Thomas Baier hat geschrieben:...
Ich glaube, kaum noch ein Hersteller oder Federproduzent kann die Federfertigungsfähigkeiten anbieten, wie sie früher üblich waren.
...
Doch, doch. Aurora kann es, die Japaner können es, selbst die zahlosen Bock-Fern sind noch einigermaßen verläßlich. Nur bei Pelikan herrscht schon seit Jahrezehnten
Inkompetenz in Sachen Federspitzenfertigung vor.
Ich erinnere mich noch mit Grausen an ca. 93/94, als es bei Kaufhof am Marienplatz M750er und M760er im Sonderangebot gab. Erst habe ich mir eine M750, und ein paar Monate später eine M760 geholt. Beide male durfte ich verschiedene Exemplare ausprobieren, um die "beste" Feder zu finden. Da ich EF wollte, habe ich alle vorhandenen ausprobieren müssen, um die am wenigsten kratzige zu finden. Bei der M760 habe ich sogar auf eine 14k-Feder ausweichen müssen, aber selbst die war nicht gut.
Die Federspitzen waren einfach seitlich plattgedrückte Kugeln, um auf EF-Stärke zu kommen. Aber zu Schreiben waren sie letztlich eine Zumutung. Meine Referenz war die hervorragende 14K-EF-Feder meiner Waterman Executive.
Ich bin extra auf glattes Clairefontaine-Papier umgestiegen, aber das half auch nichts, und ich habe die Pelikane bald gar nicht mehr benutzt. Auch ein befreundeter Goldschmied konnte nichts gegen die kratzigen Federn ausrichten.
Und das waren ja die Jubiläums-Füller einer "Traditionsfirma".
Die EF meiner M620 Madrid ist zumindest durchschnittlich und brauchbar, aber eben nichts Besonderes.