Pelikan- Kugelschliff des Schreibkorns

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Tsimmi92
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Beitrag von Tsimmi92 »

M800 auch??? :shock:

bitte um antwort:)
Petrus
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Beitrag von Petrus »

Hallo,

bei meinem M 800 ist das Korn etwas dicker als beim M 400 (ich glaube nicht nur wegen der auch sonst größeren Feder), aber nicht so dick wie auf dem Foto des M 605, das hier eingestellt wurde. Ich hatte einen solchen Füller im Kaufhof auch einmal ausprobiert und fand das Schreiben damit nicht sehr angenehm. Der M 800 dagegen gefällt mir sehr, er hat nur einen sehr reichlichen Tintenfluss, was nicht für jedes Papier geeignet ist und schreibt für seine M-Feder recht breit. Die beiden M 400er dagegen kommen praktisch auf jedem Papier gut zurecht und sind einfach klasse!

Gruß,

Peter
Zuletzt geändert von Petrus am 22.03.2009 21:46, insgesamt 1-mal geändert.
drmabuse
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Beitrag von drmabuse »

Hi,

ich habe mir vor einem Jahr den 605 im Kaufhof in Frankfurt am Main gekauft und dieser hat noch den konventionellen M-Federschliff.
Seit wann hat Pelikan auf Kugelkopf umgestellt? Mein Epoch 360 hat eine Stahlfeder mit Kugelkopf und ich dachte, das ist bei Pelikan wohl eher die Ausnahme.
Ciao!
Vassilios
Rene
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Beitrag von Rene »

Hallo,

meinen 605 habe ich vor ca. 14 Tagen gekauft.
Er hat diese "Kugelmonster-Feder". Eigenartigerweis quietscht er etwas beim Schreiben mit Tinte, aber im "Trockenversuch " ohne Tinte nicht.
Aber deswegen noch eine andere Feder dazu kaufen ... . :shock:
Ich denke, diese kuglige Spitze ist solch Universal-Unikum: schreibt in alle Richtungen gleich dick (wie hier auch schon in einem vorherigen Beitrag beschrieben) und den Otto-Normalverbraucher interessiert das auch nicht sonderlich. Hauptsache der Füller schreibt, kleckst nicht und ist ein Marken-FH. Dazu im schönenen hellem Blau mit silbernen Ringen - > Fertig.
Die Leute sind zufrieden - jedenfalls die in der angesprochenen "Zielgruppe".
Für unsere Ansprüche müssen wir dann wohl tiefer in die Tasche greifen, mindestens noch 100,- zusätzlich obenauf legen und bekommen dann das, worauf wir Wert legen.
Vielleicht ist das der Kompromiss zu den 99,- die er "nur" gekostet hat :lol:

Viele Grüße
René

Viele Grüße
René
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

... interessante Sache. Solche Kugeln kannte ich früher nur von Parker.

Wie diese Pelikan-Federn schreiben, könnte ich nur mutmaßen. Solche Federn sind normalerweise anfällig auf sofortiges Anschreiben, kräftigen Tintenfluß und bieten wenig "Antwort vom Papier" her, sozusagen wenig Straßenlage. Es sind wattiert, glatt schreibende Federn. Durch das am Federschlitz rund auslaufende Schreibkorn ist bei breiter Kugel das Anschreiben bedroht. Wie das hier gelöst wurde, weiß ich nicht. Bei Parker gab es da häufig Probleme.
Kugelfüller gab es ja früher auch, gerade bei Pelikan, aber mit geringer Strichbreite (KEF), Lamy pflegt diese Federn als Allrounder auch. Sie haben was für sich.
Jetzt zur Größe des Platinmetall-Schreibkornes: Je kleiner das Schreibkorn, je eingearbeiteter in die Federschenkel, desto hochwertiger das Arbeitsergebnis. Ein Iridiumschreibkorn zuzukaufen, aufzulöten und von Hilfskräften hinschleifen lassen, erst mit der Maschine und dann von Hand nachpolieren, hat mit einer Federschliffkunst nichts zu tun.
Und so sind die Ergebnisse der letzten 10 Jahre: Leute, das ist alles meist nur noch Einheitsbrei!
Daß ich nicht noch einen Legacy 2 gekauft habe, als man problemlos noch die Normalmodelle bekam, ärgert mich heute noch.
Mit den guten, nicht den Abgesangsmodellen, Sheaffer-Modellen ist doch ein Teil der Schreibqualität mit gestorben. Vorsicht: Sheaffer hat auch viel Schrott geschliffen, gerade in den letzten Jahren vor dem Untergang. Aber von dort kamen auch richtig gute Federn von Leuten, die ein Ziel verfolgten: Federn zum Schreiben zu produzieren. So waren bei Sheaffer früher die M-Federn recht schmal, die B viel breiter.
Diese ganzen plumpen M-Federn, wie sie heute auch von Pelikan kommen, gab es früher so in der Regel nicht.
Ich benutze heute zum normalen Schreiben die F-Federn vor allem auch deshalb, weil die matschigen M-Federn für die Schriftentwicklung häufig kontraproduktiv sind. Genau da setzten früher auch die OM-Federn an. Aber welcher Hersteller beherrscht eine OM-Feder noch? Da muß man richtig was können, heute schleifen viele ja nicht mal M-Standardware mehr zufriedenstellend.
Dieses Geraspel, Gequietsche, Ausgesetze, das ist doch bei hochwertigen Haltern zur Zumutung geworden und doch Realität. Und da stimme ich zu, bei Goldfedern viel viel schlimmer als bei den billigen Edelstahlfedern.
Es gibt daher auch kein Patenzrezept. Man muß die Federn halt ausprobieren bis einem eine gefällt.

