Private Reserve: Dakota Red - das Elend mit den Ablagerungen

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TomSch
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Private Reserve: Dakota Red - das Elend mit den Ablagerungen

Beitrag von TomSch »

Hallo zusammen.

Nach dem ich schon einige Male über den wunderschönen, kräftig-roten Farbton dieser Tinte begeistert berichtet habe, kam jetzt nach intensiverer Nutzung eine recht herbe Enttäuschung hinzu. Das Tintenfass habe ich neu erworben und erst vor 2 Wochen geöffnet. Ein "Haltbarkeitsdatum" ist bei diesen Tinten leider nicht vorhanden.
In meinem alten und bewährten M150 mit F-Stahlfeder habe ich soeben eine zweite Füllung bei Korrekturen aufs Papier gebracht. Bei Notizen benutze ich mein 80gr Navigator, bei den Tests schreibe ich auf 0815-Kopierpapier und Kladde-Blättern. Bei einem eher zufälligen Blick auf die Feder wurde mir ganz anders (hier ein erster Eindruck).

Bild

Die Federlamellen - vor Benutzung der neuen Tinte wurde der Füller zerlegt und gründlichst gereinigt - sind rötlich verklebt. Vorn am Plastik-Kopf befindet sich eine umlaufende, schmierig-rote Ablagerung in Form eines Wulstes. An der Federspitze unten prangt ein roter Schmierfilm wie eine Micro-Hügellandschaft. Halloween ist nichts dagegen!

Bild

Ich habe schon des häufigeren davon gelesen - auch hier im Forum -, dass vor allem rote und schwarze Tinten oft sehr reich an Pigmenten oder Schwebeteilchen sind, die sich logischerweise irgendwo ablagern. Ich habe allerdings bislang solche Auswüchse bei gerade einmal zwei Füllungen noch nicht beobachten müssen. :cry: Noch ist dieser Schmierfilm weich und elastisch, er lässt sich mit einem Küchenpapier mühelos entfernen. Allerdings kann ich mir auch lebhaft vorstellen, was passiert, wenn man nicht alle Nase lang den Füller reinigt. Trotzdem kann es nicht Sinn der Sache sein, nach kürzestem Gebrauch die mit dieser Tinte gefüllten Füller generalzureinigen, oder?! :evil: Seltsam, dass die schwarze Tinte von PR "velvet black" zwar ein wenig zähfließend ist, doch diese Ablagerungstendenzen gar nicht aufweist.

Hat jemand von euch mit dieser oder einen anderen Tinte aus diesem Hause ähnliche Erfahrungen machen müssen wie ich mit "dakota red"? Das würde mich interessieren. Vielleicht habe ich ja auch nur ein Montagsgläschen erwischt, wer weiß ...

Liebe Grüße aus dem Nebel-Land,
Thomas
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Andi36
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Re: Private Reserve: Dakota Red - das Elend mit den Ablagerungen

Beitrag von Andi36 »

Servus Tom,

ich denke, dass weder die Tinte "kaputt" ist, noch dass das Problem typisch für Private Reserve ist. Dieses Bild kenne ich nur zu gut: von Pelikan Brillant Rot, Montblanc Gandhi und Diamine Orange.

Wir haben anhand der Gandhi-Tinte hier schon mal Ursachenforschung betrieben; obwohl der endgültige Nachweis nicht erbracht wurde, so scheint ein Farbstoff, der in roter Tinte enthalten ist (oder sein kann), die Ursache für das Malheur zu sein.

Da sich bei mir in allen drei Fällen die Ablagerungen als wasserlöslich erwiesen haben, mache ich mir über mögliche Schäden keine Gedanken mehr, sondern betrachte das Problem nur noch unter dem ästhetischen Gesichtspunkt.

Die Dakota Red habe ich leztes Jahr eine Patronenfüllung lang geschrieben - in der Zeit trat der Effekt bei mir nicht auf.

Gruß,
Andreas
Thomas Baier
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Re: Private Reserve: Dakota Red - das Elend mit den Ablagerungen

Beitrag von Thomas Baier »

Hallo allerseits,

ich habe meine roten Tinten manchmal recht lange in meinem M200 und habe solche Dinge noch nicht beobachtet mit Waterman rot, Sheaffer rot, Diamine Red Dragon, Oxblood, Crimson. Auch bei der J. Herbin Rouge Caroubier, die ich aber erst kurz benutze: kein Anflug.

