Chinafüller - Erfahrungen?

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Tombstone
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Re: Chinamüll - Erfahrungen?

Beitrag von Tombstone »

Ich schliesse mich der Zusammenfassung von Eyedropper an - man muss eben im Hinterkopf behalten, wofür man hier wieviel Geld ausgibt.

Ich gebe lieber ein paar Euro mehr für einen Lamy oder Lindauer aus und kann mir dann auch sicher sein, dass das, was ich bekomme, auch tarsächlich funktioniert.

Resümee: You get what you pay for - ich kauf meine Klamotten aber auch nicht bei Kik oder mein Fleisch nicht beim Discounter. Insofern muss das jeder für sich entscheiden.


Oh, und zur eigentlichen Frage: ich habe durch einen netten Forumsbruder mal ein paar von den Teilen antesten können - der Qualitätseindruck war "alles ist möglich", d.h. von "werf ihn lieber gleich weg" bis "ok". Exzellent war keiner - ich glaube aber, die meisten der Teile sind bei anderen Foris immer noch in Gebrauch. Besser als ein ebenso chinesischer Wegwerfkuli sind sie allemal.
Ciao - Peter

Handle stets so, dass die anderen sich wundern, warum sie Dir noch keine reingehauen haben...
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Depardieu
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Re: Chinamüll - Erfahrungen?

Beitrag von Depardieu »

Hallo zusammen,
reduziert hat geschrieben: Aber diese Produkte mit Müll und Schrott zu betiteln, finde ich, gelinde gesagt, nicht sehr passend.
Das war auch mein erster Gedanke beim Lesen des Eröffnungsposts. Und da vergeht mir dann auch jegliche Lust, über die Erfahrungen mit meinen zwei Jinhaos zu berichten.

Gruss
Ralf
Illoran
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Re: Chinamüll - Erfahrungen?

Beitrag von Illoran »

Moin,

ich muss sagen mir liegen die günstigen Füller von Jinhao bisher nicht so, habe auch nur den X450 und den X750 getestet. Ich benutze sie meist um bei Tinten, bei denen in der Community eine gewisse Angst besteht, zu testen welche Schäden diese tatsächlich am Füller anrichten. Beispiele hierfür wären Baystate Blue (Verfärbung), Rouge Hematite (Verfärbung und Verstopfung durch Flitter), Diamine Ancient Copper (Nibcreap und Verstopfen) und so weiter.

mfg Illo
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desas
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Re: Chinamüll - Erfahrungen?

Beitrag von desas »

Ich habe einen X450 im Büro liegen, der muss täglich ran und tut brav seinen Dienst.

Am Griffstück kommt langsam das Messing zum Vorschein.

Egal, mit welcher Tinte, der Füller schreibt.
Liegenlassen nimmt er nach ein paar Tagen übel, einmal Stippen reicht aber aus.

Das Exemplar, das meine Gattin nutzt, neigt zum Eintrocknen, das Exemplar meiner Tochter schreibt auch klag- und problemlos.
Kürzlich habe ich auch einen verschenkt, da habe ich auch noch kein negatives Feedback bekommen.

Die Bandbreite der Qualität ist ohne Qualitätskontrolle eben recht umfangreich. Ebenso die Schreibbreite, die Federn sind nicht wirklich gleich.

Als Alltagsgerät meines Erachtens gut geeignet, bei der Fachtagung der Wirtschaftsjuristen würde dem X450 natürlich das nötige gesellschaftliche Standing fehlen :D
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Gerhard Bronner
uli61

Re: Chinamüll - Erfahrungen?

Beitrag von uli61 »

...nur so nebenbei:
So sieht das Schreibset aus und einmal der Füller nach dem Federumbau.
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Tenryu
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Re: Chinamüll - Erfahrungen?

Beitrag von Tenryu »

Aussetzer hatte mein Jinhao am Anfang uch. Das kam allerdings vom Konverter, in dem die Tinte stocke. Nachdem ich ihn mit Patronen betrieb, hatte er einen guten und konstatnten Tintenfluß.

Was die Qualität anbelangt, sind Markenfüller nicht unbedingt besser. Ich besitze einen Parker, der gut 5 mal teurer war, und dessen Tintenfluß extrem trocken bis hin zum Aussetzen ist. Bei einem 30€-Füller ärgert mich das viel mehr als bei einem 5€-Füller.
Mein schöner, noch teurerer Faber-Castell hat eine derart undichte Kappe, daß wenn er drei Tage liegen bleibt, die Tinte so eingedickt ist, daß die ersten zwei Zeilen, die man schreibt, völlig schmierig werden. Das Verhalten sehe ich ansatzweise auch beim Jinhao, aber nicht so ausgeprägt, und es ist nur ein 5€-Füller....
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wilfhh
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Re: Chinamüll - Erfahrungen?

Beitrag von wilfhh »

