selbst Hand angelegt

Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator

Dbug
Beiträge: 6
Registriert: 15.11.2006 12:04

Re: selbst Hand angelegt

Beitrag von Dbug »

Nur ganz kurz meine Erfahrung mit dem Remontieren der Federn:

Bei einer Hitze-Kälte-Behandlung hat sich bei mir einmal an der Schelle der Metallring vom Plastik gelöst - und war damit unbrauchbar geworden. Ich gehe nicht davon aus, dass das der Richtige weg ist.. (oder ich war zu extrem.. :D )

Das Kaputtbiegen der Lamellen umgehe ich wie folgt: ich schneide mir aus gefaltetem Papier ( drei Lagen / vier Lagen - je nach welche position gefüllt wird ) mit einem Tepichmesser passende "Lückenfüller" / "Hohlraumfüller" (wie lange, vorne entsprechend dem Leiter angepasste Keile ), so dass ich nacher mit dem Daumen richtig festhalten kann, ohne dass sich da was verbiegt. Das ist brutale Fitzelarbeit; funktioniert aber..
Weiterer Vorteil: genau Abgezählt kann die Schelle nicht zu weit auf den Leiter und die Feder geschoben werden.

Was der Handhabung auch extrem zuträglich ist: ich habe einen defekten alten FH über dem Sichtfenster abgesägt, dass ich die Schelle dort einschrauben kann. Damit hab ich perfekten Halt für mit der anderen Hand, und kann so auch (durch den abgesägten FH) mit einem Imbus den Leiter vorsichtig austreiben..
Das Gewinde der Schelle ist bei den 100/200/400ern ein "M7 Feingewinde" - bei den grossen hab ich noch nicht geschaut / gemessen..

Aber wie es "richtig" gemacht wird interessiert mich auch immer noch sehr!

Bene, mit was hast du geschliffen?

Gruß,
Dominik
Bene
Beiträge: 55
Registriert: 21.01.2009 22:15
Wohnort: Wien

Re: selbst Hand angelegt

Beitrag von Bene »

@ Lars: ich meinte die Feder des Tintenleiters könnte brechen (also der Teil auf den die Stahlfeder aufgesteckt ist) und dann wär der ganze FH kaputt. Ausser es lässt sich bei den Lamys auch der Tintenleiter tauschen. Und wie du gesagt hast, Stahl ist nicht gleich Stahl, das die Legierungen anders sind zeigt schon der Umstand dass Kalligraphiefedern rosten und FH Stahlfedern nicht. Kalligraphiefedern sind gehärtet, was ich bei FH Federn nicht annehme-wenn der Stahl überhaupt dafür taugen würde. Wenn dann würd ich aber Pelikan Federn nehmen, da diese sich wie gesagt im Bezug zum Tintenleiter relativ frei bewegen können und eigentlich erst am Ring fixiert werden was ihnen viel Bewegungsfreiheit ermöglicht.

@ Dominik: Grobarbeit mit gefaltetem, normalen Schleifpapier Körnung 400-1200, dann Feinschliff mit Micromesh 4000-12000. Politur für die Oberseite der Feder muss ich noch besorgen, die Dremel-"Politur" ist viel zu grob.
Auf welche Temperatur hast du den Ring erhitzt, hab ich nämlich diesmal vor und würd gern vermeiden das der mir auseinanderfällt.
Die Idee mit den Lückenfüllern find ich gut, daran hab ich noch nicht gedacht.

MfG Bene
Dbug
Beiträge: 6
Registriert: 15.11.2006 12:04

Re: selbst Hand angelegt

Beitrag von Dbug »

Temperatur weiss ich nicht genau - ich hab kochendes Wasser in eine Porzelantasse gefüllt (halb) - da das nicht so viel ist, und es sich recht fix abkühlt, schätze ich mal um die 70° bis 80°..
Bene
Beiträge: 55
Registriert: 21.01.2009 22:15
Wohnort: Wien

Re: selbst Hand angelegt

Beitrag von Bene »

