Review: Platinum Carbon Ink

[eisbaer-kiel]

Hallo zusammen,

ich möchte mich gerne an meiner ersten Tinten-Vorstellung versuchen. Dabei kämpfe ich noch mit Papier und Scanner... Die Wellen am Seitenrand hat der Drucker verursacht...

Auf die Platinum Carbon Ink bin ich durch diverse Skizzenforen gestoßen. Dort wird regelmäßig nach füllertauglichen, aber auch wasserfesten Tinten gesucht, die eine Nachcolorierung mit Aquarellfarben o.ä. ermöglichen. Da die Carbon Ink von vielen Zeichnern empfohlen wird, habe ich sie mir bei Cultpens in Großbritannien bestellt. Das 60ml Fässchen kostet rund 20,- Euros und gehört damit sicherlich zu den teureren Vertretern ihrer Art.
Sie wird als wasserfest beworben. Damit verbunden ist gleichzeitig die Warnung, die Tinte nicht in älteren oder wertvollen Füllern zu verwenden, da es offenbar zu negativen Auswirkungen auf das Schreibgerät kommen könnte. Ich nutze die Tinte im Moment nur in meinem Pilot Capless. Der soll die Carbon Ink laut mehrerer Meinungen im Netz gut vertragen.

Platinum Carbon Ink.jpg (240.92 KiB) 10145 mal betrachtet

Der Vergleich mit der Pelikan Edelstein Onyx und der PR Velvet Black kommt im Scan nicht so gut raus. Das Schwarz der Carbon Ink und der Onyx sind recht ähnlich. Allerdings hat die Onyx ein deutliches Shading, das bei der Carbon Ink so gut wie gar nicht zu sehen ist. Die PR Velvet Black hat dagegen m.E. einen deutlichen lila-roten Unterton, der beim verwischen sichtbar wird.

Noch ergänzend zu den Hinweisen auf dem Testbogen: Der Tintenfluss ist wirklich sehr gut. Das soll angeblich mit den Farbpigmenten zusammen hängen. Der Füller gleitet butterweich über das Papier. Ich merke es am stärksten in meinem Midori Traveler´s Notebook. Dafür wird der Strich allerdings auch einen Tick breiter, als mit anderen Tinten.

Insgesamt für mich eine tolle Tinte, die ich erstmal dauerhaft in meinem Pilot Capless für Skizzen und Notizen nutzen werde.

Grüße
Manfred, der weiter Scannen üben wird

[TomSch]

Hallo Manfred.

Eine solide Vorstellung einer wirklich "pechschwarzen" Tinte, wie es scheint.

Ich habe bei meinen schwarzen Tinten derzeit die PR Velvet Black im Gebrauch. Eigentlich bin ich von der weichen, schwarzen Farbe absolut begeistert, doch leider zickt sie in den von mir hierfür verwendeten Füllern (Lamy 27 mit OB, Waterman Expert, altes KaWeCo-Sport-Kolbenmodell) ständig rum. Ich habe den Eindruck, dass diese Tinte (die von PR!) dermaßen gesättigt ist, dass schon ein Tag Ruhe des Füllers massive Anschreibprobleme zur Folge hat.
So macht es jedenfalls keinen Spaß
Verfolge doch einmal weiter, ob das Karbon Tintchen ebensolche Anstalten macht; würde mich interessieren.

Mach jut, Thomas

[stefan-w-]

hallo manfred,

danke für deine erste tintenvorstellung!

ich finde, du hast alles wesentliche erwähnt, und ausserdem macht ein jeder sein ink-review doch ein wenig anders. wäre doch fad, wenn wir alle gleich wären.

zu den problemen mit dem scanner:

da würde ich dir fast zu einem foto raten, das stellt die farbe doch ein wenig besser dar, als der scanner; dies ist aber natürlich geschmackssache.

farblich kann ich zu der carbon ink nicht viel sagen, da ich noch immer das breite regenbogenfarben spektrum aller möglichen tinten erkunde, daher stehen bei mir blau und schwarz eher am ende der liste.

[Andi36]

Hallo Manfred,

schöne Vorstellung! Mit dem Scanner komme ich auch nicht zu Ergebnissen, die mich wirklich überzeugen würden - ob's nun am Scanner liegt oder mir? Egal - bei Photos kommt der Farbeindruck besser rüber, wie mir scheint.

@Thomas:
gib mal einen Tropfen Wasser zu! Das kann gut helfen, und die PRs sind so dick angerührt, dass Du vor Tintenbläße keine Angst haben musst.

Viele Grüße
Andreas

[Ex Libris]

Hallo Manfred,

vielen Dank für Deine Vorstellung dieser Tinte.

