Tintenchromatogramme
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Re: Tintenchromatogramme
Die oben gestellte Frage, ob es sich bei den Montblanctinten um die gleiche Rezeptur handelt, lässt sich für mich nicht eindeutig beantworten. Dagegen sprechen der gelbe Farbstoff, der nur im linken Chromatogramm zwischen Startpunkt und Laufmittelfront zu sehen ist sowie der pink-magentafarbene Bereich im rechten Chromatogramm.
Zum Vergleich ein anderes Beispiel, und zwar für eine Übereinstimmung: Die beiden Montblanctinten Amethyst Purple und Lavender Purple:
Zum Vergleich ein anderes Beispiel, und zwar für eine Übereinstimmung: Die beiden Montblanctinten Amethyst Purple und Lavender Purple:
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
… ich kann zu diesen Faden zwar nichts beitragen, möchte aber Danke sagen und macht weiter so.
…. zumindest ich, verfolge und gucke mit hier jedes Chromatogramm von anbeginn an.
Gruß
Benny
…. zumindest ich, verfolge und gucke mit hier jedes Chromatogramm von anbeginn an.
Gruß
Benny
Re: Tintenchromatogramme
Lieber Benny, danke für die Unterstützung!
Lieber Dieter, die Stofftrennung ist mir nicht besonders wichtig. Ich freue mich, wenn mit meinen bescheidenen Möglichkeiten eine Stofftrennung klappt. Aber wenn es nicht klappt, ist das auch ein interessantes Ergebnis: Mir geht es um die Charakterisierung der Tinten. So wie Heinrich beim Vergleich der beiden MB Purple-Tinten gezeigt hat. Sina sagte zu Beginn des Fadens: "Da steckt doch ein Hauch von ... drin?!?" -- Das lässt sich auch gut mit Chromatogrammen beantworten, die nicht auschromatographiert sind.
Zum Beispiel ist in Lamy Dark Lilac ein wirklich schönes, leuchtendes Rosa drin. Hier ein Chromatogramm mit Leitunswasser (links im Bild) und mit 38%igem Ethanol (Doppelkorn). Im Wasser läuft das Lila knapp unterhalb der Laufmittelfront. Der Wasserrand lässt sich gut erkennen. Dort kommt auch ein helleres Blau (Cyan) zum Vorschein. Im Schnapps läuft das Lila mit der Laufmittelfront.
Viele Grüße Daniel
PS: Danke für die Chromatogrammstreifen, liebe Sabine!
PPS: Die Tinte wird hier vorgestellt: viewtopic.php?f=48&t=15268#p145079
Lieber Dieter, die Stofftrennung ist mir nicht besonders wichtig. Ich freue mich, wenn mit meinen bescheidenen Möglichkeiten eine Stofftrennung klappt. Aber wenn es nicht klappt, ist das auch ein interessantes Ergebnis: Mir geht es um die Charakterisierung der Tinten. So wie Heinrich beim Vergleich der beiden MB Purple-Tinten gezeigt hat. Sina sagte zu Beginn des Fadens: "Da steckt doch ein Hauch von ... drin?!?" -- Das lässt sich auch gut mit Chromatogrammen beantworten, die nicht auschromatographiert sind.
Zum Beispiel ist in Lamy Dark Lilac ein wirklich schönes, leuchtendes Rosa drin. Hier ein Chromatogramm mit Leitunswasser (links im Bild) und mit 38%igem Ethanol (Doppelkorn). Im Wasser läuft das Lila knapp unterhalb der Laufmittelfront. Der Wasserrand lässt sich gut erkennen. Dort kommt auch ein helleres Blau (Cyan) zum Vorschein. Im Schnapps läuft das Lila mit der Laufmittelfront.
Viele Grüße Daniel
PS: Danke für die Chromatogrammstreifen, liebe Sabine!
PPS: Die Tinte wird hier vorgestellt: viewtopic.php?f=48&t=15268#p145079
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- Lamy-Dark-Lilac-Chromatogramme-Wasser-links-Doppelkorn-rechts.jpg (482.57 KiB) 3796 mal betrachtet
Re: Tintenchromatogramme
Nach dieser Extra-Motivation habe ich zunächst meine Tagesplanung etwas geändert.