Diese hochgesättigten Tinten ... Ich mag sie bis auf die Diamine nicht mehr. Dieses Geschmotze und Verkleben, nein, das ist nicht meine Sache. Auch die oft recht breit laufenden Tintenspur ...

Ist mein persönlicher Eindruck, kann natürlich jeder anders sehen.

Viele Grüße
Thomas
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TomSch
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Re: Private Reserve: Dakota Red - das Elend mit den Ablagerungen

Beitrag von TomSch »

Hallo Andi, hallo Thomas.

Ja, da scheiden sich die Geister.
Einerseits finde ich die Farbe "dakota red" für meine Verhältnisse nahezu ideal. Ich mag einfach den satten, dunkelroten Farbton, auch wegen der gut lesbaren Korrekturen bzw. Kommentare in Tests und Klausuren.

Andererseits kann ich dir, Thomas, nur zustimmen: dieses Geglibber geht mir doch extrem gegen den Strich. Ich denke, dass ich - nach einem Blick auf die Farbskala von Diamine - einmal die Crimson ausprobieren werde. Sollte es dieses Rot auch nicht sein, werde ich wohl bei "rouge caroubier" von Herbin bleiben. Zwar ist sie mir einen Tick zu hell, doch kann ich die weiteren Eigenschaften dieser Tinte nur loben: recht schnell trocknend, gute Fließeigenschaften, kein Verschmutzen der Feder. Da decken sich meine Erfahrungen mit den deinen, Thomas.

Macht et jut,
neblige Grüße, Thomas.
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FrankB
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Re: Private Reserve: Dakota Red - das Elend mit den Ablagerungen

Beitrag von FrankB »

Hi,
ich kann auch die "Parker Quink Red" empfehlen. Trotz seltener Benutzung, 1x woechentlich, manchmal weniger, keine Ablagerungen, kein Verschmieren der Feder.
Das rot ist allerdings nicht besonders "leuchtend", aber hat schoene, leichte Schattierung.
Brgds, Frank
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Christian OSB
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Re: Private Reserve: Dakota Red - das Elend mit den Ablagerungen

Beitrag von Christian OSB »

Moin Tom, moin zusammen,

mit PR-Tinte habe ich auch schon Probleme gehabt. In einem 400NN, den ich mit "Buttercup" gefüllt habe, war ständig der Tintenleiter verstopft. Selbst das Abnehmen der Feder vom Zuführer für eine gründliche Reinigung brachte nichts.

Als "schönes Rot" habe ich für mich "Sunset" von CdA entdeckt. Damit hatte ich noch nie Probleme in Sachen Ablagerungen, obwohl das Rot eher etwas dunkler ist, als bei Pelikan oder Diamine. Ist leider nur furchtbar teuer...

Bis denne,
viele Grüße,
Christian
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TomSch
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Re: Private Reserve: Dakota Red - das Elend mit den Ablagerungen

Beitrag von TomSch »

Hallo Christian, hallo zusammen.

Da haben Marianne und du ja einiges gemeinsam.
Sie hat nämlich Ende Oktober eine Kurzkritik über ebendiese Tinte abgegeben und war - so wie du - einfach nur begeistert. Ich denke schon, dass sie einen Versuch wert sein könnte.

Der Tintenleiter meines M150 ist zwar auch nach der vierten Füllung - jaja, im Moment ist Korrektur-"Hoch-Zeit" - noch nicht verstopft, aber das Gesuppe auf der Feder und vor allem rund um die Lamellen des Tintenleiters hört nicht auf. Andererseits hat Andreas Recht. Der Glibber lässt sich leicht entfernen, beim Eintauchen ins Tintenglas zum Nachfüllen verschwinden die Ablagerungen völlig, lösen sich also in der Tinte wieder komplett auf, ... bevor das ganze Spielchen wieder von vorne beginnt. Ich werde das Fässken auf jeden Fall erst einmal leeren, denn zum Wegschmeißen ist mir der Spaß zu teuer. Dann sehe ich weiter.
Alternativen habe ich ja nun dank eurer Rückmeldungen (und auch meiner Erfahrungen mit "rouge caroubier") genügend.

Macht et jut und besser,
Thomas.
Sei nicht so; sei anders.
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