regulärer M605?

Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator

Patronus
Beiträge: 114
Registriert: 26.09.2013 12:55
Wohnort: NRW

Re: regulärer M605?

Beitrag von Patronus »

@Werner, Audace, Günter
Danke für die weiteren Infos zur Politur. Ich wollte Körnung und Inhaltsstoffe recherchieren, jedoch findet man kaum Angaben. Ich werde vermutlich zuerst testen, was im Handel vor Ort erhältlich ist. Hier eine Übersicht:

Wenol & Auto-Wenol
Scheint in Deutschand nicht mehr erhältlich zu sein, die Website des deutschen Herstellers gibt es nicht mehr.

Ako-Polish
Metallpolitur in Tube 100 ml, erhältlich, moderater Preis

Autosol Edel-Chromglanz / Metal Polish
Metallpolitur in Tube 75 ml, erhältlich, moderater Preis
Inhaltsstoffe: ALUMINA, AQUA, DEODORIZED KEROSENE, OLEIC ACID, triglyceride, sulfated, sodium salt, HYDROGENATED TALLOW ACID, AMMONIUM HYDROXIDE

Simichrome
Metallpflegemittel in Tube 50 g, von Happich aus Deutschland, im FPN empfohlenen.
Erhältlich, aber nicht überall. Für Chrom, Silber, Messing, Gold, Kupfer, Zinn, Aluminium, Magnesium, Edelstahl und sogar Plexiglas.


@Florian
Deine Info beruhigt mich ein wenig :) Ich habe heute endlich ein Glas mit Edelstein Sapphire erhalten und den M605 befüllt. Der Tintenfluß ist bisher nicht zu beanstanden.

Jedoch gibt es ein anderes Problem, zu dem ich neue Informationen bräuchte. Ich lasse es mal in diesem Beitrag. Wenn ich lieber einen anderen aufmachen soll, bitte Bescheid geben.
Wenn die Feder tatsächlich mangelhaft ist, bin ich wohl an einen Verkäufer geraten, der Murks verkauft, vielleicht die Sammlung um fehlerhafte Stücke bereinigt, siehe auch der M400. Ich werde ihn morgen kontaktieren.

Zur Feder - ich muß "dumm" fragen, weil es meine allererste F-Feder überhaupt ist. Wegen schlechtem Tintenfluß ist seit der Schulzeit für mich nie eine F-Feder in Frage gekommen; allerdings sah ich hier im Forum, daß auch F-Federn "feucht" schreiben können, und wollte selbst eine haben. Also:

Kratzen F-Federn grundsätzlich? Ich vermute: nein. Aber diese kratzt sehr stark. Das Gefühl und Geräusch beim Schreiben ist, als würde man mit einem scharfen Skalpell oder einer frisch geschärften Nadel schreiben. Es kratzt nur beim Aufwärtsstrich, abwärts nicht. Wenn die Tinte verschwinden würde, könnte man vermutlich alle Aufwärtsstriche lesen, weil das Papier entlang der Schrift aufgerissen sein muß. Wie ist diese Feder einzuschätzen? Ich weiß nicht, ob ich den Füller behalten soll, insgesamt gefällt er mir gut.

Viele Grüße
Marcel
PeliJoerg
Beiträge: 460
Registriert: 21.03.2013 15:04

Re: regulärer M605?

Beitrag von PeliJoerg »

Hallo Marcel!

Feder schreiben erst mal grundsätzlich, dazu sind sie ja schließlich da - auch F-Federn schreiben erst mal grundsätzlich und kratzen grundsätzlich nicht.

Es scheint allerdings nach meiner - statistisch natürlich nicht relevanten - Erfahrung so zu sein, dass unter Pelikan-F-Federn sowohl im Vergleich zu F-Federn anderer Hersteller als auch im Vergleich zu breiteren Pelikan-Federn deutlich häufiger kratzige Exemplare vorliegen. Im Fachgeschäft hat man mir auf Nachfrage gesagt, dass entsprechende Reklamationen "öfter" vorkämen.
In Ordnung ist eine kratzende Feder nie - und ich besitze mittlerweile einige Pelikan-F-Federn, die nicht kratzen. Und sogar eine Pelikan-EF, die von Anfang an sauber und glatt übers Papier läuft.
Ich würde wegen der Feder eine Kontaktaufnahme mit dem Pelikan-Kundendienst empfehlen - oder mit einem Nib-Meister (der für seine Kunst natürlich zu Recht Geld verlangen wird). Oder aber Du traust Dich und holst für kleines Geld einen Feder-Schleifstein und probierst Dich selbst am "Glätten".