@ Freddy - Tja, mein Lieber, da hast Du ja ganz schön was angerichtet! :wink:
Ich finde Deine Einschätzung zwar grundsätzlich falsch, aber nun auch nicht sooo schlimm, dass gleich das halbe Forum über Dich herfallen muss, Moderator eingeschlossen. Bedenke einfach, dass im großen Bereich der Waren, die wir heute in Geschäften, Kaufhäusern und im Versandhandel erwerben, nur noch weniges nicht aus China kommt.
Es kann also nicht alles Mist sein, was im "Reich der Mitte" gefertigt wird. Billig wird dort hingegen vieles produziert, nur dass weniges ungespitzt für fünf Euro bei uns in der Bucht landet: Meist stecken diejenigen einen Riesengewinn ein, die die Sachen dort in Auftrag geben, für fünf Euro in Empfang nehmen und dann hier unter ihrem guten Namen für fünfhundert weiterverhökern. That's capitalism.
Was die Qualität der Füller von dort betrifft, so bist Du durch meine Vorredner ja schon bestens im Bilde - die einen finden sie gut und schwören drauf, weil sie ihnen als problemlose Arbeitstiere dienen, die anderen finden sie halt nur "billig". Ich selber kann dazu nichts sagen, weil ich mir lieber einen antiken Parker 51 kaufe, als den einfallslosen Nachbau von Hero für ein paar Münzen; das hat wohl etwas mit Gefühl und Nimbus zu tun und damit, dass ich als Rentner nicht mehr arbeite und folglich keine Arbeitstiere brauche.
Freddy, lass es Dich nicht verdrießen, auf ein Neues! Aber Vorsicht künftig mit "Müll" und "Schrott", sowas klingt erstens arrogant und kann zweitens auch rechtliche Folgen haben, zumal wenn man es nicht selber im Test herausgefunden hat...
:D
Grüßle,
Wilfried
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reduziert
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Re: Chinamüll - Erfahrungen?

Beitrag von reduziert »

Deine Einschätzungen fachlicher Art sind unbestritten, verehrter Wilfried. Aber ein "Herfallen" kann ich nicht entdecken. Wer provokant schreibt, muss Kritik abkönnen. Sowohl von Community-, wie auch wohlgemeint von Moderationsseite.

Schöne Grüße heute vom Neckar.

Thorsten
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wilfhh
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Re: Chinamüll - Erfahrungen?

Beitrag von wilfhh »

Nichts für ungut, lieber Thorsten! Ich hätte mir halt für jemanden, der noch relativ neu ist in unserem Kreis und sich vergaloppiert, ein etwas milder führendes Händchen gewünscht. Altersmilde meinerseits?
Grüßle,
Wilfried
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reduziert
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Re: Chinamüll - Erfahrungen?

Beitrag von reduziert »

Kein böses Wort kam über meine Lippen, noch in Gedanken trug ich sie :shock:

:mrgreen:
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wilfhh
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Re: Chinamüll - Erfahrungen?

Beitrag von wilfhh »

Bist eben ein Guter! Im Sommer geb' ich einen aus...
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reduziert
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Re: Chinamüll - Erfahrungen?

Beitrag von reduziert »

Wilfried, mein Bester, die Einladung nehme ich gerne an. Würde sie auch sofort anbieten.
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wilfhh
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Re: Chinamüll - Erfahrungen?

Beitrag von wilfhh »

Wie heißt es so schön in "Casablanca": "Louis, ich glaube, das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft!"
Wieso Louis? Naja, egal :wink:
Freddy
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Re: Chinamüll - Erfahrungen?

Beitrag von Freddy »

Danke für die Erfahrungsberichte :!:

So wie die Meinungen im Forum, so wird wohl auch die Qualitätsstreuung sein?
Meine Wortwahl war wohl etwas zu provokant, aber es entstand eine interessante und
fachliche Diskussion mit recht hoher Informationsdichte.

Ich weiß einfach aus persönlicher Erfahrung, dass die Chinesen sowohl Spitzenprodukte, als auch den untersten ... Budgetbereich (besser ;-) ?) bedienen können. Ich selber habe ein Chinahandy , kostete 499€ und von der Qualität oberste Klasse, (Oppo Find7, wen es interessiert), hat aber auch was gekostet, wenn auch weniger als vergleichbare Produkte, da man für den Namen, Marketing etc (noch) nicht mitbezahlt.
Habe aber auch bei Kfz-Ersatzteilen erst richtig bemerkt, was Qualitätsstreuung heisst, mal hielt das Kugellager 10000km, mal 50000km, ein Querlenker, mal 300km, mal 60000km. Bei OEM Marken gibt es zwar auch Ausrutscher, sind aber deutlich seltener.

Vor allem liegt das an der Qualitätssicherung bei einem Produkt, wenn alle 3 Sekunden aus der Maschine Füllerteile rausploppen und der Sklave am Band auch nicht viel mehr Zeit hat für den Zusammenbau, dann ergibt das keine Gauẞkurve was die Güte angeht... Erhöht man die Anforderung an die Toleranzen und Endkontrolle, so entsteht mehr Ausschuss+Zeitaufwand, was den Preis nach oben treibt.

5€ kostet der Füller, wird aus China international geschickt, dann verdient noch Ebay daran, man kann mit Paypal bezahlen (Gebühren für Verkäufer), dann muss der Verkäufer noch am Ende sein Teil haben
und der Produzent hat auch daran verdient.

"Was für eine Qualität kann man da noch erwarten?" stellt Freddy sich die Frage und gab diese weiter an das Forum.

Bei Problemen mit meiner Rechtschreibung und grammatikalischen Fähigkeiten,
haben Sie das Recht alle peripheren und kapazitiven HID zu deaktivieren.
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glucydur
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Re: Chinamüll - Erfahrungen?

Beitrag von glucydur »

Du sagst es selber: die Qualitätsstreuung bei chinesischen Produkten ist sehr groß. Die Jinhahos, die ich bisher bei Stammtischen schreiben konnte, waren qualitativ gut, das Schreibverhalten durchaus mit europäischen Marken vergleichbar. Das Preis-Leistungs-Verhältnis würde ich als ausgewogen bezeichnen. Mich stört etwas anderes: die Füller haben in der Regel kein eigenständiges gutes Design. Das ist oft bei chinesischen Produkten so. Das würde den Preis nämlich nochmals verteuern. Zumindest aktuell noch. Beim Jinhaho 159, dem Meisterstück-Remake, stören mich zum Beispiel der Clip und die Proportionen. Die sind nicht ganz stimmig.

VG

Alexander
Gutta cavat lapidem.
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