Die Gartenarbeit, zu der ich hier abkommandiert werde, muss noch warten.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Lieber Daniel,K15 hat geschrieben: ↑12.08.2021 9:07
Zum Beispiel ist in Lamy Dark Lilac ein wirklich schönes, leuchtendes Rosa drin. Hier ein Chromatogramm mit Leitunswasser (links im Bild) und mit 38%igem Ethanol (Doppelkorn). Im Wasser läuft das Lila knapp unterhalb der Laufmittelfront. Der Wasserrand lässt sich gut erkennen. Dort kommt auch ein helleres Blau (Cyan) zum Vorschein. Im Schnapps läuft das Lila mit der Laufmittelfront.
danke für ein weiteres Beispiel zum Thema Laufmittelvergleich.
Die Dark Lilac ist auch für mich eine tolle Tinte.
Ein weiteres Beispiel aus dieser Farbrichtung ist die Iroshizuku Yama Budo:
Und zum Thema „Auschromatographieren“ habe ich zum ersten Mal ein größeres Laborrundfilterpapier eingesetzt.
Mit einem Durchmesser von 15 cm im Vergleich zu den 7 cm bisher. Der Flächeninhalt steigt von 38 cm2 auf 176 cm2.
Da der Farbton der Yama Budo stark vom Tintenfluss abhängt (vergl. die kleine Schreibprobe), bin ich gespannt, ob sich dies auch in den Chromatogrammen zeigt.
In der vergrößerten Aufnahme erkennt man in der Ausbuchtung Farbtöne wie etwa Magenta, Aubergine, Beere, vielleicht auch Anklänge von Burgunderrot.
Interessant ist der Randbereich direkt östlich der Bucht, in dem klar wird, dass in dieser Tinte nur ein Farbstoff enthalten ist, nämlich der pinkfarbene.
Abschließend noch ein Foto zu einer weiteren Eigenschaft dieser Tinte, und zwar dem Sheen-Effekt bei entsprechender Dicke der Farbschicht:
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Ich habe im violetten Spektrum eigentlich gar keine Tinten, aber mir fällt auf, dass es bei euren Chromatografien immer einen dunklen Fleck in der Mitte und einen intensiven violetten Rand gibt. Dazwischen tut sich wenig. Kann man die Doppelkornchromatografie von K15 nochmal mit etwas (Eis-)Essig(essenz) oder Ammoniak wiederholen? Vielleicht ist der ein oder andere Bestandteil protonierbar bzw. deprotonierbar und seine Fließeigenschaften somit veränderbar. Wenn ihr euch erinnert, ist das mit dem gelben Farbstoff bei der Verdegris gelungen.
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Tintenchromatogramme
Bei einem der Vorschläge, nämlich den pH-Wert runter zu fahren, könnte ich mitmachen. Eine Ammoniaklösung steht mir nicht zur Verfügung, auch keine anderen Möglichkeiten, in den basischen Bereich zu gelangen.HeKe2 hat geschrieben: ↑12.08.2021 15:28Ich habe im violetten Spektrum eigentlich gar keine Tinten, aber mir fällt auf, dass es bei euren Chromatografien immer einen dunklen Fleck in der Mitte und einen intensiven violetten Rand gibt. Dazwischen tut sich wenig. Kann man die Doppelkornchromatografie von K15 nochmal mit etwas (Eis-)Essig(essenz) oder Ammoniak wiederholen? Vielleicht ist der ein oder andere Bestandteil protonierbar bzw. deprotonierbar und seine Fließeigenschaften somit veränderbar. Wenn ihr euch erinnert, ist das mit dem gelben Farbstoff bei der Verdegris gelungen.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Eisessig, Ammoniak, das sind doch keine studierten Apotheker,
nimm mal Haushaltsessig und Kaisernatron (Freitagnachmittag ist wieder REWE

V.G.