Hab grad die M250 Feder fertig gemacht...wie gesagt die letzte flexible. Beim ersten mal ausetzten saß die Feder nicht richtig und als ich sie wieder rausklopfte hab ich den Ring gesprengt :cry: . Ersatzring passte. Der Tintenleiter lag aber nicht ganz auf der Feder auf was daran liegen dürfte dass diesmal mehr Material abgetragen wurde, hab das Aggregat bis zum Ring in kochendes Wasser gehalten und den Tintenleiter zur Feder gedrückt bis das Ganze abgekühlt war, jetzt ists besser. Und schreibt auch wunderbar (nachdem ich auch die Strichstärke angepasst hab da die EF Feder vorher wie ne F schrieb). Ring vor dem Zusammenbau erhitzen hab ich mich nach Dominiks Berichten jetzt nicht getraut, hätte keinen Ersatz mehr gehabt.
Stub, Italic, AP, XXF etc gerne wieder nur von den flexiblen werd ich in Zukunft die Finger lassen, es sei denn ich finde eine Möglicheit, das Aggregat einfach und korrekt auseinanderzunehmen und wieder zusammenzubauen. Oder eine Möglichkeit, Tintenleiter und Ring als Ersatzteile zu bekommen und an die Feder anzupassen.
MfG Bene
MichaT2a
Beiträge: 135
Registriert: 08.02.2009 12:56
Wohnort: Im Herzen Badens

Re: selbst Hand angelegt

Beitrag von MichaT2a »

Hi,

geh mal über nen Flohmarkt, da findest Du immer irgendwelche Noname-Kolbenfüller für 5 oder 10€, viele davon haben einen gesteckten Tintenleiter/Feder, die eignen sich wunderbar für solche Experimente. Und wenn mal ein Füller kaputt sein sollte, kann es sein, daß die Feder in nen anderen paßt...

Gruß,

Micha
Bene
Beiträge: 55
Registriert: 21.01.2009 22:15
Wohnort: Wien

Re: selbst Hand angelegt

Beitrag von Bene »

Ne, davon halt ich nichts. Irgendwelche Füller von irgendwelchen Herstellern bei denen die Teile vielleicht austauschbar sind...kaufst drei, funktioniert vielleicht einer wennst andere ausschlachtest...zuviele Unbekannte in der Gleichung. Eine Ersatzfeder von Pelikan bekommt man zw. 14 u. 20 Euro (M200 Stahl), da passt dann alles. Sicher. Ausserdem experimentiere ich nicht, sondern mache. :) Nur manchmal geht eben was schief.
MfG Bene
MichaT2a
Beiträge: 135
Registriert: 08.02.2009 12:56
Wohnort: Im Herzen Badens

Re: selbst Hand angelegt

Beitrag von MichaT2a »

Ja, da paßt alles - bis die Feder wieder auf den Tintenleiter muß :wink:

Ich hab heut auch gemacht: Zwei Tintenleiter kaputt :cry:

...und trotzdem kann ichs nicht lassen :mrgreen:

Gruß,

Micha
Bene
Beiträge: 55
Registriert: 21.01.2009 22:15
Wohnort: Wien

Re: selbst Hand angelegt

Beitrag von Bene »

Naja das Problem leigt ja eher beim Monteur und dem fehlendem Werkzeug und nicht daran dass Feder,Tintenleiter und Ring nicht passen.
Blaufinger
Beiträge: 138
Registriert: 24.04.2011 7:39

Re: selbst Hand angelegt

Beitrag von Blaufinger »

Hallo Bene,

der Thread ist zwar schon etwas älter, ich bin aber noch recht neu hier und habe ihn jetzt erst entdeckt.

Die Bilder Deiner Arbeit sind leider nicht mehr sichtbar.
Kannst Du sie eventuell nochmals hier einstellen?

Ich bin mit dem Schreibverhalten meines M605 nicht wirklich zufrieden. Die Strichstärke ist für einen M-Feder deutlich zu breit und irgendwie langweilig, da ohne Strichvariation.
Bei meinem 400NN mit OB-Feder ergibt sich ein sehr schönes Schriftbild. Deshalb würde ich gerne die M-Feder in eine OB oder OM abwandeln.

Kannst Du mir hierzu ein paar Hinweise geben?

Viele Grüße
Thomas
Sela
Beiträge: 81
Registriert: 06.02.2011 13:26

Re: selbst Hand angelegt

Beitrag von Sela »

Nach ein paar Schleifarbeiten
Antworten

Zurück zu „Rund um die Feder / Regarding nibs“