Wenn ich mir diese Tinte ansehe, dann stellt sich mir die Frage, ob die vielleicht Ähnlichkeiten mit der Sailor Kiwa-Guro aufweist, auch das ja eine japanische wasserfeste Tinte. (Sie riecht auf jeden Fall wie ein ausgewachsenes Chemielabor.)

So wunderbar das satte Schwarz meiner Kiwa-Guro war, so bin ich doch abgekommen von diesen wasserfesten Nano-, Pigment- oder sonstwie Tinten. Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich wirklich schlechte Erfahrungen gemacht hätte (mir ist also kein Füller zugekleistert oder so etwas in der Art), aber irgendwann dachte ich mir, dass ich eigentlich gar keine echte Verwendung dafür habe.

Aber es freut mich, wenn Du eine Tinte gefunden hast, die Deinen Ansprüchen genügt - besonders wenn es um die Wasserfestigkeit geht, wenn die Tinte Aquarellfarben aushalten können muss. Da würde ich dann auch mal von einem echten Bedarf sprechen. Daher wünsche ich Dir viel Vergnügen weiterhin mit der Tinte.

@ Thomas:
Andreas hat ganz recht mit dem Rat, Wasser zuzugeben, wenn die Tinte zu dick ist. Es sollte im besten Falle jedoch destilliertes Wasser sein. (Wenn ich eine Tinte auffülle, koche ich das Wasser sogar ab, damit nur ja keine Keime in die Tinte kommen.)

Viele Grüße,
Florian

[eisbaer-kiel]

Guten Morgen,
Danke für Eure Rückmeldungen und die Hinweise auf Scanner/Foto. Ich werde es das nächste Mal mit einem Foto probieren.

@Florian: Die Kiwa-Guro habe ich leider nicht. Ich kann hier mit den Tinten/Tusche-Patronen von Kuretake und der Pelikan Fount India vergleichen. Die Kuretake ist allerdings nicht wasserfest. Einen umfangreicheren Vergleich von Tinten zum Zeichnen gibt es hier: http://omanomagon.blogspot.de/2012/06/i ... rison.html

Und damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich habe natürlich auch immer Füller mit "an Bord", die farbenfroher betankt sind .

Grüße
Manfred

[MarkIV]

Wenn ich mir diese Tinte ansehe, dann stellt sich mir die Frage, ob die vielleicht Ähnlichkeiten mit der Sailor Kiwa-Guro aufweist, auch das ja eine japanische wasserfeste Tinte. (Sie riecht auf jeden Fall wie ein ausgewachsenes Chemielabor.)

Ich antworte mal, da ich den Beitrag gerade gelesen habe und auch beide Tinten benutze. Die Kiwa-Guro habe ich seiner Zeit zusammen mit der Sei-Boku gekauft. Nicht unbedingt weil ich sie brauchte, sondern aus Neugier. Alle geworden ist das Glas bis jetzt nicht, auch ich habe nicht so viele Anwendungsgebiete für wasserfeste schwarze Tinte. Im Wesentlichen benutze ich sie zum Zeichnen und meist da, wo hinterher noch Flüssigkeiten ins Spiel kommen, egal ob Aquarell oder Marker.
Übers Zeichnen bin ich dann auch zur Platinum Carbon gekommen, denn sie kostet schlicht nur halb so viel wie Kiwa-Guro und liefert sehr ähnliche Ergebnisse. Die Kiwa-Guro liegt so um die 20-22€ plus Versand, die Carbon bei 12-13€ plus Versand, aus Europa wohlgemerkt. In Asien ist das etwas günstiger, bleibt aber vom Verhältnis ähnlich.

Bei mir sind beide Tinten in Pilot Cutom 912 und 823 in Verwendung, mit PO, EF und F Federn. Wie gesagt, reineweg zum Zeichnen. Das Ergebnis ist kaum zu unterscheiden. Beide Tinten sind schwärzest schwarz, habe im Grunde kein Shading und sind sehr "Formstabil", kein Durchdrücken, Kein Ausfransen, kein gar nichts. Sie sind für den feinen Strich wirklich ideal. Beide sind auch wirklich wasserfest. Ich habe eine Skizze zwei Stunden im Wasser liegen lassen, man sieht keinen Unterschied, die Zeichnung sieht aus wie vorher. Ähnlich ist es um die Lichtechtheit bestellt. Parallel zum Wassertest, habe ich eine Skizze an mein Bürofenster gehängt, Südlage, nach 6 Monaten habe ich keinen Unterschied feststellen können.

Ich habe mit keiner der beiden Tinten bisher Probleme in irgendeinem der verwandten Füller feststellen können. Der 912 verwendet einen Konverter, der keine Verfärbungen aufweist, auch nach jetzt gut dreijähriger, regelmäßiger Nutzung. Ähnlich sieht es am 823 aus, ich kann keine Verfärbungen erkennen. Allerdings reinige ich auch spätestens nach jeder dritten Füllung gründlich.

