Reinigen & Ersatz.

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Buggs
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Reinigen & Ersatz.

Beitrag von Buggs »

Moin Moin.

Ich hab aus der Familie einen MB Füller erhalten, der scheinbar nun seit zehn Jahren nicht mehr benutzt wurde.

Vom Aussehen her vermute ich dass es ein Classique ist. Eine Fälschung wird es nicht sein, da es vom Arbeitgeber ein Dankeschön war.

1. Wie lange werde ich diesen wässern müssen bis man damit wieder schreiben kann? Momentan fließt gar keine Tinte bis zur Feder.
Oder sollte ich den gleich zum Werk schicken weil es privat nicht zu reinigen ist?

2. Der Grund für die Nichtbenutzung ist wohl der Bruch des Einsatzes in der Kappe, also die Hülse, die dafür sorgt dass die Kappe auf dem Schaft aufgesteckt bleibt.
Bekommt man sowas vielleicht doch organisiert, oder gibt es das nur als Reperatur.
Der Stift ist stärker als das Schwert. (NL)
DetlevCM
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Beitrag von DetlevCM »

Ich denke dass wird sehr von der Tinte abhängen.
Sollte es Montblanc blau-schwarz sein (Eisengallustinte), dann wird dies fast unmöglich sein.
Bei normaler Tinte einfach in ein Schnappsglas welches mit weichem oder destiliertem Wasser gefüllt ist stellen, und warten, dabei dass Wasser regelmäßig wechseln.
Die Tinte sollte dann aus dem Füller "fließen".

Viele nutzen auch ein Ultraschallgerät zur Reinigung, leider habe ich keines und so damit keine Erfahrung.

Was beschädigte Teile angeht, so denke ich dass man das bei Montblanc reparieren lassen sollte oder eine neue Kappe kauft.
Allerdings kann ich da nicht mehr zu sagen.

Ein weiteres sehr gutes Forum dass sich miehr mit Montblanc beschäftigt ist:
http://community.fountainpen.de/

Vielleicht kann man da weiterhelfen!

Mit freundlichen Grüßen,
Detlev C.M.
Buggs
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Beitrag von Buggs »

DetlevCM hat geschrieben:Ich denke dass wird sehr von der Tinte abhängen.
Sollte es Montblanc blau-schwarz sein (Eisengallustinte), dann wird dies fast unmöglich sein.
Bei normaler Tinte einfach in ein Schnappsglas welches mit weichem oder destiliertem Wasser gefüllt ist stellen, und warten, dabei dass Wasser regelmäßig wechseln.
Die Tinte sollte dann aus dem Füller "fließen".
Ich habe keine Ahnung welche Tinte im Einsatz war.
Der Füller liegt, in die Hauptbestandteile zerlegt, schon seit drei Tagen im Wasser. Und das ist immer noch klar.

Mit dem Tintenkonverter kann ich immer noch kein Wasser durchdrücken (begrenzter Druck natürlich). Mit 5 bar Druck passiert garantiert etwas.

DetlevCM hat geschrieben:Viele nutzen auch ein Ultraschallgerät zur Reinigung, leider habe ich keines und so damit keine Erfahrung.
Gibt es eine Daumenregel wie lange man einen Füller im Ultraschall liegen lassen sollte?

Ich les überall 1-6 Tage wässern, dann Ultraschall. Nur habe ich keine Ahnung wie lange man ultraschallen sollte. In der Anleitung steht sicherlich auch keine Angabe für eine Füllerreinigung.
Meine Trichterfüller (Tusche-Zeichenstifte für technische Zeichnungen) habe ich immer ohne wieder flott bekommen.

DetlevCM hat geschrieben:Was beschädigte Teile angeht, so denke ich dass man das bei Montblanc reparieren lassen sollte oder eine neue Kappe kauft.
MB schreibt in der FAQ ja dass sie keine Ersatzteile verschicken.
Das wäre hier zwar kein Problem, da man das nur reinschrauben müsste, aber ...


Danke für den Tipp mit der Tinte. So habe ich eine Erklärung warum das Wasser immer noch klar ist.

Die anderen beiden Füller sind inzwischen wieder flott.