Just my two cents
Jörg
QuixNoux
Beiträge: 205
Registriert: 28.02.2013 21:30

Re: regulärer M605?

Beitrag von QuixNoux »

PeliJoerg hat geschrieben:Oder aber Du traust Dich und holst für kleines Geld einen Feder-Schleifstein und probierst Dich selbst am "Glätten".
Moment, kratzende Federn brauchen in denn allerseltensten Fällen eine Schleifbehandlung (ist sogar schädlich)! Meistens sind einfach nur die Federbeine nicht richtig ausgerichtet. Das Lässt sich mit einer Lupe, viel Vorsicht und Geduld leicht beheben. Aber auch hier gilt wieder: Das sollte so nicht sein und der Hersteller sollte das auch mitbekommen.
Benutzeravatar
Tombstone
Beiträge: 2742
Registriert: 03.01.2012 19:02

Re: regulärer M605?

Beitrag von Tombstone »

QuixNoux hat geschrieben:Aber auch hier gilt wieder: Das sollte so nicht sein und der Hersteller sollte das auch mitbekommen.
Als allgemeine Aussage: ich bin zu 100% bei Dir.

In diesem speziellen Falle: eher schwierig, da es sich offensichtlich um ein "gepimptes" Modell handelt.
Ciao - Peter

Handle stets so, dass die anderen sich wundern, warum sie Dir noch keine reingehauen haben...
Benutzeravatar
Andi36
Beiträge: 3104
Registriert: 29.10.2010 23:43

Re: regulärer M605?

Beitrag von Andi36 »

QuixNoux hat geschrieben:...Moment, kratzende Federn brauchen in denn allerseltensten Fällen eine Schleifbehandlung (ist sogar schädlich...
Warum sollte eine Schleifbehandlung schädlich sein?

Gruß,
Andreas
Don't feed the troll.
newlife
Beiträge: 847
Registriert: 05.05.2010 22:19
Wohnort: Bad Salzuflen

Re: regulärer M605?

Beitrag von newlife »

Ich sehe das genauso. Bevor man eine Feder schleift, sollte man unbedingt mit einer Lupe (10-fach) von vorn und seitlich auf die Federspitze schauen, denn wenn sich die Schenkel nicht auf gleicher Höhe befinden, kann auch das schon zum Kratzen führen. Beispiel: Eine Feder, bei der der (beim Schreibenden von oben gesehen) linke Federschenkel tiefer liegt als der rechte, neigt bei einem Strich nach rechts zum Kratzen, weil sich das Korn im Papier verhakt. Schleifen würde in diesem Fall nicht viel nützen, eher die Feder beschädigen, wenn man das überstehende Korn bis auf das Niveau des anderen herabschleift.
Grüße von Klaus!
Benutzeravatar
Andi36
Beiträge: 3104
Registriert: 29.10.2010 23:43

Re: regulärer M605?

Beitrag von Andi36 »

Das ist richtig, zunächst mal muss die Feder ausgerichtet sein.

Aber ich habe hier gelesen, dass Schleifen ganz pauschal schädlich ist.

Gruß,
Andreas
Don't feed the troll.
QuixNoux
Beiträge: 205
Registriert: 28.02.2013 21:30

Re: regulärer M605?

Beitrag von QuixNoux »

Andi36 hat geschrieben:Aber ich habe hier gelesen, dass Schleifen ganz pauschal schädlich ist.
Das habe ich nicht geschrieben :wink:. Meine Aussage war "kratzende Federn brauchen in den allerseltensten Fällen eine Schleifbehandlung (ist sogar schädlich)". Der Teilsatz in der Klammer bezieht sich nicht auf die allerseltensten Fälle [in denen eine kratzende Feder eine Schleifbehandlung braucht], sondern auf die verbleibenden Fälle. Also: Wenn Federn kratzen, dann ist Schleifen in den allermeisten Fällen schädlich. Das ist nicht das Gleiche wie "Schleifen ist pauschal schädlich".
Benutzeravatar
Andi36
Beiträge: 3104
Registriert: 29.10.2010 23:43

Re: regulärer M605?

Beitrag von Andi36 »

ok - beim nochmaligen lesen verstehe ich es auch anders.

nixfürungut.