So, das mußte mal wieder sein.

Viele Grüße
Euer Thomas
MichaT2a
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Beitrag von MichaT2a »

Hallo,

die Kugelfedern schreiben zwar recht sanft, aber mir fällt immerwieder auf, daß mir mit denen das Schönschreiben schwerfällt, ich neige damit beim Schreiben genauso zu schludern und krakeln wie mit einem Kugelschreiber oder Faserstift. Es kostet mich wesentlich mehr Anstrengung und Disziplin als mit einer flach geschliffenen Feder, obwohl die eher mal hakt oder kratzt. Da ist meine Schrift von allein viel gleichmäßiger. Erklären kann ich mir das aber selbst nicht...

Gruß,

Micha
isegrimmgo
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Beitrag von isegrimmgo »

Hallo Micha,
das hört sich nach einem Fall für die Dremel an (-:
lieben Gruß vom
Wolfgang
MichaT2a
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Beitrag von MichaT2a »

Hallo Wolfgang,

getreu dem Motto "Was nicht paßt, wird passend gemacht". Hatte heut schon die M-Feder von meinem M605 kritisch beäugt, aber der Preis für ne Goldfeder schreckt mich noch davon ab, sie mit meinem Heimwerker-Equipment nachzuarbeiten ;-) Und ne BB-Feder eignet sich vermutlich auch besser als Rohling...

Gruß,

Micha
Niagara Falls

Beitrag von Niagara Falls »

Über kurz oder lang werde ich meinen M605 auch nach Hannover zum Federtausch schicken (M zu F), und die Bitte dazuschreiben, nach Möglichkeit eine Feder mit dem "alten" Schliff einzusetzen. Vielleicht stößt mein Wunsch ja auf ein offenes Ohr...

Gruß Günther
hotap

Beitrag von hotap »

Hallo zusammen,

in unserem Haushalt befinden sich zwei identische 605er mit M-Feder. Beide erworben bei der „Galeria Kaufhof“ hier in unserem Städtchen. Allerdings zu unterschiedlichen Zeiten.

Meinen habe ich entweder Ende 2007 oder Anfang 2008 gekauft. Da Monika auch einen 605er haben wollte, hat sie ihren im November 2008 bekommen.
Uuuuuund, er hat dieses dicke Schreibkorn, während meiner ein normales Schreibkorn besitzt. Sowie man hier von normal und dick schreiben kann.
Ich habe mal Fotos von unseren beiden 605er gemacht. Monikas 605 ist immer rechts zu sehen.

Bild

Bild

Sollte sich jemand wundern, was dieses komische, ungefähr dreieckartige, dunkel abgesetzte Etwas auf der Unterseite des Tintenleiters bedeutet, kann ich nur sagen, es ist nix schlimmes, sondern ich habe vor der Knipserei nicht geschaut, ob alles sauber ist. Es ist Tinte. Also nix schlimmes oder ein neuartiger Tintenleiter.