Dummerweise ist die nächste MB-Filiale ca 100km entfernt.
lw7275
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Beitrag von lw7275 »

Man kann einen Kolbenfüller mit Wasser tanken, ohne den Kolben zu bewegen.
Einfach vorsichtig mit einem Haartrockner erwärmen und mit der Feder voran ins kühle Wasser stellen, bis er dessen Temperatur angnommen hat. Nach einigen Wiederholungen sollte der Tintentank teilweise gefüllt sein.
Nach einiger Zeit kann man das Tintenwasser herausschütteln und die Prozedur erneut durchführen. Zumindest wasserlösliche Ablagerungen entfernt man so, ohne den Kolben bewegen zu müssen.
Nicht-wasserlösliche Ablagerungen, z. B. von Eisengallustinten, kann man so kaum loswerden. Ich glaube, da hilft nur, den Füllhalter fachgerecht zu zerlegen und die Einzelteile zu säubern.

Mit Ultraschall sollte man etwas vorsichtig sein und nur die Feder mitsamt Tintenleiter eintauchen. Sonst könne Wasser in die Kolbenmechanik eindringen, sagt man jedenfalls.

Einen Patronenfüller kann man bedenkenlos im Ultraschallbad reinigen, es sei denn, er besteht aus empfindlichen Materialien. Aber damit kenne ich mich nicht aus...

Grüße
Lars
G-H-L
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Reinigen und Ersatz

Beitrag von G-H-L »

Hallo,

einfaches destilliertes Wasser dürfte da nicht allzuviel helfen. Wirklich eingetrocknete Füller lege ich in eine Seifenschale mit Wasser und raspele ein paar Seifenflocken hinein. Es kann dabei auch nicht schaden, wenn das Wasser am Anfang warm ist.

Und auch beim Ultraschallbad füge ich ein paar Spritzer Geschirrspülmittel ins Wasser rein. Es hat, zumindest bei meinen Füllern immer geholfen. Bei einigen Füllern mußte ich aber die Prozedur Seifenschale und Ultraschallbad mehrmals wiederholen.

Selbstverständlich darf ein Kolbenfüller tiefer als nur bis zur Feder ins Ultraschallbad. Lediglich das Schaftende mit dem Schraubknopf sollte über den Wasserspiegel gehalten werden. Im Ultraschallbad wird dann nämlich auch das Kappengewinde wieder schön sauber und leichtgängiger wenn es unter Wasser gehalten wird.

Wenn sich der Kolben partout nicht bewegen läßt, dann hilft nur noch der Service. Sowohl bei meinem Rotring Renaissance und bei meinem Pelikan M150 wurde dabei die ganze Kolbenmechanik aus dem Schaft herausgedrückt. Gottseidank half hier der Service von Rotring, bzw. von Pelikan schnell und unbürokratisch weiter.

Wie der Service von MontBlanc ist kann ich nicht beurteilen. Für meine MontBlanc-Füller gibt es schon länger keine Ersatzteile mehr, so daß es sich nicht mehr lohnt sie überhaupt einzuschicken.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo,

wässern und Ultraschall hängt davon ab, wie hartnäckig die trockene Tinte ist. Die billigen Ultraschallgeräte kann man recht lange eingeschaltet lassen, die erheblich stärkeren würde ich nicht allzu lange am Stück verwenden.
Destilliertes Waser sollte dem Plastik des Füllers wohl nichts ausmachen, bei älteren Stücken wäre ich vorsichtig damit.
Die Innenkappe zu ersetzen kann leider brutal teuer werden. Denn Montblanc hat Servicepauschalen, die durchaus den Zeitwert des Füllers übersteigen können. Mir ist das vor etlichen Jahren mal so passiert.
Da hilft nur noch eine Werkstatt, die aber natürlich auch Geld dafür verlangt. Es gibt ja ein paar Füller-Doktoren, die auch Kostenvoranschläge erstellen.
Viele Grüße
Dirk
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Dirk Barmeyer hat geschrieben:... Die billigen Ultraschallgeräte kann man recht lange eingeschaltet lassen, die erheblich stärkeren würde ich nicht allzu lange am Stück verwenden. ...
Mein teureres Modell hat einen Lüfter und wirkt damit extrem tapfer. Es hat schon viele längere Reinigungs-Sitzungen überlebt.