Gruß
Andreas
Don't feed the troll.
Jonny
Beiträge: 44
Registriert: 28.04.2012 13:59
Wohnort: München

Re: regulärer M605?

Beitrag von Jonny »

War das hier nicht der Füller, bei dem die Feder nicht mittig auf dem Tintenleiter sitzt? Das kann Kratzen verursachen, wenn der Fall ist, sollte man zuerst da ansetzen.

Liebe Grüße,
Jonny
Patronus
Beiträge: 114
Registriert: 26.09.2013 12:55
Wohnort: NRW

Re: regulärer M605?

Beitrag von Patronus »

@PeliJoerg, QuixNoux, newlife, Jonny
Am Wochenende habe ich eine gute Dialupe zur Hand. Dann werde mir die Federspitze genau ansehen, und je nach Sachlage vorsichtig korrigieren oder den Füller zusammen mit einem anderen zu Pelikan geben.

Viele Grüße
Marcel
Patronus
Beiträge: 114
Registriert: 26.09.2013 12:55
Wohnort: NRW

Re: regulärer M605?

Beitrag von Patronus »

Hallo, hier meine aktuellen Erfahrungen zum Thema Politur. Nochmal zur Erinnerung - die folgenden Mittel waren vorgeschlagen worden:

Wenol & Auto-Wenol
Scheint in Deutschand nicht mehr erhältlich zu sein, die Website des deutschen Herstellers gibt es nicht mehr.

Ako-Polish
Metallpolitur in Tube 100 ml, erhältlich, moderater Preis

Autosol Edel-Chromglanz / Metal Polish
Metallpolitur in Tube 75 ml, erhältlich, moderater Preis

Simichrome
Metallpflegemittel in Tube 50 g, im FPN empfohlenen.


Ich habe getestet, was in der näheren Umgebung erhältlich war, nämlich Autosol Metal Polish umd Simichrome. Hergestellt in den Nachbarstädten Solingen und Wuppertal. Simichrome wird mittlerweile primär für den amerikanischen Markt produziert und ist hierzulande etwas in Vergessenheit geraten.

Autosol kommt wie eine festere Zahnpaste aus der Tube und riecht nach irgend etwas aus der Petrochemie - in Richtung Rostlöser o.ä.
Da das Mittel auch Rost entfernt und isoliert und konserviert, ist ein entsprechender Zusatz vorhanden. Die Politur läßt sich mittelgut anwenden und wurde an einem älteren M150 getestet. Nach etwa 30 Minuten glänzt der Füller wieder schön. Da am Füller weder der Geruch noch irgendeine Konservierungsschicht erwünscht ist, muß der Füller zum Schluß noch gründlich mit feuchten Tüchern abgewischt werden.

Beim Aufschrauben der Tube mit Simichrome habe ich kurz den Eindruck, einen leichten Geruch von Salmiakgeist wahrzunehmen. Die Paste hat eine dünnere Konsistenz und läßt sich etwas leichter verteilen. Daher geht auch die Politur ein wenig besser von der Hand, der Unterschied in der Anwendung ist aber nicht gravierend. Testobjekt ist hier ein M200, der einige Jahre mit anderen Schreibutensilien in einem Mäppchen war und deutliche Gebrauchsspuren hat, vor allem auch in Gewindenähe durch das Auf- und Zuschrauben. Das Politurergebnis ist hier noch beeindruckender, *das* ist Hochglanz :) Ich vermute, daß bei den Putzkörpern eine noch feinere Körnung zum Einsatz kommt. Auch hier wird zum Schluß feucht abgewischt.


Tiefere Riefen verschwinden bei beiden Polituren nicht ganz, aber alles wird so schön glatt und glänzt, daß es für eine normale Auffrischung völlig reicht. Bei stärker in Mitleidenschaft gezogenen Objekten müßte man zuerst mit einer Politur mit gröberer Körnung arbeiten oder einfach viel länger (oder maschinell) polieren.

Ergebnis: beide Mittel sind geeignet und ähnlich anwendbar. Mein Favorit ist Simichrome, da ich das Ergebnis bei gleichem Aufwand insgesamt überzeugender finde. Autosol = Glanz, Simichrome = Hochglanz

Im Anschluß zwei praktische Fragen:

Wie geht ihr in der Nähe von Verzierungen vor, die nicht demontierbar sind, z.B. vergoldete Zierringe bei Pelikan? Man muß ja mit der Politur doch respektvollen Abstand halten. Gibt es etwas Geeignetes zum Abkleben?