Einziger Unterschied, die Platinum riecht etwas angenehmer.....



Mark

[meinauda]

Tolle Tinte und schön beschrieben.
Woher bekommst Du die Fässchen für welchen Preis?

[Tenryu]

Mich würde ein Vergleich mit der Pelikan Fount India interessieren.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ist diese nicht absolut wasserfest. Gleichwohl man sie nicht ganz auswaschen kann.
Dafür ist sie billiger und leichter zu bekommen.

[MarkIV]

Also bekommen ist mittlerweile recht "trivial"´geworden. Beide Tinten sind sehr weit verbreitet und es gibt im Grunde keine Engpässe in der Versorgung. Such einfach mal auf Amazon oder eBay, beides funktioniert sehr gut. Ich habe mein aktuelle Carbon Glas von Amazon bekommen, da ich meine Asienreise abbrechen musste, die Tinte aber brauchte......

Ich kann bei Gelegenheit mal einen schwarzen Kreis malen, damit man auch die feinen Unterschiede sieht. Ich halte ihn hinterher auch gern ins Wasser damit man sehen kann was von den schwarzen Tönen im Wasserbad bleibt.
Die Fount India habe ich jetzt noch nicht ins Wasser gehalten, ich nutze sie für Kalligrafien, also mit der Tauchfeder. Sie ist schön schwarz, aber haptisch anders aufgestellt als die beiden Japaner. Nano Tinte fühlt sich beim schreiben anders an, da durch den Aufbau auch die Konsistenz anders ist. Dafür haftet die Fount India aber sehr gut an der Feder, geht als sehr schön mit Federn. Mit der Kiwa Guro habe ich da größere Probleme gehabt....

Mark

[Tenryu]

Für Tauchfedern gibt es von Pelikan übrigens noch Scriptol, eine Kalligraphie-Tusche. Die hatte ich mal vor vielen Jahren, aber kann mich nicht mehr so recht daran erinnern. Ich vermute, daß sie wie die meisten Tuschen Schellack enthält und daher besonders wasserfest sein sollte.

Sicher kann man heute über das Internet fast alles bekommen. Aber wenn ich das eine innerhalb von 1-2 Tagen aus Deutschland bekommen (oder in nächsten Schreibwarenladen holen) kann, während ich auf das andere 3 Wochen aus Asien warten muß, sollte bei letzterem schon die Qualität deutlich besser sein, damit sich der Aufwand lohnt.

Die wasserfeste blaue Platinum-Tinte finde ich übrigens sehr fad. Sie sieht aus wie eine 08/15 königsblaue, etwas blaß und unscheinbar.

Was man bei Tuschen übrigens oft beobachten kann, ist daß sich die Pigmente beim langen Stehen am Boden absetzen. Ich frage mich, ob das bei den sog. nano-Tinten auch der Fall ist, oder ob die ultrafeinen Partikeln sich dauerhaft über Jahre in der Suspension erhalten können.

[24x30]

Ich habe die Platinum Carbon Black vorhin in den MB flex gefüllt. Die Tinte lief dort extrem naß und sehr breit - keine feinen Linien möglich. Das habe ich in den EF Federn mit dieser Tinte so noch nicht erlebt.

Woher könnte das kommen? Wasser, ist diese Tinte so gut verdünnbar? (Vielleicht habe ich einen Tropfen bei der vorangegangenen Reinigung des Stiftes übersehen.)

Die danach eingefüllte Tinte verhielt sich dann wieder wie erwartet. Ich mag dem Schreber daher keinen signifikanten Platz in der Gleichung beimessen.

Viele Grüße

[JulieParadise]

Ich habe die Platinum Carbon Black vorhin in den MB flex gefüllt. Die Tinte lief dort extrem naß und sehr breit - keine feinen Linien möglich. Das habe ich in den EF Federn mit dieser Tinte so noch nicht erlebt.

Eigentlich mag ich die Carbon Black sehr, aber auch bei mir funktioniert sie nur in wenigen Füllern, darunter den Platinum Carbon Desk Pen mit EF-Feder, der wohl extra auf die Tinte ausgelegt ist.

2021 09 24 Platinum Carbon Black Platinum Carbon Desk Pen EF PX.jpg (711.75 KiB) 3741 mal betrachtet

Auch in einem Sailor Fude De Mannen mit Fude-Feder bereitet mir das schwarze Schwarz Freude.

2021 09 24 Platinum Carbon Black Sailor Fude DM Fude PX.jpg (730.08 KiB) 3741 mal betrachtet

In diesem Pilot Custom 912 I-FA dagegen liefen auch bei mir die Linien sehr breit auseinander. Schade eigentlich ...

2021 09 24 Platinum Carbon Black Pilot CH 912 IFA PX.jpg (736.4 KiB) 3741 mal betrachtet