Tintenfarbschleier auf der Feder

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audace
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Tintenfarbschleier auf der Feder

Beitrag von audace »

Hallo zusammen,

ob es diese Frage in dieser oder anderer Form schon mal gab ... :( , also:

Ich stelle häufig oben auf den Federn einzelner Füllhalter ab und zu einen leichten Farbschleier der eingefüllten Tinte fest - was mir allerdings nicht gefällt. "Abwischen" mit einem feuchten oder aber trockenem weichen Tuch veursacht aber zumeist eher einen unerwünschten Gegeneffekt statt einer blitzesauberen Feder.

Wie ist das bei euch, habt ihr das gleiche "Problem", so oder etwas anders veilleicht, wie geht ihr damit um - oder ist das normal, zu akzeptieren?

Mein Dankeschön schon an dieser Stelle und schöne Grüße!

Schöne Grüße, Audace

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Andi36
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Re: Tintenfarbschleier auf der Feder

Beitrag von Andi36 »

Servus Andrea,

ja - dieser Effekt ist bekannt. Wir haben leider keinen treffende Bezeichnung im deutschen, unsere englisch-sprachigen Kollegen nennen es "Nib-Creep": die Tinte wandert durch den Federschlitz und "versaut" (sorry!) die Feder.

Mir ist keine technische Erklärung für dieses Phänomen bekannt, und man kann im vornherein schlecht sagen wann dieser Effekt auftreten wird. Manche Füller / Federn sind mehr davon betroffen als andere.

Offensichtlich gibt es aber einen Zusammenhang zwischen Saturation der Tinte und dem Nib-Creep: hoch saturierte, vor allem dunkle Tinten neigen viel häufiger dazu, als helle, wasserlösliche Tinten.

Kannst Du auch bestätigen, dass es bestimmte Federn oder Tinten sind, bei denen Dir der lästige Effekt auffällt - würde mich interessieren!
Von Deinen Tinten scheinen mir DeAtramentis Magenta, Waterman Pink-Rose, die beiden Türkisen verdächtig. Vom Farbton her auch die tsutuji, aber mir wäre Nib Creep mit Iroshizuku Tinten noch nicht aufgefallen...

Gruß,
Andreas
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audace
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Re: Tintenfarbschleier auf der Feder

Beitrag von audace »

Hallo Andreas,

Danke für die Antwort. Mir war das just heute wieder aufgefallen, nach dem ich (Jürgen sei Dank!) noch mal die eine oder andere Kombination "meiner Pärchen" (s. hier) umstellen wollte bzw. das dann auch getan habe.

Die Antwort wäre Ja und Nein, weil ich einstweilen dachte, dass dieser Effekt eher oder mehr feder- als tintenabhängig ist und Stahlfedern sich dafür ganz besonders eignen.
Zutreffend ist deshalb deine Einschätzung zu einer der Türkisen, nämlich der Pelikan Edelstein Topaz, die schreibt aus einem Pelikan Classic M205 mit Stahlfeder. Ähnliches gilt für die Waterman Pink/Rosé in Kombination mit dem Waterman Hémisphère DeLuxe und zuvor hatte sie das auch mit dem Waterman Audace getan.
Genau das aber macht die De Atramentis Magenta im Waterman Audace nicht (mehr)!
Wohl aber wieder - und das mag dich dann erstaunen - tut das dann wieder auch die Iroshizuku tsutsuji im Diplomat Excellence B mit einer ... Stahlfeder!
Die Lamy-Türkis widerrum macht das nicht, sowohl aus einem Lamy Nexx (Stahlfeder) als auch einem Lamy Studio mit Goldfeder!
Ein System erkenne ich mittlerweile dabei nicht (mehr).

Anzumerken ist, dass die Federn nie so richtig "versaut" sind, es ist in der Nähe des Federschlitzes so ab und an ein farbliches Etwas der jeweiligen Tintenfarbe zu erkennen - das alles ist weit weg von dem, als wenn man mal eine Feder in Tinte eintauchen würde.
Bei den Pelikanen mit Goldfeder (M400 und M605) glaube ich da schon mal eher in den ganz feinen Rillen der Federn Tinte zu erkennen ... aber halt nicht auf (wie den sonst glatten Oberflächen) der Feder selbst.


Grüße!

