hat jemand zufälliger Weise diesen Test zu Giftstoffen in Tinten gelesen? Ist da was erhellendes dabei? Sollte man etwa auf das Trinken der Tinte verzichten?
Nein, jedoch gehe ich davon aus, dass da nichts erhellendes, revolutionäres und noch nie gesagtes in dem Test steht. Der Test scheint ja vor allem auch nur Tintenpatronen zu behandeln und sicher nicht alle Hersteller. Und es geht ja anscheinend um die das Methylisothiazolinon, das als Konservierungsmittel zugesetzte wurde, aber meines Wissens seit 2017 in der EU verboten ist. Da ich meine genaue Vorstellung von der regelhaften Verwendung von Tinte habe, zu der zufälliges und beabsichtigtes Trinken eines kleinen aber feinen Montblanc Elixir-Fässchens nicht gehört, kümmere ich mich nicht weiter darum.
Methylisothiazolinon ist seit 2017 in der Kosmetikverordnung für Produkte mit dauerhaftem Verbleib auf der Haut verboten,
für Produkte mit kurzzeitiger Verweildauer auf der Haut aber bis zu einem bestimmten Grenzwert erlaubt.
Schreibtinten sind keine Kosmetika.
Seit die Stiftung Warentest im selben Test absolut baugleiche/identische Geräte, von denen eines mit dem Herstellernamen und das andere mit der Hausmarke des damaligen Quelle-Versands gelabelt war, in punkto Handhabung einmal mit "gut" (Original) und dann mit "mangelhaft" (Quelle) bewertet hat, gebe ich auf deren Tests keinenn feuchten Furz mehr. Gerade die Handhabung absolut identischer Modelle kann nicht derart unterschiedlich sein, dass man sich da noch auf "Serienstreuung" berufen könnte.
Aber wenn Du schon die Drucker erwähnst, ist das wohl kein Einzelfall. Ich hab danach die Stiftung Warentest nicht mehr ernst- und dann auch nicht mehr wahrgenommen.
Na ja, das Geschäftsmodell aller Testmagazine ist Differenzierung. Ist alles gut ist es genauso uninteressant als wenn alles schlecht ist. Also müssen die Kriterien so eingestellt werden, dass eine Differnzierung entsteht. Und letztlich soll ein Heft gekauft werden und den Leser unterhalten!
Ferner wird allein aus Kostengründen immer nur ein Teil gekauft. Damit sind Schwankungen niemals beachtet. Was also heute top ist, ist morgen flop. Das ist bei Schadstoffthemen oft völlig absurd.
In dem Markt der Tests allerdings dürfte die StiWa, allein wegen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, mit Abstand das Seriöseste sein, was sich tummelt - mit den Einschränkungen von oben.
Da man nicht alle Produkte auf dem Markt testen kann, nimmt man normalerweise die meist gekauften (was wohl auch die günstigtes sein dürften) und natürlich auch die, die es im ganzen Land zu kaufen gibt.
Ich habe seit Jahren ein Schweizer Verbrauchermagazin abonniert. Meine Erkenntnis aus hunderten Tests: Im Durchschnitt sind sowohl die billigsten als auch die teuersten Produkte ungefähr gleichauf in der Mitte anzusiedeln. Manchmal ist das billigste das Testsieger, manchmal, aber nicht häufiger, das teuerste. Im Zweifel kauft man die billigen, weil man da weniger betrogen und enttäuscht wird.
Auf die Konservierungsmittel habe ich schon vor Jahren hingewiesen, da hatte ich aber eher die Hobbychemiker als "Zielgruppe", weniger die Tintennutzer.
Mich stört an diesen Tests am meisten, dass man immer erst herausbekommen muss, durch welche Brille bei dem Test gesehehen wird. So kann es dann passieren, dass ein Produkt im einen Magazin ein "sehr gut" bekommt und im anderen ein "mangelhaft", einfach weil die Schwerpunkte anders gesetzt wurden.
Darüber hinaus müssen wir Verbraucher uns aber auch an die eigene Nase fassen. Oft ist unsere Wahrnehmung der Dinge oder unsere Erwartung auch etwas daneben. Nehmen wir das Beispiel der Konservierungsmittel. Aufgabe eines solchen ist, Zellen (Bakterien und Pilze) zu schädigen und gleichzeitig erwarten wir, dass diese Substanz völlig unschädlich für uns und die Umwelt ist. Die Haltbarkeit der Produkte wollen wir aber auf jeden Fall. Dass diese Quadratur des Kreises kaum möglich ist, bemerken die Wenigsten.
