon gut getan.
Material und Verarbeitung:
Wie schon im ersten Eindruck angedeutet: Das Material ist hervorragend und auch ein echter Hingucker.
Einfach ein gutes Kunstharz. Nicht mehr und nicht weniger.
Bei der Verarbeitung allerdings gibt es einen kleinen Makel, der den einen oder anderen womöglich abschrecken könnte; aber nichts, was man nicht beheben könnte.
Anscheinend hat man das Material entweder nach dem gießen oder nach dem ausdrehen nicht lange genug offen ruhen lassen.
Denn öffnet man die Kappe, strömt einen doch mehr oder weniger intensiv der Geruch des Epoxidhärters entgegen.
Das aber gibt sich mit der Zeit, wenn man den Füller erst mal zerlegt ein paar Tage offen liegen läßt. Am besten an einem gut belüfteten Ort oder – wie ich es tat – auf der Terrasse oder dem Balkon.
Aber da gibt es selbst unter „Markenprodukten“ weit schlimmere Kandidaten. Ich möchte da nur mal den Noodler’s Ahab erwähnt haben (der ja eigentlich in Indien von Kanwrite für Noodler’s hergestellt wird).
Ausgenommen davon aber, ist die Verarbeitung insgesamt auf recht hohem Niveau.
Haptik & Ergonomie:
Die Haptik ist gut, schön glatt, aber ohne all zu rutschig zu sein.
Ich weiß, ich wiederhole meine Sätze dazu recht oft, aber es ist nun mal so und anders kann man es nicht wirklich sagen.
Ergonomisch ist der Finch(?) A109 vor allem am Griffstück für mich schon an der Untergrenze.
In Sachen Länge und Umfang aber ist er sehr angenehm.
Für größere Hände bzw. längere Finger ist er auch gut geeignet, da er sich sicher und stabil „posten“ läßt.