Womit säubert ihr Gewinderillen? Z.B. normale Zahnbürsten haben zu grobe Borsten. Meine bisherigen Versuche sind nicht zufriedenstellend.


Viele Grüße
Marcel
Dateianhänge
Politur Pelikan 02.jpg
Politur Pelikan 02.jpg (56.07 KiB) 5042 mal betrachtet
Benutzeravatar
Tenryu
Beiträge: 5276
Registriert: 10.06.2004 0:45
Wohnort: Basel

Re: regulärer M605?

Beitrag von Tenryu »

Könnte man zum Polieren nicht auch Zahnpasta verwenden? Die Spezialpasten für extra weiße Zähne sollen noch etwas abrasiver sein.
Zahnpasta wäre billig, überall erhältlich, garantiert ungiftig und ohne Lösemittel, die den Kunststoff angreifen könnten. Für tiefe Kratzer vielleicht weniger geeigent, aber zum Auffrischen vielleicht schon?

Gewinderillen werden im Ultraschall-Bad meist von allein sauber.
Es gibt auch Spezialzahnbürsten mit extra feinen Borsten. Vielleicht wären die geeignet.
newlife
Beiträge: 847
Registriert: 05.05.2010 22:19
Wohnort: Bad Salzuflen

Re: regulärer M605?

Beitrag von newlife »

Was die Zahnpasta angeht, kann ich nur sagen, na ja, wenn man nix anderes hat . . . Ich habe es mal ausprobiert, aber irgendein Stoff darin machte den Politurvorgang etwas zäh oder honigartig, und ich habe darauf verzichtet, andere Zahnpasten auszuprobieren. Wenol oder Simichrome sind meine Favoriten. Es soll aber auch wiederum noch wasserhaltige Politurmittel für Acryl geben, die sehr gut sein sollen, aber ich besitze selbst noch keins. Die wären eher was für den allerletzten Schliff wegen ihrer Feinkörnigkeit.

Mit den Zwischenräumen bei Kappenringen ist das so eine Sache. Meine Vintagefüller haben meistens sowieso keine Goldbeschichtung mehr, die Politur (ohne Abkleben o.ä.) hellt die Ringe kurzfristig wieder auf, um im Lauf der Zeit doch wieder zu ermatten. Wäre die Vergoldung noch erhalten, würde ich mir ein stabiles Klebeband nehmen, auf eine glatte Unterlage kleben und mit Lineal und Skalpell entsprechende Streifen abschneiden und aufbringen. Eventuell wäre auch ein selbstklebendes Papieretikett stabil genug, denn die Politur dauert ja nicht ewig.

Im www habe ich auch mal etwas über Maskierlack gelesen, aber selbst nicht ausprobiert. Der soll sich auftragen und wieder abrubbeln lassen und ist im Airbrushzubehörladen erhältlich.

Nachgedacht habe ich auch über Schellack, aber eben auch nur nachgedacht. Wenn man den mit feinem Pinsel auf die Kappenringe auftrüge, könnte man ihn leicht wieder mit Alkohol oder Spiritus entfernen, welche meines Wissens keins der geläufigen Füllermaterialien angreift. Wäre halt nur etwas kniffelig beim Aufpinseln.

Gewindegänge behandle ich immer unter fließendem Wasser mit einer Bürste und Spüli, da habe ich bisher alle Reste herausbekommen. Anders wäre das bei Hartgummi, wo man mit Verfärbungen unter Wasser rechnen müsste. Da nehme ich meine Minidrillmaschine und spanne eine rotierende Bürste mit Kunststoffborsten ein, Messingbürsten wären zu aggressiv.
Grüße von Klaus!
Benutzeravatar
Andi36
Beiträge: 3104
Registriert: 29.10.2010 23:43

Re: regulärer M605?

Beitrag von Andi36 »

Mit Zahnpasta habe ich die gleiche Erfahrung gemacht, wie Klaus. Kappenringe klebe ich mit Tesafilm o.ä. ab. Ich schneide das Band aber nicht auf die Breite des Rings ab, sondern ich klebe erst eine Seite ab, dann die andere.

Gruß,
Andreas
Don't feed the troll.
Antworten

Zurück zu „Pelikan“