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von HeKe2 » 29.07.2018 13:35
Mich stört an diesen Tests am meisten, dass man immer erst herausbekommen muss, durch welche Brille bei dem Test gesehehen wird. So kann es dann passieren, dass ein Produkt im einen Magazin ein "sehr gut" bekommt und im anderen ein "mangelhaft", einfach weil die Schwerpunkte anders gesetzt wurden.
Darüber hinaus müssen wir Verbraucher uns aber auch an die eigene Nase fassen. Oft ist unsere Wahrnehmung der Dinge oder unsere Erwartung auch etwas daneben. Nehmen wir das Beispiel der Konservierungsmittel. Aufgabe eines solchen ist, Zellen (Bakterien und Pilze) zu schädigen und gleichzeitig erwarten wir, dass diese Substanz völlig unschädlich für uns und die Umwelt ist. Die Haltbarkeit der Produkte wollen wir aber auf jeden Fall. Dass diese Quadratur des Kreises kaum möglich ist, bemerken die Wenigsten.
Oft wird dabei ein zwar gefährliches aber abbaubares (auch im Körper) Molekül durch ein komplexeres ersetzt, zu dem die Erfahrungen deutlich geringer sind. Man möchte z.B. einen pflanzlichen Hustensaft, aber selbstverständlich ohne Zucker und ohne Alkohol. Beide sind als Konservierungsmittel drin, Zucker zusätzlich als Geschmackskorrigens und zur Viskositätseinstellung und der Alkohol zusätzlich als Extraktions- und Lösungsmittel und möglicherweise auch als Geschmackskorrigens. Will man beide ersetzen, braucht man Zuckeraustausch- oder Süßstoffe, Aromen, Konservierungsmittel, künstliche Polyalkohole usw. usw. Ob das nun besser ist, ist die Frage. Was wertet man nun ab? Welche Brille setze ich auf? Den bösen Alkohol, obwohl eine Einzeldosis weniger Alkohol enthält als ein Glas Apfelsaft schon natürlicherweise? Schwierig zu entscheiden, aber auf gar keinen Fall pauschal mit einem "sehr gut" oder "mangelhaft" pauschal zu beantworten.
Beste Grüße
Hermann