Oft wird dabei ein zwar gefährliches aber abbaubares (auch im Körper) Molekül durch ein komplexeres ersetzt, zu dem die Erfahrungen deutlich geringer sind. Man möchte z.B. einen pflanzlichen Hustensaft, aber selbstverständlich ohne Zucker und ohne Alkohol. Beide sind als Konservierungsmittel drin, Zucker zusätzlich als Geschmackskorrigens und zur Viskositätseinstellung und der Alkohol zusätzlich als Extraktions- und Lösungsmittel und möglicherweise auch als Geschmackskorrigens. Will man beide ersetzen, braucht man Zuckeraustausch- oder Süßstoffe, Aromen, Konservierungsmittel, künstliche Polyalkohole usw. usw. Ob das nun besser ist, ist die Frage. Was wertet man nun ab? Welche Brille setze ich auf? Den bösen Alkohol, obwohl eine Einzeldosis weniger Alkohol enthält als ein Glas Apfelsaft schon natürlicherweise? Schwierig zu entscheiden, aber auf gar keinen Fall pauschal mit einem "sehr gut" oder "mangelhaft" pauschal zu beantworten.
Nehmen wir das Beispiel der Konservierungsmittel. ...
Oft wird dabei ein zwar gefährliches aber abbaubares (auch im Körper) Molekül durch ein komplexeres ersetzt, zu dem die Erfahrungen deutlich geringer sind.
Das trifft's ziemlich gut, die sind neu immer unproblematischer, weil sie einfach noch keine ausreichenden empirischen Daten haben.
Mich stört an diesen Tests am meisten, dass man immer erst herausbekommen muss, durch welche Brille bei dem Test gesehehen wird.
Sie machen es einem aber dabei sehr einfach, es steht nämlich immer bei jedem Test dabei, wie er gemacht wurde und welche Kriterien / Gewichtung angelegt wurde. Für mich ist das wesentlich transparenter als viele andere Tests die im Netz so rumschwirren.
Klar, man kann sich über die begrenzte Auswahl der Produktpalette aufregen oder sich wünschen, sie hätten auch andere getestet, aber was sie testen, ist aus meiner Sicht in der Regel nachvollziehbar.
Es ist nun mal sehr schwer solche Tests und dann auch noch bei so vielen verschiedenen Podukten durchzuführen.
Ich bin sehr froh, dass es wenigstens eine unabhängige "Testeinrichtung" gibt. Viele privaten Tester (Bloger/Influencer) scheinen mir da nicht wirklich vertrauenswürdiger.
Mich stört an diesen Tests am meisten, dass man immer erst herausbekommen muss, durch welche Brille bei dem Test gesehehen wird.
Ich frage mich, wie man bei einer Kamera die Handhabung, also die Ergonomie der Bedienung, bei absolut identischen Modellen einmal mit Gut und einmal mit Mangelhaft bewerten kann.
Das kann nicht an der Brille liegen, sondern nur an
a) absoluter Blindheit oder völliger Geistesschwäche
oder
b) Modell A wird ausschliesslich von einer Kleinwüchsigen mit winzigen Händen und Modell B ausschliesslich von einem Basketball-Profi mit Riesenpranken bewertet (oder umgekehrt)
oder
c) es ist Geld geflossen.
Alle drei Möglichkeiten sprechen gegen die Seriösität solcher Tests.
Ich zitiere mal, was Stabilo zu den Malstiften auf die Frage Ist die Farbe des STABILO woody 3 in 1 hautfreundlich? schreibt,
das passt auch für die Vielzahl auf dem Markt befindlicher Füllertinten.
"Unsere Stifte sind nicht gesundheitsbedenklich bei bestimmungsgemäßer Anwendung. Eine Anwendung auf der Haut, am Körper oder im Mundbereich können wir jedoch nicht empfehlen, da dies eine kosmetische Anwendung wäre, unsere Produkte jedoch keine Kosmetikartikel sind und auch nicht nach der Kosmetikverordnung geprüft und zugelassen wurden.
Zu betonen ist, dass es nicht gefährlich ist, wenn ein Kind sich mit diesem Stift mal die Haut verunreinigt. Lediglich eine dauerhafte, absichtliche Konfrontation der Haut mit dem STABILO woody 3 in 1 ist nicht empfehlenswert."