Viele Grüße
Günter
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Solche Unterschiede in der Größe des Schreibkorns habe ich auch bei anderen Modellen beobachten können. Anscheinend handelt es sich um eine normale Erscheinung.
JensB
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Beitrag von JensB »

Ich habe auch einen M605 von der Galeria Kaufhof, und meiner hatte auch das "dicke Ding". Ich habe die M-Feder in eine F umtauschen lassen, aber die hat auch so einen Klumpen dran :(

Mit der F-Feder schreibe ich deutlich breiter als mit z.B. meinem guten alten M150 mit einer M-Feder... Ja, der M605 gleitet wunderbar über das Papier mit dieser Kugel vorne dran, aber bei meiner kleinen Schrift werde ich eventuell die Feder sogar noch in eine EF tauschen lassen...
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

... kleine Federspitzen sind viel schwerer zu fertigen. Große und klobige Federspitzen sind in der Regel eine Vereinfachung der Fertigung bei wahrscheinlich nicht kundigeren Arbeitskräften.
Ich glaube, kaum noch ein Hersteller oder Federproduzent kann die Federfertigungsfähigkeiten anbieten, wie sie früher üblich waren.
Ich sehe momentan, da kann ich meinem Vorredner zustimmen, sogar teilsweise die Tendenz, daß schon F-Federn breiter und plumper sind als eine M-Feder eigentlich sein sollte.
Bei dieser Fertigung kann man aber von EF-Federn nicht viel erwarten, weil die Machart vergleichbar ist und diese Machart nicht taugt für hochwertige Punktspitzen. Feine Federn oder "Needlepoints" sind äußerst delikat zu fertigen und erfordern eine immense Fertigkeit des/der Arbeiters/in.
Bei den alten Federn kann man ja manchmal das Schreibkorn nur erahnen, so ist es in die Federspitze integriert.
Ich kenne aktuell nur die Japaner wie Sailor, die richtig feine Federn herstellen können, aber die schreiben meiner Erfahrung nach (Erfahrung aus einigen Exemplaren Pilot, ein Exemplar Sailor) nicht nur nicht besser als ein alter Geha, sondern schlechter. Diese Einschätzung muß ich natürlich mit Vorsicht vornehmen mit dem Verweis auf die allgegenwärtigen Serienschwankungen.
Was Aurora hier an Klasse bei den ganz Feinen anbietet, kann ich momentan nicht sagen, vielleicht weiß da Dirk Barmeyer mehr.

Viele Grüße
Euer Thomas
JW70
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Beitrag von JW70 »

Nun, eines muß man zur Ehrenrettung dieser Federn dann aber doch sagen: sie lassen sich prima bearbeiten. Ich habe mit relativ wenig Aufwand meine B-Feder in eine Italic verwandeln können, die ein - meiner Meinung nach - sehr schönes Schriftbild hat und außerdem sehr weich schreibt. Nur das Quietschen, das ist leider ab und an noch zu hören!

Hier einmal ein Bild der Feder sowie eine kleine Schriftprobe - beides leider nur mit der Handy-Camera aufgenommen und deshalb von etwas schlechter Qualität.

Bild

Bild

Also, immer das Beste draus machen :)

Viele Grüße
Jochen
Man glaube ja nicht, dass der Genuß dem Können proportional sei. Siegbert Tarrasch
saintsimon
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Beitrag von saintsimon »

Thomas Baier hat geschrieben:...
Ich glaube, kaum noch ein Hersteller oder Federproduzent kann die Federfertigungsfähigkeiten anbieten, wie sie früher üblich waren.
...
Doch, doch. Aurora kann es, die Japaner können es, selbst die zahlosen Bock-Fern sind noch einigermaßen verläßlich. Nur bei Pelikan herrscht schon seit Jahrezehnten Inkompetenz in Sachen Federspitzenfertigung vor.

Ich erinnere mich noch mit Grausen an ca. 93/94, als es bei Kaufhof am Marienplatz M750er und M760er im Sonderangebot gab. Erst habe ich mir eine M750, und ein paar Monate später eine M760 geholt. Beide male durfte ich verschiedene Exemplare ausprobieren, um die "beste" Feder zu finden. Da ich EF wollte, habe ich alle vorhandenen ausprobieren müssen, um die am wenigsten kratzige zu finden. Bei der M760 habe ich sogar auf eine 14k-Feder ausweichen müssen, aber selbst die war nicht gut.
Die Federspitzen waren einfach seitlich plattgedrückte Kugeln, um auf EF-Stärke zu kommen. Aber zu Schreiben waren sie letztlich eine Zumutung. Meine Referenz war die hervorragende 14K-EF-Feder meiner Waterman Executive.

Ich bin extra auf glattes Clairefontaine-Papier umgestiegen, aber das half auch nichts, und ich habe die Pelikane bald gar nicht mehr benutzt. Auch ein befreundeter Goldschmied konnte nichts gegen die kratzigen Federn ausrichten.
Und das waren ja die Jubiläums-Füller einer "Traditionsfirma". :x

Die EF meiner M620 Madrid ist zumindest durchschnittlich und brauchbar, aber eben nichts Besonderes.
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