Viele Grüße
Dieter
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo Dieter,
so ein Teil hätte ich auch gerne.
Hast Du mal ein Reinigungsmittel verwendet ? Mich würde das Sedima Reinigungskonzentrat für Schmuck interessieren
Viele Grüße
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Hallo, Dirk,

ich habe von http://www.pearl.de die Artikel-Nr. PE-1753-911 für 69,90 €. Bei ebay gibt es optisch Gleiches, wobei ich nicht weiß, ob der Inhalt der gleiche ist. Dat Ding macht bei mir richtig gute und tapfere Arbeit.

Reinigungsmittel habe ich noch nie zugesetzt. Ich habe das Gold auch so von einer Feder abbekommen... :roll:

Viele Grüße
Dieter
G-H-L
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Ultraschallgeräte

Beitrag von G-H-L »

Ab und zu gibt es Ultraschallgeräte auch bei Aldi, Tschibo und Konsorten für knapp 30 Euro zu kaufen.

Von all meinen Füllern hat noch keiner im Ultraschallbad sein Leben ausgehaucht. Lediglich bei einem Lamy Logo löste sich die Kappenabdichtung in Teilen aus der Kappe.

Auch bei sehr alten und schon recht spröde gewordenen Kunststoffteilen muß man vorsichtig sein. Die können schon mal Risse dadurch bekommen. :-(

Andererseits! Gerade im Ultraschallbad werden Gehäuserisse, vor allem wenn der Füller noch mit Tinte gefüllt ist, sehr schnell sichtbar. An der Stelle tritt dann nämlich die Tinte als Wolke heraus. :-(

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo zusammen,
ich kenne nur die super billigen (20 Euro) und die super teuren (ab 600 Euro). Erstere bringen meiner Meinung nur bedingt etwas, letztere sollte man mit Bedacht einsetzen.
Viele Grüße
Dirk
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stift
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hallo

Beitrag von stift »

hallo
wenn nix geht dann feder und tintenleiter raus und alles reinigen.
aber vorsicht die gehen meistens schwer runter vom halter.

ansonsten hast du bei füllern die lange mit einer eingetrockneten tinte liegen keine andere möglichkeit.
ich zerlege alle füller die ich kaufe, und dann schreiben sie wieder wunderbar.
viel erfolg beim reinigen :wink:
harald
Buggs
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Re: hallo

Beitrag von Buggs »

stift hat geschrieben:hallo
wenn nix geht dann feder und tintenleiter raus und alles reinigen.
aber vorsicht die gehen meistens schwer runter vom halter.
Das Vorsicht klingt gut.
Ich hab bis jetzt nur Stifte so zerlegt wie sie für die Reinigung vom Nutzer vorgesehen waren.
(Z. B. Zeichenstifte 0,13 mm trocknen schnell ein.)
Ich bin mir nicht sicher ob ich bei einem MB als ersten Stift ausprobieren sollte wieviel Kraft nötig ist - und wieviel Kraft zerstört. Und ich bin nicht gerade schwächlich...

Ich werde wohl bis Januar warten und den Stift dann zu MB einschicken müssen - in der Hoffnung dass es mit der Pauschale getan ist.

ciou
thobie
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Beitrag von thobie »

Ähm, ich meine, bei Mont Blanc geht das nicht so einfach mit dem Entfernen der Feder und des Tintenleiters. Das ist eher Arbeit für den Service.

Was Ultraschall angeht: Da habe ich bislang nur gute Erfahrungen gemacht. Allerdings Vorsicht bei vergoldeten Stahlfedern: Eine von Pelikan kam mal ohne Vergoldung wieder aus dem Ultraschall. Hatte aber keine Funktionsminderung zur Folge.

Ach ja, und der Einsatz von Wasser: Es hängt m.E. vom Material des Füllhalters ab, ob Wasser bei längerem Kontakt nichts macht. Auf Zelluloid kann es m.E. Flecken hinterlassen.

Gruß
Thomas
Buggs
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Beitrag von Buggs »

Montblanc zu Service.

Ich habe die Wahl ob ich den Füller
1. direkt zu Montblanc schicke.
2. von der näheren Kaufhof-Filiale einschicken lasse.

Hat jemand mit den Wegen Erfahrung gesammelt die er/sie/es mitteilen möchte?

Preislich wird das kein relevanter Unterschied sein.
Kaufhof will pauschal mehr haben, aber der Postversand versichert wird auch mehr als Kompaktbrief kosten.

ciou & Danke
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