Thomas
Re: Tintenchromatogramme
Dafür muss man nicht studiert sein, aber du hast recht, das hat nicht jeder rumstehen. Allerdings hege ich den Verdacht, dass das Hydrogencarbonation (Natron) nicht stark genug ist, einige Substanzen zu deprotonieren, wenn es denn möglich ist. Mit dem Carbonation (Soda) wäre die Aussichten besser. Das gibt es auch in fast jeder Drogerie zu kaufen und hält sich auch im sehr bezahlbaren Rahmen. Ei nfach man "Soda kaufen" in die Suchmaschine tippen. Nur in die Augen spritzen sollte man sich das nicht.
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Tintenchromatogramme
Beim Stichwort „Natron“ fällt mir ein, dass ich wohl doch (reines) Natriumhydrogencarbonat hier habe. Und nicht nur die im Backpulver mit Dinatriumdihydrogendiphosphat verschnittene Variante.
Sollte dann wohl für die erwünschte Neutralisationsreaktion geeignet sein.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
8,nochwas wird schon gehen, für die kurzen Schellack-Experimente hatte ich aber Soda im Einsatz.
V.G.
Thomas
Re: Tintenchromatogramme
Natriumphospat enthält einfach positiv geladene Natriumionen (Kationen) und einen dreifach negativ geladenes Phosphation (= Anion).
Natriumhydrogenphosphat enthält nun statt eines oder zweier Natriumionen ein oder zwei Wasserstoffionen die in wässeriger Lösung dann als Hydroniumionen (H3O+-Ionen) vorliegen.
Daher gibt es drei Salze und die Phosphorsäure in diesem Zusammenhang:
1) Na3PO4 (die Ziffern lassen sich auf dem iPad nicht tiefsetzen)
2) Na2HPO4 (Dinatriumhydrogenphosphat)
3) NaH2PO4 (Natriumdihydrogenphosphat) und
4) H3PO4 (Phosphorsäure)
Zusätzlich noch Dinatriumdihydrogendiphosphat Na2H2P2O7, ein Natriumsalz der Diphosphorsäure. In wässeriger Lösung bildet sich dann das unter 3) aufgeführte Salz.
Gruß
Dieter
Natriumhydrogenphosphat enthält nun statt eines oder zweier Natriumionen ein oder zwei Wasserstoffionen die in wässeriger Lösung dann als Hydroniumionen (H3O+-Ionen) vorliegen.
Daher gibt es drei Salze und die Phosphorsäure in diesem Zusammenhang:
1) Na3PO4 (die Ziffern lassen sich auf dem iPad nicht tiefsetzen)
2) Na2HPO4 (Dinatriumhydrogenphosphat)
3) NaH2PO4 (Natriumdihydrogenphosphat) und
4) H3PO4 (Phosphorsäure)
Zusätzlich noch Dinatriumdihydrogendiphosphat Na2H2P2O7, ein Natriumsalz der Diphosphorsäure. In wässeriger Lösung bildet sich dann das unter 3) aufgeführte Salz.
Gruß
Dieter
Re: Tintenchromatogramme
Was machen die hier, werden sich manche fragen? Die Jungs versuchen gerade mittels unterschiedlicher pH-Werte mehr oder weniger Protonen von den funktionellen Gruppen der Farbstoffmoleküle abzulösen. Das soll die Polarität der Farbstoffmoleküle verändern und dadurch ihr Fließverhalten. Was aber völlig vernachlässigt wird, bei manchen Farbstoffen verändert das auch die Elektronendichte im freien Elektronensystem und dadurch die Farbe selbst.
V.G.
Thomas

V.G.
Thomas
- JulieParadise
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Re: Tintenchromatogramme
Völlig offtopic: Wenn ihr hier so (für mich teilweise komplett unverständlich, weil: Chemie) fachsimpelt, erinnere ich mich gern lächelnd an Kommentare aus früherer Zeit, wie sinnlos und völlig überzogen doch so Dinge wie Kleckse und (wasservermalte) Verwischspuren seien, um dem Gefühl von "da ist doch ein Hauch von Farbe/Farbton XY drin?" nachzuspüren, weil das ja nicht der normalen Tintennutzung entspräche. Und jetzt sind wir auf Seite 15 dieses Fadens angekommen und mein Eindruck ist, dass ihr euch gerade erst warmlauft ... 

Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede | julieparadise.de/berlin-e-ink-meetup