Schöne Grüße, Audace

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Tenryu
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Re: Tintenfarbschleier auf der Feder

Beitrag von Tenryu »

Könnte das vielleicht daher rühren, daß die Feder das Innere der Kappenhülse berührt?
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audace
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Re: Tintenfarbschleier auf der Feder

Beitrag von audace »

Das kann ich - mangels Wissen um derlei Details - nicht weiter beurteilen. Darf das denn nicht?
Wenn das aber häufiger vorkommt, scheint es sich doch nicht um einen "Konstruktionsmangel" zu handeln, oder?

Schöne Grüße, Audace

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Andi36
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Re: Tintenfarbschleier auf der Feder

Beitrag von Andi36 »

Servus Andrea,

schaut das bei so oder ähnlich aus?

Andreas
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audace
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Re: Tintenfarbschleier auf der Feder

Beitrag von audace »

Das Bild "schoss" mir auch eben so durch den Kopf, als ich es sah, aber ganz so "extrem" ist es nun bei meinen Federn nicht (oder ich reinige rechtzeitig vorher vielleicht).
Das ist ja auch eine der besagten Goldfedern mit den feinen Rillen, und da sammelt sich wenn, dann eher nur in den Rillen hin und wieder was an.

Ich mache bei Gelegenheit vielleicht mal selber ein Bild und zeige es in dem Thread da.

Danke und Grüße!

Schöne Grüße, Audace

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audace
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Re: Tintenfarbschleier auf der Feder

Beitrag von audace »

Andi36 hat geschrieben:Servus Andrea,

schaut das bei so oder ähnlich aus?

Andreas
... oder vielleicht doch, wie sich dann in einer Nahaufnahme betrachtet herausstellt:
DExB.jpg
DExB.jpg (123.69 KiB) 3626 mal betrachtet
Das ist dann die Iroshizuku ... hmmm ... :(

Schöne Grüße, Audace

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Thomas Baier
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Re: Tintenfarbschleier auf der Feder

Beitrag von Thomas Baier »

Hallo audace,
hallo miteinander,

meine eigenen Erfahrungen dazu:

1. Klebrige Tinte auf der Feder nach der Befüllung aus dem Tintenglas: Stört mich enorm. Solche Tinte fliegt fast immer bei mir raus. Beispiele: Private Reserve, bei der Sailor blau. Geht gar nicht.
2. Durchbluten durch den Tintenschlitz: Kenne ich nur zu gut bei dem Private Reserve. Hatte ich gravierend in einem Waterman Expert und der PR Midnight Blues. Kenne ich bei den "Allerweltstinten" (Lamy, Pelikan 4001, Parker usw.) und bei den Herbin überhaupt nicht. Auch bei den Diamine ist es mir nicht aufgefallen.
3. Tintenreste bei Füllen aus dem Tintenglas in den Gravuren der Feder wie z. B. bei den Bicolor-Pelikan-Goldfedern. Ist mir bei der Pelikan Edelstein Sapphire recht deutlich aufgefallen, bei anderen wie Parker blau oder aktuell Sheaffer blau überhaupt nicht. Das sind aber sehr diskrete Anheftungen, bei Farben wir rot sicherlich störender.

Fazit: Besonders farbstarke und "chemische" Tinten können Probleme wie klebrige Auflagerungen oder Durchbluten durch den Federschlitz zeigen. Für mich ein "Killer Kriterium". Bei anderen Tinten habe ich solche Erfahrungen bisher nicht gemacht, benutze allerdings auch nicht alle bunte Farben der üblichen Hersteller wie Türkistöne etc.

Viele Grüße
Thomas
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audace
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Re: Tintenfarbschleier auf der Feder

Beitrag von audace »

Hallo Thomas,

Danke für deine Darstellungen. Irritierend dabei sind mir nur wieder deine Ausführungen unter 3), denn diese Kombination aus Pelikan Bicolor-Goldfeder und Pelikan Edelstein Sapphire kenne ich nur zu gut, nämlich mit einem M605. Nach der Herausnahme aus dem Tintenglas ist die Feder erst bläulich natürlich, "perlt" aber dann ziemlich zurück und den verbleibenden Rest wische ich anschließend mit einem feuchten Papiertuch einmal weg - und dann ist gut, mit dem M605 und der Sapphire, da gibt es keine Schleier oder so, später ... und scheinbar gibt es keine "einheitliche" Regel zum Verhalten von gewissen Tinten-/Federkombinationen ...

Grüße!

Schöne Grüße, Audace

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